Glasgow

Glasgow

Ich habe festgestellt, als ich mich mit diesem kleinen neuen 2-Personenspiel von Lookout-Games beschäftigt habe, dass ich über Glasgow eigentlich gar nicht soviel wusste. Ich denke, das viele noch wissen, dass Glasgow eine, wenn nicht sogar die, Arbeiterstadt in Schottland ist. Aber, wenn es um Größe und Lage, sowie Bedeutung für das britische Empire geht, hört es bei mir schon auf. Glasgow ist die größte Stadt Schottlands und damit nach London und Birmingham die drittgrößte Stadt des Vereinten Königreichs. Sie liegt mitten im Empire am Fluß Clyde und deshalb von zentraler Bedeutung für den Handel im Land. Außerdem sehr Reich an Rohstoffen in der näheren Umgebung. Kein Wunder also, dass in dieser Stadt irgendwann nicht nur Arbeit, sondern auch Wohlstand und Reichtum Einzug hielt. Glasgow gilt noch heute als eine Stadt mit enormer Lebensqualität. Um Glasgow am Fluß Clyde geht es in diesem kleinen Städtebauspiel des neuen Autors Mandela Fernandez-Grandon, der seiner Heimatstadt ein Spiel gewidmet hat. Ein Plättchenlegespiel mit Rondellmechanik, dass zu einem Tauziehen um die besten Gebäude wird.

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Brettspiel Apps #01 – Kaffee, Züge und Papier

Bei uns auf der Arbeit ist es im Kollegenkreis üblich, dass wir uns gegenseitig zum Geburtstag beschenken. Die Kollegen sammeln am Anfang des Monats immer für die Geburtstagskinder des Monats ein wenig Geld ein und man darf sich etwas wünschen. Ich wusste nie so richtig, was ich mir wünschen sollte, so dass ich vor ein paar Jahren damit angefangen habe mir Guthaben für mein Googlekonto zu wünschen, da es dort ja auch Brettspielapps gab, die man gegen Bezahlung erwerben konnte. Da kommt jedes Jahr ein ganz schönes Sümmchen zusammen, für das ich mir in den letzten drei Jahren schon einiges an Apps gegönnt habe. Ich konnte natürlich auch nicht wissen, das es zu einer Pandemie kommt und man so auch mal das ein oder andere Spiel über das Tablet oder das Telefon spielen kann. Jedenfalls sind inzwischen einige der Apps in meinem Besitz und ich habe mir gedacht, ich geb hier auch mal meinen Senf zu den digitalen Zeitverbrennern ab und sage euch, welche sich meiner Meinung nach lohnen und von welchen man besser die Finger lässt. Das ganze soll eine kleine lose Serie werden, in der ich ab und an mal was zu den Apps schreiben will, wenn mich die Lust überkommt. Den Anfang mach ich mal mit drei Stück einfach so Querbeet.

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Silver – Amulett

Silver – Amulett

Vor etwas über zwei Jahren zur Messe in Essen ist mir dieses kleine Spiel aufgefallen, dass durch coole illustrationen auf sich aufmerksam machte und angelehnt an Werwölfe von Ted Alspach einen anderen Blickwinkel auf das Szenario werfen wollte. Hier haben wir es nämlich nicht mit einem Partypiel zu tun, bei dem wir die Werwölfe ausfindig machen müssen. Dafür tauchen in diesem kleinen Kartenspiel diverse Charaktere und Rollen aus dem bekannten Spiel wieder auf. Ravensburger hat sich das kleine Spiel für den deutschen Markt gesichert und bringt hier zunächst die Version Amulett auf den Markt. Insgesamt gibt es, wenn ich mich nicht irre, vier Versionen dieses Spiels, die alle miteinander kombiniert werden können. Jedes Set enthält dabei einen Satz von besonderen Charakteren mit einzigartigen Fähigkeiten. Ob und wann Ravensburger die weiteren Sets veröffentlichen wird, kann ich bisher ebenfalls nicht beantworten. Aber auch mit einer Version hat man genügend Abwechslung für viele spaßige Runden. Silver verbindet dabei einige Memoryelemente mit geschicktem Fähigkeitsmanagement der Karten. Memory? Ja, aber nicht so wie ihr denkt…

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#59 Was ist eigentlich? – Massenmarktspiel

Heute soll es mal wieder um einen Begriff gehen, den die Community eher ein bißchen abwertend benutzt, denn so ist er in der Regel auch gemeint. Massenmarktspiele ist aber auch bei Leibe nicht der einzige verwendete Begriff für diese Art Spiel. Dabei müssen diese Spiele gar nicht einmal zwingend schlecht sein, nur sie lösen bei vielen Hobbyisten meis nur müdes Gähnen aus, weil diese die Wahrheit kennen und wissen, dass es in den Weiten der Welt viele Spiele gibt, die ihre Aufmerksamkeit wahrscheinlich mehr verdienen, da sie mit ein wenig mehr Liebe gestaltet worden sind.

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Caper

Caper

Heute möchte ich mal wieder über ein kleines 2-Personenspiel sprechen, dass leider nicht besonders viel Liebe erhält. Das liegt meiner Meinung nach aber eher daran, dass es kaum jemand kennt und nicht so sehr daran, dass es kein gues Spiel sei. Caper kommt darüber hinaus von einer Firma, die heutzutage nicht mehr besonders mit tollen Brettspielen asoziiert wird. Jumbo sind heutztage eher ein Hersteller von Massenware so wie Rummikub und Stratego. Letzteres wird in allen möglichen Formen auf verschiedene Marken angepasst und auf den Markt geworfen. Caper ist seit 2018 eines ihrer Randprodukte, die man einfach in der Spielerschaft kaum wahrnimmt. Warum ich denke, dass sich das ändern sollte, möchte ich versuchen in den folgenden Zeilen zu erörtern. Caper ist kein großes Spiel, aber eines das Spaß machen kann und das vor allem vortrefflich aussieht.

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Eine Wundervolle Welt

Eine Wundervolle Welt / Foto: Spieltroll

Eine Wundervolle Welt ist ein Spiel an dem man sehr gut vorbeilaufen kann, was man aber nicht unbedingt sollte. Meiner Meinung nach ist das Cover für das Spiel eher eines der Sorte „möchte ich nicht spielen“. Andersherum glaube ich, dass Spieler die durch das Cover Lust auf das Spiel bekommen durchaus enttäuscht wären, weil man ein anderes Spiel erwartet. Ich kann nicht ganz genau sagen woran das liegt, vielleicht an den Soldaten auf der einen Seite. Keine Ahnung denn für viele scheint hier wohl Dystopie und Utopie abgebildet zu sein. Auch der Autor Frédéric Guérard sagte mir überhaupt nichts, so das die Gefaahr des Linksliegenlassens schon gegeben ist. sollte man aber wirklich nicht tun, denn Eine Wundervolle Welt ist soetwas wie der Geheimtipp des Jahres 2019. Der Kobold Spieleverlag nahm sich dem Spiel in der Spieleschmiede an und veröffentlichte Ende letzten Jahres eine deutsche Version, bei der ich gleich All-In gegangen bin und die Vermächtnis-Box gebackt habe. In dieser Review soll es aber ersteinmal nur um das Hauptspiel gehen.

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Klassiker – Alhambra

Heute soll es um einen Klassiker gehen, der mich schon seit seines Erscheinens begleitet und mich auch heute immer noch zu Jubelstürmen veranlasst. In meiner aktuellen Top 100 kommt Alhambra, oder wie es zeitweise mal hieß, Der Plast der Alhambra, immer noch auf einen respektablen dreißigsten Platz. Für ein Spiel, das aus einer anderen Zeit zu stammen scheint, ist das doch eine ganz beachtliche Platzierung. Dirk Henn, der Autor von Alhambra, hat einen zeitlosen Klassiker geschaffen, dessen Mechanik auch heute noch sehr gut funktioniert. Was viele aber gar nicht wissen, ist die Tatsache, dass die Mechanik sogar noch viel älter ist. Dirk Henn experimentierte schon sehr viel früher mit der Mechanik herum und schuf davor sogar noch zwei andere Spiele, die sich dieser Mechanik bedienten, bevor ihm und dem Verlag Queen Games der große Wurf mit Alhambra gelang. Bis heute erscheinen weitere Versionen und Erweiterungen für den Klassiker der im Jahr 2003 zum Spiel des Jahres ausgezeichnet wurde.

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#58 Was ist eigentlich? – Tie Breaker

Nein, heute geht es nicht um Sport oder gar Tennis. Auch heute soll es um einen Begriff gehen der unter Brettspielern recht häufig verwendet wird. Zugegeben, er stammt ursprünglich mal aus dem Tennis, wird aber inzwischen in sämtlichen Spielerischen Aktivitäten benutzt. Tie Breaker. Was genau steckt dahinter und welche unterschiedlichen Arten von Tie Breakern sind bei Brett- und Kartenspielen geläufig. Lasst uns mal in die Schachteln und Regelhefte schauen.

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My City

My City / Foto: Spieltroll

Eigentlich ging ich bereits davon aus, dass ich My City niemals zu Ende spielen würde, da meine Frau es nach bereits drei Spielen so sehr hasste, dass sie es nie wieder anfassen würde. Doch nun bin ich hier um eine Review über My City von Reiner Knizia zu verfassen und das heißt, ich habe es doch getan. Allerdings ohne meine Frau. Ich bin quasi Fremdgegangen und habe die Kampagne ohne sie beendet. My City sorgt im letzten Jahr für ein bißchen Wirbel, denn es kam im Frühjahr raus und schon recht schnell war klar, dass es anscheinend ein kleiner Hit sein würde und darüber hinaus erhielt es auch noch eine Nominierung zum Spiel des Jahres 2020.Gewonnen hat es zwar letztlich nich, aber immerhin wurde es im Familienspielbereich nominiert. Das ist deswegen ungewöhnlich, weil wir es hier zwar mit einem Autor zu tun haben, der sich in diesem Metier recht gut auskennt, der aber mit My City ein Legacy-Spiel für die Familie geschaffen hat. Richig gelesen, My City ist ein Legacy Spiel. Das heißt, das Spiel wird sich über mehrere Partien hinweg entwickeln und verändern. Der Untertitel „Deine Stadt wird einzigartig“ verrät es schon, am Ende wird jeder Mitspieler eine andere Erfahrung gehabt haben. Im Fall meiner Frau bereits recht früh eine sehr schlechte. My City ist aber, nicht wie manch andere Legacy-Spiele nach Beendigung der Kampagne immer noch spielbar.

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Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Alchemisten Erweiterung

Die Quacksalber von Quedlinburg –
Die Alchemisten Erweiterung / Foto: Spieltroll

Wolfgang Warsch hat im Jahr 2018 mit den Quacksalbern von Quedlinburg ein Spiel geschaffen von dem man zu Beginn nicht unbedingt ahnen konnte, welchen Erfolg es auch international haben würde. Es hat sich wohl ganz gut verkauft und wurde mit Preisen ausgezeichnet. Auch bei Boardgamegeek.com ist es unter die besten hundert Spiele eingezogen und hat auf jeden Fall seine Fans. Auch mir war zu Beginn nicht ganz klar, wo die Reise hingeht. Es gefiel mir ganz gut, war mir zunächst aber auch fast zu seicht. Den Wiederspielwert erkannte ich zwar, aber ich wollte es gar nicht unbedingt immer wieder spielen. Erst nach und nach begannen die Quacksalber für mich zu wachsen und ich erkannte warum wir es hier auch durchaus mit einem Kennerspiel zu tun hatten. Nun soll es hier bereits um die zweite Erweiterung für das Kennerspiel des Jahres 2018 gehen und soviel möchte ich vorwegnehmen, es fügt dem Spiel eine ganze Menge Komplexität hinzu.

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