Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Kräuterhexen Erweiterung

Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Kräuterhexen Erweiterung

Das Kennerspiel des Jahres hat vor kurzem seine erste und wahrscheinlich auch nicht letzte Erweiterung erhalten. Wolfgang Warsch scheinen die Ideen also weiterhin nicht auszugehen und so liefert er den geneigten Fans von den Quacksalbern von Quedlinburg erstes Futter, um das Spiel frisch und im Gespräch zu halten. Die Quacksalber von Quedlinburg scheint sich auch im Ausland wachsender Beliebtheit zu erfreuen und findet immer mehr Fans. Auch ich bin nach wie vor total begeistert von diesem simplen, aber schön abwechslungsreichen Kennerspiel. Es bietet einem soviele verschiedene Vorgehensweisen, dass es eine Freude ist in jedem Spiel eine neue Kombination von Büchern und Zutateneffekten auszuprobieren und die Kräuterhexen-Erweiterung bietet sinnvolle Ergänzungen.

Was ist neu?

Die Kräuterhexen Erweiterung enthält eine ganze Menge neues Material. Als erstes wären dort die namensgebenden Kräuterhexen in drei Kategorien, von denen wir gleich jeweils vier verschiedene bekommen. Als zweite Neuerung gibt es die sogenannten Überlaufschalen, die das Ende des Spiels ein bißchen eleganter regeln. Einen weiteren Satz mit acht Zutatenbüchern gibt es ebenfalls und auch das gesamte Spielmaterial für einen fünften Spieler ist in der Schachtel enthalten. Diese Erweiterung führt außerdem eine neue Zutat, das Narrenkraut, ein und erweitert die Kürbiszutat um Kürbisse mit dem Wert 6.

Wie läuft das ab?

Die Kräuterhexen sind nicht nur im Namen vertreten, weil sie thematisch gut passen, nein, es gibt sie auch als Personen, respektive Tableaus. Drei verschiedene Kräuterhexen, die uns im Wettstreit mit unseren Mitspielern zur Seite stehen und ihre Dienste anbieten. Aber ganz umsonst tun sie das natürlich nicht. Die Spieler bekommen als Startkapital zu Beginn des Spiels drei Hexenpfennige, einen goldenen, einen silbernen und einen kupfernen. Jede der Hexen lässt sich mit einer anderen Münze bezahlen. Wollen wir ihren Effekt nutzen, so müssen wir die Münze der entsprechenden Farbe abgeben und danach steht uns die Fähigkeit dieser Hexe nicht mehr zur Verfügung. Das ist aber auch gut so, denn die Fähigkeiten sind recht mächtig. Wir können zum Beispiel extra Rubine durch sie erlangen, einen explodierten Kessel trotzdem für Siegpunkte und den Zutatenkauf benutzen usw. Jede Menge Effekte sind enthalten, denn es gibt von jeder Kräuterhexe gleich vier verschiedene, die man vorm Spielstart verdeckt zufällig auswählt.

Kommen wir zu den Zutaten, da gibt es einen kompletten Satz neue Bücher mit sehr interessanten Mechaniken. Auch das Kürbisbuch ist neu und ersetzt das Buch aus dem Grundspiel, denn es gibt jetzt Kürbisse mit Wert sechs, die recht teuer sind, aber bisher gab es ja nur welche mit Wert eins und viele der Mechniken, die die Kürbisse miteingebunden haben waren nur bedingt gut. Als neue Zutat kommt das Narrenkraut hinzu, dass ebenfalls gleich mit zwei sehr interessanten Fähigkeiten aufwartet. Das Narrenkraut hat keinen festen Wert und dieser wird immer von etwas anderem beeinflusst.

Die dritte Neuerung betrifft die sogenannten Überlaufschalen, die nun seitlich an den Kesseln angebracht werden. Sie machen das Spiel zum Ende hin ein wenig eleganter. Es konnte wenn man ganz gut geplant hat im Grundspiel ja durchaus vorkommen, dass man das Ende des Kessels recht schnell erreicht hatte, dann musste man einfach aufhören, weil es keinen Sinn mehr machte weitere Zutaten zu ziehen. Nun knn man solange ziehen, bis man aufhören möchte und weitere Zutaten machen durchaus noch Sinn. Alle Zutaten, bis auf die Knallerbsen verlieren zwar ihre Fähigkeiten, aber man bekommt zusätzlich Siegpunkte für sie, wenn man sie in die Überlaufschale ablegt. Das beseitigt das etwas unbefriedigende Gefühl, wenn man am Ende des Kessels angekommen ist und einfach aufhören musste. Eine recht gute Lösung.

Das waren auch schon die Neuerungen, der Rest des Inhalts entfällt auf die Materialien für einen fünften Spieler und da kommt ganz schön was zusammen mit weiteren Zutaten, Kessel, zusätzlichen Rubinen und Spielsteinen.

Das Fazit

Schmidt Spiele und Wolfgang Warsch schaffen hier den Spagat zwischen einer ergänzenden Erweiterung, die neue Spielelemente einführt und einer variablen Erweiterung, die mehr Varianz in das Spiel bringt ohne das Grundspiel zusehr zu verändern. Die Kräuterhexen ist in meinen Augen eine sinnvolle und gelungene Erweiterung. Die Kräuterhexen selber bieten allen Spielern gleichermaßen mächtige Möglichkeiten das Spiel zu beeinflussen und sind somit nur ein ergänzendes Element, aber kein schlechtes. Die Überlaufschalen erachte ich als überaus sinnvolle Ergänzung zum Grundspiel, die einen kleinen Kritikpunkt sinnvoll abschaffen. Weitere Zutaten, die das Spiel variantenreicher machen finde ich auch immer gut, denn sie halten meiner Meinung nach Spiele am Leben und Verlängern ihre Lebensspanne in der inzwischen riesigen Welt der Brettspiele. Den fünften Spieler hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber sowas liefert ja immer gutes Füllmaterial für eine Erweiterung. In diesem Fall fällt die Erweiterung ja uach recht groß aus, da das Spielmaterial für einen Spieler schon recht umfangreich ist, auch wenn das meiste aus Pappe und Karton besteht.

Fans der Quacksalber von Quedlinburg sollten sich die Kräuterhexen Erweiterung ruhig zulegen, man macht nichts falsch damit. In unseren Testspielen hat sie uns sehr gut gefallen.


  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor(en): Wolfgang Warsch
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Spieleranzahl: 2 – 5
  • Dauer: 45 Minuten

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