7 Wonders Duel

7 Wonders Duel

7 Wonders fällt genau in die Zeit, in der ich mich mit Brettspielen, oder sagen wir besser analogen Spielen nur recht wenig beschäftigt habe. Will sagen, ist vorerst und bis heute tatsächlich komplett an mir vorbei gegangen. Natürlich kenne ich das Thema und weiss in etwa wie es gespielt wird, auch wenn ich es noch nie gespielt habe. Auch ist mir bekannt das es im Jahre 2011 zum ersten Kennerspiel des Jahres überhaupt gewählt wurde. Leider stellt es ansonsten eine große Lücke in meiner Spielerkarriere dar. Deshalb legte ich mir neulich die 2-Spieler-Variante 7 Wonders Duel zu, um zumindest mal annähernd in die Materie einzusteigen. Natürlich kann ich hier jetzt keine Vergleiche ziehen, sondern werde einfach mal die Duel-Variante ohne den großen Bruder betrachten.

Worum geht es ?

In 7 Wonders Duel geht es um den Wettstreit zweier antiker Zivilisationen. Die Spieler schlüpfen dabei jeweils in eine dieser Zivilisationen und haben die Aufgabe diese durch drei Epochen zu führen. Dabei errichten sie Gebäude und Weltwunder und erlangen wissenschaftliche und militärische Macht. Die Spieler können das Spiel auf drei verschiedene Weisen gewinnen, entweder gewinnen sie durch militärische Dominanz, erringen einen wissenschaftlichen Sieg, oder gewinnen durch die meisten Punkte am Spielende. Die Siege durch militärische Macht und wissenschaftliche Dominanz können jederzeit errungen werden und beenden das Spiel sofort.

Wie läuft das ab ?

7 Wonders Duel Spielsituation / Foto: Spieltroll

Der Spielaufbau erfordert ein bißchen Vorbereitung. Die militärische Leiste, auf der ein Spielstein anzeigt, welcher Spieler der militärisch dominantere ist, wird am besten ein wenig seitlich zwischen die beiden Spieler gelegt. Sollte der Spielstein jeweils auf dem, dem Spieler gegenüberliegenden Feld ankommen, so hat man den militärischen Sieg errungen. Bestimmte Ereignisse im Spiel lassen den Stein auf der Leiste vorrücken. Auf der Leiste befinden sich auch noch fünf Runde Ablagefelder für die wissenschaftlichen Fortschritte, die man während des Spiels bekommen kann, wenn man im wissenschaftlichen Bereich voran kommt. Zwischen den Spielern wird je nach Epoche eine Kartenauslage in einem bestimmten Muster ausgelegt. Die Karten werden gemischt und zunächst drei entfernt, damit nicht in jedem Spiel alle Karten auftauchen. Dann wird die Auslage vorbereitet, wobei die Karten in verschieden langen Reihen ausgelegt werden und die jeweils untere, die obere Teilweise verdeckt. Einge Kartenreihen werden auch offen ausgelegt. Die Spieler können später immer nur die Karten nehmen, die nicht von anderen halb verdeckt sind. Wann immer Karten so zugänglich werden, werden sie, sofern sie verdeckt lagen, auch umgedreht. Auf diesen Karten sind Stadtausbauten in sieben verschiedenen Kategorien abgebildet. Sie bieten einem Rohstoffe, Siegpunkte, militärische Stärke, Wissenschaftssymbole oder einfach Geld oder andere Vergünstigungen.

Die Spieler bekommen jeder noch ein wenig Startkapital und dann werden noch die namensgebenden Weltwunder verdraftet. Der Stapel mit den Weltwundern wird ebenfalls gemischt und anschließend vier offen zwischen die Spieler gelegt. Der Startspieler sucht sich eines davon aus, dass er im Spielverlauf versuchen möchte zu bauen. Danach wählt der zweite Spieler zwei für sich aus und das letzte bekommt wieder der Startspieler. Diesen Prozess wiederholt man noch einmal mit vier weiteren Wundern, nur das dieses Mal der zweite Spieler zuerst wählt. So erhält jeder Spieler 4 Weltwunder, die er in diesem Spiel bauen kann. Diese Wunder bieten verschiedene Vorteile und Siegpunkte, wenn man sie errichtet. Dabei muss beachtet werden, dass nur sieben Weltwunder errichtet werden können. Ein Spieler wird also sein letztes Wunder nicht mehr errichten können.

Der eigentliche Spielverlauf ist dann aber recht simpel, wenngleich es viele Dinge gibt, die überlegt werden wollen. Ist ein Spieler an der Reihe, so hat er die Wahl zwischen drei Möglichkeiten. Erstens kann er ein Gebäude errichten, dazu nimmt er einfach eines aus der Auslage, dass er bauen kann. Einige der Gebäude kann man einfach umsonst errichten, einige haben Baukosten in Form von Geld oder Rohstoffen. Das Geld bezahlt man einfach in den allgemeinen Vorrat, sollten Rohstoffe von nöten sein, so müssen diese entweder auf eigenen Karten schon vorhanden sein, oder man muss sie handeln. Handeln bedeutet dabei nichts anderes, als zusätzliches Geld auszugeben. Grundsätzlich bezahlt man für jede benötigte Ressource 2 Gold plus die Anzahl in Gold, die der Gegner von dieser Ressource in seiner Stadt produziert. Kann ich soviel Geld nicht aufbringen, so darf ich das entsprechende Gebäude auch nicht bauen. Die braunen und grauen Gebäude produzieren diese Rohstoffe.

Die zweite Möglichkeit ist das Abwerfen einer Karte aus der Auslage. Hierdurch erhält man einfach Geld. Grundsätzlich bekommt man zwei Gold aus dem Vorrat plus ein weiteres Gold für jedes gelbe Handelsgebäude das man bereits in seiner Stadt hat. Die dritte Zugmöglichkeit, ist das Errichten eines Wunders. Dieses kann man aber auch nur dann machen, wenn man die entsprechenden Ressourcen für den Bau zur Verfügung hat. Das verläuft genauso, wie mit dem Bau der normalen Gebäude, nur das man für das errichten eines Wunders noch eine Belohnung erhält.

Neben den schon erwähnten braunen, grauen und gelben Gebäuden, gibt es noch vier weitere Typen. Blaue Gebäude bringen Siegpunkte, rote versetzen den Spielstein auf der militärischen Leiste, grüne bringen Wissenschaftssymbole, von denen man sechs verschiedene in seiner Stadt haben muss, um den Wissenschaftssieg zu erlangen, und die lilanen Gebäude sind Gilden, die einem am Spielende besondere Punkte geben. Eine Besonderheit bei den Gebäuden muss man noch im Auge behalten. Einige verfügen über ein weißes Symbol. In späteren Epochen können Gebäude auftauchen, die bei den Ressourcenkosten dieses Symbol zeigen. Diese Gebäude kann der Besitzer eines Gebäudes mit entsprechendem Symbol umsonst bauen und darf ihre Kosten ignorieren. Das kann einem riesige Vorteile verschaffen. Zumal man sich auf viele der Gebäude vorbereiten kann, wenn sie offen in der Auslage liegen.

Die Spieler ringen in drei Epochen so um den Sieg. Sollte einer der beiden Spezialfälle, militärischer Sieg über die Leiste oder Wissenschaftssieg, eintreten, so endet das Spiel sofort. Ansonsten wird solange gespielt, bis die letzte Karte der dritten Epoche genommen wurde. Anschließend werden die Punkte gezählt. Man erhält Punkte für den Fortschritt auf der Militärleiste, von Gebäuden und sogar durch Geld.

Das Fazit

Wie ich am Anfang erwähnte, habe ich 7 Wonders noch nie gespielt und kann hier keinen Vergleich ziehen. Man sagt nur, dass es, obwohl man es auch mit nur zwei Spielern spielen kann, einfach nicht gut ist. Die Regeln sind wohl eindeutig auf drei Spieler und mehr ausgelegt. Das führte dann auch dazu, dass sich Antoine Bauza mit Bruno Cathala zusammensetzte, um diese Zweispielervariante zu entwickeln. Cathala war wohl auch schon an der Zweier-Variante in 7 Wonders beteiligt.

Was die beiden hier im Nachsitzen dann aber auf die Beine gestellt haben ist ziemlich fantastisch. Für mich gehört 7 Wonders Duel zu den besten Spielen überhaupt. Eine sehr gelungene Mischung aus Taktieren um die richtigen Gebäude und dem Abwägen welchen Siegesweg man versuchen will einzuschlagen. Das Spiel bietet verschiedene Möglichkeiten zum Erfolg zu kommen, ist sehr leicht zu erlernen und bietet genau den richtigen Grad an Schwierigkeit, um schnell mal ein oder zwei Partien zu spielen. Das Spielmaterial ist toll und zweckmäßig, die Ikonographie ist einfach und verständlich. Ein rundherum gelungenes Spiel und deshalb bekommt es auch zurecht mein Prädikat.


  • Verlag: Repos Production
  • Autor(en): Antoine Bauza, Bruno Cathala
  • Erscheinungsjahr: 2015
  • Spieleranzahl: 2
  • Dauer: 30 Minuten

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