MicroMacro – Crime City

MicroMacro – Crime City / Spieltroll

Wimmelbilder fand ich als Kind immer Klasse. Diese vielen kleinen Details die sich da auf den Seiten in den Büchern verbargen. Viele kleine Geschichten ergaben sich aus dem abgebildeten Moment mit den vielen Figuren und Nebenschauplätzen. Aber kann man daraus ein Spiel kreiren. Okay in digitaler From auf unseren diversen mobilen Geräten funktioniert das seit Jahren schon ganz hervorragend, indem uns immer wieder neue Aufgaben gestellt werden, was wir eigentlich suchen müssen. Aber warum hat eigentlich noch keiner ein Wimmelbildspiel gemacht, indem man kleine Kriminalfälle versteckt, die gelöst werden wollen. Liegt doch eigentlich recht nah. So nah sogar, dass ich mich tatsächlich frage, warum das noch keiner gemacht hat? Nun ja, diese Frage gehört der Vergangenheit an, denn jetzt hat es einer gemacht: Johannes Sich. Er ist Illustrator und Spieleautor in Personalunion. Das Mafia-Spiel La Cosa Nostra dürfte einigen schon bekannt sein und nun erschien sein Wimmelbild-Kriminalspiel bei der Edition Spielwiese.

Worum geht es?

In MicroMacro – Crime City sind die Spieler Detektive, die beauftragt werden 16 Kriminalfälle in Form von Diebstählen, Morden und Überfällen aufzuklären. Wir bekommen immer wieder einzelne Teilaufgaben gestellt, die wir auf der riesigen Wimmelbildkarte entdecken und weiterverfolgen müssen. Solange bis wir alle Aufgaben, die zu einem Kriminalfall gestellt werden lösen können. Dann widmen wir uns dem nächsten Fall.

MicroMacro: Crime City – Ein Teil der Stadtkarte / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Das Spielprinzip ist denkbar einfach. Die riesengroße Karte wird auf dem Tisch ausgebreitet und man sollte darauf achten viel Licht zu haben. Eine Lupe befindet sich zwar im Spiel dabei, aber die ist recht klein und nicht besonders gut. In unserem Spiel hatte sie sogar einen kleinen Produktionsfehler. Also besser man hat weitere solcher Hilfmittel am Start. Man spielt als Detektive zusammen um den Fall zu lösen. Diese kleinen Fälle bestehen aus unterschiedlich vielen Spielkarten, die man zur Vorbereitung ersteinmal selber in kleine durchsichtige Briefumschläge eintüten muss. Ein Spieler sollte hier den Vorleser machen und immer den Text vorne auf der Karte vorlesen. Die erste Karte eines jeden Falles ist eine Einleitung, die uns schildert was passiert ist. Auf dieser Karte ist immer auch eine Abbildung des Opfers zu sehen, das sich alle Ermittler genau ansehen sollten.

MicroMacro: Crime City – Einführungsfall / Foto: Spieltroll

Die nächste Karte auf dem Stapel zeigt uns dann in großer Schrift unsere erste Aufgabe. „Finde den Tatort“ heisst es dort zum Beispiel und wir begeben uns auf die Suche. Aber wo? Die Karte ist ziemlich groß und wirklich vollgestopft mit vielen kleinen Figürchen. Der einleitende Text enthält Informationen, die uns auf die richtige Fährte bringen, wie z. B. „im Osten der Stadt“, oder „Nahe des Marktplatzes“. Dann heisst es suchen. Solange bis man die Figur und den Tatort gefunden hat. Ist man der Meinung man hat die Aufgabe erfüllt, dreht man die Karte mit der Aufgabenstellung um und überprüft ob man richtig liegt. Koordinaten verraten einem ob man an der richtigen Stelle gesucht hat und ein kleiner Bildausschnitt zeigt einem auch immer nach was man gesucht hat. Dann geht es weiter, denn die nun oben offen liegende Karte auf dem Fallstapel zeigt uns bereits die nächste Aufgabe.

MicroMacro: Crime City – Aufgabe / Foto: Spieltroll

So hangeln wir uns durch den ganzen Fallstapel und verfolgen dabei den Weg der Figuren durch die Stadt. Denn die Fälle laufen wie eine Art Daumenkino ab. Haben wir den Tatort gefunden, so wissen wir immer auch, dass das Opfer dort hingegangen ist und das können wir über die Karte verfolgen in regelmäßigen Abständen taucht diese Figur wieder in einiger Entfernung auf und wir können ihre Wege verfolgen und sehen was sie so gemacht hat. Daraus ergeben sich Informationen für unsere Fälle.

MicroMacro bietet den Spielern fünf Schwierigkeitsgrade und insgesamt 16 Fälle, die in keinem Zusammenhang untereinander stehen und in sich geschlossen sind.

MicroMacro: Crime City – Stadtplan Nahaufnahme / Foto: Spieltroll

Das Fazit

Das Spielprinzip ist einfach und man kann sich natürlich vortrefflich darüber streiten, ob MicroMacro überhaupt ein Spiel ist oder „nur“ ein Rätsel. Viel Spiel kann ich hier nämlich eigentlich nicht entdecken. Ist mir aber auch egal, denn das Rätseln, Entdecken und Entwirren der kleinen Kriminalfälle auf dieser riesigen Karte macht mir wirklich Spaß. Zunächst ist die Karte sehr unübersichtlich, was sie aber auch sein soll, damit es nicht zu einfach ist, aber es ist erstaunlich wie gut der Mensch in der Mustererkennung ist und sich bereits nach kurzer Zeit in dem Gewusel zurechtfindet. Die 16 Fälle sind so konzipiert, dass man mit einem Einführungsfall das Spiel erlernt und dann Schrit für Schritt der Schwierigkeitsgrad erhöht wird. So entsteht eine gewisse Sogwirkung und man löst einen Fall nach dem nächsten, denn die ersten paar Fälle dauern wirklich jeweils nur ein paar Minuten, wenn man sich an die Karte gewöhnt hat. So richtig knifflig wird es dann erst in der zweiten Hälfte der Fälle, wo der Schwierigkeitsgrad und der Aufwand deutlich erhöht wird. Erreichen tut es das Spiel durch eine keum merkliche Erhöhung der Figurenabstände auf der Karte und durch Verzweigungen mit mehreren Beteiligten. Alles immer noch gut machbar, aber schon aufwendiger.

MicroMacro: Crime City / Foto: Spieltroll

Das Spiel ist ab 8+ gekennzeichnet und ich würde sagen das passt auf jeden Fall mit dem was man da so tut über ein. Genau an sowas haben achtjährige Spaß und können sich super einbringen. Allerdings passen die Fälle inhaltlich nicht so ganz zu der Alterstufe, denn Mord, Totschlag, Psychopthische Massenmörder usw. sind dann eher nciht kindgerecht. Allerdings ist das ganze Spiel mit einem erheblichen Augenzwinkern zu betrachten und niemals gemein oder bösartig.

Mir gefällt MicroMacro wirklich, auch wenn ich wie gesagt finde, das es kein Spiel ist. Der einzige wirkliche Nachteil ist die Tatsache, dass es insgesmt „nur“ 16 Fälle sind und die sich durch die Sogwirkung so schnell durchgespielt haben, das es jetzt einfach vorbei ist und wir auf Nachschub hoffen. Wir haben auch noch weitere Verbrechen auf der Karte entdeckt. Ich bin übrigens seit MicroMacro davon überzeugt das meine Frau ein fotographisches Gedächtnis hat. Während wir die ersten Fälle gelöst haben war noch alles gut, aber je länger wir auf diese Karte gestart haben, desto eher kam es bei späteren Fällen vor, das meine Frau sofort sagen konnte, wo sie genaus die Szene schon gesehen hatte. Mehr davon!


  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor(en): Johannes Sich
  • Illustrator(en): Daniel Goll, Tobias Jochinke, Johannes Sich
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Spieleranzahl: 1 – 4 Spieler
  • Dauer: 5-20 Minuten (pro Fall)

7 Gedanken zu „MicroMacro – Crime City“

  1. Hi,
    wir haben das Spiel bereits einmal durch (inklusive 2 sehr einfacher Bonusfälle aus der Spielbox).
    Es ist bereits weiterverkauft. Ich habe die Fälle mit meinem 8j. Sohn gelöst, z.T. hat er diese auch alleine erledigt.
    In Summe war das interessant, aber im großen und ganzen viel zu einfach. Selbst die 5-Sterne-Fälle waren zu schnell gelöst.
    Und am Ende ist es dann doch immer dasselbe. Ein netter Zeitvertreib, nicht mehr aber auch nicht weniger.

    Auf neue Fälle warten bzw. die Karte anschauen, ob man die verstecksten Dinge finde, war es uns dann nicht wert.

    Vg, Katrin

  2. Sehe ich auch so. Leider viel zu leicht. Und dazu kommt noch, das man es maximal zu zweit spielen sollte. Selbst zu dritt ist das ein Kopf zu viel, der im Weg ist. Denn leider suchen alle, bis auf wenige Ausnahmen, immer das gleiche Gebiet ab. Und meist auch von der gleichen Planseite. Trotzdessen ist es zu zweit (oder solo) echt super. Ich fand den Probefall auf dem Tablet sehr cool zu spielen. Da konnte man super zoomen und das ist ein riesen Vorteil gegenüber der Papierkarte.

    1. Japp, ich kann mir das auch viel besser als App vorstellen. Den gleichen Gedanken hatte ich auch nach dem Probespiel. Sind wir uns ja einig, zu leicht und für zu viele Leute eher ungeeignet. Aber als einmaliger Zeitvertreib schon irgendwie gelungen.

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