Arkham Horror – Die Nacht des Zeloten: Die Zusammenkunft

Auf geht es in das erste Kapitel von die Nacht des Zeloten. Begleitet den Spieltroll auf seiner Erfahrung mit diesem fantastischen Spiel. Seltsame Dinge werden passieren und ich stelle mich der Situation mit Jim Culver, dem Musiker. Wundert euch nicht, Jim Culver ist keiner der Charaktere aus dem Grundspiel. Außerdem setze ich Karten aus der Dunwich-Erweiterung ein. Auf der Deckliste könnt ihr verfolgen, welche Karten ich mitgenommen habe. In späteren Teilen werde ich natürlich auch die Änderungen erläutern.

Deckliste

Du hast merkwürdige Ereignisse in deiner Heimatstadt Arkham in Massachusetts untersucht. In den letzten Wochen sind einige Bewohner der Stadt unter merkwürdigen Umständen verschwunden. Vor Kurzem sind ihre Körper in den Wäldern wieder aufgetaucht, brutal zerrissen und teilweise aufgefressen. Sowohl Polizei als auch die Presse haben wilde Tiere dafür verantwortlich gemacht, doch du glaubst, dass etwas anderes in der Stadt vor sich geht. Du sitzt in deinem Haus, um über diese bizarren Ereignisse nachzudenken.

Es ist tief in der Nacht. Du hast dich in dein Arbeitszimmer zurückgezogen und untersuchst die furchtbaren Vermisstenfälle in deiner Gegend. Nach einigen Stunden der Nachforschungen hörst du merkwürdige Gesänge aus deinem Wohnzimmer am anderen Ende des Flures. Gleichzeitig hörst du ein wühlendes Geräusch aus dem Boden, als ob etwas unter deinem Fußboden graben würde. Du schaust hoch und die Tür deines Arbeitszimmers verschwindet vor deinen Augen und an ihrer Stelle befindet sich eine feste Mauer. Du bist in deinem Arbeitszimmer gefangen, bis du einen anderen Ausweg findest.

Ich schnappe mir schnell ein paar Dinge von meinem Schreibtisch, die Taschenlampe, eine Ritualkerze und meine geliebte Hasenpfote. „Was hat das alles zu bedeuten?“ frage ich mich als ich mit meinem Blick im aufgeschlagenen Zauberbuch bei einem Abschnitt hängen bleibe und mich setze, um den Abschnitt zu lesen. Plötzlich setzt wieder diese traurige Melodie ein, die ich schon zuvor des öfteren gehört habe und meine Gedanken verschwimmen. Mein Kopf und meine Glieder beginnen zu schmerzen. Fast kommt es mir so vor, als würden die Zeitalter an mir zerren und irgendetwas würde versuchen mich in die Unendlichkeit zu ziehen. Packende Hände, die aus dem Boden und aus dem Stuhl zu kommen scheinen, greifen nach mir und drohen mich zu zerreißen.

Dann ist alles still. Die Gedanken klären sich. War das nur ein Traum? Die Glieder schmerzen tatsächlich und der Raum ist plötzlich dunkel. Ich mache die Taschenlampe an und lege die Kette mit der Hasenpfote an. Das grabende Geräusch hat aufgehört, dafür höre ich aus der Zimmerecke ein rascheln, so als würden hunderter kleiner Füße schnell über den Boden tapsen. Ich leuchte in die Ecke und sehe aus einem Loch im Boden einen riesigen Rattenschwarm mein Arbeitszimmer fluten. Ich ergreife einen Stuhl und schlage wild um mich, um die Ratten wieder zurückzudrängen. Sie quieken und lassen sich schließlich zurückdrängen.

Vor deinen Augen verändert sich das Haus weiter. Die Wände sind eingefallen und in vielen Räumen sind die Fußböden zu Staub geworden. Es ist beinahe, als wärst du an einem völlig anderen Ort, obwohl du hier und da Dinge aus deinem früheren Haus wiedererkennst.

Der Boden unter dir gibt nach und du siehst ein Netz aus Tunneln, die sich in der Dunkelheit unter dir winden. Formen und Silhoutten fremdartiger Gesstalten bewegen sich rasch durch die Tunnel und versuchen einen Weg nach oben zu finden. Wenn sie das schaffen, solltest du besser nicht mehr hier sein.

Mein soeben gefasster Mut verlässt mich wieder und ich beginne an allem zu zweifeln. „Das muss ein Traum sein…“ denke ich noch, bis mir das Loch in der Ecke wieder in den Sinn kommt. Ich drehe mich um und sehe wie eine wiederliche, graue Kreatur in gebeugter Haltung aus dem Loch hervorkriecht. Sie riecht erbärmlich und hat große, rasiermesserscharfe Zähne. Ich weiche zurück während meine Augen über den Tisch wandern, um etwas zur Verteidigung ausfindig zu machen. Dann aber geht alles ganz schnell. Das Wesen springt mit einem riesigen Satz auf mich und versucht seine Zähne in meinem Fleisch zu versenken. Immer wieder beisst es zu und ich kann es nur mit Mühe und Not und all meiner Kraft davon abhalten. Die gnädige Dunkelheit lässt mich meinen Angreifer nicht richtig erkennen. Die Taschenlampe kommt neben uns auf dem Schreibtisch zu liegen und der Lichtkegel streift das Wesen nur ab und zu. Meine Augen suchen noch immer nach einer Abwehrmöglichkeit und der Schein der Lampe offenbart meinen Brieföffner, nachdem ich greife und ihn mit letzter Verzweiflung in die Seite des Schädels der Kreatur ramme, die daraufhin mit einem gellenden Schrei auf mir zusammenbricht.

Du bemerkst, dass die Kanten deines brandneuen Teppichs ausgefranst und schlammbefleckt sind. Dies erscheint dir merkwürdig und du schiebst die Möbel beiseite, um den Teppich hochzuklappen. Zu deiner Überraschung findest du darunter die Tür, die aus deinem Arbeitszimmer führt. Langsam drehst du den Türknauf, die Tür öffnet sich und du enthüllst deinen Flur unter dir.

Du springst durch die Türöffnung und landest mit deinen Füßen auf weicher Erde. Krachend fällt die Arbeitszimmertür über dir zu. Der Geruch von brennendem Holz erfüllt den schmalen Flur, aber dazwischen nimmst du auch den Gestank von Verwesung wahr.

„Das muss ein Traum sein! Es kann gar nichts anderes sein! Es ist so surreal…“ denke ich noch, als mich schon wieder von überall her Hände versuchen zu packen, um mich auseinanderzuziehen. Nur einige bekommen mich, bevor ich mich schmerzvoll von ihnen losreißen kann. Die Hände verschwinden genauso schnell wieder, wie sie gekommen waren. Ein Alptraum!

Es ist tatsächlich mein Flur. Eine Treppe führt hinab in den Keller und eine andere hinauf auf den Dachboden. Am Ende des Flures befindet sich eine Tür, die in mein Wohnzimmer führt. Ein rotschimmerndes Leuchten umgibt sie, fast wie eine Barriere.

Die Treppenstufen, die zu deinem Keller führen, sind glatt und auf ihnen glitzert eine dünne Eisschicht.

Der Gestank von verwesendem Fleisch dringt in deine Nase, als du dich der Treppe zum Dachboden näherst.

Du bist dir unsicher, was geschehen würde, wenn du versuchst die Schwelle dieser seltsamen Barriere zu übertreten, doch aufgrund ihrer starken Hitze bist du dir sicher, dass du es nicht versuchen willst.

Ich gehe vorsichtig die Treppe in den Keller hinab, um zu ergründen, woher die Kälte kommt, die aus dem Keller drängt. Ich öffne langsam die Kellertür, um nicht wieder von irgendetwas fremdartigen überrascht zu werden. Die Tür steht offen vor mir und ich kann meinen Sinnen noch immer nicht glauben.

Dein Keller scheint durch ein Untergrundnetzwerk vereister Tunnel und Höhlen ersetzt worden zu sein. Die Kälte dringt bis zu deinen Knochen durch.

Ich leuchte mir den Weg und der Kegel der Taschenlampe bringt verrottende Überreste zu Tage, die hier überall im Keller herumliegen. „Was ist hier passiert?“ frage ich mich angewiedert und weiche langsam wieder aus dem Keller zurück. Hier gibt es augenscheinlich nichts mehr, was mir weiterhelfen wird. Ich gehe die Treppe wieder hinauf in den Flur und nähere mich der rotleuchtenden Wohnzimmertür, als mir der Verwesungsgeruch wieder in die Nase kommt. Er scheint vom Dachboden zu kommen und ein innerer Zwang nachzusehen überkommt mich. Langsam schreite ich die Treppe zum Dachboden empor und greife nach dem Türknauf. Ich lausche kurz an der Tür und höre ein leises Rascheln von der anderen Seite. „Was ist das?“ denke ich und drehe den Türknauf. Plötzlich bricht eine Welle aus Ratten aus der Dachkammer über mich und ich falle rückwärts die Treppe hinunter. Trotz des Schmerzes schlage ich wild um mich und einige der Biester setzen sich zur wehr, bevor sie in alle Richtungen davonlaufen. Der Gestank ist nun noch deutlicher wahrzunehmen und ich steige erneut die Treppe empor, um auf dem Dachboden nach dem Rechten zu sehen.

Der blutige Kadaver einer missgesstalteten Bestie hängt an einem Fleischerhaken von der Decke. Darunter steht ein kleines Fass, in das langsam das Blut des Kadavers tropft.

Angewiedert wende ich mich ab und überlege, ob das alles wahr sein kann. „Vielleicht bin ich ja auch dem Wahnsinn verfallen. Das ist definitiv mein Dachboden, aber wo kommt dieser Kadaver her?“. Ich stehe wieder vor der Tür des Wohnzimmers. Sie leuchtet nicht nur glühend rot, sie scheint auch heiss zu sein. Man kann die Hitze spüren.

Eine glühende Barriere versperrt dir den Weg in dein Wohnzimmer. Während du darauf zugehst, nimmt das Glühen zu und eine intensive Hitze zwingt dich zurückzuweichen. Du nimmst eine Handvoll Erde und wirfst sie in Richtung der Barriere, wo sie zu deinem Entsetzen Feuer fängt. Vielleicht findest du im Keller oder auf dem Dachboden etwas, das dir weiterhelfen könnte.

„Eis! Ich brauche das Eis!“. Schnell laufe ich auf den Dachboden und ergreife das kleine Fass. Ich leere das Blut aus und begebe mich wieder in den Keller, wo ich Eis und Schnee in das Fass fülle.

Ich schleudere den Inhlt des Fasses gegen die Barriere. Sie blitzt auf und erzittert, während sie das Eis verzehrt und hört dann mit einem Zischen auf zu existieren. Die Tür öffnet sich.

Eine Frau mit einer Fackel in der Hand steht in deinem Wohnzimmer. In ihren Augen funkelt schierer Hass. „Was hast du mit meiner Barriere gemacht?“, schreit sie wütend. Bevor du antworten kannst, ertönt hinter dir ein grauenhaftes Geheul und eine Kreatur in einer Robe und einer Hirschschädel-Maske bricht durch die Wand und stürzt auf dich zu.

Das ist aber in der Tat noch nicht alles, denn eine weitere wilde Bestie, menschenähnlich, aber mit der Gestalt eines Hundes und Hufen statt Füßen, bricht durch den Boden vor dir. Unter dem Fußboden erkennst du wieder die endlossen Tunnel, die sich unter deinem Haus entlangziehen. Ein teuflisches Heulen hallt aus der Tiefe des unterirdischen Höhlensystems wider.

Neben der Hundegestalt brechen auch wieder hunderte von Ratten aus dem Fußboden und umspülen meine Waden. Die Frau schlägt unterdessen mit der Fackel nach dem Robenträger und lenkt ihn ab. Ich trete mit wilder Entschlossenheit den schweren Wohnzimmertisch um, der viele der Ratten unter sich begräbt, während mich der Behufte belauert. „Hier Jim!“, ruft die Frau und wirft mir ein Messer zu. Keine Sekunde zu früh, denn das Wesen springt mit einem Satz plötzlich auf mich zu. Er ist nicht so schwer und kräftig wie das Wesen aus dem Arbeitszimmer, aber sie sind sich sehr ähnlich. Ich ramme ihm das Messer mehrmals zwischen die Rippen und unter großem Geheul kommt es leblos auf dem Boden zu liegen.

Die Gestalt mit der Robe setzt sich gegen die Frau zur wehr und schlägt mit seinen Klauen nach ihr, aber sie ist eine beherzte Kämpferin und verwundet ihn das ein oder andere Mal mit dem Feuer der Fackel. Es ist kalt im Wohnzimmer, sehr kalt. Ich stürze mich todesmutig mit dem Messer auf das Wesen und versetze ihm ebenfalls ein paar Stiche. Aus den Augenwinkeln, im Kampf versunken, bemerke ich wie weitere hundeähnliche Kreaturen aus dem Loch im Boden in den Raum kommen. Gemeinsam aber ringen wir die Robetragende Kreatur zu Boden.

Als die Kreatur mit der Robe zu Boden fällt, versinkt der höllische Schwarm wieder im Boden und das Chaos im Haus verstummt. Doch die Fremde in deinem Wohnzimmer scheint darüber nicht erleichtert zu sein.

„Du hast mein Siegel gebrochen. Ich habe es errichtet, um die Ghule darin zu fangen.“ Sie hebt ihre Fackel. „Nun müssen wir mit brachialeren Methoden vorgehen und diese Höllengrube niederbrennen!“

Du nickst und erlaubst der rothaarigen Frau die Wände und Böden deines Hauses anzuzünden. Das Feuer breitet sich rasch aus und du rennst durch die Vordertür, um nicht in dem Inferno eingeschlossen zu werden. Vom Gehweg aus beobachtest du, wie dein gesamter Besitz in Feuer verschlungen wird. „Komm mit mir“, sagt die Frau. „Du mussst mehr über die Bedrohung erfahren, die tief unter uns lauert. Allein sind wir sicher verdammt… aber zusammen können wir es aufhalten.“

Abschließende Worte

Das Auftaktszenario des Grundspiels wäre absolviert. Dies war nicht mein erster Durchgang, aber mit Jim Culver gestaltete es sich deutlich schwieriger, als die anderen Durchläufe zuvor. Jim verfügt über gute Werte, aber die Mystiker-Charaktere sind meiner Meinung nach deutlich abhängiger von ihren Fähigkeiten. Egal, einen Haken ans Szenario kann ich trotzdem machen. Mein Haus wurde niedergebrannt, was zu einem seelischen Trauma geführt hat. Weiterhin habe ich vier Erfahrungspukte verdient, mit denen ich mir etwas für das nächste Szenario überlegen kann. Ich hoffe die schriftliche Form, die ich gewählt habe gefällt. Im Text verbergen sich Hinweise auf die gespielten Karten. Diese Form des Spieltagebuchs ist ein wenig aufwendiger in der Vorbereitung und deshalb kann ich hier nicht ganz so oft mit einer Veröffentlichung aufwarten, wie bei Pandemic Legacy, aber ich versuche demnächst auch noch die nächsten Szenarios des Grundspiels nachzuliefern.