Die Gilde der fahrenden Händler – oder warum so umständlich?

Die Gilde der fahrenden Händler

Die Gilde der fahrenden Händler, hätte auch kurz die Handelsreisenden heißen können, aber hier wurde sich sehr nah am Original entlanggehangelt und ein sehr umständlicher Titel gewählt. Egal. Bereits im letzten Jahr sah ich einen Spielbericht zum englischen Original von AEG und war sehr angetan von dem was ich da sah. Kurze Zeit später war auch bekannt, dass das Spiel auch auf deutsch bei Skellig Games erscheinen wird. Allerdings lag der Erscheinungstermin noch über ein halbes Jahr in der Zukunft, so dass hier ein wenig Geduld geübt werden musste. Die Gilde der fahrenden Händler überzeugte mich bei diesem Spielbericht durch seine recht außergewöhnliche Optik, sowie durch das Spielgeschehen, das mir allein vom zusehen recht gut gefiel. Ich mag Flip ’n Writes und nichts anderes, nur ohne Stifte ist Die Gilde der fahrenden Händler. Das klingt an sich schon umständlich und ja das ist es auch, aber trotzdem macht das Spiel wirklich Spaß und hat enormes Potential. Nun ist das Spiel bei Skellig erschienen und bereit den deutschen Spielemarkt zu erobern.

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Animal Kingdoms – Die Gesetze der Tiere!

Animal Kingdoms

Vor kurzem gab die Spiel des Jahres Jury ihre Nominierten für den Preis des Jahres 2023 heraus. Meiner einer beteiligte sich wie jedes Jahr gern an der im Vorfeld stattfindenden Spekulation um die Titel, die dafür in Frage kommen. Animal Kingdoms war für mich in diesem Jahr ein Kandidat, den ich auf der Empfehlungsliste erwartet hätte. Aber, auch dort sucht ihr ihn vergebens. Der Titel hat es nicht geschafft, was ich durchaus schade finde, weil ich das Spiel für ein recht gutes Familienspiel halte, ohne damit bereits das komplette Fazit vorwegzunehmen. Animal Kingdoms ist optisch ein schönes Spiel, dass ich aufgrund seiner Spielweise für eines halte, das auch bei wenig Spieler*innen gut ankommt, da es nichts neu erfindet und hier mit wenigen Mitteln ein recht gutes Spielerlebnis auf den Tisch bringt. Lasst mich euch erklären, wie Animal Kingdoms gespielt wird und warum ich es für so gut halte, dass es preisverdächtig sein könnte. Ich stand übrigens ziemlich allein damit auf weiter Flur. Fast nirgendwo anders, außer bei Harald Schrapers von der Jury selbst, wurde Animal Kingdoms erwähnt.

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Projekt: Die perfekte Sammlung – 1998

Wieder sind zwei Wochen um und mein Sammlungsprojekt geht in die nächste Runde. Zeit erneut ein bißchen nostalgisch zu werden und an alte Zeiten zu denken, in denen es deutlich weniger Spiele gab und leider auch jede Menge schlechte und unansehnliche. Dennoch erweckt die Gegenwart in mir ein Bedürfnis, immer mal wieder auf alte Perlen hinzuweisen und was mir noch viel wichtiger ist, den sinnvollen „Konsum“ von Brettspielen. Spiele wollen gespielt werden. Stehen sie nur rum, lohnen sie sich einfach nicht. Erweiterungen lohnen sich auch nur für Spiele die ihr wirklich oft spielt. Von daher sind diese extremen Kickstarterkampagnen für manche Spiele einfach nur sinnlos. Es gibt Spiele die ich seit dreißig Jahren und mehr in meiner Sammlung habe und immer mal wieder spiele, weil sie einfach zeitlos gut sind. Genau um diese Spiele geht es in dieser Serie von Beiträgen. Heute widme ich mich dem Jahrgang 1998.

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Die Firmenfeier: Das letzte Fest des Oliver Borgmann

Die Firmenfeier: Das letzte Fest des Oliver Borgmann

Meine Frau und ich sind Krimifans und spielen zugegebenermaßen recht viele der sogenannten Detektivspiele, in denen die Spieler*innen in die Rolle eines Detektivbüros oder einer Cold Case Abteilung der Polizei schlüpfen und versuchen Kriminalfälle zu lösen, an denen andere gescheitert sind. Das dürfte eifrigen Leser*innen dieses Blogs bekannt sein. All diese Fälle funktionieren grundsätzlich nach dem gleichen Muster. Die Spieler*innen erhalten zu Beginn ein paar Fragen, die es zu beantworten gilt und danach je nach Komplexität des Falls Material in Form von Briefen, Dokumenten, Karten etc. Einige Systeme benutzen zusätzlich digitale Medien in Form von Videos und Social Media, andere lassen das komplett außen vor. Dann gibt es noch einen Teil, der noch mehr Immersion versucht aus den Fällen herauszuholen, indem wir mit anderen Personen in Form von Telefonanrufen, Datenbanken und Chats kommunizieren. Diese Anrufe sind natürlich nicht echt, sondern im Vorfeld aufgezeichnet, aber sie sorgen in der Tat für mehr Glaubwürdigkeit und ein gutes Spielgefühl, wenn sie gut gemacht sind. Natürlich gibt es überall gute und schlechte Vertreter. Die Firmenfeier: Das letzte Fest des Oliver Borgmann sorgt allein durch seine Optik erst einmal für Understatement. Davon solltet ihr euch aber nicht täuschen lassen, denn hier steckt einiges in der Verpackung.

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Update im Exit-Ranking: Die Akademie der Zauberkünste

Lange hat es gedauert, bis wieder ein neuer Exit-Teil das Licht der Welt erblickte und nun ist es endlich soweit. In einer Zauberakademie verschlägt es uns diesmal und wer jetzt spontan an Harry Potter denkt, der hat durchaus recht, aber die Lizenz ist hier nicht mit von der Partie. Der Teil hat aber genug Eigenständigkeit um auch ohne den berühmtesten Zauberschüler klarzukommen. Der Teil ist ganz frisch erschienen und zieht als Nummer 33 in unser Exit-Ranking ein. Wo sich der Teil einreiht könnt ihr natürlich wie immer nachlesen, wenn ihr rechts im Menü auf den Banner klickt. Ebenfalls könnt ihr oben auf das Bild klicken und werdet direkt zum Ranking geleitet oder ihr klickt einfach hier.

Cantaloop Buch 3: Rache warm serviert

Cantaloop Buch 3: Rache warm serviert

Die Point & Click Adventures waren in den 80er und 90er Jahren ein beherrschendes Genre in der Computerspielewelt. Inzwischen sind sie leider eher rar gesät. Cantaloop schickte sich vor drei Jahren dazu an, das Spielprinzip dieser digitalen Spiele, in die analoge Welt der Brett- und Kartenspiele zu transferieren. Das klingt erst mal nach einer Schnapsidee, aber das erste Buch beweis der Spielcommunity, dass das gar keine so schlechte Idee war und zauberte ein tolles Erlebnis für ein bis zwei Spieler*innen auf den Tisch. Rätsel und Humor, sowie die Geschichte gingen Hand in Hand und brachten uns ein wirklich gutes Spiel. Buch Nummer zwei konnte dann leider nicht so recht überzeugen, da hier die gelungene Mischung des Erstlings nicht erreicht wurde. Zuviel eintönige Rätsel, von immer der gleichen Art, mit zuwenig Vortrieb in der Geschichte lösten keine Jubelstürme mehr aus. Nun hat Friedemann Findeisen mit seinen Kolleg*innen das dritte Buch und damit den Abschluss der Reihe herausgebracht. Ob es ein versöhnlicher Abschluß geworden ist, den ersten Teil noch überstrahlt oder gar noch verkopfter als der zweite Band ist, erzähle ich euch hier.

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Was spielst du so? – Mai 2023

Servus! Der Mai ist in diesem Jahr ein sehr arbeitreicher für meine Frau und mich, weswegen ich am Anfang des Monats noch fest damit gerechnet habe gar nicht besonders oft und viel zum Spielen zu kommen. Doch Dank der ganzen Feiertage kam doch einiges zusammen. Momentan ist bei uns nämlich Überstunden schieben angesagt und das wird auch noch bis Mitte Juni so bleiben. Erst danach ist Besserung in Sicht. Wir haben dennoch einige Neuheiten spielen können und wurden sogar gefragt, ob wir eins unserer geliebten Detektivspiele reviewen wollen. Das werde ich im nächsten Monat auf jeden Fall machen. Gespielt haben wir es bereits und wir waren mehr als angetan. Weiter unten könnt ihr lesen um welches es sich dabei handelt. Sonst habe ich nicht viel zu erzählen, also geht es gleich mal mitten in die Spiele hinein.

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Projekt: Die perfekte Sammlung – 1997

Weiter geht die wilde Fahrt durch die letzten Jahrzehnte auf der Suche nach der perfekten Sammlung von 160 Spielen. Denn sind wir mal ehrlich, mehr braucht der Gamer gar nicht um glücklich zu sein. Ein sogenannter „Pile of Shame“ mit Spielen, die wir gar nicht spielen, weil uns die Zeit fehlt, macht nicht glücklich, sondern eher unglücklich. Ich habe auch immer ein paar Spiele zu hause, die ich gerne noch spielen möchte und es macht mich wirklich eher unglücklich sie nicht zu spielen. Manche stehen monatelang hier herum, bis ich es schaffe sie zu spielen. Ich möchte mit euch deshalb gemeinsam die Sinne für die wichtigen Spiele schärfen, die die ihr wirklich um euch haben wollt, weil ihr sie immer wieder spielt, denn das sind die wahrhaft nachhaltigen Klassiker. Zumindest für euch. Die können halt für jeden anders aussehen. In dieser Serie geht es ja um meine Spiele und ich nähere ich über die vergangenen Spielejahrgänge. In dieser Woche bin ich beim Spielejahrgang 1997 angekommen und werde euch berichten, welche Spiele aus diesem Jahr ich in mein Kallax stellen werde. Wer Lust hat kann sich gerne in den Kommentaren beteiligen und seine Hits aus diesem Jahr mit uns teilen. Oder auch gerne meine Auswahl kommentieren und kritisieren, denn ich behaupte auch immer, dass ich ein wenig neben dem Massengeschmack liege.

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Wömmeln – Wörter suchen, finden, sammeln

Wömmeln

Wömmeln ist eine Wortschöpfung aus Wörter und sammeln und bezeichnet genau das: Wörter sammeln. Warum sollte jemand Wörter sammeln mögt ihr euch fragen? Natürlich weil es ein Siel von euch verlangt. Kann es eine andere Begründung geben? Na also. In Wömmeln, vom Autoren Paul Schulz, aus dem Hause KOSMOS sollen Kreuzworträtselfreudige auf ihre Kosten kommen. Früher fand ich diese Wortgitter immer klasse und genau mit solchen bekommen wir es hier zu tun. Oder sagen wir besser mit Buchstabengittern in denen sich evtl. Worte verbergen. In den Rätseln, die wir wohl alle kennen, sind in der Regel Wörter versteckt die wir suchen müssen. Hier ist das ein wenig anders, denn das Buchstabengitter gibt uns gewollt keine Wörter vor, auch wenn hier und da mal der Zufall eines auftauchen lässt. Nein, hier müssen wir selbst Wörter basteln und diese durch Linien miteinander verbinden. Wie das genau geht erkläre ich euch. Ob das Spaß macht? Das kann ich nur für mich beantworten…

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Reisende des Südtigris – Mittelalterliche Wissenssuche im Orient

Reisende des Südtigris

Nun sind wir also bei der Südtrilogie von S.J. Macdonald und Shem Phillips angekommen. Nach der Nordsee-Reihe, in der wir uns thematisch mit den Plünderfahrten der Wikinger beschäftigten und der Westfrankenserie, in der es um die Religion und deren Verbreitung im Westen Europas ging, sind wir nun im Süden rund um Baghdad angekommen. Nach kriegerischer Stärke und Frömmigkeit beschäftigen wir uns nun mit dem Wissen und der Suche danach. Während sich in den anderen Regionen im frühen Mittelalter noch mit profaneren Dingen auseinandergesetzt wurde, machten im Orient wissenschaftliche Fortschritte die Runde, die hier allerdings nur angedeutet werden. Hauptsächlich beschäftigt sich Reisende des Südtigris mit der Erforschung und den Reisen der Menschen aus dieser Region, die sie entfernte Landstriche, das Meer und die Flüsse, genauso wie die Sterne näher betrachten ließ. Klingt wie bei allen Spielen dieser Autoren nach einem interessanten Hintergrund für die vielseitigen Mechanismen, die sie immer wieder zu einem tollen Cocktail verweben.

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