Schlafende Götter – So gut, wie alle Welt behauptet?

Schlafende Götter

Ich bin mal wieder etwas spät zur Party, aber dafür bleibe ich meistens länger. Bereits 2021 erschien Sleeping Gods und die meisten Influencer*innen und Kanäle, die sich mit Brettspielen beschäftigen, kümmerten sich schon 2020 zu Beginn der Crowdfunding-Kampagne um das Spiel. Gefühlt geistert es nun also schon ewig in der Welt herum. Schwerkraft kündigte sehr früh bereits an auch Sleeping Gods auf deutsch veröffentlichen zu wollen und ich mag mir kaum vorstellen, was das für eine Mammutaufgabe gewesen sein muss. Corona und die Lieferengpässe taten natürlich ihr übriges dazu, aber erst kurz vor Weihnachten des letzten Jahres erschien Schlafende Götter dann auch endlich bei uns. Reihenweise fuhr das Spiel während der Pandemie Höchstwertungen ein. Es wurde überall gelobt und in höchsten Tönen davon geschwärmt. Ich muss sagen, dass ließ mich nicht unberührt und ich war persönlich sehr gehyped auf das Spiel, bin ich doch schließlich ein großer Fan von Nah und Fern und mag Laukats kindlich und naiv wirkende Welten. Die Freude war groß als mir meine Frau das Werk zum Geburtstag schenkte und wir losspielen konnten. Natürlich muss bei einem solchen Umfangsgiganten auch ein bißchen Zeit investiert werden, bevor dazu etwas Fundiertes gesagt werden kann und ich habe lange mit mir gehadert, wann der richtige Zeitpunkt sein könnte. Nun denn…

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Oltréé – Familien-, Brett- und Rollenspiel, geht das zusammen?

Oltréé

Was will uns der Spieltroll mit dieser Überschrift sagen? Es ist ein wenig kompliziert. Oltréé ist ein französisches Rollenspiel, indem die Spieler*innen am Weltenbauprozess über Storytelling beteiligt sind. Das ganze spielt in einer mittelalterlichen Fantasyumgebung und die Spieler*innen übernehmen dabei die Rollen von patrouillierenden Charakteren, die das Land wiederaufbauen. Das Spiel ist sehr offen gestaltet und die Spieler*innen wissen meist nicht wohin es führen wird. Das Spiel wurde von John Grümph entwickelt. Ob er auch hieran beteiligt ist, oder nur aufgrund des zugrundeliegenden Rollenspiels mit auf der Schachtel steht, ist mir leider nicht bekannt, aber Antoine Bauza ist ein bekannter Name in der Brettspielszene und zeichnet auf jeden Fall für dieses Spiel verantwortlich. Die Wurzeln haben wir nun erklärt und wissen, dass das Setting aus einem Rollenspiel stammt. Dieses wurde hier in ein Brettspiel verwandelt, dass mit Brettspielmechaniken funktioniert. Normalerweise würde ich hier nun kein Familienspiel erwarten, aber genau das wird uns hier serviert. Oltréé ist in dieser Variante ein kooperatives Brettspiel auf gehobenem Familienniveau und ob das funktioniert, schauen wir uns mal etwas genauer an. Der Name Oltréé bedeutet im Französischen soviel wie „gehasst“.

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Die Abenteuer des Robin Hood Erweiterung: Bruder Tuck in Gefahr

Die Abenteuer des Robin Hood Erweiterung: Bruder Tuck in Gefahr

Im Frühjahr 2021 hat uns Die Abenteuer des Robin Hood von Michael Menzel ganz schön aus den Socken gehauen. Mit solch einem Brettspiel, in dem er Tabletop-Mechaniken mit einem allmächtigem Zugbeutel auf einem adventskalenderartigen Spielbrett verband und das alles mit der bekannten Robin Hood Legende thematisch in ein tolles Paket verpackte, habe ich wirklich nicht gerechnet. Es war eines der besten Spiele dieses Jahrgangs und konnte vor allem Familien durch den superleichten Einstieg und die unkomplizierten Spielweisen begeistern. Wir hatten eine sehr kurzweilige Zeit mit dem Spiel und spielten es innerhalb einer Woche komplett durch. Recht bald wurde bekannt, dass Menzel an Nachschub arbeiten würde und auch online kamen weitere Szenarien dazu. Für diese interessierten wir uns aber nicht so sehr, sondern verstauten das Spiel ersteinmal im Regal und beschlossen auf die Erweiterung zu warten. Wir wollten das Spielbrett nicht mit weiteren Partien malträtieren und es für die Erweiterung aufsparen. Wer mehr über die Materialprobleme wissen möchte und ein paar Bilder zur Anschauung braucht, dem sei die Review zum Hauptspiel empfohlen. Nun ist es also endlich soweit gewesen und die Erweiterung kam auf den Tisch.

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Cold Case: Mord mit Zinsen

Cold Case: Mord mit Zinsen

Erst vor kurzem berichtete ich über meine ersten Erfahrungen mit dem Detektivfall Cold Case: Eine Prise Mord von Thinkfun. Diese Serie von Detektivfällen die von den Spieler*innen gelöst werden sollen, indem sie aus den vorhandenen Unterlagen alles herauslesen, ging bisher an mir vorbei. Thinkfun ist eine Marke von Ravensburger und mir war nicht geläufig, dass diese auch Kriminalfälle anbieten. Die erste Erfahrung mit Eine Prise Mord hat einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen, weil hier schnörkellos und gradlinig, ohne viel Klimbim einfach drauflos gespielt werden konnte und nach Sichtung der Unterlagen und etwas Überlegung nach etwas über einer Stunde eine Lösung gefunden wurde. Fertig! Besser als sich vor dem Fernseher von einer Krimiserie berieseln zu lassen. Darüber hinaus ist der Preis für das Gebotene auch noch überaus fair. Der dritte Fall dieser Serie soll heute eine Review bekommen, um vor allem das Niveau der Serie und des Materials zu testen.

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Cold Case: Eine Prise Mord

Cold Case: Eine Prise Mord

Das gute alte „Who done it?“-Genre feierte in den letzten Jahren ein Comeback, dass ich nicht mehr für nötig gehalten habe. „Who done it?“, also „Wer wars?“ oder auch Murder Mystery, oder ganz einfach Detektivspiel ist etwas, dass ich bereits als Kind sehr geliebt habe. Agatha Cristies Romane, Verfilmungen und vor allem alles was mit Sherlock Holmes zu tun hat, erweckte schon damals meine Aufmerksamkeit. Für mich sind solche Detektivgeschichten und Fälle ein Fest und ich bin überglücklich, dass sich inzwischen viele Verlage daran versuchen, soetwas auch auf den Spieltisch zu bringen. Vor allem die Adlerstein-Fälle und die Hidden Games Tatort – Reihe hebten dieses Genre auf ein neues Level, indem sie die Fälle interaktiver gestalteten. Neue Medien wurden gezielt mit eingesetzt und auch Anrufe und Videos gehörten zum Repertoire dieser Fälle. Besonders mein alter Feund Marc, dessen gesamte Familie ebenfalls Krimiverrückt ist, beliefert mich regelmäßig mit neuem Input und bringt mir Spiele nahe, die ansonsten vielleicht sogar an mir vorbei gezogen wären. So auch die Cold Case Fälle von Thinkfun bzw. Ravensburger, um die es heute gehen soll. Genauer gesagt um den zweiten Fall aus dieser Reihe, Eine Prise Mord, den wir uns als erstes vorgeknöpft haben. Worin der Unterschied zu den Fällen anderer Anbieter beseteht und wie wir diesen ier fanden erfahrt ihr wenn ihr weiterlest.

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Dorfromantik: Das Brettspiel

Dorfromantik – Das Brettspiel

Was klingt als wäre es der Versuch eines Bauern in Hintertupfing im Heuschober eine Atmosphäre für einen leidenschaftlichen Eroberungsversuch zu starten, entpuppt sich allerdings, trotz des dämlichen Titels, als kleines kooperatives Meisterstück. Der Anhang „Das Brettspiel“ deutet es bereits an. Für diejenigen, die es nicht wissen, weil sie selten in virtuellen, digitalen Welten unterwegs sind, sei erwähnt, das Dorfromatik die Brettspielumsetzung eines Computerspiels ist, das ein Legebrettspiel zum Thema hat. Angemessen verwirrt? Ist nicht schlimm, ich kläre euch mal auf. Dorfromantik ist ein Computerspiel, dass von vier Absolventen der HTW Berlin entwickelt wurde und diese wollten in ihrem Masterstudiengang ein gemeinsames Projekt in Angriff nehmen. Heraus kam dabei Dorfromantik, dass auf bekannten Legespielen, wie Carcassonne basiert und für einige Begeisterungsstürme während der Pandemie sorgen konnte. Viele Spieler*innen nutzten das Spiel, um ein wenig runterzukommen und den Alltag vergessen zu machen. Der Lohn für die vier war der deutsche Computerspielepreis in den Kategorien Bestes Game Design und Debüt. Lukas Zach und Michael Palm hatten wohl ein ähnliches Projekt in Arbeit und haben nun zusammen mit Pegasus die tatsächliche Brettspielumsetzung auf den Markt geworfen. Das Spiel ist leider aktuell ausverkauft gilt aber schon bei vielen als heißer Anwärter für das Spiel des Jahres. Mein Orden ist euch sicherlich auch nicht verborgen geblieben, also erkläre ich euch mal, was ich an Dorfromatik so gut finde. Der Titel ist es jedenfalls nicht.

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Tiny Epic Dungeons – Dungeoncrawler oder Puzzlespiel?

Tiny Epic Dungeons

Meine Frau wollte unbedingt mal eines der Tiny Epic Spiele ausprobieren und da kam uns Tiny Epic Dungeons gerade recht. Ich war immer etwas skeptischer, da mich Scott Almes als Autor bisher nicht überzeugen konnte. Seine Herangehensweise an Spiele scheint mir einfach nicht so richtig zu liegen. Hey, aber was soll schon schiefgehen bei einem Dungeoncrawler. Wir erforschen ein paar Räume, verprügeln ein paar Monster, bekommen Beute und entwickeln unsere Charaktere, bis wir den Oberbösewicht in seinem Versteck gefunden haben und ihm in einem epischen Kampf die Rübe vom Kopf schlagen oder etwas Ähnliches. Soweit die Theorie und natürlich ähneln sich viele Dungeoncrawler in ihrem Spielkonzept auch, aber sie unterscheiden sich dabei auch in punkto Qualität und Material, sowie den verwendeten Mechaniken und dem daraus resultierenden Spielspaß. In der Regel entwickeln wir uns langsam und würfeln ein paar Würfel, aber es geht natürlich auch anders.

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Voll auf die 18 – Das Känguru Kartenspiel mit Würfeln!

Voll auf die 18

Komisch, kooperativ und kaotisch verspricht Voll auf die 18 laut seines Untertitels zu sein. Marc-Uwe Kling hat erneut ein Spiel herausgebracht und in diesem versuchen die Spieler*innen, in den bekannten Rollen von Klings Käguru-Chroniken, Nazis mit Argumenten zu überzeugen, um die Welt ein klein wenig besser zu machen. Ob das gelingt kann ich euch nicht sagen, aber was ich gut finde ist die Tatsache, dass dieses Spiel von allen Beteiligten als ein Herzensprojekt angesehen wurde und sämtlicher Gewinn aus dem Verkauf des Spiels an Organisationen gespendet wird, die sich gegen Rassismus engagieren. Schaut gerne mal bei der Opferperspektive e.V., der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin und der Amadeu Antonio Stiftung vorbei, um euch zu informieren, denn das sind die Organisationen, die von Voll auf die 18 profitieren sollen. Marc-Uwe Kling wäre aber nicht Marc-Uwe Kling, wenn dieses Spiel nicht auch seinen speziellen Humor hätte und einem ganz nebenbei auch noch 100 Argumente gegen Nazis bieten würde. Ach ja, das Spiel ist appgesteuert, bzw. benötigt einen Timer und der bringt mit der App erst den richtigen Druck mit sich: Aaaachtuungg!

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Hidden Games Tatort: Königsmord

Hidden Games Tatort: Königsmord

Inzwischen dürfte allen klar sein, die hier ab und zu vorbeischauen, dass meine Frau und ich große Fans dieser Serie von Detektivfällen sind. Wir haben nahezu alle Fälle gespielt und freuen uns immer, wen ein neuer Fall erscheint. In diesem Herbst werden noch zwei neue Fälle veröffentlicht, die wir kaum erwarten können. Gerne setzen wir uns an einem Samstagabend hin und spielen einen Fall mit dem wir gut anderthalb bis zwei Stunden beschäftigt ist. Die Qualität der Hidden Games-Reihe ist dabei über jeden Zweifel erhaben. In der Regel läuft bei diesen auch alles gleich ab, weshalb es eigentlich wenig Sinn gibt Reviews zu den einzelnen Fällen abzugeben, wenn nicht gespoilert werden soll und, keine Angst, das habe ich auch heute nicht vor. Jedoch gaben bestimmte Dinge der einzelnen Fälle mir doch immer wieder Anlass etwas dazu sagen zu wollen. So ist es in der Tat auch diesmal wieder, denn dieser Fall könnte einen falschen Anschein erwecken und falsche Erwartungen schüren.

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The Loop – Dr. Foo schlägt zurück… zurück… zurück…

The Loop

Das ich in einem Monat gleich zwei Prädikatsträger auszeichnen darf, hätte ich mir eigentlich auch nicht träumen lassen. Aber The Loop von Maxime Rambourg und Théo Rivière, welches schon seit letztem Jahr hier bei uns herumdümpelte, ist tatsächlich so gut, dass ich nicht daran vorbeikommen kann. Die beiden Autoren sind auch keine unbeschriebenen Blätter und sprechen an sich schon für eine gewisse Qualität. Maxime Rambourg dürfte den meisten durch Das Grimoire des Wahnsinns bekannt sein und Théo Rivière fand hier erst vor kurzem mit Draftosaurus Erwähnung und hat unter anderem auch Naga Raja mit zu verantworten. Zwei Franzosen also, die mit The Loop ein verrücktes, kooperatives Meisterwerk erschaffen haben. Verrückt und durchgeknallt sind die ersten Vokabeln die mir hier in den Sinn kommen, wenn ich mir das knallbunte Spiel und sein Zeitreise-Thema anschaue. Genau diese beiden Dinge dürften auch dafür verantwortlich sein, dass The Loop schon so lang in unserem Regal auf seinen Einsatz wartet. Meine Frau hatte nämlich nie Lust es zu spielen, weil es zu grell und verrückt wirkte und um Zeitreisen ging. Nun ist sie aber geheilt und ist einer der größten Fans des Spiels, was ich nicht nur gutheiße, sondern exakt genauso bin.

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