Seltsame Schachtelangaben

Ich starrte neulich mal wieder sinnentleert auf meine Spielesammlung, die da im Kallax an der Wohnungswand ruhte und versuchte irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen, aber es wollte mir nicht gelingen, immer wieder wurde ich durch die vielen unterschiedlichen Schriftzüge und Grafiken auf den Schachteln abgelenkt. Dann gab es da noch auf fast jeder Schachtel diese kleinen kryptischen Piktogramme mit Zahlenangaben, die plötzlich und total unerwartet meine Aufmerksamkeit erheischen konnten. Als erfahrener und jahrelanger Gamer viel mir auf, dass ich sie eigentlich nur noch ignoriere, aber aus irgendeinem Grund sind sie ja dennoch ziemlich wichtig, denn es gibt eigentlich fast niemanden der auf sie verzichtet. Schaut mal selber auf eure Schachteln, fast immer gibt es diese Angaben und um ihre wahren Bedeutungen soll es heute einmal gehen.

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Cartaventura: Vinland

Cartaventura: Vinland

Eine neue kleine Spielserie ist unlängst bei KOSMOS in Deutschland erschienen. Cartaventura ist ein neuer Ansatz für das Genre der „Choose Your Own Adventure“ Spiele, oder wie wir sie früher in Buchform nannten: Soloabenteuer. Die Autoren dieser, bisher drei Teile umfassenden Serie, sind die beiden Franzosen Arnaud Ladagnous, der mir bisher nur bei einigen Unlock-Titeln mal untergekommen ist, sowie Thomas Dupont, der mir erst vor kurzem mit Codex Naturalis auffallen konnte. Rein optisch sah Cartaventura auf den ersten Pressebildern nach einem 7th Continent-ähnlichem Titel aus, jedoch stellte sich alsbald heraus, das es sich eher um ein storybasiertes Abenteuerspiel handeln wird, als um einen mechanisch herausforderndes Entdeckungsspiel. Was aber ist neu an Cartaventura und wie genau funktioniert das?

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Cascadia – Im Herzen der Natur

Cascadia

Ich habe ja in dem ein oder anderen Monatsbericht schon davon geschrieben, wie fantastisch Cascadia bei uns ankam. Folgerichtig kommt hier nun die Review zum Spiel und schon von vornherein prangt auf der Schachtelabbildung mein Orden für die ganz fantastischen Spiele, die es da draußen so gibt und die sich für euch meiner Meinung nach lohnen werden, wenn ihr sie ausprobiert und einen ähnlichen Geschmack besitzt, was Spiele angeht. Bei Cascadia gehe ich sogar soweit zu sagen, dass wir hier wohl einen der heißesten Anwärter auf einen Nominierten zum Spiel des Jahres vorliegen haben. Über Cascadia geistern bestimmt schon superviele Reviews und Rezensionen in der Welt herum, denn die englische Version geistert nun schon eine ganze Weile herum und so ziemlich jede*r dürfte sich über die Vergleiche zwischen Cascadia und Calico abgearbeitet haben. In meinem Fazit werde ich auch kurz darauf eingehen, aber außer das beide Spiele von Beth Sobel illustriert, von Flatout Games stammen und beide mit einem C beginnen, haben sie gar nicht mal soviel gemeinsam. Eigentlich sind sie sogar zwei ziemlich verschiedene Spiele. Egal. Hereinspaziert Freunde des gepflegten Legespiels. Hier kommt ihr voll auf eure Kosten!

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7 Wonders Architects

7 Wonders Architects

7 Wonders ist nicht erst, seit es zum ersten Kennerspiel des Jahres gekürt wurde, ein Name in der Brettspielwelt, dem sich keiner mehr entziehen kann. Nein, das Spiel heimste so dermaßen viele Spielepreise ein, dass das gesamte Cover mit ihnen zugepflastert wurde. Ein Manko hatte es damals allerdings, denn es ließ sich nicht zu zweit spielen und so kam 7 Wonders Duel ein paar Jahre später auf den Markt, das anders funktionierte, seine Herkunft aber nicht verleugnen konnte. Nun hat Antoine Bauza noch ein weiteres Spiel veröffentlicht, von dem Vielspieler*innen gerne behaupten, das es eigentlich niemand braucht. 7 Wonders Architects kam im letzten Jahr heraus und rief zunächst nicht nur positive Resonanz hervor, denn so richtig viele Entscheidungen scheint hier niemand treffen zu müssen. Ist dem aber wirklich so? Und ist 7 Wonders Architects nicht vielleicht genau das Spiel, dass Brettspielen als Hobby einen weiteren Impuls in den Mainstream geben könnte. Ich denke schon, denn hier haben wir es mit einem wirklich außergewöhnlichen Spiel zu tun, das erneut seine Vorgänger nicht verleugnet und trotzdem zu einer neuen Spielerfahrung selbst für diejenigen wird, die diese schon bis ins kleinste Detail durchexerziert haben. Antoine Bauza scheint hier erneut ein großer Wurf gelungen zu sein.

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Spieleabend #24 – Volles Programm trotz Ziegenstreicheln

Da ist der letzte Spieleabend noch gar nicht solange her, da kommt der nächste schon um die Ecke. Unsere Arbeitskollegen haben uns mal wieder eingeladen und der Abend stand eigentlich unter keinen guten Vorzeichen. Der letzte Abend war spielerisch super. Klong! wurde zu einem riesigen Erfolg, der sehr abgefeiert wurde. Allerdings musste es auch sehr leiden, da meine Frau das Spiel durch einen Glasunfall in Alkohol ertränkt hatte. Darüber hinaus hatte ich die ganze Nach vor diesem Spieleabend nicht geschlafen, weil mein Magen mir keine Ruhe ließ. Ich holte noch nachmittags ein bis zwei Stunden nach, aber ihr kennt das ja vielleicht, danach bin ich immer total groggy. Auf den Spieleabend habe ich mich trotzdem gefreut. Also schnell noch die Tasche gepackt und rein ins Auto, um einmal quer durch die ganze Stadt zu fahren.

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Mille Fiori

Mille Fiori

Ich weiss nicht, ob ich schon irgendwo innerhalb des letzten Jahres ein paar Gedanken zu Reiner Knizia geäußert habe, aber ich werde das hier in der Einleitung abhandeln. Knizia war für mich lange Zeit eher weg vom Fenster, wie so schön gesagt wird. Seine Spiele haben mich lange nicht mehr interessiert, weil sie zu langweilig und mathematisch und zu wenig abwechslungsreich waren. Erst in den letzten paar Jahren und vor allem seit dem letzten Jahr, scheint der guter Doktor soetwas wie eine Renaissance zu erleben. Zumindest landen wieder einige seiner Spiele auf meinem Tisch und was noch viel besser ist, sie bringen Spaß mit sich. Natürlich veröffentlicht er immer noch wahnsinnig viele Spiele in denen er sich selbst zitiert oder die nicht richtig zünden, aber seit Wettlauf nach El Dorado kommen immer mal wieder größere und gute Spiele von ihm auf den Markt. Im letzten Jahr hatten wir unter anderem sehr viel Spaß mit Witchstone und auch My City brachte ihn in den letzten Jahren für mich wieder zurück auf die Landkarte. Nun steht das nächste Spiel auf dem Programm und das war, obwohl bereits letztes Jahr erschienen, zu Beginn des Jahres gar nicht so leicht zu bekommen, weil durch Fehler in der Anleitung erst recht spät eine Neuauflage erschien. Wir wollten es aber unbedingt spielen und haben brav gewartet. Hier also Reiner Knizias nächster Streich.

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Was spielst du so? – März 2022

Ich habe es letzten Monat schon angedeutet, die Klickzahlen lassen es deutlich vermuten, dass den Menschen derzeit der Sinn nach anderen Dingen steht. Das kann ich sehr gut verstehen. Geht mir auch so, denn in diesem Monat habe ich eigentlich recht wenig gespielt und war mehr damit beschäftigt über Dinge nachzudenken. Hinzu kommt auch noch, dass ich mir in einer Woche auch noch einen Magen- und Darmvirus eingefangen habe und schon aus gesundheitlichen Gründen kaum spielen konnte. In diesem Monat waren ein paar sehr interessante neue Dinge mit dabei, aber wie immer auch ein paar ältere Spiele die wir hier zu hause wirklich gerne aus dem Regal holen. Hinzu kamen auch noch ein paar Spieleabende mit Kolleg*innen, so dass insgesamt doch eine umfangreiche Liste zusammengekommen ist, über die ich ein paar Worte verlieren möchte. Also seid meine Gäste.

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Dungeons, Dice & Danger

Dungeons, Dice & Danger

Für mich völlig überraschend erschien vor ein paar Wochen plötzlich ein neues Aleaspiel und dann auch noch eines von Richard Garfield. Dungeons, Dice & Danger habe ich überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt. Die Flut der Roll & Writes ebbt einfach nicht ab und inzwischen versuchen sich meist bereits mehrere Vertreter an den gleichen Genres. Dungeons sind jetzt als Thema für ein Roll & Write auch nicht neu. Allein hier auf meinem Blog habe ich im letzten Jahr mit Doodle Dungeon und Paper Dungeons gleich zwei Vertreter besprochen. Ein Roll & Write von Richard Garfield macht mich aber auf jeden Fall neugierig. Ich finde zwar nicht alle seine Spiele gelungen, aber er hat ziemlich geniale Einfälle auch in vielen seiner nicht ganz so guten Spiele. Deshalb war ich sehr gespannt, was er diesem Genre eventuell noch für neue Impulse mitgeben kann. Für die Seriensammler unter euch sei gesagt, dass auch dieses Spiel von Alea mit einer Nummer auf der Seite der Schachtel daherkommt, aber es sich dank der erneut neuen Schachtelgröße um eine eins handelt.

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Öko-Gamer: Wie grün sind Brettspiele?

Neulich kam bei uns zu haus das Thema der Ökologie von Brettspielen auf. Wie ökologisch sind Brettspiele und gibt es bessere und schlechtere? Alles was wir dazu sagen konnten entsprang unserem eigenen Verständnis. Informationen im Netz waren nicht wirklich zu finden, oder sie sind zu gut versteckt, weshalb ich gerne eure Hilfe hätte. Wir sitzen da also und spielen ein Roll & Write und da kam schon öfter mal die Frage auf, was ist für die Umwelt eigentlich besser, ein Papierblock oder ein laminiertes Stück Pappe? Vielleicht könnt ihr mir da zur Seite springen und habt Informationen dazu. Hier sind unsere wirren Gedanken.

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Mandala Stones

Mandala Stones

Board & Dice sind ja ansonsten eigentlich eher durch schwere Eurogames bekannt geworden. So stammen zum Beispiel sämtliche als T-Games bezeichneten Spiele aus ihrem Hause. Wem Teotihuacan, Trismegistus, Tekhenu und Tawantinsuyu Begriffe sind, wird wissen von welcher Kategorie Spiele ich hier spreche. Sie können aber auch anders und Verlagsmitbesitzer Filip Glowacz hat nun mit Mandala Stones ein abstraktes Strategiespiel herausgebracht, welches mir zunächstmal aufgrund des Materials aufgefallen ist. Die Schachtel ist zwar bunt, aber das ist noch gar nichts gegen das Spielbrett und die auf ihm gestapelten Steine. Das Material erinnert von seiner Beschaffenheit ersteinmal ganz stark an Kieslings Azul, aber hat es auch dessen Klasse? Das galt es für mich herauszufinden, als ich das Spiel in der Spieleschmiede unterstützte, denn hin und wieder spiele ich ganz gern mal ein abstraktes Spiel. Nichts mit dem ich mich immer aufhalten kann, aber von Zeit zu Zeit lasse ich mich gerne in einem solchen Spiel von meiner Frau besiegen.

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