Animal Kingdoms – Die Gesetze der Tiere!

Animal Kingdoms

Vor kurzem gab die Spiel des Jahres Jury ihre Nominierten für den Preis des Jahres 2023 heraus. Meiner einer beteiligte sich wie jedes Jahr gern an der im Vorfeld stattfindenden Spekulation um die Titel, die dafür in Frage kommen. Animal Kingdoms war für mich in diesem Jahr ein Kandidat, den ich auf der Empfehlungsliste erwartet hätte. Aber, auch dort sucht ihr ihn vergebens. Der Titel hat es nicht geschafft, was ich durchaus schade finde, weil ich das Spiel für ein recht gutes Familienspiel halte, ohne damit bereits das komplette Fazit vorwegzunehmen. Animal Kingdoms ist optisch ein schönes Spiel, dass ich aufgrund seiner Spielweise für eines halte, das auch bei wenig Spieler*innen gut ankommt, da es nichts neu erfindet und hier mit wenigen Mitteln ein recht gutes Spielerlebnis auf den Tisch bringt. Lasst mich euch erklären, wie Animal Kingdoms gespielt wird und warum ich es für so gut halte, dass es preisverdächtig sein könnte. Ich stand übrigens ziemlich allein damit auf weiter Flur. Fast nirgendwo anders, außer bei Harald Schrapers von der Jury selbst, wurde Animal Kingdoms erwähnt.

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Wömmeln – Wörter suchen, finden, sammeln

Wömmeln

Wömmeln ist eine Wortschöpfung aus Wörter und sammeln und bezeichnet genau das: Wörter sammeln. Warum sollte jemand Wörter sammeln mögt ihr euch fragen? Natürlich weil es ein Siel von euch verlangt. Kann es eine andere Begründung geben? Na also. In Wömmeln, vom Autoren Paul Schulz, aus dem Hause KOSMOS sollen Kreuzworträtselfreudige auf ihre Kosten kommen. Früher fand ich diese Wortgitter immer klasse und genau mit solchen bekommen wir es hier zu tun. Oder sagen wir besser mit Buchstabengittern in denen sich evtl. Worte verbergen. In den Rätseln, die wir wohl alle kennen, sind in der Regel Wörter versteckt die wir suchen müssen. Hier ist das ein wenig anders, denn das Buchstabengitter gibt uns gewollt keine Wörter vor, auch wenn hier und da mal der Zufall eines auftauchen lässt. Nein, hier müssen wir selbst Wörter basteln und diese durch Linien miteinander verbinden. Wie das genau geht erkläre ich euch. Ob das Spaß macht? Das kann ich nur für mich beantworten…

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Reisende des Südtigris – Mittelalterliche Wissenssuche im Orient

Reisende des Südtigris

Nun sind wir also bei der Südtrilogie von S.J. Macdonald und Shem Phillips angekommen. Nach der Nordsee-Reihe, in der wir uns thematisch mit den Plünderfahrten der Wikinger beschäftigten und der Westfrankenserie, in der es um die Religion und deren Verbreitung im Westen Europas ging, sind wir nun im Süden rund um Baghdad angekommen. Nach kriegerischer Stärke und Frömmigkeit beschäftigen wir uns nun mit dem Wissen und der Suche danach. Während sich in den anderen Regionen im frühen Mittelalter noch mit profaneren Dingen auseinandergesetzt wurde, machten im Orient wissenschaftliche Fortschritte die Runde, die hier allerdings nur angedeutet werden. Hauptsächlich beschäftigt sich Reisende des Südtigris mit der Erforschung und den Reisen der Menschen aus dieser Region, die sie entfernte Landstriche, das Meer und die Flüsse, genauso wie die Sterne näher betrachten ließ. Klingt wie bei allen Spielen dieser Autoren nach einem interessanten Hintergrund für die vielseitigen Mechanismen, die sie immer wieder zu einem tollen Cocktail verweben.

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Total Regal – Plätze für Schätze

Total Regal

Kallax – Das Spiel – so könnte eine denkbar kurze Beschreibung für Total Regal lauten. Während ich hier zweiwöchentlich eine Rubrik veröffentliche, in der ich mich mit einer fiktiven, perfekten Spielesammlung auseinandersetze, die natürlich ganz gamerlike in das wohl beliebteste Regal der Szene, Kallax von IKEA, einziehen lasse, kam nun auch endlich das Spiel My Shelfie auf deutsch heraus. Seit letztem Jahr ist es bereits auf der Boardgamearena spielbar und Feuerland brachte es nun in seiner blauen Serie hier auf den Markt. Hier geht es darum sein Regal mit allerlei Inhalt zu befüllen. Wer dabei seine geheimen Ziele am besten erfüllt und auch den allgemeinen Gepflogenheiten von Stil und Anordnung folgt, hat gute Karten, oder Plättchen, um zu gewinnen. Der besondere Clou an diesem neuen Legespiel des Duos Walker-Harding und Dunstan ist die Vertikalität, bei der es an Vier gewinnt erinnert. Ein neuer Hit am Legespielhorizont der schon ziemlich zugebaut erscheint? Oder eigentlich überflüssig?

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Distilled – Schluck der Engel oder Teufelstropfen?

Distilled

In meiner Monatsübersicht des letzten Monats habe ich es schon erwähnt. Als Distilled Ende 2021 in die Spieleschmiede gehievt wurde, habe ich es einfach nur wegen dem Thema unterstützt und weil es einen guten Eindruck gemacht hat. Über das Spielgeschehen wusste ich rein gar nichts. Heh, aber es ging um den Prozess der Alkoholherstellung. Das Thema ist längst nicht so ausgelutscht wie manch anderes. Nachdem ich es damals unterstützt habe, löscht ich das Spiel aber nahezu komplett aus meinem Gedächtnis. Ich wusste nur das es erst zu Weihnachten des darauffolgenden Jahres fertig werden sollte. Nun, das haben sie dann doch nicht ganz geschafft, aber die Verzögerung war nicht so viel länger, als es in diesem Frühjahr bei uns eintraf. Ich habe tatsächlich gar nichts erwartet, als ich die Schachtel öffnete wurde dann aber komplett überrascht und weggeblasen von der Produktion und dem Spiel an sich. Ihr seht natürlich den Orden links schon auf dem Artwork prangen, also brauche ich gar nicht erst lange zu verhehlen versuchen, dass ich dieses Spiel mag. Ich mag es sogar sehr und möchte euch im Folgenden erzählen woran das genau liegt. Hier haben wir nämlich ein durchaus seltenes Exemplar, das Kickstarter und Crowdfunding ziemlich genau richtig genutzt hat. Zumindest in der mir vorliegenden Version aus der Spieleschmiede. Also lasst euch verraten, was mir an Distilled so gut gefällt.

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Orichalkum – Erforsche die Insel, töte die Monster und gewinne das Rennen

Orichalkum

Orichalkum – legendäres Metall der Atlanter und Namensgeber für das neueste Spiel von Bruno Cathala und Johannes Goupy. Der Name Cathala sorgt bei mir immer für gesteigertes Interesse, auch wenn mir nicht alle seine Spiele gefallen. Viele seiner Spiele gehören zu meinen absoluten Lieblingen. Orichalkum bekam zudem ganz gute Bewertungen aus dem amerikanischen Raum, so dass ich, als Pegasus ankündigte es auf deutsch zu veröffentlichen, in Lauerstellung ging. Dabei wusste ich tatsächlich im Vorfeld gar nicht so genau, was mich da eigentlich erwartet. Es sah wirklich gut aus, hatte auf Bildern tolles Material und es sollte ein Legespiel sein, bei dem wir unsere eigene Insel entdecken, Gebäude errichten und Monster bekämpfen müssen. Okay, das klang für mich spannend genug, um mit genügend Vorfreude auf das Spiel zu warten. Als ich dann beim auspacken auch noch bemerkte, das Pegasus das Spiel als Kennerspiel kennzeichnete, war ich überrascht, denn rein von der Anmutung, war ich eher von etwas Seichterem ausgegangen, aber gut, lassen wir uns überzeugen.

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Schlafende Götter – So gut, wie alle Welt behauptet?

Schlafende Götter

Ich bin mal wieder etwas spät zur Party, aber dafür bleibe ich meistens länger. Bereits 2021 erschien Sleeping Gods und die meisten Influencer*innen und Kanäle, die sich mit Brettspielen beschäftigen, kümmerten sich schon 2020 zu Beginn der Crowdfunding-Kampagne um das Spiel. Gefühlt geistert es nun also schon ewig in der Welt herum. Schwerkraft kündigte sehr früh bereits an auch Sleeping Gods auf deutsch veröffentlichen zu wollen und ich mag mir kaum vorstellen, was das für eine Mammutaufgabe gewesen sein muss. Corona und die Lieferengpässe taten natürlich ihr übriges dazu, aber erst kurz vor Weihnachten des letzten Jahres erschien Schlafende Götter dann auch endlich bei uns. Reihenweise fuhr das Spiel während der Pandemie Höchstwertungen ein. Es wurde überall gelobt und in höchsten Tönen davon geschwärmt. Ich muss sagen, dass ließ mich nicht unberührt und ich war persönlich sehr gehyped auf das Spiel, bin ich doch schließlich ein großer Fan von Nah und Fern und mag Laukats kindlich und naiv wirkende Welten. Die Freude war groß als mir meine Frau das Werk zum Geburtstag schenkte und wir losspielen konnten. Natürlich muss bei einem solchen Umfangsgiganten auch ein bißchen Zeit investiert werden, bevor dazu etwas Fundiertes gesagt werden kann und ich habe lange mit mir gehadert, wann der richtige Zeitpunkt sein könnte. Nun denn…

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Flamecraft – Ein kleiner Drache für jede Gelegenheit

Flamecraft

Dieses Spiel schreit: Hype, Hype, Hype! Im letzten Jahr, rund um die Messe SPIEL, an diesem Spiel vorbeizukommen, war fast unmöglich. Ach nein, wie süüüüüss! Überall wo du hinschaust sind diese kleinen hübschen Drachen zu sehen und das Spielmaterial sieht super aus und überhaupt ist das ein total tolles Spiel für Familien und Vielspieler*innen. So der allgemeine Tenor. Flamecraft versprach viel. So viel, dass ich von vornherein skeptisch war. Ein Kickstarter, der sowohl durch fantastisches Material, als auch spielerisch überzeugen sollte, war fast schon des Guten zuviel. Manchmal, aber nur manchmal, kommt tatsächlich ein Spiel um die Ecke, dass all seine Versprechen halten kann. Wir haben es natürlich ausprobiert, denn meine Frau wollte unbedingt diese süßen, kleinen Drachen in Aktion erleben. Ich habe sogar die Deluxe Version gekauft und mich darauf gefreut. Ob das eine gute Investition war? Ehrlich gesagt, ich weiss es noch nicht, denn Flamecraft ließ mich nach einigen Partien ziemlich unschlüssig zurück. Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass Flamecraft schlecht ist, aber lest selbst.

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Oltréé – Familien-, Brett- und Rollenspiel, geht das zusammen?

Oltréé

Was will uns der Spieltroll mit dieser Überschrift sagen? Es ist ein wenig kompliziert. Oltréé ist ein französisches Rollenspiel, indem die Spieler*innen am Weltenbauprozess über Storytelling beteiligt sind. Das ganze spielt in einer mittelalterlichen Fantasyumgebung und die Spieler*innen übernehmen dabei die Rollen von patrouillierenden Charakteren, die das Land wiederaufbauen. Das Spiel ist sehr offen gestaltet und die Spieler*innen wissen meist nicht wohin es führen wird. Das Spiel wurde von John Grümph entwickelt. Ob er auch hieran beteiligt ist, oder nur aufgrund des zugrundeliegenden Rollenspiels mit auf der Schachtel steht, ist mir leider nicht bekannt, aber Antoine Bauza ist ein bekannter Name in der Brettspielszene und zeichnet auf jeden Fall für dieses Spiel verantwortlich. Die Wurzeln haben wir nun erklärt und wissen, dass das Setting aus einem Rollenspiel stammt. Dieses wurde hier in ein Brettspiel verwandelt, dass mit Brettspielmechaniken funktioniert. Normalerweise würde ich hier nun kein Familienspiel erwarten, aber genau das wird uns hier serviert. Oltréé ist in dieser Variante ein kooperatives Brettspiel auf gehobenem Familienniveau und ob das funktioniert, schauen wir uns mal etwas genauer an. Der Name Oltréé bedeutet im Französischen soviel wie „gehasst“.

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Evergreen – Terraforming Planet

Evergreen

Hjalmar Hach und das Baumwachstum scheint eine besondere Beziehung zu sein. Evergreen ist bereits sein zweites Spiel, dass sich diesem Thema widmet. Bei Photosynthese betrachtete er das Thema etwas näher dran, nämlich direkt am Ökosystem Wald. Teile dieses Spiels finden sich auch in Evergreen wieder. Photosynthese traf seinerzeit auf ein geteiltes Echo. Während es für einige ein neues abstraktes Meisterwerk darstellte, fanden andere es ein wenig zu gemein. Evergreen hat eine wesentlich freundlichere Herangehensweise, die auf den ersten Blick ein wenig solistisch wirkt, wenn da nicht dieser Kartenmechanismus wäre, über den wir indirekt mit den anderen interagieren, weil wir ihr Spiel beeinflussen können. In Evergreen verlassen wir den Wald und sehen es gleich global und begrünen einen ganzen Planeten. Ich hoffe ich habe eure Neugier geweckt und ihr wollt mehr wissen.

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