Aleph Null – Wie beschwöre ich einen Dämon?

Aleph Null

Wenn das so einfach wäre, dann würden wahrscheinlich viele der gehörnten Höllenbewohner auf unserem Erdenrund wandeln, aber wie uns Tony Boydells Spiel Aleph Null lehren wird, ist Dämonenbeschwörung höllisch schwer und gelingt nicht jedem. Da haben wir wohl alle nochmal Glück gehabt, oder ist das gar Absicht? Ich habe es probiert. Ehrlich, ich habe es probiert, aber entweder bin ich zu blöd oder wohl noch nicht erfahren genug, um Baphomet zu beschwören. Aleph Null ist ein einzigartiges Spiel, wie ich es zuvor noch nicht erlebt habe und es treibt mich tatsächlich ein wenig in den Wahnsinn, weil es mir bisher noch nicht gelungen ist es zu bezwingen. Vielleicht hätte ich als mathematisch absolut unbegabter Mensch nicht versuchen sollen den Begriff Aleph Null zu ergründen. Das übersteigt meine mathematischen Fähigkeiten bei weitem und es geht um unterscheidliche Unendlichkeiten. Während Aleph Null eine Art von Unendlichkeit ist existieren wohl noch weitere, die Aleph Eins genannt werden und ich verstehe jetzt bereits kein Wort mehr. Egal. Aleph Null ist ein Solospiel und wer Lust hat ein ganz besonderes Spiel zu erleben, sollte sich von meinen wirren Gedanken nicht abschrecken lassen und kann in den nächsten paar Minuten erfahren, worum es sich dabei genau handelt.

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Tokaido Duo – Im Einklang von Religion, Handel und Kunst

Tokaido Duo

Wer das Coverartwork dieser Scahtel ohne den Titel sehen würde, wüsste trotzdem sofort um was für einen Ableger eines Spiels es sich hier handelt. Tokaido verkündet es in andachtsvoller Anmut. Den großen Bruder kann es aufgrund von Thema und Erscheinungsbild überhaupt nicht leugnen und ich bin mir sicher das es das auch gar nicht will. Tokaido ist schon ein recht bekannter Name, obwohl das Spiel mindestens genausoviele Ausdemweggeher wie Liebhaber sein eigen nennt. Ich habe bisher nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich ein großer Tokaido-Fan bin. Hier haben wir es jetzt also mit einer zwei Spieler*innen Variante zu tun, wie uns das Duo im Namen verrät. Aber, und das ist ein dickes aber, das stimmt so nicht. Tokaido und Tokaido Duo verbindet neben dem Namen, dem Künstler und dem Autor eigentlich gar nicht so viel. Beide Spiele sind sich ähnlich, aber im wahren Charakter komplett unterschiedlich. Angemessen verwirrt? Dann folgt meinen wirren Gedanken tiefer in den Kaninchenbau.

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Cold Case: Mord mit Zinsen

Cold Case: Mord mit Zinsen

Erst vor kurzem berichtete ich über meine ersten Erfahrungen mit dem Detektivfall Cold Case: Eine Prise Mord von Thinkfun. Diese Serie von Detektivfällen die von den Spieler*innen gelöst werden sollen, indem sie aus den vorhandenen Unterlagen alles herauslesen, ging bisher an mir vorbei. Thinkfun ist eine Marke von Ravensburger und mir war nicht geläufig, dass diese auch Kriminalfälle anbieten. Die erste Erfahrung mit Eine Prise Mord hat einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen, weil hier schnörkellos und gradlinig, ohne viel Klimbim einfach drauflos gespielt werden konnte und nach Sichtung der Unterlagen und etwas Überlegung nach etwas über einer Stunde eine Lösung gefunden wurde. Fertig! Besser als sich vor dem Fernseher von einer Krimiserie berieseln zu lassen. Darüber hinaus ist der Preis für das Gebotene auch noch überaus fair. Der dritte Fall dieser Serie soll heute eine Review bekommen, um vor allem das Niveau der Serie und des Materials zu testen.

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Golem – Ach das ist gar kein Potion Explosion?

Golem

Der Legende nach hat Rabbi Löw im 16. Jahrhundert einen Golem erschaffen, um die gegen die Juden gerichteten Pläne und Feindseligkeiten zu unterbinden und einen Schutz zu schaffen. Rabbi Löw formte mitsamt seinen Gehilfen den Körper eines Menschen aus Lehm und hauchte ihm über ein Ritual leben ein. Soweit die Legende. Die Spieleautoren Virginio Gigli, Flaminia Brasini und Simone Luciani kleideten im letzten Jahr die Legende in ein komplexes Eurogame. Die drei Autoren gehören zu den faszinierenden, italienischen Autoren, die seit Jahren in diversen Kombinationen so tolle Eurogame Titel wie T’zolkin, Grand Austria Hotel, Lorenzo il Magnifico, Die Reisen des Marco Polo, Coimbra und Alma Mater veröffentlichen. Einige dieser Spiele sind zugänglicher und einige sind komplexe Biester, aber alle haben im Grunde eine vielschichtige Verzahnung ihrer Mechanismen gemeinsam. Golem ist da keine Ausnahme, wahrscheinlich ist es sogar das komplexeste ihrer Werke und daher mit Sicherheit kein Spiel für jeden. Da ich mich in letzter Zeit aus diesem Segment ein bißchen zurückgezogen habe und nur noch ab und zu ein sehr komplexes Euro auf den Tisch bringe war ich gespannt, wie wir mit diesem Brecher klarkommen würden, aber irgendetwas an dem Spiel hat mich angezogen und ich wollte es ausprobieren. Wie ich es fand könnt ihr heute erfahren.

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Fika – Kaffeepause mit Köpfchen

Fika

Der etwas seltsam anmutende Name von Fika bezeichnet im schwedischen eine gesellige Kaffeepause, zu der auch immer ein Stück Gebäck gehört. Dabei wird das Wort sowohl als Verb als auch als Substantiv gebraucht. Board Game Circus brachte nun unlängst ein Spiel für zwei Spieler*innen unter diesem Namen heraus. Der Untertitel „Kaffeepause mit Köpfchen“ ist dabei schon ziemlich treffend gewählt, denn thematisch geht es genau um Kaffee und Kuchen und eine Hirnzwirbelaufgabe, die zunächst recht harmlos wirkt. Auf den zweiten Blick gibt es aber tatsächlich eine ganze Menge abzuwägen, um die möglichst besten Karten in der Auslage liegen zu haben. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Fika schon als Microspiel bezeichnen sollte, aber feststeht, dass es aus nicht mehr als 18 Karten und etwas Beiwerk besteht. Genau die richtige Größe und Spieldauer, um während Fika eine Partie zu spielen.

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First Rat – Vom Schrottplatz zum Mond

First Rat

Das italienische Autorentrio Brasini, Gigli und Luciani dürfte vielen von euch durchaus bekannt sein. Allerdings stehen diese Namen eher für einen gehobenen Schwierigkeitsgrad im Eurogamesegment. Titel wie Lorenzo il Magnifico, Coimbra, Alma Mater, Grand Austria Hotel oder auch der neuerliche Brecher Golem dürften vielen ein Begriff sein. Virginio Gigli steckt nun aber auch hinter diesem Spiel, das von Außen erstmal wie Kinderspiel wirkt. Gemeinsam mit Gabriele Ausiello hat er First Rat entwickelt. Ein Laufspiel, bei dem die Spieler*innen über eine Reihe von Feldern versuchen ein Ziel zu erreichen. Früher wurde ein Würfel benutzt um eine zufällige Anzahl von Feldern zurückzulegen und meist passierte etwas auf den Feldern. damit kannst du aber heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen vorlocken und so wurde hier mit viel Liebe zum Detail ein Spiel kreirt, dass viele durch seine Aufmachung und sein zugrundeliegendes Spielprinzip erstmal ganz schön in die Irre liefen ließ. Ja, ich spreche da durchaus von meiner persönlichen Erfahrung. Mein erster Blick auf das Spiel war tatsächlich voller Vorurteile und ich musste mich erst davon überzeugen First Rat eine Chance zu geben. Deshalb erhebe ich an dieser Stelle den Zeigefinger und sage euch: „Seid nicht so doof wie ich, sondern aufgeschlossen!“ Es lohnt sich eigentlich meistens.

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Cold Case: Eine Prise Mord

Cold Case: Eine Prise Mord

Das gute alte „Who done it?“-Genre feierte in den letzten Jahren ein Comeback, dass ich nicht mehr für nötig gehalten habe. „Who done it?“, also „Wer wars?“ oder auch Murder Mystery, oder ganz einfach Detektivspiel ist etwas, dass ich bereits als Kind sehr geliebt habe. Agatha Cristies Romane, Verfilmungen und vor allem alles was mit Sherlock Holmes zu tun hat, erweckte schon damals meine Aufmerksamkeit. Für mich sind solche Detektivgeschichten und Fälle ein Fest und ich bin überglücklich, dass sich inzwischen viele Verlage daran versuchen, soetwas auch auf den Spieltisch zu bringen. Vor allem die Adlerstein-Fälle und die Hidden Games Tatort – Reihe hebten dieses Genre auf ein neues Level, indem sie die Fälle interaktiver gestalteten. Neue Medien wurden gezielt mit eingesetzt und auch Anrufe und Videos gehörten zum Repertoire dieser Fälle. Besonders mein alter Feund Marc, dessen gesamte Familie ebenfalls Krimiverrückt ist, beliefert mich regelmäßig mit neuem Input und bringt mir Spiele nahe, die ansonsten vielleicht sogar an mir vorbei gezogen wären. So auch die Cold Case Fälle von Thinkfun bzw. Ravensburger, um die es heute gehen soll. Genauer gesagt um den zweiten Fall aus dieser Reihe, Eine Prise Mord, den wir uns als erstes vorgeknöpft haben. Worin der Unterschied zu den Fällen anderer Anbieter beseteht und wie wir diesen ier fanden erfahrt ihr wenn ihr weiterlest.

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Applejack – Fallobst oder leckerer Honig?

Applejack

Uwe Rosenberg trat in der Vergangenheit schon des öfteren als Initialzünder für einen neuen Verlag auf. Auch für die Gamebuilders steuert er ein neues Spiel bei. Dabei handelt es sich mal wieder um ein Legespiel, aber keine Angst, es ist nicht die nächste Abwandlung von Nova Luna, Sagani, Framework und Konsorten. Wobei es bestimmt beim Entwcklungsprozess auch dieser Spiele mit entstanden sein dürfte. so ist er halt der Herr Rosenberg. Eine Mechanik ergründen und dann folgen hundert Spiele, die alle irgendwie gleich aber doch völlig verschieden sind. Applejack passt da ebenfalls in die Kategorie. Nur haben wir es hier nicht mit Polyominos oder kleinen quadratischen Kärtchen zu tun, nein, diesmal sind die guten alten Hexfelder wieder am Zug. Interessanter Weise taucht auch bei diesem Spiel wieder Lukas Siegmon als Illustrator auf und diese Kombination haben wir in der Vergangenheit doch schon recht häufig gesehen, auch wenn dabei unterschiedlichste Verlage in Erscheinung getreteen sind. Nova Luna und Pegasus, Sagani und Skellig, Reykholt und Frosted, Hallertau und Lookout und nun eben Applejack von den Gamebuilders.

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Dominations – Von der Wiege der Menschheit bis zum Ende der Spielzeit

Dominations: Dein Weg zur Zivilisation

Spiele die sich mit Zivilisationen auseinandersetzen und ihren Aufstieg und Fall zum Thema haben, faszinieren mich schon, seit dem ich mich für Brettspiele interessiere. Leider sind viele von ihnen große und langdauernde „Brecher“, für die ich glücklicherweise auch keine Spieler*innen finden würde, weil ich eh keine Zeit hätte sie zu spielen. Deshalb bin ich immer wieder dankbar und erfreut, wenn die Verlage Spiele herausbringen, die sich mit der Thematik beschäftigen, auf einen normalen Tisch passen und mich nicht mehr als drei Stunden am Stück beschäftigen. Solche Spiele sind aber rar gesät. Als Dominations vor ein paar Jahren in englischer Sprache erschien, habe ich gehofft das es auch auf deutsch umgesetzt wird, denn die Idee Dominos mit einem Zivilisationsspiel zu kreuzen klang so absurd, dass ich es unbedingt ausprobieren wollte. Ende letzten Jahres war es dann soweit und wir haben es ausgiebig ausprobiert. Zurück blieben einige sehr zwiespältige Eindrücke über dieses Spiel, aber ich möchte noch nicht allzuviel vorgreifen.

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Dorfromantik: Das Brettspiel

Dorfromantik – Das Brettspiel

Was klingt als wäre es der Versuch eines Bauern in Hintertupfing im Heuschober eine Atmosphäre für einen leidenschaftlichen Eroberungsversuch zu starten, entpuppt sich allerdings, trotz des dämlichen Titels, als kleines kooperatives Meisterstück. Der Anhang „Das Brettspiel“ deutet es bereits an. Für diejenigen, die es nicht wissen, weil sie selten in virtuellen, digitalen Welten unterwegs sind, sei erwähnt, das Dorfromatik die Brettspielumsetzung eines Computerspiels ist, das ein Legebrettspiel zum Thema hat. Angemessen verwirrt? Ist nicht schlimm, ich kläre euch mal auf. Dorfromantik ist ein Computerspiel, dass von vier Absolventen der HTW Berlin entwickelt wurde und diese wollten in ihrem Masterstudiengang ein gemeinsames Projekt in Angriff nehmen. Heraus kam dabei Dorfromantik, dass auf bekannten Legespielen, wie Carcassonne basiert und für einige Begeisterungsstürme während der Pandemie sorgen konnte. Viele Spieler*innen nutzten das Spiel, um ein wenig runterzukommen und den Alltag vergessen zu machen. Der Lohn für die vier war der deutsche Computerspielepreis in den Kategorien Bestes Game Design und Debüt. Lukas Zach und Michael Palm hatten wohl ein ähnliches Projekt in Arbeit und haben nun zusammen mit Pegasus die tatsächliche Brettspielumsetzung auf den Markt geworfen. Das Spiel ist leider aktuell ausverkauft gilt aber schon bei vielen als heißer Anwärter für das Spiel des Jahres. Mein Orden ist euch sicherlich auch nicht verborgen geblieben, also erkläre ich euch mal, was ich an Dorfromatik so gut finde. Der Titel ist es jedenfalls nicht.

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