Oltréé – Familien-, Brett- und Rollenspiel, geht das zusammen?

Oltréé

Was will uns der Spieltroll mit dieser Überschrift sagen? Es ist ein wenig kompliziert. Oltréé ist ein französisches Rollenspiel, indem die Spieler*innen am Weltenbauprozess über Storytelling beteiligt sind. Das ganze spielt in einer mittelalterlichen Fantasyumgebung und die Spieler*innen übernehmen dabei die Rollen von patrouillierenden Charakteren, die das Land wiederaufbauen. Das Spiel ist sehr offen gestaltet und die Spieler*innen wissen meist nicht wohin es führen wird. Das Spiel wurde von John Grümph entwickelt. Ob er auch hieran beteiligt ist, oder nur aufgrund des zugrundeliegenden Rollenspiels mit auf der Schachtel steht, ist mir leider nicht bekannt, aber Antoine Bauza ist ein bekannter Name in der Brettspielszene und zeichnet auf jeden Fall für dieses Spiel verantwortlich. Die Wurzeln haben wir nun erklärt und wissen, dass das Setting aus einem Rollenspiel stammt. Dieses wurde hier in ein Brettspiel verwandelt, dass mit Brettspielmechaniken funktioniert. Normalerweise würde ich hier nun kein Familienspiel erwarten, aber genau das wird uns hier serviert. Oltréé ist in dieser Variante ein kooperatives Brettspiel auf gehobenem Familienniveau und ob das funktioniert, schauen wir uns mal etwas genauer an. Der Name Oltréé bedeutet im Französischen soviel wie „gehasst“.

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Was spielst du so? – Februar 2023

Der kurze Monat Februar ist auch schon woeder um. Gerade haben wir noch unter dem Tannebaum gesessen und nun können wir bald schon wieder Ostereier suchen gehen. Die Zeit rennt momentan und ich komme leider zu gar nichts. Hier liegt leider ziemlich viel brach, da meine Handverletzung wieder aufgebrochen ist und ich nicht hoffe das es zu einer chronischen Geschichte wird. Die Tatsache das es schmerzt ist die eine Sache, aber es behindert mich total dabei zum einen mich hier kreativ auszutoben und leider auch beim Spielen an sich. Es scheint ein langwieriger Prozess zu sein und so tippe ich momentan nur ab und zu ein paar Zeilen. Soviel wie die Hand eben zulässt. Dem Hobby gehe ich momentan zu einem viel größeren Teil digital nach, denn zum Glück gibt es die Boardgamearena, in der ich einige Spiele online mit nur einer Hand gut spielen kann. Zum anderen spiele ich momentan auch jeden Tag ein paar Partien Magic Online. So ein Dreiviertelstündchen, ich möchte es nicht übertreiben. Ansonsten ist leider gerade tote Hose, weil die Hand nicht viel zulässt, aber ein paar Neuheiten haben wir doch auch in diesem Monat ausprobiert. Der nächste Spieleabend ist auch schon geplant und ich habe eine Serie gestartet, die auf erstaunlich viel Resonanz gestoßen ist. Die Rede ist von der perfekten Sammlung, die möchte ich auf jeden Fall schon recht bald fortsetzen. So wie es momentan aussieht, wird es bereit Ende der nächsten Woche mehr zu dem Thema geben.

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Mehr heimliche Helden – Brettspiel Illustratoren Teil 2

Lange angekündigt und nie dazugekommen es zu veröffentlichen, lag der zweite Teil zu meinem Artikel über Brettspiel-Illustratoren, die mir persönlich besonders gut gefallen, in der Schublade. Nun ist die Zeit aber gekommen, denn über Weihnachten gab es einige persönliche Terminverschiebungen, so dass ich ein wenig Extrazeit hatte mir nochmal Gedanken über den Beitrag zu machen. Im Juni 2019 ging der erste Teil hier online und seitdem ist eine Menge passiert. Damit meine ich nicht nur in der großen, weiten Welt, sondern auch in der vergleichsweise kleinen Brettspielwelt. Damals habe ich den Beitrag geschrieben, weil ich fand, dass die Illustratoren zu wenig Würdigung erfahren, für mich aber immer auch ein wichtiger Teil des Gesamteindrucks sind. Seinerzeit war Carpe Diem ein Aufreger in der Szene, da Alea und Ravensburger so wenig Wert auf das Material, die Optik und letztendlich auch auf die Qualität ihres Spiels gelegt haben, dass überall Kopfschütteln für das an sich tolle Spiel von Stefan Feld aufkam. Natürlich bewies Kickstarter auch, dass es deutlich anders ging und Flügelschlag, gegen das Carpe Diem zum Kennerspiel des Jahres nominiert wurde, zeigte ganz deutlich, dass es auch anders geht.

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Top 10 Brettspielcover

Ich hatte wirklich schon lange vor eine Top 10 Liste über Brettspielcover zu machen. Seit meinem Beitrag über Brettspielillustratoren (Die heimlichen Helden) lag dieser Entwurf in meinem Backend herum. Nun soll es soweit sein und hier gilt natürlich mehr als bei anderen Beiträgen: Vorsicht Geschmack! Artworks sind inzwischen wahnsinnig wichtig für Brettspiele geworden. Zum Glück möchte ich sagen, denn für jemaden der die graue Vorzeit der Brettspiele vor 1995 noch aktiv miterlebt hat, ist das was heutzutage die Regale ziert ein wahres Feuerwerk der Farben und Bilder. Ich möchte das nicht mehr missen und heute habe ich eher das Problem, dass gute Cover einen sogar blenden können. Sie bewirken das ich im Laden vor einem Spiel stehen bleibe oder auf der Messe verweile und das ist natürlich gewollt. Früher war das einfach nicht wichtig, da die Gruppe der Spielenden noch sehr klein war und eh das gekauft hat was gut war. Heute ist das bei der schieren Massse an Veröffentlichungen nicht mehr möglich alles zu kennen und auszuprobieren. Hier wird eine gelungene Optik zum Köder.

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Glow

Glow

Was habe ich mich auf Glow gefreut. Bereits die ersten Bilder, die schon vor langer Zeit auftauchten, sahen für mich nach etwas ganz Besonderem aus. Ein Spiel mit einer solch tollen Optik in Schwarzweiß mit nur wenigen, gezielten Farbtupfen trifft genau meinen Geschmack. Ästhetisch habe ich mich also sehr darauf gefreut. Spielerisch wusste ich damals noch gar nicht was mich erwarten würde, ich war nur froh als ich erfuhr das Strohmann Games sich auch Glow für eine Lokalisierung in Deutsch geschnappt hatten. Ende des letzten Jahres kam es dann heraus und speziell hierzulande gab es erstmal einige verhaltene Reaktionen. Ich hatte eine Vermutung, warum das (mal wieder) so sein könnte und die möchte ich mit euch teilen. Aber zunächst werde ich euch erklären, worum es in Glow geht und was wir hier spielerisch zu tun bekommen. 2 bis 4 Spieler begeben sich auf eine Reise durch die Finsternis und versuchen durch neue Freunde Licht ins Dunkel zu bringen.

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Baumkronen – Unter den Wipfeln des Regenwalds

Baumkronen

Baumkronen heisst der neueste Titel aus der schon fast als episch zu bezeichnenden Spiele-für-Zwei-Serie des KOSMOS-Verlags. Immer wieder haben die Redakteure den richtigen Riecher und veröffentlichen hier echte Klassiker des Zweipersonenspiels. Natürlich treffen sie nciht immer ins Schwarze aber inzwischen sind sie ehr auf Klasse als auf Masse aus. Baumkronen steht ganz in dieser Tradition und kam für mich nicht überraschend, denn vor einigen Monaten war das Spiel auf Boardgamegeek unter dem englischen Titel Canopy sehr angesagt und der Veröffentlichung wurde entgegengefiebert. Das KOSMOS sich den Titel dann aber für die deutsche Veröffentlichung gesichtert hat, war mir irgendwie durchgegangen. Um so überraschter war ich dann bei der Ankündigung und wie ihr bereits auf dem Cover sehen könnt gefiel mir das Spiel anscheinend recht gut. Warum das so ist möchte ich euch gerne verraten…

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Was spielst du so? – Oktober 2021

Das Wetter wird wieder schlechter und die Tage zuhause wieder länger. Was gibt es da besseres, als sich zu hause mit schönen Spielen die Zeit zu vertreiben? Eben. Leider haben wir uns in diesm Jahr noch nicht zur SPIEL nach Essen getraut, auch wenn es nicht so weit von uns entfernt ist. Trotzdem trudelten bei uns in der letzten Zeit viele Neuheiten, die wir vorbestellt oder auch in der Spieleschmiede unterstützt haben, ein. Jede Menge neues Spielefutter das hier mit dem Rückstau des Sommers durch unseren Umzug noch immer auf das Gespieltwerden wartet. Im Oktober haben wir aber richtig zugeschlagen und gleich 10 Neuheiten auf den Tisch gebracht. Leider lässt mich die Arbeit momentan auch kaum durchatmen, so dass ich keine Chance habe lange im Voraus zu produzieren, weswegen ich nur sehr vorsichtig über Termine Aussagen treffen kann. Also alle Aussagen ohne Gewähr für eine baldige Veröffentlichung.

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Nagaraja

Naga Raja / Foto: Spieltroll

Bruno Cathala steht für mich immer für ganz besondere Spielerlebnisse. Er ist ein Meister darin Altbekanntes in ein pfiffiges neues und durchaus auch mal anspruchsvolles Gewand zu kleiden. Sei es bei soetwas banalem wie Tic Tac Toe, das er durch Okiya neuen und spielerischen Glanz verlieh, sein Ansatz für Domino in King- und Queendomino oder aber auch das Spielprinzip des Mancala in Five Tribes. Ihn darauf zu reduzieren wird ihm aber nicht gerecht, denn auch abseits solcher Neuinterpretationen bringt er immer wieder zumindest interessante Konzepte hervor. Nagaraja nun ist gemeinsam mit Théo Rivière entstanden, welcher wiederum Teil der Autorengemeinschaft Kaedama ist. Hier versammeln sich so illustre Namen wie Ludovic Maublanc und Antoine Bauza und veröffentlichen gemeinsam sehr schöne Spiele. Mit Nagaraja haben die beiden ein reines Zweipersonenspiel geschaffen, indem wir in einem Zwillingstempel gegeneinander antreten, um wertvolle Reliquien zu finden. Ein weiterer französischer All-Star der Spieleszene komplettiert das ganze als Illustrator: der Meister des Pinselstrichs Vincent Dutrait himself… kann doch eigentlich gar nichts mehr schiefgehen.

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Die heimlichen Helden – Brettspiel Illustratoren

Seit geraumer Zeit wollte ich mich schon diesem Thema widmen, weil es in meinen Augen mehr Aufmerksamkeit verdient. Noch immer ist es leider nicht so, dass auf sämtlichen Spieleschachteln auch immer die Illustratoren genannt werden. Die Autoren haben ihren festen Platz, aber Illustratoren werden sehr nebensächlich behandelt. Das finde ich nicht gut und wird vielen auch nicht gerecht. Für manche Spiele sind sie inzwischen sehr wichtig und werten diese erst richtig auf. Bei der diesjährigen Kennerspiel des Jahres-Nominierung zum Beispiel gibt es mit Carpe Diem ein Spiel, bei dem absolut keinerlei modernes Design in das Spiel geflossen ist. Flügelschlag oder Detective, die beiden anderen Nominierten, sind rein optisch passend zur Spielerfahrung gestaltet worden. Gute Illustrationen können zum Kauf anregen und geben den Käufern ein gutes Gefühl ein hochwertiges Produkt gekauft zu haben. Mir macht es deutlich mehr Spaß mit einem schönen Spiel zu spielen und mich während des Spiels an schönen Dingen zu erfreuen. Deshalb möchte ich in meinen heutigen Gedanken mal ein paar tolle Illustratoren vorstellen, die zu den besten ihrer Zunft gehören und für mich Spiele besser machen.

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