Hidden Games Tatort: Königsmord

Hidden Games Tatort: Königsmord

Inzwischen dürfte allen klar sein, die hier ab und zu vorbeischauen, dass meine Frau und ich große Fans dieser Serie von Detektivfällen sind. Wir haben nahezu alle Fälle gespielt und freuen uns immer, wen ein neuer Fall erscheint. In diesem Herbst werden noch zwei neue Fälle veröffentlicht, die wir kaum erwarten können. Gerne setzen wir uns an einem Samstagabend hin und spielen einen Fall mit dem wir gut anderthalb bis zwei Stunden beschäftigt ist. Die Qualität der Hidden Games-Reihe ist dabei über jeden Zweifel erhaben. In der Regel läuft bei diesen auch alles gleich ab, weshalb es eigentlich wenig Sinn gibt Reviews zu den einzelnen Fällen abzugeben, wenn nicht gespoilert werden soll und, keine Angst, das habe ich auch heute nicht vor. Jedoch gaben bestimmte Dinge der einzelnen Fälle mir doch immer wieder Anlass etwas dazu sagen zu wollen. So ist es in der Tat auch diesmal wieder, denn dieser Fall könnte einen falschen Anschein erwecken und falsche Erwartungen schüren.

Worum geht es?

In diesem Fall geht es um einen Vorfall bei einem Familientreffen. Der uns bekannte Polizist, natürlich nur falls wir die anderen Fälle gespielt haben, bittet unsere Detektei mal wieder um Hilfe. Wir greifen ihm gerne unter die Arme und erhalten wiedermal eine ganze Menge an Informationen in form von diversen Schriftstücken und sonstigen Beweismitteln. Im Gegensatz zu anderen Fällen der Serie, bei denen wir auf der Rückseite der Verpackung Fragen fanden, die wir beantworten mussten, gibt uns der Kommissar hier immer eine bestimmte Aufgabe, die wir ermitteln müssen, sie anschließend auf der Homepage eingeben müssen und dananch weiterführende Informationen erhalten.

Hidden Games Tatort: Königsmord – Spielmaterial

Wie läuft das ab?

Trotz des kleinen Vorgriffs sei auch hier für diejenigen, die diese Serie noch nicht kennen, nochmal einmal das grobe Spielprinzip erklärt. In dieser Art von Detektivspiel, erhalten die Detektive, einen ganzen Wust von Informationen in Form von Briefen, Schriftstücken, Fotos, Flyern, Visitenkarten usw. in denen sich ein kompletter Kriminalfall verbirgt. Unterstützt wird das meist auch von digitalen Inforamtionen auf Websites, Videos und Telefonanrufen, so dass es sich relativ echt anfühlt. Generell kann ich sagen, dass die Macher der Spiele sich hier eine Menge einfallen lassen, um abwechslungsreiche Fälle zu gestalten.

Jetzt komme ich mal zu den Besonderheiten und „Neuheiten“ dieses Falls, die ich für erwähnenswert halte. Wie bereits gesagt, hier werden wir vom Kommissar durch den Fall geleitet, was wahrscheinlich schon zuviel gesagt ist. Der Fall wird in kleinere Häppchen geteilt, könnte ich vielleicht besser sagen, denn es finden sich verschlossene Informationen unter all den Materialien, die wir erst später öffnen dürfen und der Kommissar verlangt von uns gewisse Aufgaben zu erfüllen und sobald wir diese lösen können, dass auch auf der Homepage zu tun, damit wir neue Informationen „freischalten“. Solches vorgehen gab es durchaus auch schon in anderen Fällen der Serie, aber so konsequent wie hier wurde das bisher noch nicht umgesetzt.

Was „Königsmord“ zu einem besonderen Fall macht, liegt an seinem Äußeren. Zum einen prangt hier ganz dick eine FSK 16 Warnung auf der Packung, die natürlich erstmal Wirkung erzielt und hier einen besonders gefährlichen Fall erwarten lässt. Direkt daneben sehen wir dann eine Kondomverpackung und es drängt sich in Zusammenhang mit dem FSK 16 auf, es könnte in dem Fall um sexuelle Inhalte gehen. Ich denke das ist nicht allzu weit hergeholt. Das ist aber nicht der Fall. Ganz klar gesagt bezieht sich das FSK 16 auf etwas völlig anderes und ist auch durchaus gerechtfertigt. Das dritte, was leicht übersehen werden kann, wie ich finde, ist der Stempel, dass „Königsmord“ auch besonders für Einsteiger empfohlen wird. Auch diesen Stempel möchte ich hervorheben, denn durch die Struktur des Falls und Teile des Materials entspricht das komplett der Wahrheit und eignet sich sehr gut auch für Einsteiger. Somit ist dieser Fall in vielerlei Hinsicht bisher einzigartig in der Hidden Games Tatort Reihe.

Hidden Games Tatort: Königsmord

Das Fazit

Rein technisch lief hier alles super sauber ab und wir hatten sehr viel Spaß damit, auch wenn wir keine Einsteiger in die Reihe sind. Für gewiefte Ermittler*innen stellt der Fall kein Problem dar und entspricht damit wirklich dem Versprechen auf der Schachtel, auch für Einsteiger gut spielbar zu sein. Schachtel ist ein gutes Stichwort, denn hier kommen wir zum einzigen negativen Punkt. Neuerdings scheinen die Macher von Hidden Industries ihr Format umgestellt zu haben. Weg von den Pappumschlägen hin zu vollwertigen Pappschachteln. Das halte ich für völlig unnötig, denn den Platz brauchen sie natürlich in der Schachtel überhaupt nicht, da es sich nur um Dokumente handelt. Ich verstehe natürlich, warum sie das gemacht haben, denn die Sichtbarkeit in einem Verkaufsregal dürfte durch einen schmalen Umschlag nicht besonders hoch sein. Gefällt mir aus Umweltgründen und wegen Platz in meinem Regal eher nicht so gut.

Zum Schluß muß ich nochmal auf das FSK 16 zu sprechen kommen, bei dem ich mich, nachdem ich festgestellt hatte, dass es hier nicht um irgendwas Sexuelles ging, lange Zeit gefragt habe, warum es auf der Schachtel prangt. Erst kurz vor Schluß kommt durch einen Twist, den ich tatsächlich nicht habe kommen sehen, eine Wendung in den Fall, die für manche problematisch sein könnte und diese Altersangabe dann doch rechtfertigt. Ich finde, dass ihnen hier ein sehr guter Fall gelungen ist, den ich empfehlen kann, weil er inhaltlich gut aufgebaut ist und einsteigerfreundlich zu Teilerfolgen führt und zum Ende hin auf einen Storyabschluß hinarbeitet, der den Fall auch im Gedächtnis bleiben lässt. Hut ab!


  • Verlag: Hidden Industries GmbH
  • Autor(en): unbekannt
  • Illustrator(en): unbekannt
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Spieleranzahl: 1 – 6 Spieler
  • Dauer: 90 – 180 Minuten

2 Gedanken zu „Hidden Games Tatort: Königsmord“

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