Parks

Parks

2019 sorgte Parks im englischsprachigen Raum für einiges an Furore. Man konnte neben Flügelschlag 2019 an Parks kaum vorbeikommen. Das Spiel ist wunderhübsch und ziemlich viele Menschen waren ziemlich begeistert von dem kleinen Spiel. Feuerland kündigt an es für den deutschen Markt lokalisieren zu wollen und später im Jahr 2020 war es dann endlich soweit. Ich habe mich zunächst nicht so brennend für Parks interessiert und es ein wenig links liegen gelassen.Kurze Zeit später war es dann bereits dauernd ausverkauft und nicht mehr zu bekommen. So musste ich bis in dieses Frühjahr warten, bis ich eine Kopie ergattern konnte. Ist es das aber wert? Ist Parks nur ein Blender, das durch ein fabelhaftes Äußeres und schönes Material über spielerische Schwächen hinwegtäuscht? Können soviele Rezensenten lügen und ist aktuell ein Platz unter den Top 200 Spielen bei boardgamegeek.com ein überzeugendes Zeichen? Ich habe es mir angeschaut und mir eine Meinung zu Parks gebildet.

Worum geht es?

Das Thema von Parks ist das Wandern. Das Wandern durch die Nationalparks der USA. Die Spieler haben die Aufgabe innerhalb von vier Jahreszeiten möglichst viele und punkteträchtige Parks zu besuchen und am besten noch ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Dazu wandern sie durch verschiedene Landschaften, sammels Ressourcen, benutzen Ausrüstung und besuchen die Parks entlang der Wegstrecke. Dabei stehen sie natürlich in Konkurrenz zu ihren Mitspielern. Im Prinzip ist Parks der spielgewordene Zen. Der Weg ist das Ziel und ein anderer Name aus den letzten Jahren, der mir immer wieder ins Gedächtnis kommt, wenn ich mir Parks betrachte ist Tokaido, aber da wäre ich schon beim Fazit und das kommt ein wenig später.

Parks – Schachtel mit Inhalt

Wie läuft das ab?

Öffnet man die Spielschachtel von Parks, so erblickt man das, was ihr hier auf der Seite sehen könnt. Man findet zwei astförmige Gametrays, in denen das Spielmaterial lagert. Damit kann Parks bei allen Spielern, die auf Ordnung in ihrer Spielschachtel stehen schon einmal mächtig punkten. Nimmt man die beiden Trays dann heraus, so zeigt sich, dass auch darunter alles seine Ordnung hat. Selten habe ich eine so perfekte Einteilung in einer Schachtel gesehen, die von Haus aus zum Spiel gehörte. Keymaster Games und auch Feuerland haben sich da richtig ins Zeug gelegt, damit eine so gute Lösung zu stande kommt. Warum muss das alles erwähnt werden mögt ihr euch fragen, aber diese tolle Verpackungslösung trägt deutlich auch dazu bei, dass man Parks schnell und strukturiert aufbauen kann.

Parks – Spielbrett mit Auslage

Es gibt ein Spielbrett, auf dem man aber eigentlich nicht spielt. Man kann es wohl eher als Ablagebrett bezeichnen, denn auf ihm lagert so allerhand Spielmaterial für den Verlauf des Spiels. Unter dem Brett baut man den Wanderweg für jede Jahreszeit immer wieder neu auf. Dieser Wanderweg besteht aus kleinen Pfeilplättchen auf denen wir uns von links nach rechts fortbewegen. Je nachdem auf welchem Plättchen wir stehen bleiben, bekommen wir bestimmte Rohstoffe wie kleine Sonnen, Wasser, Berge und Bäume oder können besondere Aktionen ausüben. Dieser Wanderweg wird in jeder Jahreszeit ein Plättchen größer. Auf dem Spielbrett liegt die Auslage der besuchbaren Parks und zur Verfügung stehende Ausrüstung aus. Auch das momentane Wetter wird uns angezeigt und sogenannte Flschenkarten liegen auch hier, die wir verdienen können um unsere Trinkflasche auszubauen. Man merkt schon es wurde wirklich versucht das gesamte Thema Wandern in dieserm Spiel abzubilden.

Parks – Kamera und Fotos

Das ist aber noch nicht alles an Spielmaterial, denn es gibt noch einen weiteren Ressourcenmarker in Form von kleinen braunen Tierfiguren. Diese sind alle verschieden und fungieren als Jokerressource, die wir zum Teil gegen andere Ressourcen eintauschen und benutzen können. Dann gibt es noch einen Kameramarker, der am Tisch hin und her wechselt. Wer ihn hat kann an bestimmten Orten Fotos machen und erhält dann kleine Plättchen die jeweils einen Ausschnitt des jeweiligen Parkplakats zeigen. Das letzte Materialteil ist der Startspielerstein der hier ganz besonders in einer dreieckigen Metallplakette daherkommt. Das ist alles wunderschön anzuschauen und sorgt für eine tolle Spielatmosphäre.

Parks – Spielfiguren am Start

Jeder Spieler erhält zwei Spielfiguren, ein Lagerfeuerplättchen und eine Trinkflaschenkarte zum Spielstart. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, muss eine der beiden Figuren bewegt werden. Nur freie Plättchen dürfen betreten werden, es sei denn das Lagerfeuer wird von der entzündeten auf die gelöschte Seite gedreht. Erst wenn man es schaffen sollte, das Lagerfeuerplättchen wieder zu entzünden, darf man erneut ein bereits besetztes Plättchen betreten. Anschließend bekommen wir die Ressourcenbelohnung des Plättchens und dürfen eventuell ein Foto machen oder einen Park besuchen. Für beides müssen wir Ressourcen aus unserem Vorrat bezahlen. Kommen wir am Zielplättchen an, so können wir auch Ausrüstung kaufen, die uns in den nächsten Runden/Jahreszeiten zur Verfügung steht. Nach einem Jahr ist dann Schluß und die Punkte für die besuchten Parks und die gemachten Fotos werden gezählt und ein Sieger ermittelt. Die Parks sind dabei natürlich unterschiedlich ergiebig und kosten unterschiedlich viele Ressourcen. Auf die weiteren kleinen Details möchte ich gar nicht weiter eingehen.

Parks ist eine Augenweide und die großformatigen Parkkarten sind aus der Fifty-Nine-Park Serie übernommen und zieren die originalen Artworks. Diese Serie stammt aus den USA und zeigt die Nationalparks der USA, die alle mit einem individuellem Poster gewürdigt werden. Von dem Verkauf der Poster geht ein kleiner Teil als Spende an die Nationalparks und das ist auch mit den Spielen so. Das wollte ich auf jeden Fall noch erwähnen.

Das Fazit

Ihr werdet es schon bemerkt haben, ich bin recht sparsam mit der Beschreibung des Spielablaufs umgegangen und das hat ganz einfach den Grund, dass Parks ein wirklich einfaches Spiel ist, bei dem man auf gar nicht soviele Dinge Rücksicht nehmen muss. Deshalb möchte ich jetzt hier im Fazit ein wenig ausführlicher auf manche Dinge eingehen. Parks ist nicht nur hübsch sondern auch wertvoll. Das meine ich jetzt gar nicht mal unbedingt spielerisch, denn da hat es einfach „nur“ solide Mechaniken zu bieten, die sich aber sofort jedem erschließen. Feuerland ist bisher ja eher für komplexere Spiele bekannt gewesen und selbst Flügelschlag ist um einiges verzwickter als Parks. Ähnlich wie bei Tokaido ist hier sogar noch mehr der Weg das Ziel. Es geht viel mehr um das spielerische Erleben dieser wundervollen Illustrationen, das Eintauchen in die schönen Seiten unseres Planeten und einfach um das Abschalte bei einm schönen Spiel. Man sammelt ein paar Ressourcen und versucht sie gewinnbringend wieder auszugeben für Fotos und Parkbesuche. Rein spielerisch ist es gar nicht mehr und ich spreche das durchaus als Warnung für all die Kennerspieler dadraußen aus, dass sie nicht enttäuscht sind von Parks. Auch das Glück sollte man in Parks nicht unterschätzen. Das kann an der ein oder anderen Stelle schon ein wenig das Spiel beeinflußen und für Strategen und Taktiker zum Ärgernis werden.

Parks – Insert für Spielmaterial

All das ist aber egal, wenn man bereit ist sich auf ein Spiel mit ein paar Bekannten einzulassen, bei dem das Spiel nicht unbedingt im Vordergrund stehen muss. Damit möchte ich jetzt natürlich auch nicht sagen, dass Parks ein Spiel für nebenbei ist. Aber man sollte es nicht so ernst nehmen. Eine Partie geht auch recht schnell von statten, so dass es perfekt für Familien und Freundesgruppen ist. Man kann es auch zu zweit spielen, aber ich würde es eher ab drei Spielern empfehlen, dann ist einfach etwas mehr los. Zu zweit ist allerdings das Glücksmoment noch viel presenter, so dass man das schon mögen muss. Parks ist also definitv kein Spiel für jedermann. Es dürfte genügend Spieler*innen geben denen es zu seicht oder anspruchslos ist, denen es zuviel Glück enthält oder denen einfach etwas fehlt. Wer sich bei einem wunderhübschen Spiel entspannen möchte und nicht zuviel erwartet wird hier sehr glücklich werden, denn Parks kann dazu beitragen seine innere Ruhe zu finden. Definitiv ein Spiel für die Augen und die Seele.


  • Verlag: Feuerland Spiele
  • Autor(en): Henry Audubon
  • Illustrator(en): Fifty-Nine Parks Print Series
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Spieleranzahl: 1-5 Spieler
  • Dauer: 30 – 60 Minuten

Ein Gedanke zu „Parks“

  1. Es ist genauso wie Du es beschrieben hast! Ein wunderschönes Spiel, total gut zur Entspannung geeignet. Wir spielen sonst eher Kenner— und Expertenspiele. Das Spiel ist auch wunderbar geeignet Wenigspieler abzuholen. Auch unser 8j Sohn kann es spielen wenn er Lust hat…

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