Burggrafen des Westfrankenreichs

Burggrafen des Westfrankenreichs / Foto: Spieltroll

Shem Phillips hat sich mit seiner ersten Trilogie, den Nordseespielen, schon einen Namen gemacht. Immerhin waren die Räuber der Nordsee für das Kennerspiel des Jahres nominiert, wenn auch der Rest der Serie eher so lala war. Mich konnten auch die Räuber der Nordsee nicht vollends überzeugen. Mit seiner zweiten Trilogie aus dem Westfrankenreich wurde aber alles nocheinmal viel besser und er katapultierte sich in die höchste Riege der Spieledesigner. Angefangen mit den phänomenalen Architekten des Westfrankenreichs einer eleganten und innovativen Einleitung in die Trilogie, gefolgt von den Paladinen des Westfrankenreichs, einem ungleich komplexeren Meisterwerk des Workerplacement und der verzanhnten Mechanismen folgt nun der finale Titel der Serie die Burggrafen des Frankenreichs und es besteht die Hoffnung, dass Shem Phillips hier nocheinmal ein tolles Spiel oben drauf gesetzt hat, um die Trilogie zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Die beiden Vorgänger kann man bereits jetzt als Riesenerfolge bezeichnen und so bleibt zu hoffen das gemäß des Sprichwortes auch hier ‚Aller Guten Dinge drei‘ sind.

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Paleo

Paleo / Foto: Spieltroll

Hans im Glück war bisher für mich ein Verlag, der im Jahr ein bis zwei Spiele herausbringt, die irgendwo zwischen tollem Familienspiel und niveauvollem Kennerspiel angesiedelt waren. In den letzten Jahren haben mich die Veröffentlichungen von Hans im Glück trotzdem eher selten angesprochen. In diesem Jahr aber biegen sie plötzlich mit einem kooperativen Spiel um die Ecke, etwas das sie bisher noch gar nicht in ihrem Portfolio haben, und überraschen mit einer schönen Aufmachung und einem bekannten Thema. Der Überlebenskampf der Steinzeit wird in Paleo spielerisch verarbeitet und das, wie ich finde (ihr seht es wahrscheinlich schon links auf dem Bild), ziemlich gelungen. Das, was Adventure Island einst sein wollte, weil The 7th Continent für viele zu unerschwinglich war, eine kooperative Überlebenserfahrung, bietet nun Paleo im Steinzeitsetting. Adventure Island ist für meinen Geschmack auf ganzer Linie gescheitert, aber Paleo macht einfach so wahnsinnig viel richtig.

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Brass – Birmingham

Brass – Birmingham / Foto: Spieltroll

Es ist schon ein bißchen her, genauer gesagt 2007, als das ursprüngliche Brass bei Warfrog Games erschien. Im Jahr danach nahm sich Pegasus des Spiels an und nannte es Kohle. Das war der Zeitpunkt an dem das Spiel einiges an Bekanntheit erreichen konnte. Zum einen, weil es spielerisch als sehr gut gilt und zum anderen, weil es ziemlich häßlich war. Brass/Kohle von damals wurde 2018 von Roxley als Brass – Lancashire in einer wahnsinnig schönen Version neu aufgelegt. Im gleichen Zug wurde auch ein zweites Spiel mit dem Namen Brass – Birmingham veröffentlicht. Bei dieser Version handelt es sich um eine noch komplexere Variante des Martin Wallace Klassikers, das von Matt Tolman und Gavan Brown weiterentwickelt wurde. Damals machte ich einen großen Bogen um das Spiel, weil es mich überhaupt nicht angesprochen hat, auch wenn ich sagen muss, das es tatsächlich und nur an der Optik gelegen hat. Dies ist bei der Roxley-Version allerdings kein Hindernis mehr gewesen, denn Mr. Cuddington aka Lina Cosette und David Forest haben sich dem Spiel angenommen und es in ein wunderschönes Meisterwerk verwandelt. Inzwischen ist auch die deutsche Version von Giant Roc erschienen und ich habe es mir angeschaut.

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Switch & Signal – Gemeinsam ans Ziel

Switchs & Signal / Foto: Spieltroll

Wenn ich nicht soviele positive Stimmen zu diesem Spiel in den letzten Wochen gehört hätte, dann wäre es komplett an mir vorbeigerauscht. Bei den ganzen KOSMOS-Neuheiten fiel es mir zunächst gar nicht auf. Ich bin jetzt nicht explizit ein Eisenbahnfan, aber irgendwie sprach mich das Cover so gar nicht an. Dabei sollte man bei dem Autor durchaus hellhörig werden. David Thompson hat bereits mit War Chest und vor allem Undaunted in der jüngeren Vergangenheit für ein wenig Aufmerksamkeit gesorgt. Switch & Signal schlägt dabei aber in eine ganz andere Richtung aus und wurde von ihm für seine Eltern entwickelt, denen wohl recht viel an Eisenbahnen liegt. Switch & Signal ist ein kooperatives Spiel, bei dem alle gemeinsam versuchen Züge auf einem Schienensystem zu einem Ziel zu bewegen, um vorher aufgenommene Waren abzuliefern. Das klingt zugegebenermaßen überhaupt nicht spannend, hat mich aber in seiner Ausführung total überrascht. Ich erkläre euch mal was euch erwartet…

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Aeon’s End

Aeon’s End / Foto: Spieltroll

Aeon’s End ist schon seit mehreren Jahren im Ausland ein Hit. Auf Boardgamegeek.com steht es seit geraumer Zeit unter den beliebtesten 100 Brettspielen und wird von seinen vielen Fans geliebt. Viele Erweiterungen und sogar eine Legacy-Variante sind seitdem bereits erschienen. In Deutschland hatte das Spiel erst in diesem Jahr seinen Veröffentlichungstermin. Pegasus Spiele und Frosted Games haben sich Aeon’s End angenommen. Aber es gibt nicht nur positive Stimmen zu Aeon’s End, manche finden einige Mechaniken seltsam und nicht so richtig zum Spielgeschehen passend und auch die sehr generisch wirkende Grafik stöst einigen irgendwie sauer auf. Man kann aber nicht leugnen, das Aeon’s End einige Alleinstellungsmerkmale hat, die es zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Aeon’s End ist dabei soetwas wie der spielgewordene WOW-Raid, wem das etwas sagt. Für alle anderen: es ist eigentlich nichts anderes als ein Bosskampf, den die Spieler hier mit ihrem Charakter durchleben und siegreich bestreiten müssen.

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Underwater Cities

Underwater Cities / Foto: Spieltroll

„Die Nächste Grenze“, so prangt es auf der Anleitung von Underwater Cities, „Die Hoffnung der gesamten Welt liegt in diesen Unterwasserstädten“ und gibt uns damit schonmal das Thema vor. Viel Positives konnte man über Underwater Cities von Vladimir Suchy in der Vergangenheit schon lesen und hören. Mit der Aufnahme auf die Empfehlungsliste des Kennerspiel des Jahres Preises, wurde es dann quasi über Nacht geadelt. Ein Engine-Builder im Stile eines Terraforming Mars soll einen hier erwarten und das kann ich mir sowohl thematisch als auch spielerisch nach den ersten Eindrücken sehr gut vorstellen. Im vergangenen Jahr wurde mir das Spiel hier und dort empfohlen und sogar als besonders Zweispielerfreundlich angeprisen. Das ist natürlich eine Empfehlung bei der ich hellhörig werde und die mich schlußendlich dazu veranlasste Underwater Cities dann doch mal auszuprobieren, obwohl ich schon wusste das das Sci-Fi Unterwasserthema meiner Frau nur bedingt zusagen würde. Aber sie liebt Engine Builder und mag die Unterwasserwelt, also geben wir dem Ganzen ein paar Versuche.

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Paris – Die Stadt der Lichter

Paris – Stadt der Lichter / Foto: Spieltroll

Die KOSMOS-Zweispielerserie geht in die nächste Runde und bringt uns diesmal nach Paris und zu einem weiteren taktischen Legespiel. Die Serie von KOSMOS ist für ziemlich viele sehr gelungene Spiele bekannt und besteht nun schon seit zig Jahren. Mittlerweile kommen nicht mehr ganz so häufig Spiele in dieser Serie auf den Markt, aber mit Aqualin und jetzt Paris – Die Stadt der Lichter gab es unlängst erst zwei Veröffentlichungen in dieser Sparte. Erstmals aufgefallen ist mir das Spiel vor etwas über einem Jahr bei einer Vorstellung von Neuheiten aus Spanien/Portugal. Der Autor José Antonio Abascal ist bisher noch nicht großartig in Erscheinung getreten, aber Paris – Die Stadt der Lichter wird mit die Aufnahme in diese Serie schon fast geadelt und, ich bin mir sicher, auch weitere Käufer finden. Das Spiel ist sowohl im Regal als auch auf dem Tisch ein echter hingucker, wenngleich auch aus verschiedenen Gründen. Für das Artwork zeichnet sein spanischer Landsmann Oriol Hernández verantwortlich, das hervorragend zu Paris und dem Thema des Spiels passt. Auf dem Tisch liegt es eher an der Einbindung der Spielschachtel. Neugierig?

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MicroMacro – Crime City

MicroMacro – Crime City / Spieltroll

Wimmelbilder fand ich als Kind immer Klasse. Diese vielen kleinen Details die sich da auf den Seiten in den Büchern verbargen. Viele kleine Geschichten ergaben sich aus dem abgebildeten Moment mit den vielen Figuren und Nebenschauplätzen. Aber kann man daraus ein Spiel kreiren. Okay in digitaler From auf unseren diversen mobilen Geräten funktioniert das seit Jahren schon ganz hervorragend, indem uns immer wieder neue Aufgaben gestellt werden, was wir eigentlich suchen müssen. Aber warum hat eigentlich noch keiner ein Wimmelbildspiel gemacht, indem man kleine Kriminalfälle versteckt, die gelöst werden wollen. Liegt doch eigentlich recht nah. So nah sogar, dass ich mich tatsächlich frage, warum das noch keiner gemacht hat? Nun ja, diese Frage gehört der Vergangenheit an, denn jetzt hat es einer gemacht: Johannes Sich. Er ist Illustrator und Spieleautor in Personalunion. Das Mafia-Spiel La Cosa Nostra dürfte einigen schon bekannt sein und nun erschien sein Wimmelbild-Kriminalspiel bei der Edition Spielwiese.

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The Castles of Tuscany

The Castles of Tuscany

Ich bin bekennender Spätentdecker der Burgen von Burgund von Stefan Feld oder zu englisch The Castles of Burgundy. Seit Jahren gehört das Spiel zu den besten Spielen auf Boardgamegeek und ich habe es, nicht zuletzt wegen seiner Optik, immer Links liegen gelassen. Ein schwerer Fehler, denn seit dem letzten Jahr bin ich ein umso größerer Fan dieses Spiels. 2019 kam eine neue Jubiläumsedition heraus und ich war und bin vom Spiel und seinen Mechaniken nachhaltig begeistert. In diesem Jahr nun kamen The Castles of Tuscany von Stefan Feld auf den Markt. Das Spiel erinnert nicht nur vom Namen her frappierend an seinen quasi Vorgänger, nein auch einiges Spielmaterial könnte direkt aus den Burgen von Burgund stammen. Hexfeldplättchen spielen erneut eine große Rolle. The Castles of Tuscany kam ein bißchen wie angeflogen in diesem Jahr und überraschte so einige Leute. Auch war im Vorfeld recht wenig über das Spiel bekannt. Nun ist es vor einiger Zeit erschienen und wurde von uns ausgiebig gespielt und auf Herz und Nieren geprüft. Kann es den hohen Maßstäben des Vorgängers gerecht werden? Hmm, bei dieser Fragestellung muss ich ganz klar mit Nein antworten.

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Punktesalat

Punkte Salat / Foto: Spieltroll

Punktesalat gehörte auf der letztjährigen SPIEL in Essen zu den meistgesuchten Titeln. Das Spiel von AEG war rasend schnell ausverkauft. Freitag früh gabe es zumindest keine Kopien mehr zu kaufen. Wir hätten es gerne mitgenommen, den es gab soviele positive Stimmen über dieses kleine Kartenspiel, das wir es gerne gehabt hätten. Ziemlich bald nach der Messe las ich dann davon, dass Pegasus das Spiel seines Partners AEG ebenfalls in einer deutschen Version auf den Markt bringen wird. Das es aber noch fast ein Jahr dauern würde, habe ich mir bei dem kleinen Kartenspiel gar nicht vorstellen können, aber damals kannte man die Covid-Situation ja auch noch nicht. Jetzt ist es endlich erschienen und wir haben uns eine Kopie gekauft. Zeit eshier auch vorzustellen, denn im letzten Monat haben wir es echt häufig gespielt. Das muss soch ein gutes Zeichen sein…

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