Die Hidden Games haben es uns in letzter Zeit ja sehr angetan und wir haben vor die ganze Serie zu spielen, da uns die Fälle eigentlich alle überzeugt haben. Im Portfolio der Hidden Games sticht ein Spiel allerdings ein wenig heraus und das ist Professor Charlies Reise um die Welt, der sich zunächst einmal optisch deutlich abhebt, kommt er doch in einer Schachtel und nicht in einem Umschlag daher und sieht dabei auch nicht aus wie ein normaler brauner Briefumschlag, sondern wie ein Luftpostbrief mit dem charakteristischen rotblauen Rand. Auch spielerisch soll es hier mal keinen Kriminalfall geben sondern eher soetwas wie eine Schnitzeljagd. Klang für uns interessant genug es einmal zu probieren. Auch diesmal ging es gleich mitten in die Vollen und es konnte direkt losgespielt werden. Ich versuche wie immer bei den Hidden Games spoilerfrei zu bleiben.
Worum geht es?
Der verrückte und etwas durchgeknallte Professor Charlie, der die Spieler*innen erst vor kurzen angestellt hat und die ihren ersten Arbeitstag antreten wollen, finden seine Werkstadt verlassen vor. Der Briefkasten quillt allerdings über und wir finden 24 Briefe darin die uns auf seine Spur bringen soll. Ist das nur ein Einstellungstest, hat er wirklich etwas tolles herausgefunden oder ist er einfach nur verrückt?
Wie läuft das ab?
In Professor Charlies Reise um die Welt müssen wir ein Rätsel nach dem nächsten lösen, denn jeder Brief enthält genau ein Rätsel dessen Lösung uns zum nächsten Umschlag führt. Aber fangen wir mit dem Öffnen der Schachtel an, wir finden nämlich einen A4-Zettel der einmal gefaltet aussieht wie ein großer Briefumschlag, eine A3 Karte auf der diverse Orte mit Punkten vermerkt wurden und 24 kunterbunte Umschläge die in den meisten Fällen irgendwelche Länderverweise in ihrer Gestaltung aufweisen. Die Umschläge sind verklebt und geschlossen. Auf dem A4-Zettel finden wir dann eine Einführung, die uns verrät mit welchem Umschlag wir beginnen müssen. Danach folgen wir der Spur des Professors durch die Umschläge, bis wir am Ende angekommen sind, wo eine Botschaft des Professors auf uns wartet.
Uns war zunächst nicht klar, dass wir es hier auch mit einem Adventskalender zu tun haben. Die 24 Briefe deuten natürlich daraufhin, aber explizit Werbung wird damit nicht gemacht. Beides ist allerdings gut möglich. Die Spielzeit liegt bei 5-15 Minuten pro Umschlag, so dass auch dieses Hidden Game an einem Abend zu lösen ist, oder eben in der Adventszeit auch durch die Portionierung als Adventskalender funktionieren kann. Was ich, nachdem ich den Teil gespielt habe auch eher empfehlen würde.
Die einzelnen Rätsel sind ganz klar die Stärke dieses Teils der Hidden Games Spiele. Hier wurde sehr kreativ zu Werke gegangen und wir hatten durchgängig unseren Spaß mit den Rätseln und dem Material. Sie waren extrem abwechslungsreich und für uns genau auf dem richtigen Niveau, so dass nie zu lange gegrübelt wurde und sie selten so leicht waren, dass die Umschläge, kaum nachdem sie geöffnet wurden, auch schon wieder für den nächsten zur Seite gelegt wurden. Ganz klar also einen Daumen nach oben für die Rätsel und die Gestaltung der ganzen Rätsel. Also, alles positiv?
Das Fazit
Puuh, hier tue ich mich diesmal ein wenig schwer mit einer Empfehlung. Die Rätsel sind wirklich top, da gibt es nichts daran zu zweifeln und wer ein solches Spiel nur wegen der Rätsel spielen möchte, um sie abzuarbeiten, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Wer ein bißchen mehr sucht und die Geschichte in die, diese Rätsel eingebettet sind mitnehmen möchte, wird sicherlich ein wenig enttäuscht sein, denn die gibt es eigentlich nicht, bzw. wird zum Ende hin dann doch alles so aufgelöst, dass es nicht jedem gefallen dürfte.
Ohne zu spoilern ist das leider nicht so richtig vermittelbar, aber ich möchte soviel sagen, dass Professor Charlies Reise um die Welt als Adventskalender insgesamt besser funktioniert. Und damit habe ich dann tatsächlich ein kleines Problem in der Vermittlung zwischen den richtigen Spieler*innen für dieses Spiel. 14+ steht da auf der Schachtel und das kommt für die Rätsel denke ich auch gut hin. Einiges ist schon für kleinere ein wenig zu schwierig, so dass das Alter gut gewählt scheint nur dann ist der Schluss leider ein Griff ins Klo und richtet sich wohl deutlich an eine jüngere Zielgruppe. Hier passt einiges nicht richtig zusammen. Außerdem finde ich für einen Adventskalender die Spielzeit von 5-15 Minuten pro Brief für jüngere Kinder pro Tag auch schwierig, wenn ich mir überlege dass hier direkt morgens mit Vorfreude noch vor der Schule der nächte Brief geöffnet wird und dann muss erstmal gegrübelt werden. Da ist das Pendent von Exit die bessere Wahl. Außerdem haben wir insgesamt nur 2,5 Stunden gebraucht und die angegebene Spielzeit deutlich unterboten. Ich kann allerdings nicht sagen, ob das an unserer Erfahrung mit solchen Spielen lag oder die Zeit hier deutlich zu lang angegeben wurde. Die Rätsel empfanden wir jedenfalls nicht als zu leicht und im mittel auch von der Länge her okay.
Ich weiß also nicht, für wen Professor Chralies Reise um die Welt sein soll. Für kleiner Kinder zu schwierig und langwierig. Für Jugendliche wahrscheinlich zu kindisch und für Erwachsene hätte es wahrscheinlich auch eine andere Auflösung gebraucht. Meine Frau zum Beispiel wahr richtig enttäuscht von dem Ende und fand die Rätsel vorher wirklich sehr gelungen. Na ja, so bleibt für mich ein leider nicht ganz geglücktes Gesamtpaket und Professor Charlies Reise um die Welt, ist das bisher schlechteste Hidden Game für mich.
- Verlag: Hidden Industries GmbH
- Autor(en): unbekannt
- Illustrator(en): unbekannt
- Erscheinungsjahr: 2020
- Spieleranzahl: 1-6 Spieler
- Dauer: 180-240 Minuten
Ich bin bis an dem zweiten Türchen angekommen und da sind jede Menge Symbole und Zahlen zusehen . Muss ich da jetzt eine Gleichung ausrechnen um ein Stück weiter zu kommen ?
Nein, du musst eher darauf schauen was gezeigt wird und dann deuten die Zahlen und Buchstaben an was du tun musst.