Es ist schon ein bißchen her, genauer gesagt 2007, als das ursprüngliche Brass bei Warfrog Games erschien. Im Jahr danach nahm sich Pegasus des Spiels an und nannte es Kohle. Das war der Zeitpunkt an dem das Spiel einiges an Bekanntheit erreichen konnte. Zum einen, weil es spielerisch als sehr gut gilt und zum anderen, weil es ziemlich häßlich war. Brass/Kohle von damals wurde 2018 von Roxley als Brass – Lancashire in einer wahnsinnig schönen Version neu aufgelegt. Im gleichen Zug wurde auch ein zweites Spiel mit dem Namen Brass – Birmingham veröffentlicht. Bei dieser Version handelt es sich um eine noch komplexere Variante des Martin Wallace Klassikers, das von Matt Tolman und Gavan Brown weiterentwickelt wurde. Damals machte ich einen großen Bogen um das Spiel, weil es mich überhaupt nicht angesprochen hat, auch wenn ich sagen muss, das es tatsächlich und nur an der Optik gelegen hat. Dies ist bei der Roxley-Version allerdings kein Hindernis mehr gewesen, denn Mr. Cuddington aka Lina Cosette und David Forest haben sich dem Spiel angenommen und es in ein wunderschönes Meisterwerk verwandelt. Inzwischen ist auch die deutsche Version von Giant Roc erschienen und ich habe es mir angeschaut.
Worum geht es?
In Brass – Birmingham geht es für die Spieler darum, im Black Country zu Zeiten der Industrialisierung ein Netwerk von verschiedensten Industrien zu errichten, um zu Reichtum und Einfluss zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen müssen die Spieler mit den vorhandenen Rohstoffen, die alle Spieler gemeinsam ins Spiel bringen, zurechtkommen und versuchen ihr Netzwerk besser und profitabler als die Konkurrenten aauszubauen. Wer nach zwei Durchläufen des Zugstapels die meisten Punkte vorweisen kann gewinnt.
Wie läuft das ab?
Der Spielaufbau von Brass nimmt auch ein wenig Zeit in Anspruch. Die Spieler an sich müssen ihre eigenen Tableaus vorbereiten und man braucht insgesamt schon ein paar Minütchen mehr für den Aufbau. Brass – Birmingham kommt mit einem zweiseitigen Spielplan daher, der sich allerdings nur optisch unterscheidet. Es gibt eine Tag- und eine Nachtseite. Beide sehen fantastisch aus, wobei ich zum Spielen die Nachtseite bevorzuge, was aber nur eine persönliche Vorliebe ist. Der Spielplan hat grob vier interessante Elemente. Den Hauptteil macht das Städtenetzwerk mit den Kanälen und Bahnlinien aus. Auf der rechten Seite des Spielplans befindet sich der Kohle- und Eisenmarkt, der zu Spielbeginn mit den entsprechenden farbigen Würfeln befüllt wird. Auf der linken Seite gibt es einige Kartenablage, wo der Spielkartenstapel sowie die Jokerkarten abgelegt werden. Die Jokerkarten sind einer der Unterschiede zur Lancashire-Version und werden später noch beleuchtet. In der linken unteren Ecke findet sich eine Spielerreihenfolge die durch Fässer dargestellt wird. Hier liegen die Portrait-Plättchen der Spieler und geben die Reihenfolge für die jeweilige Runde vor. Damit wären auch schon alle wichtigen Elemente erwähnt.
Kommen wir nun zu den Spielertableaus, die ebenfalls über eine Tag- und eine Nachtseite verfügen. Hier müssen die Spieler die Plättchen für ihre Industrien sortieren und auf die entsprechenden Felder legen. Auf manchen Feldern liegt dabei mehr als ein Plättchen. Diese Plättchen werden mit der einfarbigen Seite nach oben platziert. Zusätzlich erhält jeder Spieler zu seinem Tableau und den Plättchen noch ein paar Kanal/Eisenbahnplättchen mit denen er ein Netzwerk auf dem Spielfeld errichten kann. Außerdem bekommt jeder Spieler zwei Marker für die Punkteleiste die um das Spielfeld herumläuft um sowohl sein Einkommen als auch seinen Punktestand hier anzuzeigen. Der Einkommensmarker kommt auf das Feld 10 und der Punktemarker auf die Null. Jeder Spieler erhält zusätzlich 17 Pfund aus der Bank.
Das Geld und die drei Waren Kohle, Eisen und Bier (durch kleine Holzfässer symbolisiert) werden ebenfalls als Vorrat bereitgelegt. Am Rande des Spielbretts gibt es ein paar Händler, deren Plätze wir noch befüllen müssen, zud diesem Zweck mischen wir noch ein paar Händlerplättchen verdeckt und legen sie an die entsprechenden Ort aus. Dieses Plättchen gibt vor, was man bei diesem Händler handeln kann. Außerdem kommt an jeden dieser Handelsposten ein Bierfass. Die Spielkarten werden als nächstes gemischt und anschließend acht an jeden Spieler ausgeteilt. Brass – Birmingham lässt sich mit zwei bis vier Spielern spielen. Zur besseren Skalierung wird das Spielfeld dafür verkleinert. Bestimmte Gruppen von Orten sind durch ihre farblichen Namensplaketten zugeordent. Spielt man nur zu dritt, scheidet eine Gruppe Orte aus und bei nur zwei Spielern sogar noch eine weitere. Die entsprechenden Ortskarten werden aus den Stapeln entfernt und auch die Händler in diesen Gegenden werden nicht bestückt. Allerdings können auf den Orten im Spiel weiterhin Industrien errichtet werden. Es gibt nur die Ortskarten nicht mehr im Spiel.
Als letztes werden die Charakterplättchen verdeckt gemischt und eine zufällige Reihenfolge wird gezogen und auf die Reihenfolgeablage gelegt. Dann sind die Spieler bereit zu starten.
Grundsätzlich geht das Spiel über zwei Spielepochen. Die Kanalphase, in der die Spieler nur Kanäle auf dem Spielbrett befahren dürfen. Zu diesem Zweck gelten sämtliche aufgedruckten Eisenbahnlinien als nicht existent. Man sieht in dieser Phase nur schon, wo später Eisenbahnlinien sein werden. Nachdem der Spielkartenstapel komplett durchgespielt worden ist, startet die zweite Eisenbahnepoche, in der die Spieler ein weiteres Mal den Kartenstapel durchspielen werden, bevor ein Sieger ermittelt wird. Je nach Spielerzahl ist es eine andere Rundenanzahl die gespielt wird. Zu zweit sind es 10 Runden pro Epoche und zu viert nur acht. Kommt ein Spieler an die Reihe, so führt er genau zwei Aktionen aus. Die Ausnahme von dieser Regel ist die erste Runde, in der nur eine Aktion ausgeführt wird. Eine wichtige Regel, die es zu beachten gilt, weil sie ersteinmal ein bißchen ungewöhnlich ist, ist das bezahlte Geld. Das wird zunächst nicht in die Bank zurückgezahlt, sondern wandert auf das Plättchen des Spielers auf der Reihenfolgeskala. Nach dem ausgegebenen Geld wird die neue Reihenfolge in der nächsten Runde vergeben. Wer am wenigsten ausgegeben hat wandert ganz nach oben in die Reihe usw. Dies wird aber erst am Ende der Runde betrachtet.
Brass gilt zwar als sehr komplexes Spiel, aber überraschenderweise kommt die Anleitung mit sehr wenig Text aus und die Aktionen, die die Spieler machen dürfen, ist recht überschaubar. Allerdings ist das Zusammenwirken mancher Effkete und Aktionen das Element des Spiels, wo es so richtig komplex wird. Im Grunde stehen den Spielern, wenn sie an der Reihe sind sechs Aktionen zur Verfügung. Eine mehr als beim Schwesterspiel Brass – Lancashire. Das generelle Passen ist in beiden Fällen jetzt nicht mitgezählt worden, aber natürlich ist auch das eine Aktion, die die Spieler ausführen können. Die Spieler können eines ihrer Industrieplättchen Bauen, indem sie die Kosten bezahlen und einen Platz zum Bauen auf dem Spielfeld finden. Sie können Städte Verbinden, indem sie eines ihrer Verbindungsplättchen auslegen und bezahlen. Sie können neue Industrien entwickeln oder bestehende verbessern, indem sie Entwickeln. Spieler müssen sich ansonsten durch die Industrien ihres Tableaus hindurcharbeiten und können immer erst das nächstbessere Plättchen bauen, sobald alle anderen Plättchen vorher entfernt wurden. Hier setzt das Entwickeln an und entfernt diese Plättchen. Man kann auch Töpfereien, Baumwollspinnereien und Fabriken wieder Verkaufen, falls ein Händler sie haben möchte und man Bier hat. Die fünfte Möglichkeit besteht in der Aufnahme eines Kredits. So erhöht man einfach seine Barschaft, sollte man kein Geld mehr haben, um seine Geschäfte voranzutreiben. Die letzte Möglichkeit ist das Erkunden und diese Aktion hat mit den Jokerkarten zu tun. Hier tauscht man eigentlich zwei Karten seiner Hand in jeweils einen Industrie- und einen Ortsjoker um. Diese Aktion ist als einzige nur einmal pro Zug möglich, da man sie nicht erneut ausführen kann, wenn man noch Jokerkarten auf der Hand hat. Nach der zweiten Aktion ziehen die Spieler wieder auf acht Karten nach.
Haben alle Spieler in einer Runde ihre zwei Aktionen gemacht, wird geschaut, wer von ihnen das wenigste Geld ausgegeben hat und daraus eine neue Zugreihenfolge ermittelt und das Spiel geht in die nächste Runde. Genau solange bis alle Karten von den Händen der Spieler gespielt worden sind.Dann endet die Epoche. Am Ende einer jeden Runde erhalten die Spieler genau soviel Geld, wie ihr Einkommensmarker auf der Leiste anzeigt.
Nachdem eine Epoche beendet ist, werden bestimmte Dinge gewertet. Zum einen wird nach jeder der beiden Epoche geschaut, wieviele Verbindungssymbole wir mit unseren Verbindungsplättchen erreichen konnten. Diese Symbole sind sowohl auf dem Spielfeld bei Händlern, als auch auf Industrieplättchen vorhanden und wir erhalten einen Siegpunkt für jedes dieser Symbole das mit einem unserer Plättchen verbunden ist. Die Verbindungsplättchen werden entfernt und stehen uns zu Beginn von Epoche zwei nicht mehr zur Verfügung. Außerdem werten wir nach beiden Epochen unsere umgedrehten Industrieplättchen. Auf ihrer Rückseite sind die Plättchen halb schwarz und zeigen uns Siegpunkte und weitere Belohnungen an. Im Laufe des Spiels sollte es unser Ziel sein unsere Plättchen umzudrehen, denn nur dann sind sie profitabel und bringen uns Siegpunkte. Die produzierenden Plättchen für Kohle, Eisen und Bier werden umgedreht, sobald der letzte Rohstoff von ihnen heruntergenommen wurde. Die drei anderen Industrien müssen wir bei einem Händler verkaufen, um sie umdrehen zu dürfen. Am Ende der Kanalepoche passieren noch ein paar weitere sehr wichtige Dinge. Der Fortschritt macht veraltete Industrien unrentabel und wir müssen alle Industrien der Stufe 1 entfernen. Das Bier wird unterdessen bei den Händlern wiederaufgestockt und der Zugstapel wird neu gemischt.
/Foto: Spieltroll
Ich werde jetzt nicht alle Aktionen noch haarklein erklären sondern möchte euch nur ein paar der Konzepte des Spiels näherbringen, bevor ich zu meinem Fazit komme. Die wichtigsten Konzepte in Brass sind das Kartenmanagement und die Ressourcen, die allen Spielern zur Verfügung stehen. Die Karten von Brass sind eine weitere Ressource. Sie dienen zur Bezahlung für die Aktionen. Jede Aktion die wir ausführen wollen müssen wir mit einer Karte bezahlen. Bei eingen Aktionen ist die Art der Karte, die wir bezahlen noch zusätzlich relevant. Es gibt grundsätzlich unterschiedliche Karten bei Brass. Ortskarten zeigen einen der Orte auf den Spielplan und Industriekarten zeigen einige Arten von Industrien. Orts- und Industriejoker gelten jeweils als alle Orte bzw. alle Industrien. Bei einer Bauaktion zum Beispiel ist es wichtig, was ich für eine Karte abgebe. Mit einer Ortskarte kann ich ein Plättchen in der auf der Karte genannten Stadt errichten, auch wenn die Stadt bisher nicht Teil meines Netzwerks ist. Das Netzwerk sind Orte in denen ich Industrie habe oder Orte die ich mit meinen Verbindungsplättchen erreichen kann. Eine Industriekarte hingegen erlaubt es mir lediglich eine Industrie des angezeigten Typs an einem Platz in meinem Netzwerk zu bauen. Ich kann also nicht einfach irgendwo eine neue Industrie ansiedeln, außer mit Ortskarten.
Kohlemarkt / Foto: Spieltroll
Noch viel wichtiger als die Karten sind aber die Ressourcen. Errichtet jemand ein Kohlebergwerk, so werden soviele Kohlespielsteine auf dem Plättchenplatziert, wie das Bergwerk mitbringt. Gleiches gilt für Brauereien und Eisenhütten. Wann immer ich Rohstoffe in Brass benötige, müssen sie verfügbar sein und das bedeutet nicht unbedingt, dass sie mir gehören müssen. Die Rohstoffe auf dem Spielfeld sind für alle Spieler zugänglich, sie müssen je nach Typ und Aktion Zugang zu ihnen haben und hier liegt ein wenig der Knackpunkt des Verständisses von Brass. Sich zu merken, was man wann von wo nehmen darf erfordert ein wenig Übung und dauert ein paar Runden. Braucht man zum Beispiel Kohle, so muss man sie immer von der nächstgelegenen Kohlequelle zu dem Ort wo man bauen möchte beziehen. Gibt es nicht genug Kohle braucht man eine Verbindung zu einem Händler und kann dann mit dem Kohlemarkt interagieren und Kohle zum aktuellen Preis kaufen. Ist der Markt zufällig gerade erschöpft, so kauft man Kohle für 8 Pfund. Für Eisen gilt das aber nicht. Eisen können wir von da beziehen wo es verfügbar ist und so können wir Mitspielern auch durchaus ein wenig Schaden. Vom Bier fange ich jetzt gar nicht erst an.
Am Ende gewinnt derjenige Spieler der die meisten Siegpunkte erwirtschaften konnte, die wir für das umdrehen von Industrieplättchen bekommen haben. Bei Gleichständen zählt zunächst der höhere Wert auf der Einkommensleiste und anschließend das meiste Bargeld.
Das Fazit
Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung dieses Spiel entwickelt zu haben. Ganz ehrlich, die Mechanismen die Martin Wallace hier zum Einsatz bringt sind fantastisch aufeinander abgestimmt. Brass ist eines der elegantesten Brettspiele die ich kenne. Diese Tatsache unterstreicht das wunderschön gestaltete Regelheft zu diesem Spiel, denn trotz der großflächigen Abbildungen kommt sie auf gerade einmal zehn Seiten. Das Spiel Leuten beizubringen dürfte, bis auf ganz wenige Dinge, überhaupt kein Problem sein, aber zu verstehen, was diese Aktionen im Spiel bewirken und wie ihre Auswirkungen sind, dass erfordert ein wenig mehr Vorstellungskraft. Ein Spiel das man also nicht mit gewieften Profis spielen sollte, sonst wird man leiden. Es gibt einige versteckte Gemeinheiten im Spiel, die sich einem nicht sofort erschließen, aber das Spiel für Anfänger echt zu einer Herausforderung machen. Hinzu kommt noch das man alles erstmal verstehen muss. Die erste Partie lernt man nur. Die zweite Partie lernt man weiter und dann kann man so langsam anfangen ein paar Strategien zu entwickeln. Ich empfehle allen Neulingen sich jemanden zu suchen der das Spiel gut kann und eine Lernpartie zu spielen, bei der einem ganz genau die Zusammenhänge erklärt werden. Oder aber alle Spieler fangen bei Null an und erarbeiten sich das Spiel. Alle anderen Kombinationen erzeugen glaube ich jede Menge Frust.
Brass ist wie des öfteren schon erwähnt nicht nur elegant aufgrund seiner Spielweise, sondern in dieser Form auch tatsächlich aufgrund seines Äußeren. Das Spiel ist von vorne bis hinten eine Augenweide. Hübsche Karten, hübsche Tableaus, das Spielbrett und selbst das Spielgeld. Alles sieht fantastisch aus. Der schmale Karton reicht gerade so für den ganzen Inhalt aus aber ein kleiner Kritikpunkt beim Material muss leider sein. Nach ein paar Partien, fangen die Token an den Rändern an ziemlich schäbig auszusehen und die Stanzung war, zumindest bei meiner Kopie, nicht die beste.
Ihr werdet euch nun fragen, warum prangt kein Orden auf der Schachtel, wenn das doch alles so gut sein soll? Ich kann Brass – Birmingham nicht uneingeschränkt empfehlen. Mir selbst macht das Spiel schon Spaß, aber es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Spielen für zwei oder drei Spieler und für vier Spieler. Brass – Birmingham sollte auf jeden Fall zu viert gespielt werden. Zu zweit und dritt geht ein wenig vom Spiel verloren. Es skaliert einfach ein wenig zu schlecht. Ein Spiel wie Brass hätte ich vor zwanzig Jahren wahrscheinlich viel öfter und viel intensiver gespielt. Das ist ein Spiel für Spieler, die den interaktiven Wettbewerb lieben. Hier braucht es einen Spieler der gewinnen will und bereit ist dafür auch den Schaden der anderen Spieler in Kauf zu nehmen. Kapitalismus und Industrialisierung eben. Heutzutage stehe ich einfach nicht mehr so sehr auf konfrontative Strategiespiele wie früher. Ich würde trotzdem niemals eine Partie zu viert ablehnen, aber für einen Orden müsste es eben noch ein wenig mehr Laune auch mit zwei oder drei Spielern machen.
Tolles Spiel, selten ein so elegantes und modernes Strategiespiel gesehen, aber leider nicht mehr hundertprozentig mein Geschmack.
- Verlag: Giant Roc
- Autor(en): Martin Wallace, Matt Tolman, Gavan Brown
- Illustrator(en): Lina Cosette, David Forest
- Erscheinungsjahr: 2020
- Spieleranzahl: 2 – 4
- Dauer: 60 – 120 Minuten
Vielen Dank für Deine Rezension. Du hast mich vor einem Fehlkauf bewahrt.
Ich überlege zur Zeit mir Brass: Birmingham anzuschaffen. Leider finde ich online kaum Info’s, ob ich lieber die deutsche Version von Giant Roc oder die Englische (sprachneutrale) Version von Roxely kaufen soll. Die Version von Giant Roc bringt wohl eine neue Kanal- und Schienenwertung mit sich, sowie neue Industrietypen. Da ich das Spiel noch nicht gespielt habe, kann ich kaum einschätzen, wie sich diese Änderungen auf den Spielfluss auswirken. Lohnt es sich wegen der neuen Möglichkeiten, die deutsche Version zu kaufen, oder bringt sie auch Nachteile mit sich? Bei der Original-Version von Roxely gefallen mir z. B. rein optisch die Pokerchips als Währung besser.
Vielleicht wisst ihr ja mehr dazu.
LG Elias 🙂
Hallo Elias,
ich kann dir leider auch nur bedingt helfen. Meine Version ist die von Giant Roc lokalisierte. Es würde mich zwar sehr wundern, wenn in der deutschen Version etwas anders sein sollte, aber da ich bisher noch keine englische in den Fingern hatte, kann ich das nicht genau beurteilen. Ich habe mir allerdings beide Regelbücher mal angeschaut und kann von dem Unterschied, den du erwähnst nichts erkennen. Vielleicht hat da ja ein*e andere*r Leser*in Erfahrung.
Die Iron Clay Pokerchips sind eine hübsche Sache, aber nicht exklusiv für Brass. In der englischen Deluxe Version sind 78 enthalten und der Preis (89 Euro) ist in diesem Fall durchaus eine Überlegung wert. Die deutsche hat wie die englische Retailversion die Pappchips. Hier liegt allerdings die deutsche Version preislich mit 65 Euro vorn. Bei der englischen dürfte aber noch erhebliches Porto dazukommen. Die Pokerchips sind nett und fühlen sich gut an, aber letzlich ist das eine Geschmacks- und vor allem Geldfrage. Ich finde zusätzlich, dass es gute Englischkenntnisse benötigt um die Feinheiten der englischen Regel zu verstehen.
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Das Spiel lebt von der Konkurrenz und der Interaktion der Spieler*innen mit dem Markt und um Positionen auf dem Brett. Sei es bei der Zugreihenfolge oder den Bauplätzen für Industrien. Zu zweit finde ich Brass zu langweilig und mit drei Spieler*innen nicht optimal. Das beste Spiel ist hier wirklich zu viert.