Kavango – Wie Flügelschlag nur anders

Kavango

So wurde mir Kavango vorgestellt und da ich ein großer Fan des Vogelspiels bin und gerne Tableau- und Engine Builder spiele, war ich von Beginn an sehr an Kavango interessiert. Außerdem hatte ich vor geraumer Zeit schon mal bei einer Partie zuschauen können und war relativ angefixt von dem Spiel. Als Schmidt Spiele ankündigte Kavango nach Deutschland zu holen war ich außerdem begeistert, weil ich fast schon nicht mehr damit gerechnet hatte. Schmidt haben dem Spiel auch gleich noch ein neues Cover spendiert, denn obwohl ich den reduzierten Stil des Spiels ansonsten sehr gut finde, wirkte das auf dem Cover ein bisschen billig oder entwurfhaft. Tut dem Spiel meiner Meinung nach nur gut um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Das Spiel richtet sich an spielfreudige Familien und der Markt ist heiß umkämpft. Die Autoren Matt Brown und Zara Reid sind mir unbekannt, was wohl daran liegt, dass sie eigentlich gar keine Spieleautoren sind, sondern tatsächlich in der Kavango-Region als Naturschützer unterwegs waren. Kavango ist übrigens nicht so wie Flügelschlag erinnert tatsächlich nur durch sein Äußeres an das Kennerspiel des Jahres 2019.

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Spektakulär – Staunen, großes Aufsehen erregend

Spektakulär

Der Name verspricht ja wirklich mal viel und ich bin mir nicht sicher, ob da im Ursprung ein Wortspiel dahinter stecken soll, denn so richtig scheint das auch im Englischen nicht zu funktionieren. Spectacular hat die gleiche Bedeutung wie im Deutschen, es gibt halt nur auch den spectator, den Zuschauer, aber das ist irgendwie doch zu weit weg und ergibt nicht so richtig Sinn. Beziehe ich dann das Cover noch mit ein, so könnte es wieder sein, weil da ein Aussichtsturm abgebildet ist mit dem wir Tiere beobachten. Ach was weiß denn ich. Das Cover macht auf jeden Fall schon mal keinen Hehl daraus, dass das Thema eigentlich quatsch ist und wir es hier mit einem rein mechanischen Spiel zu tun bekommen. Pinguine neben Giraffen und Gürteltieren in einer natürlichen Umgebung mach einfach nicht so wahnsinnig viel Sinn. Spiele mit Naturthematiken sind aber nach wie vor im Trend und deshalb haben wir gedacht, wir geben diesem spektakulären Titel mal eine Chance.

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Gemüsewürfel – „Oh mein Gott du hast Würfel gespalten!“

Gemüsewürfel

Sorry für die Überschrift, die verstehen nur eingeweihte, aber so habe ich wenigstens einen Aufhänger für diese kleine Review. Gemüsewürfel ist kein großes Spiel, aber es sieht, wie eigentlich alle Spiele von KTBG (Kids Table Board Gaming), phantastisch aus und ist mit viel Kreativität entworfen worden. Nur leider, leider, leider habe ich in den meisten Fällen ein Problem mit den Spielen dieser Firma. Sie wissen oft nicht was sie sein wollen oder für welche Zielgruppe sie sind. Sie sind schon auch für Kinder gedacht, weisen dann aber auch oft Mechaniken und Elemente auf, an denen Kinder selten wenig Spaß haben und da kommen eher die Erwachsenen ins Spiel. Für die sind die Spiele von KTBG dann aber meist eine Spur zu seicht oder zu schnell ausgelutscht. Skellig nahm sich der Übersetzung des Spiels aus dem Englischen an und hat, soviel sei gesagt, eine sehr schöne Version auf den Markt gebracht. Aber kann Gemüsewürfel überzeugen?

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Azul Duel – Fliesematenten

Azul Duel

Und jährlich grüßt das Azultier könnte man meinen, ich frage mich allmählig, ob es überhaupt noch nichtgeflieste Wände in Manuels Palast gibt? Der Besuch in der Alhambra hat ihn anscheinend nicht nur beeindruckt, sondern mit einer regelrechten Obsession bedacht. Überall nur noch Fliesen, das größte Badezimmer der Welt… Na ja, wem es gefällt. Azul wurde und wird von Michael Kiesling weiter gefüttert. Es scheint sich zu verkaufen und viele Fans sind wohl glücklich damit, sonst würden sie es nicht tun. Manchmal, aber nur manchmal habe ich mir sagen lassen, kann ein Pferd auch zu Tode geritten werden. Diesen Eindruck hatte ich zuletzt bei den ganzen unterschiedlichen Azul Spielen, die es inzwischen gibt. Wenn ich ehrlich bin habe ich tatsächlich schon auf eine Duell- oder Zweipersonen-Version gewartet. Momentan ist es ja schwer in Mode bekannte Spiele so nochmal zweit zu verwerten. Das erscheint immer besonders seltsam, wenn das Originalspiel an sich schon besonders gut zu zweit funktionierte und ich könnte solchen Spielen auch den Ausverkauf vorwerfen, wenn da nicht Splendor Duel vor ein paar Jahren die Frage, ob eine solche Variante überhaupt gebraucht wird, mit einem eindeutigen „JA!“ beantwortet hätte. Also gab ich auch Azul Duel eine Chance mich zu überzeugen.

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Wundersame Wesen – …und wo sie zu finden sind?

Wundersame Wesen

Wundersame Wesen ist ein Spiel an dem du einfach nicht vorbeilaufen kannst, weil die Illustratoren und die Redaktion, die sich hinter diesem Spiel verbergen, einen wirklich guten Job gemacht haben. Wundersame Wesen sieht einfach hervorragend aus. Damit meine ich in diesem Fall nicht nur das Material oder das Cover, nein, die gesamte Gestaltung ist beeindruckend. Liegt das Spiel in einem Laden im Regal, wirst du mit Sicherheit darauf aufmerksam, weil es aussieht wie ein großer Wälzer. Da wurde schon mal alles richtig gemacht, um sich aus der riesigen Masse an neuen Veröffentlichungen abzuheben. Auch meine Frau und ich konnten gar nicht an der schönen Verpackung vorbei. Außerdem schien es um magische Tierwesen zu gehen und da ist unser Interesse gleich noch viel mehr geweckt. Aber ist dieses Spiel nur ein Blender oder steckt auch spielerisch eine Perle in der schönen Verpackung? Das wollten wir herausfinden und wenn du anderen Blogs und Youtubern trauen kannst, was ich natürlich nicht tue, ist das hier ein Hit. Davon wollten wir uns selbst überzeugen.

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Auf nach Japan! – Lasst uns eine Reise planen

Auf nach Japan!

Josh Wood ist ein Autor, den, so behaupte ich zumindest, gar nicht so viele Spieler*innen auf dem Schirm haben. Das ist ein Fehler, denn für mich gehört er auf jeden Fall zu den beachtenswerten Autoren da draußen. Ich besitze in der Tat jedes seiner veröffentlichten Spiele, was nicht schwierig ist, weil das bisher nur drei Stück sind und einige Erweiterungen für das tolle Tiny Towns hat er ebenso gemacht. Die drei Spiele sind alle hervorragend und haben eines gemeinsam. Ihr Erfolg in unseren Breitengraden hält sich in Grenzen, zumindest höre und lese ich selten von seinen Spielen. Cat Lady war sein erstes Spiel und nicht nur für Katzenliebhaber*innen ist dieses kleine pinke Spiel, welches bei Pegasus erschienen ist, eine tolle Erfahrung. Mit Santa Monica kam dann für meinen Geschmack einer der thematisch und spielerisch tollste Tableau-Builder überhaupt heraus und irgendwie hat das keiner auf dem Schirm. Absolut tolles Spiel mit einzigartigem Thema. Nun also Auf nach Japan! Auch das, so viel kann ich schon verraten, wird erst einmal in meiner Sammlung bleiben.

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Navoria – Spiel mit Erwartungen

Navoria

Strohmann Games haben sich mit Navoria ein Spiel zur Lokalisierung für den deutschen Markt gesichert, welches in der Vergangenheit tatsächlich schon mal für eine Kontroverse gesorgt hat und darüber hinaus bei einigen Spieler*innen eventuell mit falschen Erwartungen gespielt hat. Dafür kann Navoria nichts, denn die Erwartungen dieser Spieler*innen basieren schlicht auf ihrer eigenen Unwissenheit. Das alles hat mit dem äußeren Erscheinungsbild zu tun und der Tatsache das der Zeichenstil von Meng Chunlin von Kyle Ferrin inspiriert worden zu sein scheint. Dieser Kyle Ferrin gestaltet die Spiele von Leder Games und die haben das niedlich wirkende Root zu verantworten. Auch Root verwendet niedliche und bedruckte Holzfigürchen, das Schachtelformat ist ähnlich und schon dachten wohl einige das Navoria etwas mit den Spielen von Leder Games zu tun hat und waren zunächst wohl gehyped, dann aber enttäuscht und schließlich verärgert, weil sie das Spiel oder den Stil der Illustrationen für geklaut hielten. Ist natürlich Quatsch, aber es sorgte für ein wenig Aufmerksamkeit. Root und Navoria miteinander zu vergleichen ist aber wie das Verhältnis von Äpfeln zu Birnen oder Tellern zu Tassen – Spiele, Obst, Geschirr, danach enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon fast.

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