Toy Battle – Krieg im Kinderzimmer

Toy Battle

Zugegeben, die Überschrift klingt martialischer als Toy Battle tatsächlich ist. Paolo Mori und sein Partner Alessandro Zucchini, der mir zu Letzt bei Australis untergekommen ist, haben hier ein Spiel entwickelt das ich zunächst nicht ganz einzuordnen vermochte. Letztlich sagt der Titel Toy Battle aber genau das aus, was wir hier auch bekommen. Spielzeug das auf Kinderzimmer-Schlachtfeldern gegeneinander antritt um eine oder eine Sieger*in zu ermitteln. Toy Battle hat dabei ein abstraktes Spielgerüst, weiß aber durch jede Menge Spielzeug Charme etwas darüber hinwegzutäuschen. Wir haben es hier mit einem Spiel für zwei zu tun, bei dem wir gleich aus der Spielschachtel mit diversen unterschiedlichen Spielbrettern, eine sehr abwechslungsreiche Spielerfahrung geboten bekommen. Etwas das für ein abstraktes Strategiespiel eine absolute Seltenheit darstellt und ich für einen solchen Preis noch nicht so oft geboten bekommen habe. Die kriegerische Thematik verschwindet hier genauso in den Hintergrund wie bei einer Partie Schach.

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Auf den Wegen von Marie Curie – Eine Unze Radium

Auf den Wegen von Marie Curie

Sorry We Are French haben anscheinend vor eine kleine Serie zu produzieren. Auf den Wegen von Darwin kam insgesamt ganz gut an und wurde sogar mit einer Nominierung zum Spiel des Jahres geehrt, musste sich aber Sky Team geschlagen geben. Mir persönlich gefiel Auf den Wegen von Darwin auch recht gut, vor allem aber war ich von der Produktion und Aufmachung des Spiels beeindruckt, welches ich für den Familien-Sektor ganz beachtlich finde. Nun haben sie sich einer weiteren Ikone der Wissenschaft gewidmet und auch hier ein Spiel zu dem Leben passend entwickelt. Diesmal geht es um Physik und Chemie. Die Entdeckung des Radiums, welches sie mit dem Leben bezahlte, sowie ihr aufregendes Leben sind Thema des Spiels Auf den Wegen von Marie Curie. Wieder wurde versucht um ihr Schaffen ein Spiel zu entwickeln, welches Wissen vermittelt, für diejenigen die es interessiert und Spaß machen soll für Spieler*innen die nicht zu viel von einem Spiel erwarten.

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Gwent – Das legendäre Kartenspiel

Gwent – Das legendäre Kartenspiel

Als The Witcher 3: Wild Hunt im Mai 2015 veröffentlicht wurde, veränderte sich die Welt der Videospiele für immer. Schon Jahre vorher sahen meine Frau und ich, während wir uns noch mit Skyrim auseinandersetzten die fantastischen ersten Bilder von Geralt auf Plötze. Wenn euch all das gar nichts sagt, dann macht das nichts, denn ihr müsst davon auch nichts wissen, um dieses Spiel spielen zu können. Meine Frau war total gespannt, weil sie The Witcher 2: Assassins of Kings schon geliebt hat. Ich mochte das Spiel so gar nicht, war aber von den Bildern wirklich angetan. Wir spielten The Witcher 3 parallel auf unseren PCs und während meine Frau das Spiel nach dem Ende sofort erneut auf einem höheren Schwierigkeitsgrad erneut startete war ich noch lange nicht durch. Der Grund dafür war Gwent. Ja genau dieses Spiel, welches wir nun vor uns haben. Gwent ist ein Minigame innerhalb von The Witcher 3. Genauer gesagt war es ein Sammelkartenspiel innerhalb des Spiels. Wir spielten einzelne Partien oder ganze Turniere um Karten zu sammeln. Ich war wirklich fasziniert von dem Spiel und versenkte am Ende mehr als 200 Stunden in dieses Computerspiel von denen bestimmt 50 alleine auf Gwent verfielen. Also ich bin Fan und deshalb war ich sehr angetan als ich hörte, dass es dieses Spiel nun geben würde.

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Nova Era – Gute Ansätze, schlechte Interaktion

Nova Era

Ich mag ja Spiele, die sich mit Zivilisationen beschäftigen. Nicht unbedingt immer die genreüblichen Vertreter, die auf das 4X-Prinzip setzen und sich in Materialschlachten ergehen, nein, ich mag lieber diejenigen mit dem etwas anderen Ansatz. Zum Beispiel mag ich auch ein Tapestry, welches ja nicht zwingend ein Zivilisationsspiel im klassischen Sinne ist, sondern eher ein Eurogame mit Zivilisationsthema. Von daher trifft zum Beispiel auch ein Path of Civilisation meinen Geschmack oder auch ein Ancient Knowledge, dass sich nur auf das Wissen einer Zivilisation und das Vergessen desselben bezieht. Nova Era vom gebeutelten CMON-Verlag ist auch wieder einer dieser Eurogame-Vertreter und erweckte auch durch seine Optik meine Aufmerksamkeit. Im Vorfeld hörte ich das Spiel solle ein hohes Maß an Interaktion mit sich bringen. Interaktion ist für mich immer ein zweischneidiges Schwert und kommt sie negativ oder gar zerstörerisch daher ist sie für mich fast schon ein Ausschluss Kriterium. Auf der anderen Seite machen mir auch solitäre Spiele, die gemeinsam gespielt werden durchaus Spaß. Insgesamt war ich sehr gespannt auf Nova Era.

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#011 Blogbuch – Zölle

Heute mache ich mir mal ein paar Gedanken um die Auswirkungen, die die irre Orange auf die Brettspielszene hat und hier im Speziellen auf CMON einen ersten Verlag, der durch diesen ganzen Wahnsinn in Schieflage gekommen ist. Okay, viele haben natürlich nicht gerade viel Mitleid mit CMON, denn ihr Geschäftsmodell begünstigt leider diese Schwierigkeiten. Dabei haben sie doch ganz früher nur als Rating-Seite angefangen. Was viele, die nur mit CMON-Brettspielen zu tun haben, gar nicht mehr wissen, ist das CMON als Community-Seite zur Bewertung von bemalten Miniaturen angefangen hat und damals so etwas wie eine Institution war. Eine Seite auf der du auch unglaublich viel Inspiration für deine eigenen Miniaturenprojekte finden konntest. Bei mir im Laden war die Seite damals jedenfalls immer im Gespräch. Zehn Jahre später 2011 dann der Fokus auf die Brettspiele und da sie von Anfang an auf Crowdfunding setzten Begann im Grunde schon dort die Misere.

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Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde – Mehr als nur ein Remake?

7 Wonders ist sicherlich eine der bekanntesten und auch erfolgreichsten Spiele-Serien in der Brettspielgeschichte. Als erstes Kennerspiel ausgezeichnet begann es vor Jahren seine Erfolgsgeschichte und fand erst vor ein paar Jahren sein vorläufiges Ende mit dem Familienableger 7 Wonders Architects. Da der Urvater leider für zwei Spielende keine zufriedenstellende Version darstellte holte sich Antoine Bauza, der Schöpfer von 7 Wonders Bruno Cathala mit ins Boot, der sich im Besonderen auf Versionen für zwei Personen versteht. 7 Wonders Duel stellte in der Spieler*innenschaft dann sogar den Urvater in den Schatten und galt als das noch viel gelungenere Spiel. Im letzten Jahr machte dann das Gerücht die Runde, dass es eine neue Version mit dem Herrn der Ringe Thema geben würde und der Hype war geboren. Auch ich, der ich 7 Wonders Duel sehr verehre und ein großer Herr der Ringe Fan bin, konnte mich einer gewissen Faszination nicht entziehen. Ich habe mir das Spiel besorgt und bin tatsächlich ziemlich überrascht über das was ich vorfand.

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Inori – Naturgeist Esotherik

Inori

Die Space Cowboys haben in den letzten Jahren für mich ein bisschen etwas von ihrem Zauber verloren. Es gab eine Zeit in der sie nur coole Spiele auf den Markt geschmissen haben. Das machen sie auch heute noch, aber eben nicht mehr nur noch. Früher habe ich mich auf jede neue Veröffentlichung des Verlags gefreut. Heute ist das leider nicht mehr so. Optisch und vom Material her spielen sie für mich nach wie vor in der obersten Liga mit, aber die größeren Spiele konnten mich in den letzten Jahren kaum überzeugen. Sie waren nie schlecht, aber eben auch nicht sonderlich hervorstechend. Spellbook war so eines dieser Spiele. Archeos Society nehme ich da mal aus, wobei ich einer der wenigen zu sein scheine der mit dieser Neuinterpretation von Ethnos gut leben kann. Inori ist das nächste etwas größere Spiel aus ihrem Programm und mit Matthieu Aubert und Théo Rivière sind hier auch zwei Autoren am Werk, die ihr Handwerk eigentlich ganz gut beherrschen. Nun stellte ich mir die Frage, ob Inori an bessere, frühere Zeiten wieder anschließen kann? Die Optik war natürlich etwas für meine Frau, die ganz verzückt die niedlichen Geisterfiguren bewunderte. Aber ist das Spiel auch spielerisch entzückend?

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