Irgendwie habe ich in den letzten Wochen schlichtweg die Review zu Dorfromantik: Sakura vergessen. Das ist natürlich kein Qualitätsmerkmal des Spiels, sondern ganz allein meiner Vergesslichkeit und dem akuten Zeitmangel der letzen Wochen geschuldet. Meine Frau und ich haben das Spiel direkt nach Erscheinen erhalten und genau wie den Vorgänger bis zum Ende durchgesuchtet. Etwas über dreißig Partien haben wir hier wieder auf dem Tacho und könnten es immer noch spielen. DAS ist ein Qualitätsmerkmal und gilt für Sakura genauso wie für seinen Vorgänger. Wahrscheinlich habe ich von mir selbst gedacht, dass ich seine Qualitäten schon in genügend Beiträgen angedeutet und erwähnt habe, so dass ich keine Review mehr schreiben müsste. Allerdings gibt es zu diesem Spiel durchaus noch ein bisschen was zu erwähnen und das wollte ich eigentlich tun. Deshalb nun mit etwas Verspätung eine kurze Review über den Nachfolger von Dorfromantik: Das Brettspiel.
Worum geht es?
Dorfromantik: Sakura ist im Grunde Dorfromantik 2.0. Es gibt nur wenige Änderungen zum Vorgänger und der generelle Spielablauf ist komplett gleich, weswegen ich an dieser Stelle die Einleitung des Vorgängers bemühen will:
Dorfromantik ist ein kooperatives Legespiel bei dem es die Aufgabe der Spieler*innen ist eine Landschaft aus sechseckigen Plättchen zu bauen und Aufträge zu erfüllen, um möglichst viele Punkte zu erzielen. Im Prinzip ist Dorfromatik ein endloses Spiel, das immer wieder gespielt werden kann, um die eigene Höchstpunktezahl zu verbessern. Um dem Spiel aber eine gewisse Würze zu verleihen, ist eine Kampagne enthalten, in der wir uns nach und nach neue Plättchen und Aufgaben freischalten können. Der Fortschritt wird dabei auf einem Kampagnenbogen festgehalten und durch kontinuierliches Spielen erreichen wir genauso Fortschritt, wie durch das Erfüllen spezieller Aufgaben.
Die Kampagne von Sakura unterscheidet sich natürlich von derjenigen des Vorläufers, aber das komplette Spielprinzip bleibt identisch. Thematisch bewegen wir uns natürlich nur über die Optik in Japan.
Wie läuft das ab?
Wer wissen möchte wie Dorfromantik funktioniert, geht bitte zur Review des Vorgängers, dort erkläre ich das schon im Detail. Bei Sakura möchte ich viel mehr die Unterschiede hervorheben, die das Spiel auch interessant für Spieler*innen des Vorgängers machen.
Die größte Änderung zum Vorgänger ist zunächst mal die Optik und das Thema des Spiels. Japan wurde gewählt und das spiegelt sich auf alle Plättchen des Spiels wieder. Profane Wälder wurden durch Kirschbäume ersetzt und die Korn- durch Reisfelder. Die Dörfer bleiben haben jetzt aber asiatische Dächer bekommen. Auch sonst finden wir viel Fernöstliches auf den Plättchen. Hier ein Schrein, dort ein Tempel, Kraniche usw. Die Schienen gibt es nicht mehr und sie werden durch Wege ersetzt. Bei den Flüssen bleibt wiederum alles beim Alten.
Die Regeln sind unangetastet geblieben und sind nahezu eine Kopie des Vorgängers. Das ist auch gut so und sorgt dafür, dass Neulinge imemr noch ein sehr simples Spiel vorfinden und alte Dorfromantik-Hasen sofort losspielen können. Einfach aufbauen und los. Perfekt!
Der Wertungsblock ist zwar wieder gut strukturiert und lässt kaum Fragen offen, nimmt aber auch wieder einiges an Spannung aus dem Spiel, da du direkt sehen kannst was da noch so kommt. Hier hätte ruhig ein bisschen Hirnschmalz in die Produktion fließen können, um sich etwas zu überlegen, dass nicht gleich alles spoilert. Der Kampagnenplan ist auf den ersten Blicknicht nur optisch anders, sondern verspricht genauso die ein oder andere Neuerung, auf die wir uns durch die Kampagne freuen können. Das sollte auch nicht all zu lange dauern. Maximal ein oder zwei Partien, bis wir die wieder im Spiel enthaltenen Boxen öffnen dürfen und weiteres Spielmaterial und zusätzliche Regeln uns erwarten und das simple Spiel Schritt für Schritt ein wenig komplexer werden lassen.
Das Fazit
Hier komme ich dann auch schon zum Fazit über Dorfromantik: Sakura. Es dauert wieder einmal nicht lang, bis die Sogwirkung des Spiels einsetzt und du einfach Bock hast weiter zu spielen, um mehr Material freizuspielen, es auszuprobieren und wieder eine höhere Punktezahl zu erreichen. Irgendwann kommen die Aufgaben dazu, die gelöst werden wollen, indem wir bestimmte Punktezahlen in bestimmten Bereichen erreichen müssen. Das macht wiedereinmal einfach nur jede Menge Spaß.
Hier unterscheidet sich dann Dorfromantik: Sakura auch ganz deutlich von seinem Vorgänger. Einige wenige Dinge sind natürlich gleich geblieben und tauchen auch in dieser Version wieder auf, aber das Groß der Dinge, die wir in den sechs Schachteln vorfinden sind absolut neu und passen auch gut zum Thema. Das sind die Dinge die das Spiel dann auch für Veteranen interessant macht. Du kannst hier das Spielgefühl des Vorgängers nochmal mit neuen Elementen erleben. Das ist zwar nur im Detail innovativ, weil sich am Spielverlauf und dem Spielgeschehen nichts geändert hat, aber bei einem so hervorragenden Spiel wie Dorfromantik brauche ich das auch gar nicht. Es ist gut wie es ist.
Schade finde ich lediglich nur, dass sich die beiden Spiele nur schlecht miteinander kombinieren lassen. Wir haben das mal versucht, aber durch die unterschiedlichen Teile lässt sich das eher schwieirg umsetzen, weil du die Aufträge einfach schwieriger schaffst. Das wäre aber natürlich auch nur die Kirsche auf der Sahne gewesen. So bleibt mir auch für Sakura nichts anderes übrig als den Orden hervorzuholen und ihn dem Spiel anzuheften, auch wenn es im Grunde das gleiche Spiel ist wie Dorfromantik: Das Brettspiel.
- Verlag: Pegasus Spiele
- Autor(en): Lukas Zach, Michael Palm
- Illustrator(en): Paul Riebe
- Erscheinungsjahr: 2024
- Spieleranzahl: 1 – 6 Spieler*innen
- Dauer: 30-60 Minuten