Grundgesetz aller Spielenden dieser Welt

Hallo Freunde, seit nun schon einiger Zeit unterstütze ich die Initiative die ihr dort rechts in der Sidebar sehen könnt: Spielend für Toleranz. Udo Bartsch, Martin Klein und Harald Schrapers haben diese Initiative ins Leben gerufen und werben mit diesem Logo für Toleranz, ein friedliches Miteinander und stellen sich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegen. Wahnsinnig viele Blogger, Onlinemedien und Verlage habe sich dem angeschlossen und inzwischen geht das alles sogar noch einen Schritt weiter. Die Fairplay hat in ihrer Ausgabe 128 ein Grundgesetz aller Spielenden dieser Welt verfasst, dass ich hier einfach mal vorstellen und somit unterstützen möchte.

Präambel

Im Bewusstsein ihrer Verantwortung als Teil der Weltgemeinschaft verpflichten sich alle Spielenden, dem Frieden der Welt und der Verbreitung des Hobbys zu dienen.

Die Grundrechte

Art 1 Die Würde aller Spielenden ist unantastbar.

Art 2 Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Spielendenpersönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt, Spielmaterial widerrechtlich zerstört, unerlaubter Weise mogelt und nicht anderweitig gegen die verfassungsmäßige Spielregel oder das gute Benehmen beim Spielen verstößt.

Art 3 Alle Spielenden sind vor und hinter dem Spieltisch gleich.

Art 4 Divers Geschlechtliche, Frauen, Kinder, Männer (alphabetische Auflistung) sind gleichberechtigt. Die Spielendengemeinde fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung aller Spielenden und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

Art 5 Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner körperlichen Eigenheiten, seiner religiösen oder spielerischen Anschauungen beim Spielen benachteiligt oder bevorzugt oder vom Spielen abgehalten werden. Niemand darf wegen seines Spielegeschmacks benachteiligt werden.

Art 6 Die Freiheit der Spielenden und die Freiheit des Bekenntnisses zum Hobby ‚Spielen‘ sind unverletzlich.

Art 7 Die ungestörte Ausübung des Hobbys bei öffentlichen Veranstaltungen und im privaten Umfeld ist von allen Beteiligten zu gewährleisten.

Art 8 Jeder hat das Recht, seine Meinung über sämtliche Arten von Gesellschaftsspielen in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Printmedien sowie über das Internet werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Art 9 Alle Menschen haben das Recht, sich friedlich und fröhlich  zum Spielen zu versammeln.

Art 10 Der Vielspieler ist nicht die Krone des Homo Ludens.

Fußnote: Alle Spielenden haben nicht nur das Recht auf Toleranz, sondern auch auf  Akzeptanz.

Das Grundgesetz tritt spätestens mit Ausgabe der 128. FAIRPLAY in Kraft.

gez. Mafalda (AfG) und das gesamte FAIRPLAY-Team


Ich selbst mit Mitglied und Mitarbeiter eines Vereins in Bochum, der sich für all diese Ziele auch in der „richtigen Welt“ nicht „nur“ am Spieltisch einsetzt. Ich kann die Artikel da oben nur unterschreiben und im vollen Maße unterstützen. Toleranz sollte immer jedem entgegengebracht werden. Das gilt am Spieltisch genauso wie auch sonst in unserer Gesellschaft.

10 Gedanken zu „Grundgesetz aller Spielenden dieser Welt“

  1. Das Label „Spielend für Toleranz“ sowie die Aktion dahinter, finde ich absolut klasse. Die Formulierung des Grundgesetzes finde ich aber nicht so gelungen, auch wenn das sicher mit einem Augenzwinkern zu sehen ist. Es verdeutlicht die Regulierungswut der Deutschen (für die Brettspieler naturgemäß empfänglich sind) und wäre schlanker besser gewesen. Insbesondere der Artikel 7 wirkt sehr spießig und ist inhaltlich ziemlicher Quatsch. Wenn ich etwas gewährleisten muss, dann bin ich auch dafür haftbar zu machen, wenn es nicht eingehalten wird. Wäre das Thema ernst zu nehmen, wären alleine hiermit die Gerichte endlos mit verschiedensten Fällen beschäftigt. Wenn man so etwas aufnimmt, dann doch besser als Gebot.

    Das ganze auf 6 Artikel herunter reduziert und etwas frischer verfasst, hätte ich besser gefunden.

    1. Mit Sicherheit. Deshalb hätte ich ja eine lockerere Formulierung besser gefunden. Locker heißt ja nicht, dass es keinen ernsten Hintergedanken haben muss. Wie gesagt, finde die Aktion an sich ja klasse. Daher soll das aber auch kein Grund sein, sich daran aufzureiben. Von daher grundsätzlich natürlich auch die volle Unterstützung von mir. 😉

  2. Ich finde das total überflüssig, unlustig und doof. Ob man das aufgeschrieben hat oder man hängt sich ein Ikea Bild mit frühstückenden Bauarbeitern auf. Boring Shizzel.

  3. Dieses Grundgesetz ist ja wohl aufgeschrieben worden, weil es in den letzten Jahren auch an den beschaulichen Tischen der Brettspielcommunity ein wenig rauher geworden ist und man sich daher genötigt fühlte, mal so eine Art Kodex aufzuschrieben.
    Mich würde interessieren ob ihr das auch so empfindet. Werden jetzt analog auch zu den Video- und Computerspielern, die Brettspieler immer toxischer? Bei den Online-Gamer-Communities war ich lange genug selbst aktiv, um das eindeutig bestätigen zu können. Bisher kamen mir die Brettspieler noch immer sehr gesittet vor, außer die schlechtgelaunten Koleriker, die hinterher Bretter umschmeißen und so oder schlechte Laune kriegen, wenn sie verloren haben. Die gab es sicher schon immer.

    1. Das ist für mich schwer nachzuvollziehen, da ich sowohl Videospiele als auch Brettspiele immer nur im Freundes- bzw. Familienkreis spiele. Im Videospielkreisen, gerade online, kann ich mir gut vorstellen, dass es da nicht immer freundlich abgeht. Bei Brettspielen wird es dadurch schon etwas gesitteter abgehen, weil man sich ja im Normalfall direkt gegenüber sitzt und nicht anonym am anderen Ende der Welt (oder eben nur von Deutschland) hockt. Da ist es etwas schwieriger die Hemmungen zu verlieren. Zudem ist die Community bei Brettspielern kleiner, entsprechend tummeln sich dort auch weniger Idioten (auch wenn der prozentuale Anteil meistens ähnlich ist, egal bei welcher Community). Von daher trifft man wahrscheinlich seltener auf solche Typen bzw. tun die sich vielleicht schwerer ihr wahres Naturell rauszulassen. Dadurch, dass der Umgangston durch das Internet insgesamt immer rauher wird, sind wir in der Brettspielcommunity aber mit Sicherheit nicht davor gefeit. So ein Grundgesetz wird uns leider davor aber auch nicht schützen.

  4. Für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema finde ich die obigen Grundrechte zu möchtegern lustig formuliert. Dann entweder richtig ernst oder richtig lustig. Das man sich unter dem Banner „Spielend für Toleranz“ zusammenfindet, finde ich gut. Sonst sehe ich die Problematik eher bei Onlinespielen und nicht im Brettspielbereich. Ich spiele nur mit Leuten, auf die ich Bock habe. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, das das ein riesen Problem ist. Wo denn? Turnierszene? Auf Spieletreffs? Dann haben die Orgas und Inhaber aber heftig versagt. Da würde es aber, wie überall, auch ausreichen, wenn sich die Spieler vor Ort entsprechendem Verhalten entgegenstellen. Das gute, alte Faustrecht. „Schelle für Toleranz“ sozusagen, die helfende Hand. Jetzt schnell nen Smiley hinterher 😉 Puh.

    1. Na ja bei öffentlichen Spielrunden (wenn es sie denn wieder gibt) also in Spielcafes und bei Conventions vielleicht. Ich musste damals im Laden auch einmal einen raußschmeißen, weil er sich nicht benehmen konnte. Das war halt nur ein dummes Kind, aber die werden ja auch erwachsen und tauchen bei solchen Veranstaltungen durchaus auf.

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