Es begab sich mal wieder an einem Samstag Abend, dass wir zu einem Spieleabend aufbrachen. Diesmal sollte es schon ein wenig früher losgehen, so dass wir ein paar mehr Spiele schaffen konnten. Unsere Gastgeberin und Arbeitskollegin hatte mal wieder geladen und kurz vor dem nächsten Lockdown, soll diese kleine Erzählung noch schnell das Licht der Welt erblicken. Also unsere Arbeitskollegin, die erst vor kurzem für mehrere Monate auf einer Baustelle lebte, da ihre Wohnung von der ortsansässigen Wohnungsbaugesellschaft um einen Balkon erweiterte und sie sich parallel dazu entschloss ihre Küche zu erneuern, lud uns zu einem Spieleabend ein. Die Wohnung war bereits wieder gut in Schuss, als jetzt vor etwas längerer Zeit ein Rohrbruch in der Etage über ihr die neue Küche bereits wieder in Schutt und Asche legte. Nun verabredeten wir uns für sechs Uhr und das Schicksal nahm seinen Lauf.
Wie gesagt, dass Ziel war es mal ein wenig mehr Spiele zu schaffen. Wir fuhren also über die A40. Für Leute, die nicht aus dem Ruhrgebiet kommen, das ist soetwas wie die Hauptschlagader des Ruhrgebiets. Diese Autobahn verbindet alle Ruhrgebietsstädte miteinander und sie wäre total toll, wenn man auf ihr nur fahren könnte. Hier in der Gegend sagt man auch der Name der Autobahn stammt von der Höchstgeschwindigkeit die man auf ihr fahren kann. Na egal, an diesem Vorabend hatten wir leider kein Glück, denn wir standen mitten in einer Vollsperrung nach einem Unfall, der diverse Auffahrunfälle nach sich zog. Das Ende vom Lied, nach zwei Stunden Stillstand kamen wir bei unserer Gastgeberin an und im Endeffekt hatten wir viel weniger Zeit zum Spielen als geplant.
Nach ein paar Minuten des Erholens und Aufwärmens legten wir mit Punktesalat zum anheizen los. Ein sehr gutes Pizzaspiel, denn eine Partie dauert ja, wenn überhaupt nur 15 Minuten. Also schnell erklärt und schnell begriffen lief die Partie gut an. Sohnemann war auch wieder mit von der Partie und fabulierte noch über seinen bestellten Salat, während wir spielten, als die Pizza plötzlich bereits geliefert wurde. Also erstmal essen und danach die Partie weiterspielen. Insgesamt kam das Spiel sehr gut an. Schön mal was für Zwischendurch und wir hätten wahrscheinlich auch noch ein bis zwei Partien mehr gespielt, wenn es nicht schon so spät gewesen wäre, denn eigentlich wllten wir schon längt was größeres ausgepackt haben.
Wir hatten unserer Kollegin versprochen ihr ein Spiel mitzubringen, was sie garantiert mögen würde. Punktesalat fand sie aber schon großartig, denn sie belegte mit einer sehr guten Punktezahl immerhin den zweiten Platz. Nova Luna wurde aufgebaut, denn wir wussten als wir es zum ersten mal spielten, dass sie es mögen würde. Sie steht auf Legespiele und Nova Luna bietet ja auch noch einen gewissen Kniff. Wir spielten eine Partie die tatsächlich fast eine Stunde dauerte. Ein ziemlich erbitterter Kampf um die begehrten Plättchen entbrannte und es blieb spannend bis zur letzten Scheibe. Sohnemann, der ebenfalls ziemlich fasziniert von Nova Luna war, erwies sich als harte Konkurrenz mit dem ich bis zum Schluss gegen meine unschlagbare Frau ankämpfte. Lange Zeit lag sie sehr weit vorn, aber kurz vor Schluß konnten wir aufschließen und Sohnemann sah schon wie der sichere Sieger aus, als es tatsähclich um die letzten vier Plättchen zwischen uns dreien ging. Schlußendlich konnte ich Nova Luna tatsächlich zum ersten Mal gewinnen. Etwas, dass mir zu hause wahrscheinlich nie wieder gelingen wird.
Als nächstes holten wir einen alten Klassiker aus der Spieletüte. Alhambra wurde gespielt. Ein Spiel, das wir in letzter Zeit öfter gespielt haben und das mich schon seit dem Erscheinen begleitet. Ein weiteres Legespiel das wiederum sehr einfach zu erklären und simpel zu spielen ist. Die einzige Regel die für Schwierigkeiten sorgte, war die Bauregel mit der Erreichbarkeit der Gebäude. Eigentlich doch sehr anschaulich schlichen sich hier bei den beiden Alhambra-Neulingen der ein oder andere Fehler ein. Wir hatten insgesamt allerdings eine recht sonderbare Partie, denn die erste Wertungskarte kam bereits sehr früh und die zweite sehr, sehr spät. Das führte dazu, dass der Beutel mit den Plättchen schon sehr leer war, bevor wir zum zweiten Mal Punkte bekamen. Die dritte und finale Wertung folgte dann sehr bald auf die zweite, so dass nur noch geringfügige Änderungen erfolgen konnten. Das Spiel lief für mich leider überhaupt nicht rund, schon zu Beginn konnte ich keine vernünfigen Teile erwerben und vor allem konnte ich nichts passend bezahlen. Unsere Gastgeberin hingegen fand die richtige Balance zwischen Geldkarten ziehen und Plättchen mit passendem Geld erwerben. Sie hatte zum Schluß eine sehr große Auslage mit einer ziemlich langen Mauer. Meine Mauer war zwar insgesamt noch länger, aber ich hatte bei weitem nicht soviele Plättchen. Meine Auslage war eher kompakt und gut umbaut. Sohnemann hatte genau wie ich keine Chance. Meine Frau hätte ebenfalls gewinnen können, verlor aber nur knapp.
Danach war der sehr kurze Spieleabend dann auch schon vorbei. Leider war die Autobahn heute gegen uns und wir konnten keine weiteren Spiele mit den beiden ausprobieren. Silver & Gold, Little Town und Calavera befanden sich noch in unserer Tasche und warten bis zum nächsten Mal auf ihren Einsatz.