Legendary Forests – Baumgeister basteln einen Wald

Legendary Forests

Das Spiel ist zwar auch schon etwas älter, aber meiner Frau fiel das erst vor kurzem in die Hände und bei Spielen mit japanischem Hintergrund kann sie einfach nicht anders und ist meist sofort interessiert. Mir ist das Coverartwork von Biboun schon des öfteren aufgefallen und erst kürzlich, bei meiner Recherche für die besten Spielecover wieder unter die Hände gekommen. Biboun hat schon viele schöne Cover gemacht aber dieses gehört in seiner Schlichtheit zu den schönsten wie ich finde. Nun gut kommen wir zum Spiel. Auch das hat natürlich etwas zu bieten, wenngleich es ein sehr einfaches und schnell gespieltes Plättchenlegespiel ist. Iello produziert einfach immer recht schöne Spiele, allerdings haben mir viele von ihnen zu wenig Spiel, oder sagen wir besser, zu wenig mich ansprechendes Spiel. Legendary Forests ist da aber einer der besseren Vertreter aus dem Hause Iello auch wenn wir hier legendäre Wälder vergebens suchen werden.

Worum geht es?

In Legendary Forests ist es die Aufgabe der Spielenden, aus einer Anzahl von Plättchen mit drei verschiedenen Waldarten, möglichst große Gebiete auszulegen und diese an bestimmten Stellen mit Baumfiguren zu versehen, damit sie auch Punkte abwerfen. Denn Gebiete ohne Bäume bringen keine Punkte. So klingt das, wenn ich das unromantisch beschreibe. Das Spiele verkauft uns sein Thema dann aber so: „Bei Legendary Forests schlüpfen die Spieler in die Rolle von Dryaden – Waldnymphen und Baumgeister der griechischen Mythologie. Sie haben das Ziel, einen Planeten mit herrlichem Wald zu erschaffen. Wer die schönste Welt entstehen lässt, gewinnt.“

Legendary Forests – Plättchen eines Spielers / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Das Spielmaterial ist nicht umfangreich und auch die Regeln passen auf einen Bierdeckel. In der Schachtel befinden sich lediglich nummerierte Plättchen von eins bis 25 für fünf Spieler*innen, eine Baufigur sowie 30 Bäume in drei Farben. Mehr Spielmaterial ist es gar nicht und jede*r Spieler*in bekommt ein Sset aus 25 Plättchen zugeteilt. Ein*e Spieler*in wird zum Architekten erklärt und erhält die Baufigur. Alle suchen das Plättchen mit der Nummer eins aus ihrem Vorrat heraus und legen es vor sich auf den Tisch. Nur der/die Architekt*in mischt dann seinen/ihren Plättchenvorrat und zieht verdeckt fünf Plättchen, die unbesehen in die Schachtel zurückgelegt werden. Die wunderhübschen Baumfiguren werden je nach Spieler*innenanzahl als Vorrat in die Mitte des Tisches gelegt. Pro Spieler*in liegen dort zwei Bäume jeder Farbe bereit.

Legendary Forests – Bäume / Foto: Spieltroll

Die/Der Architekt*in zieht jede runde verdeckt ein Plättchen und sagt dann die Nummer an, die auf dem Plättchen steht. Alle anderen suchen das entsprechende Plättchen aus ihrem Vorrat heraus und alle müssen es in ihre Auslage einbauen. Plättchen dürfen nur orthogonal angelegt werden. Die Plättchen sind geviertelt und zeigen in den Vierteln jeweils eine der drei Farben rot, pink oder gelb für die drei Baumfarben oder aber grün für ein Wiesenviertel. Auch kommen Farben durchaus mehrfach vor und dadurch natürlich manche auch gar nicht. In der Mitte eines Viertels befindet sich immer eine halbe Rune am Rand. Werden Plättchen angelegt entstehen somit komplette Runen und Plättchen dürfen nur farblich passend angelegt werden. Ist das irgendwann nicht möglich muss der oder die entsprechende Spieler*in das Plättchen zur Seite legen.

Legendary Forests – Spielsituation / Foto: Spieltroll

Die Nummerierung des Plättchens ist immer auf einem Kreis dargestellt. Ist dieser weiß, so müssen die Spieler*innen einen Baum in ihrer Auslage platzieren. Das Spiel läuft bis zu diesem Zeitpunkt parallel ab. Der Architekt, welcher der oder die Besitzer*in der Baufigur ist, wählt zuerst einen Baum und platziert ihn in einem farblich passenden Gebiet, also gelber Baum in gelbes Gebiet. Bäume dürfen nie auf Gras gestellt werden und mehrere Bäume in einer Region bringen keine Extrapunkte, aber es ist erlaubt mehrere Bäume in eine solche Region zu stellen. Nachdem alle einen Baum ausgewählt und aufgestellt haben, wandert die Baufigur im Uhrzeigersinn an die nächste Person. Das Spiel geht solange weiter, bis alle Plättchen verbaut wurden. Dann beginnt die Siegpunkteberechnung. Nur Bäume bringen überhaupt Siegpunkte. Sollte das Gebiet in dem sie stehen abgeschlossen sein, so gibt es zwei Punkte für jede komplette Rune in diesem Gebiet. Ist das Gebiet noch offen, also nicht abgeschlossen, so ist jeder Baum einen Punkt pro ganzer Rune Wert. Halbe Runen zählen aber nie Punkte. Die meisten Punkte gewinne wie üblich.

Legendary Forests – Spielsituation / Foto: Spieltroll

Das Fazit

Ja, das war tatsächlich schon alles. Mehr Spiel steckt gar nicht in der hübschen Verpackung. Legendary Forests ist simpel und erfordert ein wenig Planung und natürlich auch Glück. Kommen nur Teile die ich nicht vernünftig anlegen kann, habe ich mitunter einfach Pech. Das heißt dann aber auch, dass die anderen es besser gemacht haben müssen, denn alle haben ja zu jeder Zeit die gleichen Teile die eingebaut werden müssen. Die Partie driftet erst auseinander, wenn Teile nicht mehr ausgelegt werden können oder verschiedene Wege eingeschlagen wurden. Im Prinzip sind aber die Informationen alle offen. Die Nicht-Architekten dürfen alle Teile offen ausliegen haben und knnen so absehen, welche Viertel auf den Teilen noch zu erwarten sind. Die einzige Unbekannte sind in dem Fall die fünf aussortierten Teile, von denen niemand weiss, welche es sind.

Legendary Forests – Spielende / Foto: Spieltroll

Legendary Forests ist kein großartiges Spiel, aber es gehört für mich in die Kategorie Sonntagsnachmittagsspiel. Ein Spiel dass nebenbei bei einer Tasse Kaffee oder Tee und Kuchen gespielt werden kann. Es strengt nicht an. Es geht schnell von der Hand und der Aufwand hält sich in Grenzen. Darfür ist Legendary Forests genau das richtige.

Ein wenig enttäuscht war ich nach dem Öffnen der Schachtel tatsächlich über die Plättchenoptik. Okay es ist bunt und gut zu erkennen, aber im Vergleich zum Schachtelartwork und den schönen Baumfiguren, falle sie rein optisch schon irgendwie ab. Ich finde tatsächlich das sie nicht sonderlich zum Rest passen, aber das kann natürlich auch nur mein Geschmack sein.


  • Verlag: Iello
  • Autor*in(en): Toshiki Sato
  • Illustrator*in(en): Biboun
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Spieler*innenanzahl: 2 – 5 Spieler*innen
  • Dauer: 15 – 20 Minuten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.