The Unknown: Der Millionenplan

The Unknown: Der Millionenplan

Im Moment vergeht ja kaum ein Monat, indem ich mit meiner Frau nicht eine neue Serie der Detektivspiele kennenlerne. Mittlerweile scheint es unzählige zu geben und viele versuchen irgendwie einen anderen Ansatz zu wählen. Ein Alleinstellungsmerkmal, dass sich von den anderen Serien abhebt. Das ist in dieser inzwischen prallgefüllten Nische gar nicht mal mehr so leicht. The Unknown hat sich dabei das Thema True Crime auf die Fahnen geschrieben und wirbt damit, dass es sich um echte Kriminalfälle handelt, zu denen bestimmte Teile hinzuerfunden wurden. Daraus machen sie dann am Schluß auch noch ein kleines Quiz, bei dem eingeschätzt werden soll, welche Teile tatsächlich passiert sind und welche dazu erfunden wurden. Ist tatsächlich mal ein bißchen was anderes, auch wenn es erst am Ende dazu kommt. Die Funktionsweise von The Unknown ist nämlich erstmal genauso, wie bei den meisten dieser Detektivspiele. Material auspacken, anschauen und losermitteln.

Worum geht es?

Der millionenschwere Unternehmer Frank Neumann wird eines Nachts tot in seinem Haus aufgefunden und die Aufgabe der Ermittler*innen soll es nun sein, zu ermitteln, wer der oder die Unbekannte ist, der oder die ihn umgebracht hat. Dazu sind die Detektive wieder einmal aufgefordert sämtliche Unterlagen des Umschlags zu sichten und auseinanderzunehmen. Die Klärung des Falls versteckt sich in den Unterlagen und auch das Internet wird bemüht. Es gibt auch Hinweise und Beweise auf Internetseiten und in Datenbanken zu finden, so dass wir technische Unterstützung in Form von einem Smartphone, Computer oder Tablet benötigen.

The Unknown: Der Millionenplan – Spielmaterial / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Alles durchkämmen und lesen. Gut aufpassen und Alibis prüfen. Das Spiel lässt sich natürlich gut in einer kleinen Gruppe spielen, da wir hier alle zusammen an einem Strang ziehen. Wir spielen solche Spiele bei uns immer zu zweit. Während meine Frau, aufgrund ihres sehr schnellen Lesetempos, die meisten Unterlagen durchforstet, kümmere ich mich um die technischen Aspekte und suche Links auf, vergleiche Fotos und Ähnliches. The Unknown bietet sehr reichhaltiges und sehr schönes Material. Hier ist alles stimmig und macht einen sehr guten Eindruck. Der Fall klingt recht simpel, entpuppt sich aber doch als etwas interessanter als zunächst gedacht.

Nachdem die Spieler*innen denken alles in Erfahrung gebracht zu haben werden auch hier wieder die obligatorischen Fragen gestellt, um den Fall zu lösen. Da es sich bei The Unknown um ein wahres Verbrechen handelt bei dem einige Elemente hinzugedichtet wurden, darf am Ende hier zusätzlich noch geraten werden, welche Teile echt und welche hinzugedichtet wurden.

Mehr ist natürlich zum Spielablauf mal wieder nicht zu sagen, denn es funktioniert genau wie jedes andere Spiel dieses Genres.

Das Fazit

Vorweg sei gesagt, dass wir bisher noch keinen weiteren Fall, dieser Serie gespielt haben. Es gibt, soviel ich weiss, noch einen zweiten Teil neueren Datums. Von daher kann ich bisher nicht beurteilen, ob die Aspekte mit dem True Crime und den hinzugedichteten Elementen auch weiterhin so durchgezogen werden. Ich würde es hoffen, denn ansonsten könnte die Reihe schnell untergehen.

Als erstes komme ich auf das Material zu sprechen, welches ich als sehr gelungen erachte. Das Spiel wirkt qualitativ erstaunlich gut. Die Papiere sind gut und auch die Fotos machen mir einen guten Eindruck, weil sie nicht übermäßig nach Stockfotos aussehen, sondern durchaus gut gewählt wurden. Auch Logos und Briefköpfe wirken recht gut und nicht zu sehr ausgedacht. Auf der technischen Seite finde ich es etwas weniger gut gelungen, denn hier wird zwar weit ausgeholt, aber letztlich bleibt es dann doch enttäuschen und hinter den Möglichkeiten zurück. Ich will jetzt natürlich nicht spoilern, aber wenn mir zum Beispiel ein Emailfach vorgegaukelt werden soll und ich dann doch nur die evtl. relevanten Mails anklickbar sind, dann wird hier ein wenig das Immersionspotential verschenkt. Hinzu kam, dass wir in unserer Partie immer wieder ein paar technische Probleme hatten und uns immer wieder neu einloggen mussten, was einfach auf Dauer ein wenig genervt hat. In diesem Punkt bleibt The Unknown ein wenig hinter ähnlichen Fällen anderer Anbieter zurück.

Der Fall an sich ist supersolide, auch wenn er zunächst simpel anmutet, bringt er viele Personen in die Handlung, die anscheinend alle Motive für einen Mord an dem Opfer hatten und macht uns so das Leben doch nach hinten heraus ein wenig schwer. Insgesamt absolut nichts besonderes, aber eben auf einem guten Niveau, so dass ich diesen Fall auf jeden Fall empfehlen kann, denn die technischen Probleme halten sich in Grenzen und stören das Gesamtbild nicht so sehr, dass ich hier keine gute Zeit haben könnte.

Noch kurz zu der Tatsache mit den echten Fällen. Es soll ja Menschen geben, die sich an solchen Dingen stören und sich verweigern etwas „nachzuspielen“ und Spaß zu haben bei dem tatsächlich Menschen zu Schaden gekommen sind. Kann ich persönlich tatsächlich überhaupt nicht nachvollziehen und deshalb auch keine echte Empfehlung aussprechen oder für solche Zeitgenoss*innen abraten. Ich kann nur sagen, dass der Fall natürlich keine echten Namen usw. benutzt. Er basiert nur auf einem Tatgeschehen, das es so gegeben hat. Nur für den Fall das jemand soetwas geglaubt haben sollte. Ich wurde diesbezüglich tatsächlich schon darauf hingewiesen.

Die Spielzeit unterdessen ist akkurat angegeben.


  • Verlag: 4Brain Games GmbH
  • Autor(en): nicht genannt
  • Illustrator(en): nicht genannt
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Spieleranzahl: 1 – 6 Spieler*innen
  • Dauer: 90 – 150 Minuten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.