Projekt: Die perfekte Sammlung – 2001

Moin! 2001 Odyssee im Spielraum. Ein bißchen so war das damals schon. Eine Odyssee Begann durch die sich neu auftuenden Spielarten und -genres, die nach der ersten Welle der Euro- oder Germangames über uns hereinbrachte. Parallel kamen aber auch viele Spiele aus dem amerikanischen Raum zum ersten Mal in unsere Gefilde. Meine heutige Auswahl für das Kallaxfach von 2001 ist von beiden Seiten ein wenig beeinflusst und ich habe definitv Titel dabei, die hier keiner erwarten wird. Das Jahr an sich war für meinen Geschmack ein eher schlechtes und das dürfte einige der Titel, die ich zumindest damals sehr interessant fand und von denen ich finde, dass sie jeder Spielefreak mal gespielt haben sollte, erklären. Also kommentiert das hinterher gerne und nennt mir eure Titel aus dem Jahr 2001, die unbedingt in euer Kallaxregal einziehen müssten. Kallaxregal? Häh? Was labert der da? Ja, für alle die, die das hier zum erstenmal lesen, bleibt dran, ich erklär das sofort…

Was passiert hier genau?

Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal bis ins Jahr 2021 zu sehen sein und nachdem das Jahr 2022 lange genug abgeschlossen ist, werde ich entscheiden, welche Spiele eventuell in das Regal einziehen und das für und wieder erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.

Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mitzuüberlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler, die ihre Erfahrungen mit uns teilen.

So sah mein Kallax nach Hinzufügen des Jahrgangs 2000 aus. 60 Spiele wohnen bisher in diesem spielerischen Mehrgenerationenhaus und heute kommen fünf weitere aus dem Jahr 2001 dazu.

Hier nun also meine Wahl. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.

Die Werwölfe von Düsterwald

Die Werwölfe von Düsterwald – Meine erste Wahl aus diesem Jahr musste einfach auf Die Werwölfe von Düsterwald fallen. Ein Spiel das viele Liebhaber und genau soviele Hasser haben dürfte. Damals war das Spiel so eine Art Straßenfeger, wenn man das von einem Spiel sagen kann. Es wurde überall gespielt und vor allem im studentischen Umfeld gab es regelmäßig Werwolfpartys. In Kneipen konntest du Gruppen von Menschen beobachten die mit geschlossenen Augen um einen Tisch saßen, während jemand langsam um den Tisch ging und Leute antippte, die daraufhin ihre Augen öffneten und auf andere zeigten und Halsdurchschneidegesten machten ohne ein Wort zu sprechen. Herrlich und die Faszination wenn du dabei bist und lange durchhältst ist enorm. Leider scheidest du auch gerne mal aus, sitzt mittendrin und kannst nichts mehr tun. Das kann in sehr großen Runden dann auch schonmal ganz schön dauern. Trotzdem ein Spielprinzip das bis heute nachhält und durch die Coronapandemie neuen Aufschwung erhielt, da sich das Spiel perfekt auch für Videokonferenzen eignet. Bei mir im Laden haben wir damals an Halloween immer mehrere Runden abends im Halbdunkel mit den Kids gespielt. Daran erinnere ich mich sehr gern zurück…

Flowerpower

Flowerpower – Teil der KOSMOS-Zweispielerreihe ist es eines der weniger bekannten, weil es glaube ich keine besonders große Auflage gab. Das Spiel ist gefühlt kaum zu bekommen und jede*r der oder die es hat, rückt es nicht mehr raus. Ich hätte es gerne wieder, aber leider… Dabei ist das Spielprinzip jetzt gar nicht einmal so besonders. Auf einem 14×15 Felder großen Spielbrett legen beide Spieler*innen jeweils auf ihrer Seite Blumenplättchen aus und versuchen möglichst große Bereiche gleicher Blumen zu erzeugen, denn die sind mehr Punke wert. In der Mitte gibt es aber einen drei Felder breiten Streifen, den beide Spieler*innen beanspruchen können. Dreimal während einer Partie dürfen beide Parteien ein ungewünschtes Teil umgedreht in den Bereich des oder der Gegenspieler*in legen. Das Spiel ist vom Material her eigentlich simpel gehalten, macht aber wirklich Spaß für ein abstraktes Legespiel. Ein von vielen unterschätzter Titel aus dieser Serie. Falls jemand eins abzugeben hat, bitte melden.

Munchkin

Munchkin – Jetzt wird es ein wenig schwierig. Munchkin ist auch eines dieser Spiele, für die du nur Hass oder Sympathie übrig haben kannst. Bei vielen schlägt das auch gerne mal um. Ich fand Munchkin eine zeitlang für meinen Laden spannend, weil die Kids darauf abgegangen sind und Pegasus das System auch gut mit PR und Turnieren begleitet hat. Lustig sind die Karten und für Rollenspieler*innen und Fantasybegeisterte lassen sich hier viele Anleihen wiederfinden mit denen die Spieler*innen Spaß haben können. Das Spiel, ein Kartenspiel indem die Spieler*innen Rollenspiel“Helden“ verkörpern und versuchen möglichst schnell Stufe 10 zu erreichen, ist in höchstem Maße unfair und macht da natürlich hauch gar keinen Hehl drauß. Es läd sogar zum Schummeln ein. All das macht Munchkin für jüngere Spieler*innen wahrscheinlich interessanter. Zumindest habe ich das so beobachtet. Je älter ich wurde, desto weniger Spaß hatte ich mit Munchkin. Allerdings halte ich es nach wie vor für ein Spiel, dass jede*r Spielbegeisterte einmal gespielt haben sollte. Munchkin ist halt Munchkin und allein während der ersten Partien die Karten kennenzulernen macht schon Spaß. Inzwischen gibt es ja auch kaum mehr ein Genre, dass nicht mit einem eigenen Munchkin bedient worden wäre.

Sternenschiff Catan

Sternenschiff Catan – Die KOSMOS-Zweispielerreihe ist noch ein zweites mal in diesem Jahrgang für mich vertreten. Genau wie bei Catan zuvor kam auch nach dem großen Brettspiel eine Version für zwei Spieler*innen auf den Markt und genau wie zuvor, war die kleine Version um längen besser. Sternenschiff Catan setzte das Spielprinzip deutlich kompakter und gradliniger um. Das große Spielbrett und die Entdeckungsreise mit unseren Raumschiffen wurde durch Kartenstapel gelöst und auch die Verwaltung des Spiels war deutlich angenehmer. Einzig die kunterbunten Plastikraumschiffe fehlten. Dafür bekam jede*r hier aber ein Raumschiff als Spielplan vor sich ausliegend auf dem die Rohstoffe erfasst werden konnten und über Pappteile die Laserkanonen und Antriebe angelegt werden. Ich mag das Spiel immer noch sehr gern.

Zombies!!!

Zombies!!! – Als letztes der kleinen Spiele aus diesem Jahr muss ich eines nennen, von dem ich natürlich auch weiss, das es spielerisch nicht das allerbeste Spiel unter der Sonne ist, aber der Werbespruch auf der Schachtel trifft bei mir voll ins Schwarze. Dieses Spiel ist in der Tat ein No-Brainer. Dazu muss auch gesagt werden, es war eines von wenigen Zombiespielen, die es überhaupt gab. Die Partien die wir spielten sogen uns in die alten Zombiefilme und erlaubten uns ein bißchen das Gefühl zu haben uns auch in dieser Gefahr zu befinden. Und plötzlich standen da etliche kleine Plastikzombies auf dem Tisch. Die gesamte Optik des Spiels ist großartig gelungen. Spielerisch gibt es natürlich viel zu meckern, da alles nur von Glück getrieben wird. Trotzdem verbinde ich ein ganz bestimmtes Gefühl mit den Spielen. Mit Zombies!!! war natürlich noch nicht Schluß. Etliche Erweiterungen kamen für das Spiel in den Jahren danach heraus. Eine gewisse Fanbase muss also existieren, die das Spielgefühl hochhalten. Riskiert gerne mal einen Blick, aber erwartet nicht den größten Kracher aller Zeiten.

Mehr habe ich zu diesem Jahrgang nicht zu sagen. In der Tat nicht der stärkste Jahrgang in der Spielegeschichte, aber ein durchaus interessanter mit zum Teil recht außergewöhnlichen Spielen. Meine Wahl dürfte wirklich überraschend sein, weshalb mich in diesem Jahrgang, fast mehr als bei allen anderen interessiert, welche Spiele bei euch gut angekommen sind? Es gebe sicherlich noch ein paar andere Kandidaten, aber so richtig überzeugt hat mich das alles nicht. Also schreibt gerne in die Kommentare, wenn ihr da was anderes favorisieren würdet. Mein Kallax sieht auf jeden Fall mit meiner heutigen Auswahl an kleinen Spielen so aus:

Das war es mit dem Jahrgang 2001 und ich überlege schon wieder, was ich in der nächsten Ausgabe zu den nächsten Spielen sagen könnte. Auch der nächste Jahrgang ist kein einfacher, so viel sei schon verraten. Bis dahin vergehen aber noch ein paar Wochen. Bis dahin oder auch schon vorher wenn ihr mögt. Und nicht vergessen: rein in die Kommentar mit euren Spielen des Jahrgangs 2001!

4 Gedanken zu „Projekt: Die perfekte Sammlung – 2001“

  1. Ja, Werwölfe habe ich echt gerne gespielt. Ich erinne mich noch an die größere Halloween-Runde bei dir im Laden – Stichwort: „Am nächsten morgen … WIRD DER SCHUSTER TOT AUFGEFUNDEN!“ Ha, ha, da hatte Kreet immer den normalen Bürger spontan irgendwelche Berufe angedichtet. Munchkin hat mich bei den Rollenspiel-Verarschungen gekriegt und es war auch 5 Runden lang ganz lustig. Dann keinen Bock mehr drauf gehabt, weil totales Glücksspiel bei dem mir perönlich eher das lachen vergeht, als das ich mich amüsiere (Mischung aus: Kontrollverlust ist nicht mehr so mein Ding und „Lass den Wookie gewinnen“). Der Reiz ist raus, wenn man alle Karten gesehen hat. Nie wieder Lust zu.
    Zombies hatte auch seine Zeit. Mann, was habe ich mir da an extra Karten u.ä. ausgedacht. Heute dann doch lieber Zombicide (wirkt wie die logische Weiterentwicklung von Zombies) – wir hatten ja nüscht (außer Zeit anscheinend) und alles musste man selber machen.
    Bei Sternenschiff sehe ich immer abgebrochene Plastikteile vor meinem inneren Auge … ich weiß gar nicht, ob ich die zwei-Spieler Version überhaupt hatte …

    Unsere letzte 4er-Runde Herr der Ringe hatten wir beide (habe eben nachgeschaut) aufm Land gehabt – das war 2002. Wat, das ist ja mal eben 21 Jahre her. Ich habe es danach noch ein paar mal gespielt und finde es immer noch ganz gut. Alleine die Illustrationen ohne optischen Bezug zum Film finde ich super.

    1. 21 Jahre ist verdammt lang her. Ich schaue später mal in mein Spiel, wann die letzte Partie von damals drinsteht… Hat ein bißchen was von die alten Männer erzählen vom Krieg, wenn ich das so lese… Ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück, auch wenn unsere Brettspielauswahl, verglichen mit heute, damals wirklich noch sehr überschaubar war. Allerdings braucht es gar nicht soviel Material, um ein gutes Spiel aus der Taufe zu heben. Das beweisen Autoren auch heute immer noch. Trotzdem sollten nicht jedem Spiel gleich alle hinterherlaufen. Ich erinnere mich auch noch an die ganzen Extrakarten für Zombies die du gebastelt hast. In der Zeit haben wir auch intensiv über unser Zombicide nachgedacht, weil wir mit Zombies ja nie ganz zufrieden waren. heute schmeißen sie dich an jeder Ecke mit Zombiespielen tot…

  2. Ich leg noch das Hive (in der späteren Kunststoffausführung) ins Regal. Ein 2 Personenspiel das aufgrund des Materials unverwüstbar und deshalb wirklich überall spielbar ist, zudem flott, spannend und kompakt. Geht deswegen immer mit in den Urlaub..

    1. Vielleicht muss ich Hive doch nochmal eine Chance einräumen. Ich war bisher kein Freund des Spiels, bin mir aber nicht sicher, ob es nicht an meiner ersten Spielerfahrung mit dem Spiel gelegen haben könnte, die war nämlich nicht so wirklich toll. Später habe ich es nochmal gespielt, war aber vorbelastet und da konnte es glaube ich einfach nicht mehr zünden. Das Spiel wird aber immer wieder gennant, also sollte ich es vielleicht nochmal antesten…

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