Auf zur nächsten Füllrunde des Spieleregals. Bevor wir zur Neuzeit des Brettspiels kommen, in der der Markt explodierte und immer mehr Spiele erschienen gibt es da noch die Übergangszeit. In der immer mal wieder tolle neuartige und innovative Spiele erschienen sind, aber ein ganzer Jahrgang noch recht überschaubar war. In der letzten Ausgabe dieser Serie war mit 2007 schon so ein Jahrgang an der Reihe und heute folgt mit 2008 ein weiterer nicht ganz so leicht zu befüllender – zumindest für mich. Solltet ihr anderer Meinung sein und viele gute Spiele aus diesem Jahrgang kennen, dann überzeugt mich eines Besseren und schreibt es in die Kommentare. Wenn ihr euch jetzt denkt: „Wovon redet der Typ da eigentlich?“, dann lasst mich das etwas näher erklären.
Was passiert hier genau?
Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal bis ins Jahr 2021 zu sehen sein und nachdem das Jahr 2022 lange genug abgeschlossen ist, werde ich entscheiden, welche Spiele eventuell in das Regal einziehen und das für und wieder erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.
Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mitzuüberlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler, die ihre Erfahrungen mit uns teilen.
So sah mein Kallax nach Hinzufügen des Jahrgangs 2007 aus. 95 Spiele sind bisher eingezogen und heute kommen fünf weitere aus dem Jahrgang 2008 hinzu.
Hier nun also meine Wahl. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.
Big Points – Los geht die wilde Fahrt mit einem eher kleinen Spiel aus dem Hause Schmidt Spiele. Big Points hat meine Frau damals aus einem Supermarkt mitgebracht. Dort wurde es verramscht und so kam es in unsere Sammlung in der es lange Zeit blieb und immer mal wieder gespielt wurde. Hier wird auf dem Tisch eine Kette von kleinen Holzscheiben ausgelegt. Diese haben die Farben der Spielfiguren. Am Ende der Strecke wird das Punktepodium aufgebaut und die Spielfiguren starten am anderen Ende. Nun folgt ein Rennen, bei dem allerdings nciht ser schnellste gewinnt, sondern derjenige mit den meisten Punkten. Der Clou ist aber das die Spieler*innen Punkte für die Scheiben erhalten die sie unterwegs einsammeln und am Anfang weiß noch keiner welche Farbe wieviel Punkte bringt. Du ziehst immer vorwährts auf den Disks und sammelst diese ein. Für die anderen Spieler*innen entstehen so weniger Felder zur Überquerung. Welcher Spielstein am Endewo auf dem Treppchen steht, bestimmt auch wieviel Punkte es für welche Disk gibt. Fertig aus die Maus und ein tolles taktisches Spiel für zwischendurch, dass viele unterschätzt haben dürften ist entstanden.
Call of Cthulhu: The Card Game – Hier muß ich wohl etwas präziser erklären und dabei zugeben das ich ein wenig geschummelt habe mit dieser Wahl. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um das heute bekannte Arkham Horror: Das Kartenspiel, sondern eher um den Vorgänger könnte man sagen. Der basiert allerdings auf dem Cthulhu Collectable Card Game aus dem Jahre 2004 das bei uns damals die Cthulhu Leidenschaft überhaupt erst erweckte. Das Spiel gab es nur auf englisch auch wenn ich fast schwören könnte, dass wir deutsche Karten gehabt haben, aber ich denke dort täuscht mich die Erinnerung. Call of Cthulhu: The Card Game greift dieses Spiel dann auf und brachte es in dieser Version erneut auf den Markt, denn die Trading Card Games erlitten einen Einbruch zu dieser Zeit. Wir liebten die fantastischen Geschichten aber die uns die Karten erzählten. Ein tolles Spiel für seine Zeit.
Game of Thrones: Das Kartenspiel – Auch das Kartenspiel zu Game of Thrones das damals erschien war ein ganz besonders konnte sich aber nur schwer verkaufen. Die Marke kannten noch nicht viele, das Lied von Eis und Feuer als Roman war zwar schon erschienen, aber nur eingefleischten Fantasykenner*innen bekannt. Das A Game of Thrones Brettspiel war für einige zu dieser Zeit ein Begriff und stand auch in meinem Laden zum Verkauf. Die Fernsehserie die das Franchise erst so richtig bekannt machte war nocht nichtmal am Horizont zu erkennen. Dieses Kartenspiel ist aufgrund der Tatsache schon ganz besonders, da es am besen zu dritt gespielt werde sollte und erst so seine ganzen Feinheiten entfaltet. Zu zweit oder im Team zu viert ist möglich, empfand ich aber immer nur als Notlösung. Zu dritt werden die Ränkespiele hier wunderbar in der Spielmechanik nachempfunden. Nieschig aber geil und deswegen dabei.
Kamisado – Auch heute noch ist Kamisado ein recht beliebtes abstraktes Strategiespiel mit nur recht wenigen Regeln und einem schönen Twist. Natürlich sieht es auch sehr hübsch aus. Die Türmchen zeigen in der Krone immer eine Farbe und diese finden sich auch auf den viereckigen Feldern des Spielfeldes wieder. Wer an der Reihe ist zieht einen Turm in gerader Linie. Orthogonal und diagonal ist alles erlaubt. Die Farbe des Feldes bestimmt dann wiederum welchen Turm der oder die Gegner*in setzen muss. So wird abwechselnd gespielt bis die Siegbedingung, einen Turm an die Grundlinie des Gegners bringen, erreicht ist. Was klingt wie ein altes chinesisches Spiel wurde allerdings erst 2008 von Peter Burley erdacht. Ein schönes Geschenk auch für Leute die abstrakte Spiele lieben.
Le Havre – Ein Spiel von Uwe Rosenberg das erst sehr spät in mein Leben trat, ich aber nicht mehr missen möchte. Den Abschluß der fünf Spiele für 2008 macht eindeutig Le Havre. Ist es doch eines der besten, wenn nicht gar das beste Spiel des Meisters der ernährten Arbeiter und Tiervermehrung. Was für ein großartiges Spiel in dem wir eigentlich eine Stadt mit allen Spieler*innen gemeinsam aufbauen. Alle entwickeln Gebäude mit Fähigkeiten, die dann auch wieder von den anderen aufgesucht werden können um diese zu nutzen. Simpel gespielt und doch so super komplex in der Art und Weise wie Gebäude interagieren und wir uns um unsere Rohstoffe kümmern müssen. Allein schon die Wahl in jeder Runde, ob Rohstoffe von einem Angebotsplatz genommen werden sollen oder ich doch lieber ein Gebäude benutzen möchte. Dieses Spiel sollten all diejenigen zumindest mal ausprobiert haben, die sich selbst Brettspielfan nennen. Le Havre erwischt tatsächlich genau meinen Sweetspot im oberen Kennerspielsegment.
Damit wäre ich auch schon wieder durch für den Jahrgang. Dieses sind die fünf Spiele, die ich aus dem Jahr 2008 in mein Kallaxregal stellen würde. Natürlich nur meine Sicht. Bei euch sieht das bestimmt ganz anders aus. 2008 war für mich insgesamt kein guter Jahrgang. Außer Le Havre denke ich kann ich hier auch über jedes Spiel diskutieren und ich musste lange suchen, bis ich durch die kleine Schummelei mit Call of Cthulhu überhaupt fünf Spiele zusammenbrachte. Deswegen würden mich wie immer eure Meldungen zu dem Thema freuen. Was war so gut, dass ihr es in euer Regal stellen würdet. Meins sieht nach dem Einräumen nun so aus:
Also haut mal in die Tasten und schreibt was dazu. In der nächsten Ausgabe starten wir dann die Neuzeit der Brettspiele mit dem Jahrgang 2009 und einem Spiel das bei vielen nicht fehlen dürfte sollte bereits wieder klar sein, bevor wir uns überhaupt nur Gedanken machen. 2009 war ein sehr guter Jahrgang und ich freue mich bereits jetzt darauf. Also in zwei Wochen dann.
Wow, tolle Sammlung!! 🙂 Deine Idee das jahresmäßig in die Regale zu sortieren einfach genial!
Wir haben auch eine gute Auswahl im Esszimmer über die letzten Jahre gesammelt stehen, das älteste Spiel das wir als Absacker nach Spielepartys gerne immer noch spielen ist übrigens Die heiße Schlacht am kalten Buffet aus 1990 glaube ich 😀 Und ich liebe das Game of Thrones Sammelkartenspiel über aaalles, wir haben- wenn wir uns nicht täuschen- tatsächlich alle! Karten von allen Erweiterungspacks, sind einige Kartons und ne fette Holzkiste voll 😀 Spieln es allerdings auch gerne zu zweit, finde es ist ohne Titel einfacher zu spielen natürlich und somit auch schneller was für unter der Woche 🙂 ich spiele es übrigens auch megagerne solo, mit dem Automa Quentin von boardgamegeek, klappt super und macht auch solo mega Spaß! 😉
Liebe Grüße,
Bettina
Freut mich das es dir gefällt. Mit dem Automa habe ich es nie ausprobiert aber in meinem Hinterkopf schwirrt es immer noch herum. Vielleicht steige ich da irgendwann nochmal voll ein.