Pocket Cats – Ein fieses Pfotenduell!

Pocket Cats

Kennt ihr auch diese Spiele, die ihr unvoreingenommen spielt, noch nie etwas von ihnen gehört habt und dann jede Menge Spaß damit habt und einigermaßen begeistert seid? Ja, dann kennt ihr sicher auch den Moment, wenn ihr selbst das Spiel auf Boardgamegeek bewerten wollt und völlig entsetzt feststellt, dass es dort eine völlig unterirdische Bewertung bekommen hat. ihr wundert euch, was mit den Leuten oder eventuell euch selbst nicht stimmt und zumindest ich versuche dann herauszufinden, was die Leute an dem Spiel so immens stört. Genau das ist mir mit Pocket Cats passiert (auch noch mit ein paar anderen Spielen, aber hier soll es ja um das kleine Spiel von Huch! gehen). Das Spiel scheint sich aber auch langsam nach oben zu arbeiten, als ich zuerst nachgeschaut hatte wurde das Spiel mit einer 5,7 im Durchschnitt bewertet und das entspricht absolut nicht meinem Eindruck. Beim Nachforschen wurde ich dann darauf aufmerksam gemacht und auch hier auf dem Blog kam ein Kommentar zur Onlineversion auf der Boardgamearena, wo das Spiel wohl nicht besonders gut weggekommen sein soll. Das ist mir erstmal egal und ich werde es mir dort auch noch anschauen, aber hier soll es nur um die physische Version für den heimischen Spieltisch gehen und die hat mal wieder meine Frau im Spieleladen mitgenommen. Na klar, es geht um Katzen…

Worum geht es?

Der Name bezieht sich auf die Größe des Spiels. Das Teil passt wirklich in die Jackentasche, auch wenn gar nicht mal so wenig Zeug in der Schachtel ist. Einige quadratische Plättchen und ein paar Karten genügen, um ein interessantes Spiel zu kreieren. Das Thema sind die vorherrschenden Beute- und Jagdbeziehungen zwischen Katzen, Hunden und Mäusen. Im Spiel geht es darum Plättchen so zu positionieren, das am Ende die meisten Punkte für meine Katzentruppe herausspringen. Die Spieler*innen bewegen nach vorgegebenen Regeln die Plättchen in einem Raster und nachdem alle Plättchen aufgedeckt wurden, werden die Punkte gezählt.

Pocket Cats – Spielaufbau / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Das Spiel ist sehr schnell vorbereitet. Es wird ein Raster aus 25 verdeckten Plättchen (5 mal 5) ausgelegt. Diese Plättchen müssen zuvor allerdings zusammengestellt und vorbereitet werden. Die beiden Spieler*innen suchen sich zunächst eine Katzentruppe aus. Es gibt sieben verschiedene, die über unterschiedliche Fähigkeiten verfügen. Jede Truppe besteht aus fünf Plättchen. Eines der Plättchen zeigt durch ein zusätzliches Pfoten Symbol den Anführer an. In der oberen rechten Ecke ist in einem Kreis die Spielstärke der jeweiligen Katze angegeben. Zu diesen nun insgesamt zehn Plättchen addieren sich noch die Beute Plättchen, die aus sechs Mäusen, zwei Tauben und zwei Fliegen bestehen. Die letzten fünf Plättchen sind dann die Hundeplättchen. All diese Plättchen werden verdeckt gemischt und das Raster gebildet.

Pocket Cats – Unterschiedliche Katzentruppen / Foto: Spieltroll

Abwechselnd sind die Spieler*innen nun an der Reihe. Wer spielt, muss ein Plättchen aufdecken und dann den entsprechenden Zug ausführen. Wer Beute (also Mäuse, Tauben oder Fliegen) aufdeckt, muss das Plättchen gegen ein verdecktes, angrenzendes Plättchen austauschen. Decke ich eine Katze auf, so muss ich das Plättchen in der Reihe oder Spalte mit einem maximal zwei Plättchen entfernten tauschen. Erwische ich einen Hund, so mache ich das gleiche, bin aber nicht auf die Reichweite beschränkt.

Pocket Cats – Positionsveränderung beim Aufdecken einer Katze / Foto: Spieltroll

Warum tue ich das? Ich will am Ende die meisten Punkte erreichen. Beute bringt Punkte. Die Mäuse sind zwischen drei und sechs Punkte Wert. Bei den beiden anderen Beute Sorten wird es noch lohnenswerter, wenn ich jeweils beide erwische. Bei diesen Beutepaaren werden die Punktewerte multipliziert, wenn ich beide erwische. Beute bekommt aber nur die Katze, die neben dem Beuteplättchen den höchsten Stärkewert aufweist, oder einen oder mehrere Kumpels mitbringt und den oder die Gegenspieler an Stärke übertrifft. Die Hunde ihrerseits geben durch kleine Pfeile auf ihren Plättchen an, in welche Richtung sie Katzen am Ende verjagen. Wer sie zieht und bewegen muss, bestimmt die Ausrichtung des Plättchens. Bevor wir am Ende nach der Beute schauen, werden alle Katzen neben den Jagdrichtungen der Hunde entfernt. Es geht also in Pocket Cats um die schlauste Positionierung der eigenen Katzen.

Pocket Cats – Am Spielende jagen die Hunde / Foto: Spieltroll

Das Ganze würde so für sich betrachtet schon für ein nettes Spielchen ausreichen, das aber wahrscheinlich wirklich nicht für allzu lange Motivation sorgen würde. Das viel zitierte Salz in der Katzensuppe sind aber die unterschiedlichen Fähigkeiten der Katzentruppen. Einige von ihnen haben bereits während des Spiels starke Sonderfähigkeiten, andere wiederum am Spielende. So dürfen die Geisterkatzen zum Beispiel anstatt des gerade aufgedeckten Beuteplättchens auch ein anderes ausliegendes bewegen. Während die Ganoven am Ende der Partie einen Extrapunkt für jedes sichtbare Ganovenplättchen bekommen. Von diesen Katzentruppen gibt es insgesamt sieben Stück, die wirklich alle unterschiedlich funktionieren.

Pocket Cats – Punkteausbeute / Foto: Spieltroll

Das Fazit

Die Erklärung für Pocket Cats passt wirklich auf einen Bierdeckel und dennoch steckt hier durchaus viel drin, denn durch die verschiedensten Fähigkeiten, spielt sich jede Partie ein bisschen anders. Das Grundprinzip ist dabei relativ simpel und schnell erlernt, ich musste mich nur immer erst wieder daran gewöhnen, dass ich das Plättchen mit dem ich tausche, nicht aufdecke. Aus Reflex passierte mir das des Öfteren und meine Frau wollte mich schon körperlich züchtigen damit ich das unterlasse. Na ja, ist tatsächlich irgendwie gewöhnungsbedürftig und ich bin anscheinend auch nicht der einzige dem das passiert.

Zum Rest des Spiels kann ich nur „Daumen hoch“ sagen. Mir gefällt Pocket Cats tatsächlich ganz gut. Es ist natürlich kein großes Spiel, das ich andauern und immer wieder spielen möchte, aber warum das Spiel so schlecht bewertet wurde kann ich nicht ganz nachvollziehen. Pocket Cats ist ein spaßiges, kurzweiliges Puzzle um die meisten Punkte am Spielende. Die Optik ist hervorragend und mit viel Witz wurde das Katzenthema schön umgesetzt. Gebt dem Spiel eine Chance. Ihr werdet überrascht sein.


  • Verlag: Huch!
  • Autor(en): Alexandre Aguilar, Romaric Galonnier
  • Illustrator(en): Jonathan Aucomte, Manu Gorobeï, Davy Mourier
  • Erscheinungsjahr: 2024
  • Spieleranzahl: 2 Spieler*innen
  • Dauer: 15 Minuten

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