Projekt: Die perfekte Sammlung – 2010

In der letzten Ausgabe habe ich die Neuzeit der Brettspiele eingeläutet und meine damit die Zeit in der Brettspiele wohl ihren bisher größten Hype hatten. Der Trend zum Brettspiel hält an, auch wenn er sich vielleicht ein wenig abgebremst hat. Spiele aus dieser Zeit sind auch heute zum Teil noch sehr gefragt und gehören zum Besten, was der Markt zu bieten hat. Spielerisch wohlgemerkt, nicht immer optisch und vom Material her, aber auch hier wird nachgesteuert. In diesem Artikel beschäftige ich mich mit dem Jahr 2010 und habe wieder einen dieser Superhits wie aus dem Jahrgang 2009 mit an Bord. Dazu aber gleich mehr. Für mich als Spieler begann mit dem Jahrgang 2008 bereits eine schwierige. Nach meiner Geschäftspleite und schmerzlichen privaten Ereignissen begann eine Durststrecke in der ich mich kaum mit Brettspielen auseinandersetzte. Wenn ich etwas spielte, war ich meistens online unterwegs. 2009 nahm ich zwar Dominion war, welches so ziemlich das einzige neue Spiel für viele Jahre war, das ab und an auf den Tisch kam, aber ansonsten verfolgte ich die Szene nur am Rande. Erst ein paar Jahre später, nachdem ich wieder Luft zum Atmen hatte, wurde alles mögliche nachgeholt. Deshalb sind diese Jahrgänge vielleicht von seltsamen Wahlen geprägt, weil mir viele Spiele durchgegangen sind. Wenn ihr also tolle Spiele aus diesem und den nächsten Jahrgängen wisst, die ich nicht erwähne, dann lasst es mich wissen und schreibt einen Kommentar, ich würde sie gerne kennenlernen.

Was passiert hier genau?

Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal bis ins Jahr 2021 zu sehen sein und nachdem das Jahr 2022 lange genug abgeschlossen ist, werde ich entscheiden, welche Spiele eventuell in das Regal einziehen und das für und wider erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.

Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mit zu überlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler, die ihre Erfahrungen mit uns teilen.

So sah mein Kallax nach Hinzufügen des Jahrgangs 2009 aus. 105 Spiele sind bisher eingezogen und heute kommen fünf weitere aus dem Jahrgang 2010 hinzu.

Hier nun also meine Wahl. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.

7 Wonders – Auch in diesem Jahrgang lege ich gleichmal mit einem Kracher los. 7 Wonders führte sogar dazu, das ein Jahr später der Preis für das Spiel des Jahres um den Preis für das Kennerspiel des Jahres erweitert wurde. Gefühlt sprach nach Dominion fast jeder über dieses Spiel und trotz meiner oben geschilderten Situation, ging 7 Wonders auch an mir nicht vorbei. Ich besitze es zwar bis heute nicht, aber gespielt habe ich es hunderte Male. Allerdings wurde ich erst lange nach dem Erscheinen mit dem 7 Wonders Virus infiziert. Als ich 2015 und 16 viele Spiele nachholte, war ich sofort von 7 Wonders begeistert. Das schnelle parallele Drafting und Abwägen der Möglichkeiten erinnerte mich stark an frühere Magicdrafts und nahm mich sehr für das Spiel ein. Bis heute finde ich es sehr gelungen und spiele es am liebsten mit den beiden Erweiterungen Leaders und Cities. Eine sichere Wahl für jedes Spielregal.

Die Speicherstadt

Die Speicherstadt – Es war glaube ich das erste Spiel bei dem mir der Name Stefan Feld aufgefallen ist. Notre Dame hatte ich nie gespielt. Da ich eigentlich kein großer Fan von Auktionsspielen war und bis heute bin, überraschte es mich wahrscheinlich so sehr, dass es mir bis heute nicht aus dem Kopf geht. Die Speicherstadt hat nämlich einen schönen und cleveren Auktionsmechnismus, bei dem wir nur drei Gebote pro Runde abgeben dürfen und versuchen Karten zu ersteigern mit denen wir Punkte machen können. Mit unseren Figuren erklimmen wir dabei die Gebäude der Speicherstadt und versuchen so die besten Preise herauszubekommen, denn für alle anderen, die unter uns in den Gebäuden sind, gelten höhere Preise. Außerdem müssen wir Feuerwehrmänner kaufen um der Brandgefahr zu entgehen. Tun wir das nicht werden wir durch negative Punkte bestraft. Ein sehr schönes Spiel aus diesem Jahrgang.

Die verbotene Insel

Die verbotene Insel – Es gab nicht viele Spiele in meiner „spielelosen“ Zeit, die mich brennend interessierten. Die verbotene Insel gehörte allerdings spätestens, nachdem es 2011 auf der Liste für das Spiel des Jahres auftauchte, dazu. Genau wie bei 7 Wonders kam es aber erst Jahre später zu einer Partie. Heute könnte Die verbotene Insel von Matt Leacock schon fast als Klassiker gelten, ist es doch neben seinem anderen kooperativen Hit Pandemie eine Art Blaupause für kooperative Spielprinzipien. Hinzu kommt natürlich das wunderbare Erscheinungsbild des Spiels das bis heute seine Fans hat und drei Nachfolgespiele hervorbrachte.

Fresco

Fresco – Auch Fresco darf in diesem Jahrgang natürlich nicht fehlen. Das Spiel hat genau wie die anderen viele Auszeichnungen erhalten. Es war für das Spiel des Jahres nominiert und gewann den Deutschen Spielepreis 2010. Thematisch gefiel mir das Spiel, da es sich mit Kunst und Fresken mal abseits ausgetretener Pfade bewegt. Die Spieler*innen kaufen und mischen Farbe, malen Portraits um Geld zu verdienen und arbeiten am Fresko für Ruhm und Punkte. Fresco verfügt gleich von Beginn an über extrem viel Wiederspielwert und lässt sich durch eingebaute Erweiterungsmodule im Schwierigkeitsgrad anpassen. So können genauso auch simplere Familienpartien gespielt werden, als auch forderndere Kenner*innenrunden mit mehr Dingen auf die geachtet werden muss. ich hat hier aber vor allem das Thema und die Umsetzung innerhalb des Spiels beeindruckt. So sehr, dass ich es für den Jahrgang 2010 auf jeden Fall in das Kallax stellen muss.

Onirim

Onirim – Als letztes Spiel für diesen Jahrgang kommt dann nochmal eines das die Geister scheidet. Onirim ist ein Kartenspiel das alleine oder zu zweit gespielt werden kann. Ich finde es zu zweit allerdings überhaupt nicht reizvoll und denke da gibt es jede Menge bessere Spiele für zwei. Allerdings ist Onirim ein wirklich tolles Spiel, um sich alleine damit zu beschäftigen, wenn einen häufiges Mischen nicht stört. Thematisch befinden wir uns in der Traumwelt aus der wir versuchen zu entkommen, denn arge Albträume lauern auf uns. Das Traumlabyrinth können wir nur überwinden, indem wir die Türen durch bestimmte Kartenkombinationen oder Schlüsselkarten öffnen. Ein tolles kleines, forderndes Spiel für Zwischendurch mit dem ich mir gerne mal die Zeit totschlage.

Damit wäre ich wiedermal durch mit dem Jahrgang. Rückblickend würde ich das einen sehr gut gemischten Jahrgang nennen. Hier scheint mir für jeden was dabei zu sein. Ein Kartenspiel für das Solospiel, ein Draftingspiel für große Gruppen, genauso wie tolle Euros und auch ein schöner kooperativer Titel. Dennoch interessiert mich brennend, welche Spiele für euch in ein Spieleregal gehören. Was ist für euch aus dem Jahrgang 2010 so gut, dass es auf jeden Fall erwähnt werden sollte? Immer rein damit in die Kommentare. Mein Regal sieht auf jeden Fall erstmal so aus:

Also, was sind eure Spiele aus dem Jahr 2010 die ihr hier in das Regal stellen würdet? Ich bin mir sicher, dass es noch jede Menge Spiele in diesem Jahrgang gibt, die es verdient hätten hier aufzutauchen. Würde mich freuen ein paar Kommentare zu lesen.

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