Da sind die ersten zwanzig Ausgaben dieser kleinen Rubrik auch schon fast voll. Danke Caro für den kleinen Anstoss in diese Richtung, auch wenn du wahrscheinlich gar nicht weisst, dass ich das aufgrund einer Idee von dir mache. Diese Woche soll es um Bag Building gehen. Moment, hatten wir das nicht erst neulich? Hmmm, ja fast. Da ging es ums Deck Building und das hatte mit Karten zu tun. Heute geht es ums Bag Building und da spielt ein Beutel eine Hauptrolle. Allerdings ist die Mechanik sich schon ziemlich ähnlich.
Bag Building
Bag ist das englische Wort für Beutel und deshalb geht es heute um das „Beutelbauen“. Aber keine Angst hier wird nicht genäht oder Ähnliches, dass Bag Building ist wiedermal eine Brettspielmechanik, die sich erst in den letzten Jahren entwickelt hat. Zentrales Element dabei ist der namensgebende Beutel, in dem die Spieler Plättchen, Marker oder Ähnliches sammeln und nach und nach wieder herausziehen. Eng verwoben ist die Bag Building-Mechanik dabei meistens mit Push Your Luck-Mechanismen, wenn sich auch negative Marken im Beutel befinden. Dann geht es in der Regel darum den richtigen Moment für sich zu erwischen, wann man aufhört Dinge aus dem Beutel zu ziehen. So wird es zum Beispiel in Wolfgang Warschs populären Quacksalbern von Quedlinburg gehandhabt. Das Bag Building bezieht sich dabei auf die Einkäufe die die Spieler vornehmen können und die sich daraus ergebenen Wahrscheinlichkeiten mit denen man bestimmte Chips aus dem Beutel zieht.
Bei Orléans aus dem Jahr 2014, dem ersten Spiel, dass eine solche Mechanik präsentierte ziehen wir jede Runde Arbeiter aus unserem Beutel, die wir dann für bestimme Aktionen einsetzen können. Hier entscheidet der Zufall durch das Ziehen was wir in diesem Zug tun können, aber wir können den Inhalt des Beutels durch Aktionen beeinflussen.
Insgesamt betrachtet sehe ich das Bag Building gegenüber dem Deck Building ein wenig im Nachteil, weil man das Deckbuilding etwas vielfältiger benutzen kann. Hier kann man den Kartenstapel in verschiedenen Varianten taktisch ins Spielgeschehen einbauen, indem Karten zum Beispiel oben auf den Stapel gelegt werden können, oder man offen zieht, ohne die nächsten Karten zu kennen. Der Beutel scheint mir ein wenig limitierter zu sein. Vielleicht täusche ich mich da aber auch und es kommen demnächst noch vermehrt Variationen auf uns zu. Beide Mechaniken sind noch recht jung und speziell wahnsinnig viele Bag Builder gibt es auch noch nicht.
Bekannte Vertreter:
- Altiplano
- Coffee Roaster
- Die Quacksalber von Quedlinburg
- Orléans