Das kurzweilige Skirmish-Game Wildlands konnte mich im letzten Jahr tatsächlich sehr begeistern, obwohl es eigentlich ein recht seltsames Spiel ist. Denn eine Runde geht wirklich schnell und dafür ist das Spiel geradezu opulent ausgestattet und nicht gerade billig. Ein Füllerspiel im Gewand eines teuren Brettspiels sozusagen. Ich habe es allerdings nie bereut es gekauft zu haben. Osprey Games hat für Wildlands auch noch einige Erweiterungen herausgebracht, die das Spiel durch zusätzliche Fraktionen erweitern und dem Spiel weitere Abwechslung bringen. Hier soll es um die erste Erweiterung The Unquiet Dead gehen, die nicht nur eine neue Fraktion ins Spiel bringt, sondern auch noch einen alternativen Spielmodus.
Was ist neu?
Der Inhalt dieser kleinen Schachtel ist sehr überschaubar, aber von guter Qualität. 6 Miniaturen, 37 Karten und eine grüne Base finden sich im Plastikinlay. Ein kleines Regelblatt ergänzt den Inhalt und bringt uns in kurzen Worten den Inhalt näher.
Wie läuft das ab?
Zunächst einmal fällt auf, dass es sechs Figuren sind, die man mit dieser Erweiterung bekommt. Sämtliche Fraktionen des Grundspiels bestehen aus Fraktionen mit fünf Figuren. Sollte ein Spieler mit den Untoten als Fraktion am Spiel teilnehmen wollen, so sollte die grüne Basefarbe benutzt werden, denn eine grüne Extrabase wird hier mitgeliefert. Natürlich gibt es dann auch sechs Charakterkarten und eine entsprechende Fraktionskarte. Die zusätzliche Figur erfordert natürlich ein paar Anpassungen des Spielaufbaus uns Ablaufs. Der Spieler der Untoten bekommt neben der grünen Spielfarbe auch eine weitere Zahlenkarte, die er dann seinen Figuren wie gewohnt zuweist, so dass er fünf Karten weitergeben kann.
Das besondere an den Untoten als Fraktion ist die Tatsache, dass sämtliche Charaktere eines von zwei Symbolen verwenden. Das führt dazu, dass man einen sehr aggressiven Spielstil mit ihnen umsetzen kann. Da man eigentlich immer Karten für die Aktionen findet die man gerne ausführen möchte. Insgesamt sind die Untoten sehr vielseitig, aber leider auch nur durchschnittlich stark. Um ihren großen Vorteil auszugleichen, haben sie auch einen Nachteil, der mit ihrer Unbeweglichkeit zu tun hat, denn sie müssen vier Karten ausspielen, um Scherben aufzuheben und in ihren Besitz zu bringen. Als letzte Änderung bleibt noch zu erwähnen, das sie keine Offenen Aktionskarten besitzen wie die anderen Fraktionen. Dafür befinden sich die offenen Aktionen mit auf den normalen Fraktionskarten, was ihnen auch hier eine große Flexibilität gibt.
Die Untoten können aber nicht nur als neue Fraktion gespielt werden, sondern auch, wenn alle Beteiligten einverstanden sind als Ereignis in das Spiel integriert werden. In diesem Fall werden die Figuren einfach neben das Brett gestellt und die sechs Charakterkarten werden daneben bereitgelegt. Wenn ein Charakter eines Spielers ausgeschaltet wird, nimmt man einen der Untoten von der Seite und stellt sie auf das Feld, wo der Charakter zuvor ausgeschaltet wurde. Jeder Spieler kann von nun an Bewegungs- und Flaggenaktionen für den Untoten Charakter benutzen. Dazu benutzen die Spieler die Karten der nun toten Charaktere. Die Untoten Charaktere können ihrerseits allerdings keine anderen Charaktere ausschalten.
Das Fazit
Wildlands ist an sich gut so wie es ist. Mehr Fraktionen bringen mehr Abwechslung und fördern den Wiederspielreiz. Von daher gefällt mir die Fraktion gut. Sie spielt sich auch richtig Klasse. Die Figuren und die Karten sind von genau der gleichen Qualität wie die des Grundspiels. Wenn man einen Kritikpunkt beim Material suchen will, dann könnte man anmerken, dass es noch cooler gewessen wäre, wenn man eine Base in jeder Farbe des Grundspiels gehabt hätte, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Der Ereignismodus ist auch gelungen, wenngleich ich das Spiel lieber ohne ihn spiele. Ich denke aber, dass das Geschmackssache ist. Wer also mehr Abwechslung für Wildlands sucht, wird hier definitv fündig und sollte in Erwägung ziehen die The Unquiet Dead Erweiterung zu erwerben. Mehr gibt es hier nicht zu berichten.
- Verlag: Osprey Games
- Autor(en): Martin Wallace
- Illustrator(en): Yann Tisseron
- Erscheinungsjahr: 2018
- Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
- Dauer: 30 – 60 Minuten