Wildlands – The Adventuring Party Erweiterung

Wildlands – The Adventurer Party Erweiterung

Nachdem ich vor ein paar Wochen die erste Erweiterung The Unquiet Dead für Wildlands, das opulent ausgestattete Skirmish-Spiel von Martin Wallace unter die Lupe genommen habe, ist heute die zweite dran. Dabei handelt es sich erneut um eine Miniaturen-Erweiterung mit der sogenannten Adventuring Party, die uns wiederum als neue Fraktion zur Verfügung steht und die Anzahl möglicher spielbarer Warbands nun auf sechs erhöht. Oder aber wir setzten sie ähnlich wie auch schon The Unquiet Dead als ein neutrales Element für das normale Spiel ein, die das Spielerlebnis ungemein bereichern kann. Martin Wallace hat sich auch für diese Bande ein paar interessante Dinge ausgedacht.

Was ist neu?

Auch hier ist der Inhalt sehr überschaubar, denn diesmal bekommen wir sogar nur vier Miniaturen und insgesamt 35 Karten. Ein Regelblatt erklärt uns natürlich noch was es mit der Fraktion auf sich hat. Mehr ist aber gar nicht in der kleinen Schachtel enthalten.

Wildlands – The Adventuring Party – Charkterkarten / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

Im Grundspiel hatten alle Fraktionen fünf Figuren, die erste Erweiterung bestand dann aus sechs und nun sind es nur noch vier. Die Abenteurer sind zusammengestellt wie eine klassische Rollenspielgruppe. Es gibt Harm den Barbaren, der für die Nahkampfangriffe zuständig ist, Kris die Schurkin, Alena die Zauberin und natürlich darf auch ein Heiler nicht fehlen und dafür ist Thom der Priester da. Ja, richtig gelesen, für die Heilung, denn diese Fähigkeit kommt mit den Abenteurern ins Spiel und Thom kann heilen, wenn er auf dem gleichen oder angrenzenden Feld zu einem Verbündeten steht und so die Schaensmarken wieder entfernen.

Zusätzlich startet diese Fraktion nicht wie üblich auf fünf geheim festgelegten Feldern. Sollten sie am Spiel teilnehmen, so erhält der Spieler genau wie alle anderen 10 Karten und gibt fünf an seinen Nachbarn weiter. Die anderen fünf behält er. Wenn man einen Charakter aufdecken muss entscheidet man sich spontan für eine der Karten und lässt einen Charakter wie gewünscht auftauchen. Das gibt einem ein bißchen mehr Flexibilität. Man hat ja schließlich auch einen Charakter weniger.

Sollte man sie aber nicht als Fraktion spielen wollen, so hat man auch die Möglichkeit sie als Zufallsereignis einzusetzen. Als herumstreunende Gang, die einem das Loot streitig macht und die eigenen Leute tötet. Beim Spielaufbau werden die übriggebliebenen Nummernkarten für die Adventuring Party aufgehoben und noch bevor die Spieler ihre Karten ihren Charakteren zuweisen, werden die vier Miniaturen der Abenteurer aufgestellt. Wer clever mitgerechnet hat weiß natürlich, dass das nur so funktioniert, wenn man mit zwei oder drei Spielern spielt. Sollte man zu viert Spielen, bleiben nur zwei Karten übrig und so werden einfach zwei Figuren auf ein Feld gestellt. Falls bei den vier Spielern auch noch die Untoten mit von der Partie sind, kommen alle vier Mitglieder der Adventuring Party auf das gleiche Startfeld. Die Karten der Party werden gemischt und als Stapel bereitgelegt.

Nach dem Zug eines jeden Spielers, wird eine Karte von diesem Deck gezogen und zeigt uns an, welche der Miniaturen eine Aktion ausführt. Das Bild auf der Karte zeigt uns deutlich an, wer in Aktion tritt. Jeder der vier Charaktere macht aber eine andere Aktion und hat andere Ziele. Manchmal kommt es dabei vor, dass sein Ziel auf mehr als ein Objekt zutrifft. Sollte das der Fall sein, so entscheidet der Spieler, der die Karte aufgedeckt hat über sein Ziel. Sollten Mitglieder der Abenteurer einen Charakter der Spieler ausschalten, so erhält niemand Punkte dafür und auch das Ausschalten von Mitgliedern der Abenteurer bringt keine Punkte für den Sieg. Sie sind einfach nur nervtötend und verfolgen ihre eigenen Ziele. Was aber machen die Jungs und Mädels nun aber genau?

Wildlands – The Adventuring Party Erweiterung – Miniaturen / Foto: Spieltroll

Harm der Barbar macht eine Nahkampfattacke, wenn er auf dem gleichen Feld mit einem Spielercharakter steht. Sollte das nicht der Fall sein, so bewegt er sich auf die nächste Kristallscherbe zu.

Thom der Priester heilt ein Mitglied seiner Gruppe, wenn er auf demselben oder einem angrenzenden Feld steht. Sollte er auf demselben Feld stehen wie ein Gegner, so macht er eine Nahkampfattacke. Sollte davon nichts zutreffen, bewegt er sich in Richtung seines nächsten Gruppenmitglieds.

Kris die Schurkin bewegt sich immer auf die nächste Kristallscherbe zu. Sollte sie schon auf einem Feld mit einer sein, so macht sie eine Fernkampfattacke auf das nächste Mitglied einer anderen Gruppe in Sichtlinie.

Und zu guter letzt macht Alena die Zauberin eine magische Flächenattacke auf einen Gegner in einem benachbarten Feld. Sollte ein Gegner auf demselben Feld wie sie stehen, macht sie auch eine Flächenattacke auf dieses Feld. Trifft nichts davon zu, bewegt sie sich in Richtung der nächsten Kristallscherbe.

Sollte zu Beginn eines jeden Zuges eines Spielers, ein Mitglied der Adventuring Party auf einem Feld mit einer zu diesem Spieler gehörenden Kristallscherbe stehen, so sacken sie die Scherbe ein und sie wird auf die Karte des Charakters neben das Spielfeld gelegt. Sie schleppen die Scherben solange mit sich rum, bis sie getötet werden. In dem Fall lassen sie alle Scherben auf dem Feld ihres Todes fallen und die Scherben können wieder eingesammelt werden.

Das Fazit

Ich habe bei der ersten Erweiterung bereits gesagt, dass ich Wildlands, so wie es vom Grundspiel her konzipiert ist, für gut halte. Es braucht nicht unbedingt neue Elemente. Neue Fraktionen finde ich gut und sie erweitern das Spiel sinnvoll durch mehr Abwechslung für diejenigen, die es häufig spielen und diese benötigen. The Adventuring Party macht da keinen Unterschied. Als Fraktion finde ich sie nicht ganz so gut, wie die Untoten. Dafür gefällt mir hier der neutrale Gedanke sehr gut und das zufällige Element, dass die Abenteurer mit sich bringen. Das fand ich bei den Untoten wiederum etwas schwächer. Beide Fraktionen haben also was für sich und konnten mich begeistern. Wer also das normale Spiel mit einer zufällig agierenden Fraktion aufpeppen möchte, der sollte eher zu dieser Erweiterung greifen. Wer eine fünfte, gut spielbare Fraktion sein Eigen nennen möchte, dem würde ich eher zu der The Unquiet Dead Erweiterung raten. Aber für Leute die Wildlands lieben sind beide Fraktionen gleichermaßen sehr interessant.


  • Verlag: Osprey Games
  • Autor(en): Martin Wallace
  • Illustrator(en): Yann Tisseron
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Spieleranzahl: 2 – 4 Spieler
  • Dauer: 30 – 60 Minuten

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