Endlich ist es soweit. Nachdem ich Explorers zurückerhalten hatte konnte ich endlich ein paar Fotos machen, um euch eine der Messeneuheiten von Ravensburger zu präsentieren. Explorers ist mal wieder ein neues Spiel von Phil Walker-Harding, der für mich zu den esten neueren Familienspielautoren gehört. Seine Spiele sind nie überborden kompliziert, spielen sich meist nach kurzer Eingewöhnung sehr flott, weil sie elegant und zielgerichtet funktionieren. Schon Sushi Go! gehörte zu meinen liebsten Draftingspielen und mit Spielen wie Bärenpark, Hexenhaus und Llamaland zeigt der Australier, wie gut er mit Polyominos umzugehen weiss. Mit Silver & gold konnte er auch im Flip & Write Genre einen kleinen Hit landen und ich denke im Zuge der Entwicklung dieser letztgenannten Spiele wird auch Explorers entstanden sein. Denn auch hier geht es darum Gelände mit Kreuzchen zu versehen und Gebiete zu erforschen. Explorers treibt sich nun schon recht lang in unserem Haushalt rum und hält sich erstaunlich gut. Dabei ist seine größte Errungenschaft wahrscheinlich die, nicht wirklich irgendwas außergewöhnlich gut oder schlecht zu tun. Es ist einfach von Grund auf ein solides Spiel, dass absolut nichts falsch macht.
Worum geht es?
In Explorers geht es für uns darum Punkte zu sammeln und die bekommen wir dafür, möglichst viele Dinge auf unserem Spielfeld zu entdecken und zu finden. Dabei spielen alle beteiligten auf den gleichen abwischbaren modularen Spielfeldern und müssen versuchen durch das Aufmalen von Kreuzen auf den Spielplänen, die meisten Punkte zu ergattern. Dafür hält das Spiel verschiedenste Aufgabenstellungen bereit, die in vielen Kombinationen gespielt werden können. Nach nur vier Runden des Entdeckens wird ein*e Sieger*in feststehen.
Wie läuft das ab?
Das Spielmaterial von Explorers ist zwar nicht unbedingt schön, aber für den Zweck absolut solide. Dicke beschichtete Pappe mit guter Ikonographie, die sich sehr leicht abwischen lässt bildet die Grundlage des Spiels. So gut wie alles ist aus diesem Material. Explorers ist für vier Spieler*innen gedacht, kann aber auch ohne Probleme mit mehreren Kopien und somit mit mehr Spieler*innen gespielt werden. Auch für Online Partien eignet es sich hervorragend. Jede*r teilnehmende Spieler*in erhält das gleiche Spielmaterial, bestehend aus einem Rahmen, in den vier Geländeplättchen eingesetzt werden können. Darüber hinaus gibt es oben im Rahmen noch die Möglichkeit drei weitere Plättchen einzusetzen. Diese dienen für unsere Aufgaben. Zum einen werden wir eine Nahrungsmittelaufgabe, eine Dorfaufgabe und eine Edelsteinaufgabe gestellt bekommen. Die Plättchen sind zweiseitig und können beliebig kombiniert werden. Auch die Geländeplättchen sind zweiseitig, zeigen auf der Rückseite jedoch weitere Aufgaben für eine fortgeschrittene Variante.
Wichtig für die Spieler*innen ist es, alle Plättchen gleich in den Rahmen einzusetzen. Also die Geländeplättchen können beliebig ausgerichtet sein, nur müssen sie das dann auch bei allen Spieler*innen sein. Bei den Aufgaben wird auch gemeinsam entscheiden, welche Seiten gespielt werden. Alle Spieler*innen bekommen noch einen abwischbaren Stift und die Landkarten-Plättchen werden nebeneinander in der Mitte des Tisches ausgebreitet. Damit sind die Spielvorbereitungen abgeschlossen und das Spiel kann beginnen.
Ein*e Spieler*in wird zum/zur Startspieler*in ernannt, der oder die gleich damit beginnen wird, ein Landkarten-Plättchen umzudrehen . Das Spiel beginnt dann aber damit, dass alle Spieler*innen sich das Dorf auf ihrer Landkarte suchen, das am nächsten an der Mitte der Karte liegt. Dieses Dorf wird mit einem Kreuz versehen und alle dürfen danach orthogonal an das Dorf anschließend drei weitere Kreuze setzen, die alle im gleichen Gelände liegen müssen.
Auf den Geländeplättchen gibt es nur vier verschiedene Terrainsorten, die in Kästchen abgebildet sind: Wasser, Gebirge, Wiese und Wüste. Darüber hinaus gibt es noch auf jedem Geländeplättchen ein Dorffeld. Dazu gesellen sich dann noch jede Menge weitere Symbole, die aber alle nur auf einem jeweiligen Geländefeld liegen. Hier wären Äpfel, Möhren und Fische als Nahrung zu nennen genau wie die Edelsteine, die ich ja schon in den Aufgaben erwähnt hatte. Dazu gesellen sich aber noch Schlüssel und Tempel, Landkarten und Pferde, die wir ebenfalls sammeln können. Für Schlüssel und Landkarten gibt es auf dem Rahmen zwei Leisten auf denen wir sise anstreichen können. Gleiches gilt für die Tempel, von denen einer immer neben jedem Geländefeld auf dem Rahmen zu finden ist. Unter dem Tempelsymbol sind absteigende Zahlenwerte zu finden. Auf jedem Geländefeld findet sich jedes dieser Symbole immer nur einmal. Nur die Edelsteine kommen häufiger vor.
Soviel zum Spielaufbau und zur Symbolik. Ein*e Spieler*in dreht nun das erste Landkartenplättchen um. Auf diesen sind immer zwei Landschaften zu sehen. Auf manchen Plättchen sind aber auch Mischlandschaften zu erkennen, die es ermöglichen bei einer Wahl in beiden gezeigten Gebieten Kreuze zu setzen. Es wird sich für ein Gebiet entschieden, in dass nun Kreuze gemacht werden dürfen. In den gewählten Geländetyp macht diese*r Spieler*in nun drei Kreuze. diese müssen dabei angrenzend an bereits gesetzte Kreuze gemacht werden. Es ist nicht erforderlich, dass die Kreuze zusammenhängend gesetzt werden. Wichtig sind nur die Symbolfelder, die weitere Handlungen erfordern. Dazu ist es nun noch erforderlich über die verschiedenen Aufgaben zu sprechen. Die Nahrungsaufgabe besteht entweder darin, in Runde eins keine Nahrung zu sammeln, in Runde zwei/drei/vier möglichst viele Äpfel/Möhren/Fische zu sammeln oder aber in jeder Runde ein Set aus den drei Nahrungsmitteln zu sammeln. In beiden Fällen bekommt man mehr Punkte, je mehr Nahrungsmittel eingesammelt werden. Bei den Dörfern besteht die Aufgabe darin, entweder soviele Kreuze wie möglich orthogonal angrenzend an ein Dorf zu setzen und dann umso mehr Punkte zu bekommen, bei je mehr Dörfern das geschafft wurde, oder aber es wird nur das Dorf mit den wenigsten Kreuzen gewertet und auch hier gibt es aufsteigend Punkte für die Kreuze. Die Edelsteine sind auf der einen Seite einen Punkt pro Stein wert und es wird in jeder Runde gezählt, wieviele Edelsteine angekreuzt wurden. Hier geht die Punktezahl natürlich nur immer weiter nach oben. Auf der zweiten Seite sind die Edelsteine mit Punkten versehen. Zu Beginn negativ dann immer mehr ansteigend. Auch hier werden die Punkte zusammengezählt.
Wird ein Kreuz auf einem Pferd gemacht, so darf ein Extrakreuz in einem beliebigen Gelände angrenzend gemacht werden. Ein Tempel darf erst angekreuzt werden, wenn schon ein Schlüssel angekreuzt wurde und dann werden die Punkte der Runde gezählt in der es erreicht wurde. Die Landkarten, werden wie die Schlüssel zur späteren Verwendung eingekreist und wenn sie benutzt wurden, werden sie durchgestrichen. Eine Landkarte erlaubt es anstatt des normalen Zugs ein beliebiges Gelände mit vier Kreuzen anzumarken.
Während der eine Teil eines Landkartenplättchens für den umdrehenden Spieler zählt, dürfen alle anderen Spieler*innen den zweiten Bestandteil des Plättchens bei sich ankreuzen, aber nur zwei Kreuze setzen. Nachdem alle Landkarten in einer Runde aufgedeckt wurden, werden diese neu gemischt und erneut verdeckt für die nächste Runde bereitgelegt. Dann werden insgesamt noch drei weitere Runden gespielt. Wer am Ende die meisten Punkte hat gewinnt.
Zusätzlich zu dieser normalen Variante, können noch weitere Aufträge mit hinzu genommen werden. Das Spiel schlägt einen bis drei Aufträge vor, je nachdem wie schwierig es sein darf. Hier werden dann einfach ein bis drei der nicht genutzten Landschaftsplättchen umgedreht und in der Mitte platziert. Auf der Rückseite gibt es diverse weitere Aufgabenstellungen, die die Spieler*innen zusätzlich zu den normalen Aufgaben erfüllen können.
Das Fazit
Explorers ist optisch irgendwie unscheinbar. Die Illustration auf dem Cover finde ich eigentlich recht gelungen, aber der Rest des Spiels ist so gediegen irgendwie. Ich habe nicht die Anmutung von etwas Neuem, eher von etwas Schongesehenem. Das ist gleichermaßen auch der Eindruck, den ich vom ganzen Spiel habe. Es kommt mir alles irgendwie bekannt und schon gesehen, respektive gespielt, vor. Dennoch macht Explorers einfach Laune und fühlt sich für mich weder langweilig noch unspaßig an. Explorers ist vielmerh in allen Belangen wirklich grundsolide. Die Mechanik ist nicht neu, aber funktioniert und macht Spaß. Jeder am Tisch kann jederzeit mitmachen, es sind immer interessante Entscheidungen zu treffen. Es reißt einen nie zu Begeisterungsstürmen hin, aber ich spiele immer wieder gerne eine Partie. Explorers ist ein enorm unaufgeregtes Spiel und weiß genau damit zu überzeugen.
Die Variabilität ist wahrscheinlich sein größtes Plus. Das Spiefeld ist modular und es sind genug Teile enthalten, um für unzählige Partien zu halten, so dass man kein Spielfeld ein zweites mal zu Gesicht bekommt. Jedes Geländeplättchen kann natürlich auch noch rotiert werden. Die drei Standardaufgaben verfügen ebenfalls über je zwei Varianten und können bunt gemischt werden. Richtig interessant wird es dann erst durch die zusätzlichen Aufgaben und von diesen gibt es ebenfalls 15 verschiedene, so dass erstmal keine Langeweile aufkommen dürfte. Explorers acht auch allein durchaus Spaß, auch wenn hier nur die eigenen Punkterekorde gejagt werden können. Das geht mit der ebenfalls erschienenden App natürlich auch im internationalen Vergleich gegen andere Spieler in einer Rangliste.
Viel auszusetzen gibt es hier nicht. Explorers ist das wohl solides Flip & Write das derzeit auf dem Markt ist. Hier kann nicht viel schiefgehen.
- Verlag: Ravensburger
- Autor(en): Phil Walker-Harding
- Illustrator(en): Sabrina Miramon
- Erscheinungsjahr: 2021
- Spieleranzahl: 1 – 4 Spieler
- Dauer: 20 – 30 Minuten