maunz. – Catfight auf dem Polsterbett

maunz.

Im Oktober des letzten Jahres sind meine Frau und ich erneut Katzeneltern geworden. Unsere Familienkatze Mim hat uns im letzten Jahr nach über sechzehn Jahren verlassen und sie hat tatsächlich einige Ähnlichkeit mit der Katze auf dem Cover von maunz. Die beiden neuen Katzen haben sich inzwischen gut eingelebt und sind ganz schöne Rabauken. Sie sind auch wirklich schlau, aber ich arbeite noch daran ihnen maunz. beizubringen. Dieses kleine, zuckersüße, wenn auch knallharte, abstrakte Spiel kriegen sie dennoch nicht hin. Sie sitzen lieber in der Schachtel oder beginnen sie zu zerfetzen. Meine Frau als Katzenfan war im Vorfeld bereits Feuer und Flamme für dieses Spiel. Der einzige Nachteil für sie war tatsächlich das es sich um ein abstraktes Strategiespiel handelt und sie diese seltener gegen mich gewinnt als all die anderen Spiele in denen sie mich regelmäßig abkocht. Soll heißen, maunz. ist Katzenschach und von daher wahrscheinlich nicht für jeden etwas.

Worum geht es?

In maunz. gibt es zwei Möglichkeiten um zu gewinnen. Entweder ein*e Spieler*in schafft es drei Katzen in eine orthogonale oder diagonale Reihe zu bekommen oder aber es stehen alle acht eigenen Katzen auf dem Spielfeld. Das Spiel soll dabei wohl den Kampf um die besten Plätze auf der bequemen Bettdecke darstellen. Das klingt einfacher als es ist, denn die Katzen schubsen sich gegenseitig hin und her. Es kann nur einen geben!

maunz. – Spielmaterial / Foto: Spieltroll

Wie läuft das ab?

maunz. ist schnell aufgebaut, denn die Schachtelunterseite wird einfach umgedreht und als Spielbrett benutzt. Wobei noch ein gestepptes Stoffteil passend obenauf gelegt wird, so dass die Schachtel samit Stoff wie ein Doppelbett aussieht. Das Spielfeld besteht dann aus sechs mal sechs Feldern. Beide Spieler*innen erhalten je einen Satz Figuren der aus je acht Kätzchen und acht Katzen besteht. Dann gehts auch schon los.

maunz. – Schachtelrückseite und Steppdecke / Foto: Spieltroll

Die Spieler*innen setzen abwechselnd je eine Figur auf das Spielbrett. Zunächst dürfen nur die Kätzchen eingesetzt werden, denn die größeren Katzen stehen uns noch nicht zur Verfügung. Diese kommen erst ins Spiel sobald wir eine Dreierreihe aus Kätzchen gebildet haben. Dazu aber gleich mehr. Wir setzen ein Kätzchen irgendwo auf dem Spielfeld ein. Das Feld muss natürlich leer sein. Anschließend werden sämtliche Kätzchen die auf einem der bis zu acht angrenzenden Felder stehen um ein Feld in die jeweilige Richtung geschubst. Es sei denn hinter ihnen steht eine weitere Figur die ihren Weg blockieren würde. die Farben spielen dabei keine Rolle. Ich schubse also auch eigene Figuren. Würde eine Figur dabei vom Bett geschubst werden, so lege ich sie zurück in meinen Vorrat. Nach dem Schubsen wird geprüft ob drei Figuren der gleichen Farbe in einer Reihe stehen. Ist das der Fall so werden die Kätzchen in der Reihe durch Katzenfiguren ersetzt und die Kätzchen kommen aus dem Spiel. Die Spieler*innen haben nie mehr als acht aktive Figuren. Du gewinnst, wenn drei Katzen in einer Reihe stehen.

Der Vorteil der Katzen ist, dass sie von den Kätzchen nicht mehr geschubst werden können. Andererseits funktionieren sie genau wie die Kätchen vorher. Beim Einsetzen schubsen sie alle anderen Figuren um ein Feld weg. Sollte es nicht gelingen drei Katzen in eine Reihe zu bekommen, so gewinnt, wer es schafft die achte Katze auf das Bett zu bringen.

Das Fazit

Ja, mit so wenigen Worten können Spiele beschrieben werden. maunz. ist kein besonders schwieriges Spiel, aber ein schönes und das meint in diesem Fall nicht nur das tolle Material. Wie allerliebst ist denn bitte die Bettschachtel mit Bettdecke auf der die kleinen Kätzchen rumspielen. Alle Daumen nach oben für die niedliche Optik. Aber auch das abstrakte Spiel an sich hat einiges zu bieten. Ich frage mich die ganze Zeit, warum das noch keiner vorher erfunden hat? Die Idee ist wirklich einfach und gar nicht soweit hergeholt. Eine dieser Ideen bei denen du denkst, die hätte ich mir auch ausdenken können.

Drei gewinnt ist das Motto und maunz. bietet einige Möglichkeiten das Ziel zu erreichen. Das Schubsen muss natürlich möglichst gezielt eingesetzt werden, aber auch das Blocken durch weitere Figuren ist durchaus wichtig um das Ziel zu erreichen und sollte nicht unterschätzt werden. Auch ergeben sich Vorteile auf den zentralen Feldern des Spielfeldes, da hier nicht sofort vom Bett geschubst werden kann.

maunz. – Kätzchen schubsen keine Katzen / Foto: Spieltroll

maunz. hat eine natürliche Progression. Irgendwann entstehen einfach Katzen und diese sind zwangsläufig die stärkeren Figuren und weil Kätzchen keine Katzen schubsen können wird es spätestens hier Zeit gleichzuziehen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Mir gefällt maunz. ausgesprochen gut, weil es taktisch durchaus fordernd ist, aber niemanden überfordert. Es schlägt hier eher in eine Kerbe mit Spielen wie Mühle und Dame als mit Schach und die Spieldauer von 20 Minuten ist durchaus angenehm. Bisher sind bei uns die Partien immer durch eine dreier Katzenreihe entschieden worden. Den Fall der acht Katzen auf dem Feld hatten wir bisher nicht. Tolles kleines Spiel für Katzenfans und Fans von abstrakten Spielen. Jetzt muss ich es nur noch unseren Katzen beibringen.

maunz. – Acht Katzen zum Sieg / Foto: Spieltroll

  • Verlag: Skellig Games
  • Autor(en): Scott Brady
  • Illustrator(en): Curt Covert
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Spieleranzahl: 2 Spieler*innen
  • Dauer: 20-30 Minuten

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