#004 Blogbuch – Thema

Im Moment stelle ich mir mal wieder des öfteren eine Frage, die mir die Spieler*innenschaft in zwei Lager zu spalten scheint. Amerika oder Europa? Thema oder Mechanik? Atmosphäre oder Spielgefühl? Auslöser dafür ist eine Review die ich gerade vorbereite über ein Spiel, dass ich ausprobiert habe, um etwas in Erfahrung zu bringen. Ich habe mir nach dem anfänglichen Impuls sehr viel Zeit gelassen. Hätte ich dem ersten Impuls nachgegeben, wäre ein sehr unfreundlicher Verriss entstanden, aus dem ich sehr viel Antipathie nicht hätte heraushalten können. Nun bin ich, so hoffe ich, etwas besonnener und in der Lage etwas besser abzuwägen. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber bei dem Spiel geht es, wenn ich die Spielszene verfolge, um eines der angeblich atmosphärischten und thematischten Spiele überhaupt. Die Kritiken sind sich dort überschwänglich sehr einig und auch ich muss da auf jeden Fall Zugeständisse machen. Das Spiel sagt mir dennoch überhaupt nicht zu, weil das zu Grunde liegende Spiel für mich einfach nur sehr schwach ist. Es sagt mir spielerisch überhaupt nicht zu und es ist mir unbegreiflich, warum das Spiel dennoch eine so große Fanbase hat.

Ich habe mich nun gefragt ob da einfach nur Welten aufeinanderprallen, die sich gegenseitig ausschließen oder ob ich da zu empfindlich bin. Ja, ich würde mich insgesamt eher auf der Eurogamer-Seite sehen, auch wenn mir tolle Geschichten und viel Atmosphäre allein schon durch meine Rollenspieler-Vergangenheit nicht fremd sind. Eurogames haben in der Regel nur vorgeschobene Themen, die wie Szenenbilder sind. Das Spiel ist der Star und ist das Spiel irgendwie auf nur einen Aspekt gemünzt und die Mechaniken sind einfach zu schwach, weil es kaum Abwechslung gibt, dann bin ich, egal wie thematisch sich das Spiel auch darstellen mag eher abgeschreckt. Das trifft wohl auf viele sogenannte Ameritrash-Spiele zu. Jede Menge Thema und Atmosphäre, die Autoren geben sich viel Mühe das Thema auch in den Ablauf einzubinden. Nur leider bleibt da genau das Spiel auf der Strecke und in der Regel wird das über Würfelwürfe oder das Ziehen einer Karte geregelt. Genau das ist bei dem Spiel um das es mir geht der Fall und einfach alles scheint nur durch eine auf Glück basierte Entscheidung hinauszulaufen die ich nur ab und zu mitigieren kann.

Was das Ganze nun noch viel schwieriger und fast schon zu einem Minenfeld macht ist die Community dieses Spiels, die Feuer und Flamme ist und jede Kritik an diesem Spiel fast schon im Keim erstickt. Ich möchte da natürlich keine offenen Türen einrennen und so bleibt mir nur die Möglichkeit mich sehr gut auf diese Review vorzuberieten. Etwas mehr als sonst, denn irgendwas in mir muss etwas dazu sagen. Dieses Spiel darf nicht unkommentiert hingenommen werden.

Habt ihr das auch manchmal, dass ihr da in einem Zwiespalt seid? Oder auf welcher Seite steht ihr eher? Trash oder Euro? Na ja, ich denke mal noch etwas mehr darüber nach und werde demnächst was veröffentlichen. Dürfte nicht all zu schwierig zu identifizieren sein, wenn es hier aufschlägt. Viel interessanter wird es aber wenn ich es bei Boardgamegeek veröffentliche.

Bis dahin spielt schön!

2 Gedanken zu „#004 Blogbuch – Thema“

  1. Aufgrund der Lesereihenfolge weiß ich zwar schon, dass es um Final Girl geht, aber beim lesen der ersten Zeilen kam mir „Forgotten Waters“ in den Sinn, bei dem ich kürzlich ein ähnliches Spielerlebnis hatte.
    Also die Frage: wo da überhaupt das „Spiel“ ist – und wie es auf BGG so gut bewertet sein kann.
    Ich bin glaube auch eher der Euro-Gamer

    1. Forgotten Waters fand ich rein erzähltechnisch auch immer super interessant, aber was ich an Spiel gesehen habe, war mir dann doch zu dünn, um es mir zuzulegen. Von daher kann ich das auch verstehen.

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