One Minute Game (Omiga)

Omiga / Foto: Spieltroll

Boah wat ´ne Hitze. Da hat man ja überhaupt keine Lust sich lange an den Computer zu setzten und eine Review zu schreiben, geschweige denn sich mit vielen Leuten an einem Tisch zu versammeln und Brettspiele zu spielen. In der Sommerzeit sollte man höchstens mal was kurz und knackiges auf den Tisch bringen, wenn es so heiß wie momentan ist. Da kommt Omiga oder One Minute Game, wie es ganz ausgesprochen heißt, ja gerade richtig. Wobei eigentlich hies Omiga eigentlich mal Flanx, oder heißt es immer noch. Egal, warum das so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe den Namen Omiga zuerst gehört und es so kennengelernt. Omiga scheint genau das richtige für einen kurzweiligen Spaß zu sein, denn der Name verrät es schon, das Spiel soll in einer Minute gespielt sein. Ist das möglich? Ja!

Worum geht es ?

Angeblich, so habe ich es gehört, simuliert Omiga einen Schwertkampf zwischen zwei Kontrahenten. Dazu legen beide Spieler so schnell sie können Karten mit Symbolen auf den Tisch, dabei sind ein paar spezielle Regeln zu beachten und wer es schafft entweder mit seinen Karten auf der Tischseite des Gegenspielers anzukommen, oder eine Karte regelkonform hinter eine Karte des Gegeners zu legen gewinnt.

Wie läuft das ab ?

Man kann sich vorstellen, das ein Spiel, dass nur eine Minute Zeit in Anspruch nimmt auch nicht sonderlich schwer zu erklären und spielen sein wird. Omiga läßt sich inder Tat in einer Minute oder auch maximal zwei bis drei Minuten spielen. Kommt immer auch ein bißchen auf die Geschwindigkeit und Flexibilität der Spieler an. Ich habe mit meiner Frau bestimmt schon zwanzig Partien gespielt und über die Hälfte davon war in einer Minute beendet.

Spielmaterial und Box / Foto: Spieltroll

Also, jeder Spieler erhält zu Beginn einen Kartensatz mit 36 quadratischen Karten. Ein Satz ist schwarz, der andere weiß. Auf den Karten sind zwei Elemente zu finden. In der Mitte immer eine geometrische Form, die an den Enden jeweils in die eine oder andere Richtung abgeschrägt, wie eine Spitze oder ein Gegenstück zu Spitze geformt sein kann. Das zweite Element sind an jeder Kante links und rechts ein Halbkreis in den Farben rot oder blau (es gibt auch eine andere Version in der die Farben der Karten anders gewählt wurden).

Nachdem beide Spieler ihre Stapel erhalten haben deckt der weiße Spieler die oberste Karte seines Stapels um und legt sie in die Mitte des Tisches und der schwarze Spieler zieht solange Karten von seinem Stapel, bis er ein passendes Gegenstück zieht. Soll heißen, die Form des Gegenspielers muss exakt ergänzt werden. Ist diese Vorraussetzung erfüllt, mischen beide Spieler ihre Stapel und ziehen verdeckt drei Karten von ihrem Stapel. Auf das Startsignal „OMIGA!“ fangen beide Spieler gleichzeitig an Karten anzulegen. Dabei sind folgende Dinge zu beachten: man darf natürlich nur an seine eigenen Karten anlegen. Am Anfang bedeutet das links oder rechts neben die Startkarte, denn die zweite Regel besagt, dass man immer eine gegnerische Karte berühren muss, auch diagonal gilt als berührt. So kann man also zu Beginn keine Karte hinter seine Startkarte legen, denn die würde keine gegnerische Karte berühren. Außerdem müssen sich die Kreise sinnvoll ergänzen. Hat meine Startkarte zum Beispiel einen roten Halbkreis, so muss meine neue Karte an der Seite auch einen roten Halbkreis haben. Außerdem müssen sich die Elemente in der Mitte der Karte immer sinnvoll mit eventuellen gegnerischen Karten ergänzen.

Auswahl von Omiga Spielkarten / Foto: Spieltroll

Kann man keine seiner Karten ausspielen, wirft man die Handkarten ab und zieht drei neue Karten. Aber erst dann, wenn man keine mehr anlegen kann. Das ganze passiert aber so schnell ein Gegner kann, wer zuerst eine Karte auf den Tisch legt, hat auch das Recht das sie liegenbleibt, wenn zum Beispiel beide an die gleiche Position eine Karte gelegt haben und die gegnerische Karte nicht mehr passt. Das erklärt sich dann aber im Spielverauf eigentlich von selbst.

Ziel ist es irgendwie hinter die gegnerische Reihe zu kommen und während man das auf der einen Seite vielleicht vorbereitet hat muss man plötzlich am anderen Ende wieder Kontern, sonst erreicht der Gegner sein Ziel schneller. Die zweite Möglichkeit würde darin bestehen die gegnerishce Tischkante zu erreichen, was aber generell nur möglich ist, wenn der Gegner einem auch immer wieder eine Möglichkeit gibt näher heran zu kommen, denn man muss ja immer eine gegnerishce Karte berühren. Der wesentlich häufigere Weg Omiga zu gewinnen, ist es eine Karte hinter einer gegnerischen zu platzieren.

Wieder verloren! Omiga Spielende, weiß hat es hinter die schwarze Karte geschafft / Foto: Spieltroll

Das Fazit

OMIGA! Wenn dieser Ruf erschallt, steigt der Adrenalinpegel für eine kurze Zeit stark an und die Karten werden nur so auf den Tisch gehämmert. Natürlich ist das Spiel nicht immer fair, denn wenn man mal absolut nicht die Karte zieht, die man braucht, um den Gegner im Schach zu halten, dann hat man auch mal ganz schnell verloren. Aber wen juckt das? Das Spiel dauert nur eine Minute und man spielt sofort eine Revanche. Omiga will auch gar nicht fair sein, es will kurzweilig Spaß machen und den schon erwähnten Adrenalinkick geben, den, sind wir mal ehrlich, die Brettspieler ansonsten eher selten am Tisch verspüren dürften. Wer mehrere Partien in Folge spielt, dürfte auch entdecken, dass es durchaus taktische Momente gibt, in denen man ins kurzfristige Grübeln kommt, ob es besser ist an der einen Seite zu kontern, um zu verteidigen, oder den Gegner seinerseits unter Druck zu setzen und hinterher die brenzlige Situation zu entschärfen. Wer natürlich mit Echtzeitspielen, absolut auf Kriegsfuß steht, der wird auch an Omiga keine Freude haben. Ich find solche Spiele eigentlich ganz lustig von Zeit zu Zeit, aber meine Frau ist einfach viel schneller im Kopf als ich, weshalb ich fast immer verliere, aber ich gebe nicht auf und versuche es immer mal wieder.

Mir macht Omiga tatsächlich ziemlich viel Spaß und was ist schon gegen eine Partie einzuwenden, die nach spätestens zwei bis drei Minuten erledigt ist. Probiert es aus. Der einzige Kritikpunkt ist der etwas hohe Preis für das kleine Spielchen, auch wenn es ein Kleinstverlag ist und das Material und die Verarbeitung sehr gut wirkt. Wen das nicht stört, sollte mal ein Spielchen wagen. OMIGA


  • Verlag: Dionysos Games GbR
  • Autor(en): Andreas Schleicher
  • Illustrator(en): Andreas Schleicher
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Spieleranzahl: 2
  • Dauer: 1-3 Minuten

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