Diese Woche soll es in der kleinen Lernkategorie für Neulinge im Brettspielhobby, um eine weitere Kategorie Spiel gehen, die sehr häufig vorkommt und einen zentralen Mechanismus aufweist. Die Rede ist vom allseits beliebten Legespiel. Spätestens seit den frühen 2000ern ist das Legespiel wieder in aller Munde, weil zu dieser Zeit das wohl erfolgreichste Legespiel überhaupt auf den Markt kam: Carcassonne. Es ist vielleicht nicht das erste, aber auf jeden Fall das bekannteste in der Brettspielwelt da draußen. Alles andere erfahrt ihr hier.
Legespiel
Was genau versteht der Brettspieler unter Legespiel? In einem Legespiel geht es darum ein Spielmaterial, das können klassisch Plättchen sein, aber auch Spielsteine in irgendeiner Form oder auch Karten die in bestimmter Weise ausgelegt werden müssen. Das Auslegen hat natürlich auch noch einen tieferen Sinn, meistens versucht man damit Punkte zu machen, oder aber man bekommt Ressourcen, mit denen man dann weitere Dinge erwerben kann. Die Möglichkeiten sind wie immer wahnsinnig vielfältig. Was allen gemein ist, ist die Tatsache, das vor den Augen der Spieler etwas aus dem entsteht, was man dort auslegt. Soll heißen, dass es in der Regel liegen bleibt, was man dort auslegt und man später weitere Dinge anlegen kann.
Das schon erwähnte Carcassonne ist ein Musterbeispiel für ein solches Legespiel und hat im Jahre 2000 eine Welle losgetreten, in dessen Folge unzählige Legespiele den Spielemarkt überschwemmten. In Carcassonne legen wir Landschaftsteile mit Städten, Straßen, Dörfern und Wiesen zu einer Karte zusammen. Auf diesen Teilen platzieren wir Meeple und erhalten Punkte, je größer die einzelnen Bereiche sind, die wir mit unseren Figuren beanspruchen. Ziel ist es dabei die einzelnen Landschaften abzuschließen, um überhaupt Punkte zu erhalten. Dies ist inzwischen ein schon fast klassischer Mechanismus, der natürlich auch in komplexeren Titeln wieder nur als eine Mechanik unter vielen auftauchen kann.
Carcassonne ist das wahrscheinlich populärste Legespiel überhaupt, aber das erste war es definitiv nicht. Man kann tatsächlich darüber streiten, ob man Spiele wie Scrabble oder sogar Go in diese Sparte einräumen würde, aber ich tue das nicht. Go gehört für mich zu den Abstrakten Spielen (dazu in einer späteren Folge mal mehr), weil man zwar Teile legt, aber das Ziel letztlich nicht unbedingt auf die Fortsetzung dessen ausgelegt ist, was man dort auslegt. Scrabble ist eher ein Wortspiel, aber man könnte es tatsächlich hier einordnen. Acquire von Sid Sackson ist für mich eher eines der frühesten, die ich dieser Kategorie zuordnen würde. Hier legen die Spieler Gebäudeplättchen/Gebäude in ein Raster und versuchen durch benachbarte Grüppchen den Wert der entsprechenden Grüppchen zu steigern.
Bekannte Vertreter:
- Azul
- Carcassonne
- Die Burgen von Burgund
- Patchwork