Exit – Das Spiel + Puzzle: Der einsame Leuchtturm

Exit – Das Spiel + Puzzle: Der einsame Leuchtturm
/ Foto: Spieltroll

Die Exit-Reihe nimmt kein Ende und noch immer kommen jedes Jahr ein paar weitere Titel heraus. Ich bin beeindruckt dasdem Ehepaar Brand und Ralph Querfurth immer noch was Neues einfällt, um interessante Escape-Games zusammenzustellen. Jetzt gibt es aber tatsächlich mal was ganz neues, denn Exit – Das Spiel wird durch zwei Titel die „Das Spiel“ um „Puzzle“ ergänzen, erweitert. Diese sollte man tunlichst nicht mit den bei Ravensburger erschienenen Exitpuzzeln verwechseln. Damit haben sie nichts gemeinsam. Exit – Das Spiel+Puzzle erweitert das bestehende Konzept um vier kleine Puzzle, die uns wichtige Informationen liefern können oder selbst zum Rätsel werden. Bisher gibt es zwei Teile und der hier vorliegende ist der Fall für die Fortgeschrittenen. Die Schachtel ist dabei ungefähr doppelt so groß wie ein „normales“ Exit-Spiel, kommt aber im Gegensatz zu den Katakomben des Grauens in einem Querformat daher.

Worum geht es?

Wie immer werden wir mit einer Situation konfrontiert, aus der wir uns durch das lösen von Rätseln wieder herausmanövrieren müssen. In diesem Fall kommen wir auf eine Insel mit einem verlassenen Leuchtturm und sehen ein Schiff auf die Klippen zusteuern. Wir wollen es natürlich retten und versuchen in den verschlossenen Turm zu kommen, um dem Schiff die notwendigen Signale zu geben.

Wie läuft das ab, bzw. was ist neu?

Der Ablauf gleicht dem eines normalen Spiels aus der Exitreihe nur fallen uns hier von vornherein ein paar Neuerungen auf. Zum einen befinden sich vier abgepackte 88-teilige Puzzle in der Schachtel. Zur großen Verwunderung muss die obligatorische Dekodierscheibe selbst zusammengesetzt werden. Des weiteren vermissen wir bei der ersten Sichtung des Materials gleichmal die ansonsten wichtigen Karten für Rätsel, Hinweise und Lösungen. In der ganzen Schachtel befindet sich nicht eine Karte. Außerdem fällt auf, dass das Anleitungsheft erheblich dicker ausfällt als normal. Zusätzlich befinden sich kleine Dossiers mit den bekannten Rätselsymbolen der Exitreihe in der Schachtel. Allerdings haben sie immer gleich eine Dreierkombination aufgedruckt.

Das Anleitungsheft bringt den erfahrenen Exitprofi genau, wie die Neulinge aber schnell ans Ziel. Als wissender Exitspieler ist man zunächst ein wenig verwundert über die Neuerungen, denn das System funktionierte immer großartig. Die Dekodierscheibe übernimmt in dieser Version jetzt gleichzeitig die Aufgabe der Karten. Man stellt wie gewohnt auf der Vorserseite seinen Zahlencode ein und kann zur Verifizierung seines Ergebnisses dann die Scheibe umdrehen und in einem kleinen Fenster sieht man dann entweder ein X, wenn es falsch ist, oder ein Schloß in der Farbe des Rätsels an dem man gerade sitzt. Auf der Vorderseite gibt es ebenfalls drei Löcher in denen die Rätselsymbole erscheinen. Liegt man richtig, so nimmt man sich das Dossier, dass diese drei Symbole zeigt. So spart man sich ein wenig Material und die Hinweis- und Lösungskarten sind nun in dem Anleitungsheft mit integriert. Als eigenes Heft im Heft auf der Rückseite. Immer zwei Tipps nebeneinander und dann die Lösung auf der anderen Seite, wenn man umblättert.

Das Spiel startet nun damit, das man mit dem Einleitungstext und einem Puzzle loslegt. Das Puzzle ist von sehr guter Qualität und mit 88 Steinen nicht besonders schwierig. Wir spielen diese Spiele traditionell fast immer nur zu zweit und so haben wir die Arbeit aufgeteilt. Meine Frau suchte den Rand raus und ich sortierte die anderen Teile grob nach Farbe oder Helligkeit. Die Puzzle gingen eigentlich immer flott. Die Puzzle brachten uns dann ein Bild der Szenerie, die man vorher bei anderen Exit-Spielen im Heft abgebildet bekam. Ausgehend von diesen Bildern muss man nun die Rätsel lösen, die man in den Dossiers vorfindet.

Funktioniert nach wie vor sehr gut, auch mit der Veränderung. Die Puzzles sind eine schöne Ergänzung, die das ganze gut auflockern. Außerdem will ich nicht zu viel verraten, aber die Einarbeitung der Puzzle ist mitunter sehr kreativ und man sollte die Puzzle auch zusammengebaut bis zum Ende liegen lassen. Meine Frau hatte zwischenzeitlich mal das erste zerstört, weil sie dachte man bräuchte es nicht mehr.

Das Fazit

Mein Fazit fällt sehr positiv aus. Ich empfand die Puzzle als schöne Ergänzung und Auflockerung der ansonsten spannenden Rätsel. Das hat immer ein wenig Ablenkung gebracht, bevor man sich wieder auf das nächste Rätsel konzentriert hat. Außerdem gab es hier nicht nur sehr kreative Rätsel im Umgang mit den Puzzles, sondern auch ein paar ansonsten sehr kreative Rätsel. Den Ansatz ein wenig Material durch die Karten einzusparen kann ich verstehen, muss aber sagen, dass die Möglichkeit sich selber zubeschummeln dadurch größer geworden ist. Das hat zwei Gründe, denn zum einen ist es nun ja möglich auf der Vorderseite der Dekodierscheibe drei Symbole einzustellen und so eine Lösung zu bekommen. Die Symbolkombinationen erhält man ja von den offen ausliegenden Dossiers und so ist es ein leichtes die Rätsel von der falschen Seite aufzuzäumen. Der zweite Grund befindet sich in der Anordnung der Hinweise im Heft. An einer Stelle mussten wir tatsächlich mal auf einen Hinweis zurückgreifen und dafiel mir sofort auf, dadurch das die beiden Tipps nebeneinander geschrieben sind, ist man immer versucht auch auf den anderen zu schauen. Das gefällt mir nicht so gut, kann aber auch an mir liegen. Vielleicht haben sich andere Spieler da mehr unter Kontrolle.

Aber das sind trotzdem nur kleine Dinge, insgesamt empfand ich diese form des Exit-Spiels mit den vier Puzzlekomponenten als sehr angenehmen Zeitvertreib und auch von der anvisierten Spielzeit mit bis zu drei Stunden wichen wir nicht ab. Also von mir gibt es zumindest für diesen Fall eine volle Empfehlung. Das zweite Set für Einsteiger haben wir noch nicht getestet.

Um spoilerfrei zu bleiben bitte ich zu entschuldigen, dass es keine Bilder vom Spielmaterial gibt.


  • Verlag: KOSMOS
  • Autor(en): Inka Brand, Markus Brand
  • Illustrator(en): Martin Hoffmann, Florian Biege
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Spieleranzahl: 1 – 4 Spieler
  • Dauer: 90 – 180 Minuten

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