Ein Blick in die Glaskugel

Auch in diesem Jahr werfe ich wieder meine Glaskugel an, um ein bißchen zu orakeln, was von der Spiel des Jahres-Jury in diesem Jahr für das Spiel nominiert wird und welche Spiele auf der Empfehlungsliste stehen werden. Dieses Jahr ist die Prognose und wahrscheinlich die Preisvergabe eine noch viel schwierigere als im letzten Jahr. Waren wir im letzten Jahr schon zum Teil von der Pandemie gebeutelt, und besonders der Kinderspielpreis des Jahres musste darunter leiden, wird es in diesem Jahr wahrscheinlich alles nur noch schlimmer ausfallen. Denn große Testrunden konnten außer über die gängigen Online-Plattformen eigentlich kaum stattfinden. Die Jury hat wie im letzten Jahr bereits verkündet, dass es wieder zu Verschiebungen kommen kann. Wenn ein Spiel nicht berücksichtigt werden konnte, wird es in das nächste Jahr geschoben. So wollten sie es auch im letzten Jahr handhaben. Deshalb weiß man natürlich in diesem Jahr auch nicht ganz genau, was aus dem letzten noch Berücksichtigung finden könnte und was aus dem jetzigen Jahrgang eventuell nach Hinten geschoben wird.

Bei der Kategorie des Kinderspielpreises halte ich mich aus diesem Grund noch viel mehr zurück als in den Vorjahren, weil mir hier total der Überblick fehlt. Letztes Jahr sollen diverse Verscheibungen zustande gekommen sein, die dann alle in diesem Jahr auflaufen würden und natürlich hat sich gerade für die Kinderspiele die Testsituation auch nicht gerade verbessert.

MicroMacro – Crime City

Zum roten Pöppel für das sogenannte Familienspiel des Jahres möchte ich aber meine 2 Cent hinzufügen. Insgesamt halte ich den Jahrgang für sehr stark. Sowohl beim roten Pöppel als auch für das Kennerspiel. Für mich bleibt aber gerade das Familienspiel immer eine Lotterie. Zumindest in den letzten Jahren. Es landen immer wieder Spiele auf der Empfehlungs- und der Nominierungsliste, die ich niemals dort erwartet hätte. Besonders Spiele aus dem Sektor der Partyspiele überraschen mich da jedes Jahr aufs neue und solche Totalausfälle wie L.A.M.A…. gruselig. Von daher bin ich vorsichtig, aber für mich gibt es in diesem Jahr vier Spiele, für die sich noch ein bißchen abheben und und von denen meiner Meinung nach auch drei nominiert werden. Beim vierten Spiel vermute ich wird wohl nur die Empfehlungsliste dabei herausspringen. Dieses Spiel ist für mich Calico. Bärenstark und ein super Familienspiel, wenn auch mit knackigen Überlegungen und wahrscheinlich Azul zu ähnlich. Es gibt zwei riesige Elefanten im Raum, an denen jeder vorbei muss, wenn er diesen Preis möchte und das sind für mich zum einen MicroMacro, weil es etwas Neues ausprobiert und in Pandemiezeiten ein gutes „Spiel“ für zwei ist. Hier muss man nur abwarten, wie die Jury das mit den Themen die darin vorkommen handhabt. Ist halt nicht immer familienfreundlich und das zweite Spiel ist für mich Die Abenteuer des Robin Hood von Michael Menzel, für das es soviele Gründe gebe es zu nominieren und auszuzeichnen. Wer Näheres wissen möchte sollte den Link zum Spiel anklicken. Als drittes Spiel sehe ich hier Punktesalat als etwas seichteren aber wahnsinnig guten Vertreter. Dieses Spiel passt denke ich perfekt in das Schema der Jury .

Was gibt es sonst noch so, was auf der Empfehlungsliste landen könnte. Ich Liste sie hier einfach mal der Reihe nach auf. Chancen haben Chakra, Biss 20, Cross Clues, Der perfekte Moment, King of 12, Flick or Faith, Taco Katze Ziege Käse Pizza, The Key, Tuppfehler, Zen Garden und Wildes Weltall.

Paleo

Kommen wir zum Kennerspiel, dessen Jahrgang ebenfalls sehr stark ausfällt für meinen Geschmack. Allerdings sind für mich die Nominierten hier nicht ganz so eindeutig. Bei zwei Spielen zucke ich zwar auch hier nicht, aber danach könnte es spannend werden. Zuviele gute Spiele haben im letzten Jahr das Licht der Welt, zumindest auf deutsch, erblickt. Ich fange mit den offensichtlichen Spielen an. Für mich ist Paleo ganz klar gesetz für den Preis. Zu Neuartig und zu gut umgesetzt zumindest für die kleinere Runde ist Paleo eine ziemliche Bereicherung des Spielekosmos. Als zweites Spiel sehe ich die Fantastischen Reiche ganz vorn. Auch hier ist das Spiel zu gut um ignoriert zu werden. Es ist zwar im Original schon etwas älter, aber auf Deutsch kam es erst im letzten Herbst heraus. Wer aber bekommt die dritte Nominierung und da habe ich mich für Anno 1800 entschieden. Das hat, muss ich zugeben rein persönliche Gründe, denn bei uns kam es so gut an, dass es ein wenig die Nase vorn hat. Aber die Konkurrenz ist stark. Man sollte nicht vergessen das Everdell erst in diesem Jahr seinen Deutschland-Release hatte und auch Gloomhaven – Jaws of the Lion käme auch besonders wegen seinem Tutorial hier in Frage. Auch in punkto Innovation sollte man Cantaloop nicht außer acht lassen, was aber mit der Wiederspielbarkeit zu kämpfen hat. Das fiel aber auch bei Exit nicht ins Gewicht. Die verlorenen Ruinen von Arnak und der deutsche Release von Aeon´s End sind ebenfalls noch Kandidaten.

Eher auf der Empfehlungsliste sehe ich Die Insel der Katzen, Forgotten Waters und Hallertau. Mit Außenseiterchancen vielleicht noch Yukon Airways, Wasserkraft und Cubitos. Jede Menge gute Spiele sind dabei. Wie jedes Jahr wird es aber wohl auch in diesem Jahr wieder einige Überraschungen geben. Bleiben wir neugierig und warten es ab bis zum 17. Mai, wenn die Jury ihre Listen veröffentlicht.

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