Deckscape – Der Test

Deckscape – Der Test

„Das weltweite Phänomen jetzt im Taschenformat“, so wirbt Abacus Spiele für seine neue Spieleserie Deckscape und meint damit das Phänomen der Escape Rooms, die sich auch in diesem Jahr noch ungebrochener Beliebtheit erfreuen. Der Ansatz gegenüber dem Genreprimus Exit ist dabei ein anderer. Das Spiel ist zwar genauso auf Karten basiert, jedoch muß hier kein Material beschrieben, keins zerissen oder gefaltet werden. Deckscape ist wiederverwertbar und kann nochmal gespielt werden. Allerdings nicht von den gleichen Spielern, denn wer einmal alles gesehen hat, weiß worum es geht und für den ist das Spiel von keinem Wert mehr. Es gibt keine alternativen Handlungsstränge oder Lösungswege, lediglich die letzte Entscheidung in diesem Spiel hat verschiedene Auswirkungen. Trotzdem hat das Spiel für Rätselfreunde durchaus seinen Reiz. Spoilerfrei!

Worum geht es ?

In Deckscape – Der Test schlüpfen die Spieler in die Rolle von Probanten, die sich für einen Test zur Verfügung gestellt haben. Sie betreten das Labor des Doktor Thyme und finden sich kurze Zeit später durch einen Fehler des Doktors in seinen verschlossenen Räumlichkeiten wieder. Die Spieler müssen nun, typisch Escape Room, durch das Lösen von Rätseln auf unterschiedlichen Karten versuchen wieder aus dem Labor zu entkommen. Nicht mehr und nicht weniger.

Wie läuft das ab ?

Ich werde hier natürlich keine Inhalte verraten, aber den generellen Spielmechanismus werde ich erklären. Zunächsteinmal sind die Karten recht großformatig, was von Vorteil ist, denn falls man das Spiel tatsächlich mit sechs Leuten spielen sollte, wäre ein kleineres Format, wie zum Beispiel die Exitgröße zu winzig. Die Vorderseite, sowie die Rückseite sind gekennzeichnet, so dass man genau weiß wie rum der Stapel liegen muß, außerdem sind die Karten von 1 bis 60 nummeriert, so dass man sie im Notfall immer wieder nach Nummern sortieren kann.

Zusätzlich wird man zu Spielbeginn noch darauf hingewiesen, dass man Papier und Stift bereitlegen sollte, um etwaigen Notizen machen zu können. Auch eine Uhr wird benötigt. Das Spiel läuft grundsätzlich so ab, dass man sich die Karte oder Karten, die oben auf dem Stapel oder später eventuell mehreren Stapeln liegen lesen darf und die Anweisungen befolgen muß. Meistens sind es Rätsel die man ließt und für die es eine Lösung gibt. Man kann versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden und wenn man sich auf eine Lösung geeinigt hat, dreht man die Karte um und erfährt ob die Lösung richtig war, oder ob man falsch liegt. War die Lösung richtig, so darf man die nächste Karte lesen und weitermachen. Ist die Lösung falsch, so notiert man sich ein Kreuz für einen Fehler und sammelt so bis zum Spielende Fehler, die dann Einfluß auf unser Ergebnis haben. In jedem Fall aber geht das Spiel weiter.

Eine zweite Eigenheit sind Gegenstandskarten, die im Laufe des Spiels auftauchen können. Diese sind für manche Rätsel erforderlich, ohne dass wir die entsprechenden Gegenstände schon gefunden haben, dürfen oder können wir manche Rätsel nicht lösen. Wenn man ein Rätsel trotzdem versucht zu lösen, wird man auf der Rückseite darauf hingewiesen, dass man einen Gegenstand für die Lösung braucht und man ein weiteres Fehlerkreuz bekommt, wenn man ihn nicht hat.

Das ist es dann auch schon, viel mehr passiert nicht. Man spielt sich durch den Kartenstapel, bis man auf Karte 60 angekommen ist. Sollte man einmal partout nicht weiterkommen, so gibt es im Verlauf des Spiels Hinweiskarten, auf denen man einen kleinen Tipp für ein Rätsel nachlesen kann, der einem natürlich die Lösung nicht verrät, aber einen kleinen Denkanstoss in die richtige Richtung gibt.

Natürlich ist hier auch wieder der Weg das Ziel, wie bei allen Escape Room Games fürs Wohnzimmer. Am Ende gibt es natürlich wieder die obligatorische zeitliche Einschätzung samt Vergleichstabelle. Für jedes Kreuz bekommt man hier quasi eine Zeitstrafe.

Das Fazit

Grundsätzlich finde ich die Idee für ein Escape Room Spiel in diesem Format sehr gelungen und auch die Qualität der Spielkarten ist sehr gut. Allerdings sind manche Karten nicht besonders gut lesbar, trotz ihrer Größe, das ist mir in der Tat ein Rätsel, warum man dann so undeutliche Schrifttypen, Farben und Schriftgrößen verwendet. Die Bilder sind aber meistens sehr gelungen.

Kommen wir zu den Rätseln, die sind sehr verschieden. Einige sind wirklich so simpel, dass ich es fast als Beleidigung empfand, einem sowas in einem Spiel zu verkaufen, für das man Geld ausgegeben hat. Andere wiederum sind sehr gut und fordernd. Unmöglich schwer finde ich keines der Rätsel, aber einige sind gelinde gesagt mehrdeutig und recht vage und erlauben durchaus mehrere Lösungsansätze. Ich werde nichts verraten, aber soetwas darf finde ich nicht passieren. Das man falsch liegt, Okay, aber das man ein Rätsel auf verschiedene Weisen verstehen kann und dann logischerweise zu einer falschen Lösung kommt, darf meiner Meinung nach nicht sein. Ärgerlich und ein wenig schade, denn ansonsten stimmt das Paket bei Deckscape. Im Vergleich zur Exitreihe richtet sich Decksacpe deutlich mehr an Familien, von der bunteren Aufmachung, der Schwierigkeit der Rätsel und dem generellen Setting. Das 12+ auf der Packung halte ich für zu hoch gegriffen und mit der Unterstützung der Eltern ist Deckscape auch mit jüngeren Spielern machbar. Für einen Freitag- oder Samstagabend, an dem man nichts besseres vor hat, eine gute Beschäftigung.


  • Verlag: Abacusspiele
  • Autor(en): Martino Chiacchiera, Silvano Sorrentino
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Spieleranzahl: 1 – 6
  • Dauer: ca. 60 Minuten

2 Gedanken zu „Deckscape – Der Test“

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