Projekt: Die perfekte Sammlung – 1995

Weiter geht es auf der wilden Fahrt durch die Vergangenheit der Brett- und Kartenspiele. Ziel ist es ja immer noch eine schöne Sammlung aufzubauen, die dann immer weiter kuratiert werden kann. In diesem Jahr widme ich mich dem Spielejahrgang 1995, der für viele wohl einer der wichtigsten in der Historie der Brettspiele sein dürfte, denn ein Spiel schickt sich an einfach alles zu verändern. Den Markt in gewisser Weise zu revolutionieren und neue Standards zu setzen. Die Rede ist natürlich von Die Siedler von Catan, oder einfach nur Catan, wie es heute, fast dreißig Jahre später nur noch heißt. Natürlich hat dieses Spiel auch auf mich einen riesigen Einfluß und eine Faszination ausgelöst, die ich nicht verleugnen kann und will. Dennoch greife ich an dieser Stelle einmal vor, Catan wird in diesem Jahrgang nicht vertreten sein. Warum? Nun ja, ich betrachte das ganze aus heutiger Sicht und Catan ist deutlich in die Jahre gekommen. Die letzten Partien machten mir einfach keinen Spaß mehr, deshalb kommen fünf andere Spiele in mein Kallax. Lasst euch überraschen, nachdem die größte Katze schonmal aus dem Sack ist.

Was passiert hier genau?

Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal bis ins Jahr 2021 zu sehen sein und nachdem das Jahr 2022 lange genug abgeschlossen ist, werde ich entscheiden, welche Spiele eventuell in das Regal einziehen und das für und wieder erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.

Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mitzuüberlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler, die ihre Erfahrungen mit uns teilen würden.

So sah mein Kallax nach Hinzufügen des Jahrgangs 1994 aus. 30 Spiele sind bisher in diesen Wohnkomplex eingezogen und heute kommen fünf weitere aus dem Jahr 1995 dazu.

Hier nun also meine Wahl. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.

Das Geheimnis der Abtei

Das Geheimnis der Abtei – Das erste Spiel aus diesem Jahrgang ist für mich Das Geheimnis der Abtei. Wir alle kannten seinerzeit Cluedo und viele fanden es eigentlich ganz okay, wenn da nicht dieses bescheuerte Glücksmoment mit dem Würfeln gewesen wäre. Das Werwareswomitundwoprinzip wusste doch zu gefallen und ich hatte schon immer einen Faible dafür. Das Geheimnis der Abtei eröffnete mir, das es doch tatsächlich noch andere Spiele gab, die sich so spielten, nur eben besser und was eignet sich besser für so ein Spiel als ein Im Name der Rose Setting in einem Kloster. Optisch hervorragend und für die damalige Zeit ein Schmuckstück, zog das Spiel damals direkt bei mir ein und wurde des öfteren gespielt. Inzwischen gibt es natürlich deutlich bessere Spiele, aber die kommen vielleicht in späteren Jahrgängen noch.

Der Große Dalmuti

Der Große Dalmuti – Schon wieder ein Spiel von Richard Garfield. An dieses kleine Kartenspiel habe ich nur gute Erinnerungen auch wenn es eigentlich gar nichts weltbewegendes veranstaltet, aber es ist ein wirklich nettes, schnell zu lernendes Spiel auch für Runden, die sich noch nciht so gut kennen. Die Spieler*innen versuchen so schnell wie möglich ihre Karten loszuwerden und wer das schafft wird zum großen Dalmuti ernannt und die Sitzordnung am Tisch ändert sich für die nächste Runde. Die Karten zeigen Werte und verschiedene Ränge. Wer Karten ausspielt muss immer diejenigen die ausgespielt wurden übertreffen. Es gibt die Werte eins bis zwölf, wobei eins der höchste Rang ist und diese Karte nur einmal existiert. Alle anderen Karten gibt es entsprechend ihres Wertes oft und somit erklärt sich schon das Spiel. Wird eine Zwölf gespielt muss als nächstes mindestens eine Elf gespielt werden. Werden zwei Elfen gespielt, müssen es mindestens zwei Zehner sein usw. Zusätzlich gibt es auch noch zwei Joker, die das Salz in der Suppe sein können. Ein oft unterschätztes Spiel, das 1995 sogar den Mensa Select Preis gewinnen konnte.

El Grande

El Grande Um dieses Spiel komme ich auch im Jahre 2023 noch nicht herum. Im Gegensatz zu Catan hat El Grande auch heute noch mehr Relevanz, denn sein Spielprinzip ist eindeutig zeitloser und gehört bis heute für mich in eine jede Sammlung. Natürlich sieht es altmodisch aus und hat vielleicht auch nicht mehr die taufrischesten Mechanismen. Moment! Doch, die sind immer noch gut und wurden bis heute kaum kopiert. Ich wünschte wirklich nur es würde eine hübschere Version dieses Reliktes geben. El Grande ist ein Area-Control Dinosaurierer, der auch heute noch viele durch seine Klasse und Eleganz (im spielerischen Sinne) in die Tasche steckt. Hier brauche ich gar nicht groß drumherumreden. Das Spiel steht bis heute in meiner Sammlung und wartet darauf regelmäßig gespielt zu werden.

Middle-Earth

Middle-Earth – Auch von diesem Spiel habe ich hier bestimmt schon des öfteren mal erzählt. Leider inzwischen äußerst schwer zu bekommen, denn die Sammler halten es fest in ihren Händen. Früher einmal, zu meiner Abiturzeit, habe ich mit diesen Karten auf ebay gehandelt und mir eine Zeitlang, für einen Schüler, eine goldene Nase verdient. Das Spiel gefiel mir auch super, aber leider gab es zu dieser Zeit nicht genügend Interessenten für das Spiel, denn Magic rollte einfach alles platt was nur Ansatzweise nach einem Sammelkartenspiel aussah. Das hier war aber für Tolkienfans das bis heute beste Sammelkartenspiel zu dem Thema, da lass ich mir nihcts erzählen. Die anderen die nach den Filmen kamen, waren nicht mal ansatzweise so gut durchdacht wie dieses Spiel, das allerdings nicht zu den am leichtesten zu durchschauenden Sammelkartenspielen gehört. Ich liebe es immer noch.

Necromunda

Necromunda – Einige werden sich nun wieder denken, was holt der denn da alles für Spiele aus der Versenkung? So soll es ja auch sein. Necromunda gehört auch zu den Klassikern aus diesem Jahrgang. Games Workshop hat einige sehr gute Spiele in seinem Portfolio gehabt, die nicht immer mit der gleichen Liebe des Mutterkonzerns behandelt wurden, aber Necromunda ist ebenso eines dieser Spiele. Ein Skirmish-Spiel, bei dem jeder in einer dystopischen Zukunft in der Megastadt Necromunda mit seiner Kriegsmeute ums Überleben kämpft. Straßenschlachten mit Freaks und waffenstarrenden Verrückten. Ein tolles Spiel mit viel tollem Hintergrund, das bis heute seine Fans hat. Ich habe das Spiel leider erste ien bißchen später entdeckt, aber wir hatten jede Menge Spaß in der Apokalypse.

Das waren sie für das Jahr 1995. Ich denke einige werden mit Unverständnis den Kopf schütteln, andere fragen sich was das für seltsame Spiele sind und wieder andere sind vielleicht dankbar für den ein oder anderen Tipp oder schauen mal über den Tellerrand zu den Sammelkarten oder Tabletops. Für mich sieht das nach einer sehr schönen Mischung aus. Was würdet ihr aus dem Jahr 1995 in euer Kallax stellen? Her mit eurer Auswahl. Nennt eure Klassiker und Geheimtipps. Lasst alle daran teilhaben. Mein Kallax sieht somit ersteinmal so aus:

Also los! Schreibt in die Kommentare, was eure Auswahl für das Jahr 1995 wäre. Ein ziemlich wichtiges Jahr für die Spiele und vor allem eines in dem es noch viele andere Möglichkeiten gegeben hätte. Ich hatte wirklich keine Probleme mit diesem Jahrgang, doch bereits der nächste verlangte mir wieder einiges an Mühe ab. Das ist aber noch Zukunftsmusik und kommt erst in zwei Wochen dran. Bis dahin…

2 Gedanken zu „Projekt: Die perfekte Sammlung – 1995“

  1. Ich ergänz dann mal Linie 1 / Goldsieber was jetzt schon in der zweiten Generation (meine Kinder) als nunmehr Familienspiel gerne rausgeholt wird und das etwas chaotische und zum in die Tischkante beißende Condottiere – letztes gerade aus diesen Gründen.

    1. Linie 1 war glaube ich damals auch für das Spiel des Jahres nominiert oder empfohlen, wenn ich mich recht erinnere. Habe ich immer mal spielen wollen, aber bin nie dazu gekommen. Condottiere war doch auch nominiert oder täusche ich mich? Aber ich bin kein Fan des Spiels. Habe es glaube ich mal in
      Oldenburg auf einem Spieleabend im Spielecafe (Litfaß) gespielt. Ob es den Brot und Spiele Abend wohl noch gibt?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.