Tal der Kaufleute 2

Tal der Kaufleute 2 / Foto: Spieltroll

Sami Laasko, Autor und Illustrator von Tal der Kaufleute hat mit ‚Die Ära der Handelsmeister‘ gleich ein zweites Spiel nachgelegt, wobei eigentlich ist es kein neues Spiel, insofern täuscht der Titel ein wenig. Es ist das gleiche Spiel, mit den gleichen Regeln, nur die Tiervölker aus dieser Version sind andere. Man benötigt das erste Spiel zum spielen nicht, sämtliche Regeln werden auch hier wieder erklärt und das Spielmaterial reicht genauso wie im ersten Set, um eine Partie mit bis zu vier Personen zu spielen. Warum also zwei Spiele? Warum nicht! Zum spielen braucht man tatsächlich nur eins, aber wenn man es gerne öfters spielen möchte, dann werden sechs Tiervölker schnell langweilig und man braucht Nachschub. Ich finde es gut, dass man eine solche „Erweiterung“ auch direkt spielen kann.

Worum geht es?

Im Tal der Kaufleute 2 spielen die Spieler erneut eins von sechs Tiervölkern, die versuchen am gemeinsamen Markt den besten Marktstand zu betreiben. Wer zuerst eine Kartenreihe mit aufsteigenden Werten von eins bis acht vor sich auslegen kann gewinnt.

Wie läuft das ab?

Wer den genauen Spielablauf wissen möchte, der sollte sich mein Review von Tal der Kaufleute ansehen. Da es im Grunde das gleiche Spiel ist, werde ich es nicht nochmal beschreiben. Die Unterschiede liegen hier wirklich nur in den Tiervölkern. Hier hat sich Laakso wieder einiges einfallen lassen und tatsächlich sechs völlig andere Völker entwickelt, die sich sowohl einzeln, nur mit dem zweiten Teil, als auch in Verbindung mit dem ersten Teil gut spielen und genug Abwechslung bieten.

Markttableau Tal der Kaufleute 2 / Foto: Spieltroll

Das Regelbuch stellt die neuen Passagen für Kenner des ersten Spiels farblich heraus, so dass man sie schnell überfliegen kann. Dabei handelt es sich aber in allen Fällen eher um Klarifizierungen von Effektabläufen (Plan) und wann bestimmte Effekte getriggert werden. Nichts Aufregendes also.

Tiervölker Tal der Kaufleute 2 / Foto: Spieltroll

Kommen wir also zu den Tiervölkern. Hier sind die experiementierenden Schnabeltiere mit von der Partie, die sich mit ihren Karten durch eine starke Kontrolle auszeichnen. Soll heißen, sie bekommen gerne zur richtigen Zeit die richtigen Karten. Die fleißigen Dreifingerfaultiere sind dagegen eher was für die Langzeitstrategen, denn ihre Effekte treten meist verzögert ein und erfordern ein gewisses Maß an Planung. Einschüchternde Stumpfkrokodile sind das Interaktionsvolk dieser Ausgabe (Waschbären des ersten Teils), denn sie bedienen sich gerne bei anderen. Wer nicht gerne konfrontativ mit seinen Mitspielern spielen möchte sollte sie nicht in Erwägung ziehen. Die freundlichen Wüstenfüchse sind wiederum das genaue Gegenteil der Krokodile, denn sie versuchen, indem sie den anderen Spielern helfen, zum Erfolg zu kommen. Sie sind nicht ganz einfach zu spielen. Auch im zweiten Teil kommt wieder ein Volk mit einem Würfel daher. Diesmal ist der Würfel pink und gehört den waghalsigen Tigeriltissen. Dieses Volk hat auch wieder ein gewisses Glückmoment auf seinen Karten eingebaut, für das man immer wieder den Würfel bemühen muß. Zu guter letzt wären da noch die wachsamen Schnee-Eulen, die mit einer besonderen Mechanik aufwarten. Die Karten dieses Volks haben Vorraussetzungen, die immer ausgelöst werden können, wenn sie erfüllt werden. Das kann sogar mehrfach pro Zug der Fall sein. Die Schnee-Eulen schaffen es, dem Spiel mehr Interaktion zu verleihen, ohne die anderen Spieler direkt anzugreifen.

Das Fazit

Mehr gibts erstmal nicht zum Tal der Kaufleute zwei zu sagen. Es ist im Prinzip das selbe Spiel und eigentlich ein Hybrid zwischen Erweiterung und zweitem Teil. Für mein Empfinden ist der zweite Teil der hübschere, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Der größte Kritikpunkt an Teil 1 war aus meiner Sicht, das es zu wenig verschiedene Tiervölker gab, denn davon lebt das Spiel in der Tat und wenn man es öfters in einer vierer Runde spielt, hat man nicht soviel Auswahl. Das Spiel an sich ist, wie schon beim ersten Teil erwähnt, brilliant. Der Mechanismus des Deckbuilding mit anschließender Dekonstruktion des zuvor aufgebauten ist wirklich innovativ und funktioniert super. Auch im zweiten Teil ist das genau so.

Marktstand Tal der Kaufleute 2 / Foto: Spieltroll

Also, lange Rede, kurzer Sinn. Wer das Spiel ausprobieren will, sollte sich den ersten Teil zulegen, denn ich finde die Tiervölker ein wenig zugänglicher. Danach wird der zweite Teil eh gekauft, wenn es gefällt, weil auch beim Tal der Kaufleute gilt: „Mehr Auswahl! Mehr gut!“. In diesem Sinn gehört es in meine Kategorie der guten Erweiterungen. Obwohl eigentlich ist es ja gar keine… Irgendwie aber schon! Ach egal!


  • Verlag: Schwerkraft-Verlag
  • Autor(en): Sami Laakso
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • Spieleranzahl: 2 – 4
  • Dauer: 20-30 Minuten

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