Es ist kalt geworden draußen. Eigentlich eine gute Zeit sich drinnen einzuigeln und in der warmen Wohnung ein paar Spiele auszuprobieren. Genügend Spiele wären auch vorhanden nur leider holt meine Frau und mich mal wieder die Arbeit zum Jahresende ganz schön ein. Zwei Projekte fordern viel Aufmerksamkeit von mir und führen zu langen Arbeitszeiten und somit zu wenig Freizeit um dem geliebten Hobby zu fröhnen. Eigentlich haben wir im letzten Monat nur recht wenig neue Spiele ausprobiert und insgesamt auch nur wenig gespielt. Wenn kam es eher vor, das ich mich noch mal alleine vor ein Solospiel gesetzt habe, weil meine Frau zu geschafft von der Arbeit war oder einfach keine Lust mehr hatte. Unsere gemeinsamen Hoffnungen liegen auf den freien Feiertagen und den Betriebsferien unseres Arbeitgebers, um ein paar größere Neuheiten des Jahres zu spielen. Da ich das Vorwort an dieser Stelle ja auch immer für ein paar Ankündgungen nutze, sei gesagt, das in den nächsten Tagen die Top 100 ins Dauerangebot des Menüs umziehen und das es natürlich, wie immer am Ende des Jahres auch meine Top 10 des Jahres geben wird. Momentan sichte ich das ganze Jahr nochmal und muss feststellen, dass ich gar nicht so viele Spiele rezensiert habe und neben ein paar Highlights auch viel Schatten in diesem Jahr dabei war.
Faraway – Am häufigsten im vergangenen Monat habe ich Faraway von KOSMOS gespielt. Das Spiel ist echt eine nette Herausforderung für Zwischendurch. Wenn du das Spielprinzip verinnerlicht hast, kannst du schnell eine Partie spielen und es bleibt auch selten bei einer. Trotz des durchaus schnellen Charakters kannst du hier nicht ganz einfach so herunterspielen, sondern musst immer noch auf die Auslage reagieren. Nach einigen Partien wird dein eigenes Spiel ein wenig schematischer, da du inzwischen weisst was geht und was nicht. Aber banal wird das nie und du hast immer eine nette Denksportaufgabe und nicht selten auch mal einen Knoten im Kopf. Die Review ist bereits geschrieben und wurde im letzten Monat veröffentlicht.
Nimalia – Hier mal eine Empfehlung für ein Spiel, dass im vergangenen Jahr deutlich zu kurz gekommen ist. Nicht nur bei uns auf dem Tisch sondern ganz allgemein. Nimalia ist ein zeimlich gelungenes Kartenlegespiel, bei dem es auf das richtige Stapeln der Karten ankommt, um die offen liegenden Aufgaben am besten zu bewältigen. Ähnlich dem Kartographen sind alle Informationen von Beginn an offen und wir müssen uns darauf einstellen. Nimalia erreicht da durch ganz wenig eine Menge Spiel. Durch die Boardgamearena kam das Spiel wieder zurück in unseren Fokus und wurde auch gleich wieder auf den Tisch geholt. Wer etwas mehr wissen möchte findet den Link zur Review hier.
Cascadia: Rolling Hills – Auch hier gibt es die Review seit kurzem online. Cascadia: Rolling Hills hat mich tatsächlich ein wenig in seinen Bann gezogen. Es macht mir Spaß alleine auszuknobeln, wie ich am besten Tiere sammel, um die Aufgaben zu erfüllen, die die unterschiedlichen Pläne mir vorgeben. Das alles würde natürlich nur halb so viel Spaß machen, würde Cascadia: Rolling Hills einem nicht eine Kampagne mit schwieriger werdenden Aufgaben vor die Füße werfen, die sich in der Tat immer ein wenig anders spielen. Das hängt allein an der Kombination von Bonuskärtchen, Spielplan und zu erreichenden Punktezahlen und speziellen Aufgaben. Eine Partie ist schnell in zwanzig bis dreißig Minuten gespielt und genau das Richtige nach dem Feierabend oder nach dem Abendbrot. Mir macht das momentan wirklich immer wieder Freude.
Erde – Apropos Freude! Auch Erde macht mir nach wie vor viel Spaß. Ich habe immer noch das Bedürfnis es öfter Spielen zu wollen und komme momentan leider nicht mehr allzu oft dazu es auf dem Tisch zu spielen. Die Version in der Boardgamearena ist allerdings ganz toll, wenn auch fast nur am PC spielbar, um den Überblick zu behalten. Ich mag das Spiel so sehr, dass ich es immer anwerfe, sobald die Zeit dazu besteht. Wer Spiele mag, in denen es darum geht viele Karten in abhängigkeiten zu bringen und daraus Punkte zu ziehen ist hier genau richtig. Mein momentanes Lieblingsspiel, nachzulesen in der Top 100 diesen Jahres.
Kronologic: Paris 1920 – Die erste richtige Neuheit diesen Monat ist auch schon gar keine mehr, denn das Spiel ist schon ein paar Monate auf dem Markt. Kronologic: Paris 1920 ist leider im sommer total an mir vorbei gerauscht. Das natürlich völlig zu Unrecht, aber ich kann ja auch nicht auf alles achten. Kronologic ist ein Deduktionsspiel der einfacheren Sorte und somit voll familientauglich. Wer ein bisschen innerhalb der Familie eine Denksportaufgabe erleben möchte und auch gerne mal ein Verbrechen logisch deduzieren möche, sollte hier mal vorbeischauen. Es geht hier rein um den Zeitpunkt eines Verbrechens und welche der beteiligten Personen sich zu welcher Zeit wo befunden haben. Wer das zuerst herausfindet gewinnt. Das Besondere ist, das immer wenn jemand geheime Informationen erhält, auch Informationen für die Allgemeinheit preisgegeben werden. Eine Review wird folgen, aber wahrscheinlich nicht mehr in diesem Jahr.
Castle Combo – Eigentlich müsste Castle Combo schon bei den „Üblichen Verdächtigen“ ganz unten auftauchen, aber es erscheint ja erst im nächsten Jahr und ich habe immer noch keine andere Version. Ich spiele es aber nach wie vor so gerne, dass ich eure Aufmerksamkeit auf dieses tolle Kleinod lenken möchte. Ich erwarte sehnlichst die KOSMOS-Version und behelfe mir bis dahin auch hier mit der Boardgamearena, wo das Spiel auch auf deutsch bereits verfügbar ist. Das Spiel ist, sofern du die Regeln beherrscht aber auch absolut sprachneutral.
Neuland – Von Neuland habe ich tatsächlich absolut gar nichts erwartet und wurde deshalb eindeutig positiv überrascht. Rein von der Optik sah es sehr gewöhnlich aus und konnte mich nicht vom Hocker reißen, dennoch war das Plättchengelege dann doch relativ interessant und wusste zu gefallen. Sogar thematisch machte das etwas Sinn, denn wir als Nordmänner und -frauen beheimaten für uns neues Land und benötigen Rohstoffe die wir vom zentralen Brett einsammeln und in unseren eigenen Bereich einbauen müssen. Dabei müssen wir die richtigen Rohstoffe um unsere eigenen Gebäude platzieren. Daraus entwickelt sich ein Puzzle bei dem wir möglichst effizient Rohstoffe anordnen müssen, um sie maximal ausnutzen zu können. Eine Review folgt vielleicht sogar noch dieses Jahr.
Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde – Eines der Spiele auf die ich mich vor Essen am meisten gefreut habe. Ich bin riesen Herr der Ringe Fan und von daher verschlinge ich alles aud dieser Richtung. Ich bin aber auch großer Fan von 7 Wonders und dort im speziellen von der Zweispieler*innen-Variante 7 Wonders Duel. Hier werde ich also gleich doppelt in die Arme geschlossen und komme gar nicht daran vorbei. Das Spiel ist absolut sprachneutral vom Spielmaterial her und die Regeln finden sich online auch in deutscher Sprache. Bei dieser Neuinterpretation von 7 Wonders Duel gelingt den beiden Autorengenies Antoine Bauza und Bruno Cathala tatsächlich ein kleines Meisterwerk in Sachen thematischer Umsetzung auf die Spielmechaniken. Die ganze Herr der Ringe Geschichte findet sich hier mechanisch wieder. Sei es der Weg des Ringträgers zum Schicksalsberg, die Mobilisierung der Völker Mittelerdes oder die Verteidigung gegen die dunklen Horden. Das Spielprinzip des Originals ist schon preisverdächtig und wird hier eigentlich sogar noch verbessert. Ich brauche aber dennoch ein paar Durchgänge mehr um hier ein abschließendes Urteil zu bekommen. Soll heißen die Review bruacht noch ein kleines Weilchen.
Media Aetas – Auch Media Aetas erfreut sich nachhaltiger Beliebtheit in unserem Hause. Ich berichtete ja bereits, dass es auch auf dem letzten Spieleabend sehr gut ankam. Seit dem haben wir es weider und wieder gespielt und ich muss sagen das Media Aetas eine erstaunliche Wirkung entfacht. Allein das Spielmaterial macht Lust es wieder aus der Schahtel zu holen und eine Partie zu spielen. Darüber hinaus verfestigen sich nach diversen Partien bestimmte Spielweisen, die du aber bereits im Ansatz erkennst und durch entsprechende Gegenmaßnahmen in die Schranken weisen kannst. Tolles Spiel. Wer mehr wissen möchte, kann das in der Review nachlesen.
Rauha – Das Spiel sieht fantastisch aus und fiel meiner Frau sofort ins Auge. Das Material ist genauso toll und macht Spaß. Das Spiel allerdings ist ein wenig speziell, obwohl es eigentlich nichts Außergewöhnliches von seinen Spieler*innen will. Dennoch musst du hier ein wenig aufpassen, besonders als Neuling, dass du dich hier nicht in eine Sackgasse manövrierst, was passieren kann, wenn du nicht mehr genügend Energiekristalle hast, um deine Aktionen zu bezahlen. Wir spielen jede Runde ein Plättchen aus, entweder in unsere Auslage oder wir verkaufen es (was nicht besonders gut ist). In der Auslage sammeln wir dann Symbole und lösen über ein Raster Aktionen aus. Dafür spielt die Anordnung eine Rolle. Rauha scheint mir insgesamt bisher ein bisschen zu verkopft aber nicht uninteressant. Auch hier brauche ich noch weitere Partien bevor ich mehr dazu sagen kann.
Das war es leider auch schon wieder für diesen Monat. Mehr Neues war nicht drin und leider gab es generell zu wenig Spielzeit. Schauen wir mal weiter.