Schon vor einiger Zeit wurde an mich herangetragen, dass ich einige Begriffe in meinen Texten benutze, mit denen Menschen, die in der Brettspielerei noch nicht so bewandert sind wie ein passionierter Spieler, nichts anfangen können. Leider benutzen bestimmte Szenen halt unter einander irgendwann Codes und Begriffe mit denen man sich schnell verständigen kann, was es für Neulinge immer erstmal schwierig macht. Außerdem benutze ich vielleicht manche Begriffe auch ein wenig anders als andere Leute die sich mit Brett- und Kartenspielen beschäftigen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen eine Serie von kurzen Begriffserklärungen zu starten in denen ich dann auch ein paar Beispielspiele nenne, die für den erklärten Begriff stehen. Diese Serie soll in unregelmäßigen Abständen erscheinen und als kleine Hilfestellung dienen.
Genug der Einführung ich fang einfach mal an…
Eurogame
Als Eurogame bezeichnet man heutzutage ein Brettspiel, das von Spielmechaniken dominiert wird, die wenig bis gar nicht glücksbasierend sind und es allen Spielern erlaubt am Spiel bis zum Schluß teilzunehmen und auch Gewinnchancen zu haben. In vielen Spielen ist es dabei auch möglich durch verschiedene Wege zum Ziel zu kommen. Außerdem haben diese Spiele immer ein Thema, das aber nicht unbedingt etwas mit dem Spielprinzip zu tun haben muss. Das heisst, ich kann zum Beispiel Steinchen auf einem Brett hin- und herschieben, um bestimmte Werte von Waren an einem Markt zu simulierenen, ohne dass die Spieler tatsächlich jemals mit Waren am Tisch handeln müssen.
Der Begriff ist ein wenig mit der Historie der Brettspiele verknüpft, denn der Spielemarkt war früher deutlich amerikanisch geprägt und hatte viele, zum Teil nur auf Glück basierende Spiele, mit denen man zwar durchaus seinen Spaß haben konnte, die aber wenig Anspruch hatten. Bekannte Vertreter sind zum Beispiel sowas wie Monoploy, Risiko, Das Spiel des Lebens oder auch Hotel. Als 1995 dann Die Siedler von Catan auf der Bildfläche erschien, das für die überwiegend in Deutschland populären Autorenspiele stand und ein weltweiter Hit wurde, prägte der Begriff der German Games die Szene in Amerika. Dieser wurde dann später zum heute bekannten Eurogame, da diese Welle aus Deutschland bzw. Europa in die Welt getragen wurde. Der Begriff der Autorenspiele wäre vielleicht der richtigere, denn das ist, es was diese Spiele eigentlich ausmacht, sie haben einen Autoren, der viel Denkarbeit in das Spielsystem eines solchen Spiels gesteckt hat. Autorenspiel klingt aber einfach zu verkopft. Eurogames müssen dabei auch nicht mehr zwingend aus Europa stammen, auch Amerikaner, Koreaner oder Brasilianer können ein Eruogame entwerfen und auf den Markt bringen. Eurogame ist heutzutage ein feststehender Begriff für diesen bestimmten Spieltypus.
Bekannte Vertreter: