Aeon´s End ist als Spiel ja schon ein paar JAhre auf dem Markt. Deutschland ist in dieser Hinsicht ein Nachzügler. Frosted Games und Pegasus haben sich dann endlich entschlossen dieses Spielphänomen nach Deutschland zu bringen und das ist bestimmt ein ganzes Stück Arbeit, denn viele Texte sind zu übersetzen. Inzwischen wurde angekündigt das ganze Franchise in den nächsten Jahren nach und nach auch in Deutschland zu veröffentlichen, denn das Interesse an dem Spiel ist sehr groß. Inzwischen sollte auch die nächste große Box sowie zwei weitere Erweiterungen erschienen sein. Das Spiel hat es sogar auf die Empfehlungsliste für das Kennerspiel des Jahres 2021 geschafft. Wer Näheres über das Spiel erfahren möchte, sollte zunächst meine Review zu Aeon´s End lesen, um sich mit dem Spielprinzip vertraut zu machen. Neben dem Material, dass ich dort ein wenig kritisiert habe, hat Aeon´s End nur ein weiteres Manko. Man will mehr. Mehr Bosse, mehr Charaktere, mehr Zauber und anderes Material und da man das von vornherein wusste, wurde gleich mit dem Grundspiel zwei kleine Erweiterungen mit neuem Material veröffentlicht. Aus den Tiefen ist die erste Erweiterung für Aeon´s End. Der Kartentrenner für den Erzfeind ist sogar schon in der Grundbox enthalten.
Was ist neu?
Wer den Blog kennt, weiss, dass es bei Erweiterungen nciht nocheinmal um das Thema an dieser Stelle geht, sondern lediglich darum, was die Erweiterung an neuem Material zu bieten hat. Also lege ich mal los, denn trotz der kleinen größe der Schachtel, ist hier doch einiges drin. Neben einem kleinen Regelzettel sind 80 neue Karten, ein neues Bosstableau und drei neue Rissmagiertableaus enthalten. Die 80 Karten teilen sich dabei in 59 Spieler- und 21 Erzfeindkarten auf. Unter den Spielerkarten finden sich ein neuer Kristall, fünf neue Zauber und 2 neue Artefakte. Hinzu gesellen sich 3 Startdeckkarten für die drei neuen Rissmagier und 8 Auswahlkarten.
Wie läuft das ab?
Diese kleine Erweiterung splittet sich eigentlich grob in zwei Teile. Zum einen haben wir die drei neuen Riss-Magiere mit den neuen Fähigkeiten und den neuen Karten spielbaren Karten und den zweiten Teil mit dem neuen zu bezwingenden Boss. Ich werde mal auf alles ein wenig eingehen ohne zu ief ins Detail zu gehen.
Riss-Magiere
Z´hana – Aus den Tiefen ist zwar nur eine kleine Erweiterung, aber mir kommt es ein bißchen so vor, als das sie hier ein paar sehr gute Verkaufsanreize schaffen wollten. Z´hana ist bei weitem, für meinen Kenntnisstand die mächtigste Riss-Magierin bisher. Sie ist deutlich besser als alle Charaktere des Grundspiels. Während ich im Grundspiel noch ein wenig mit den Spezialfähigkeiten vieler Magiere haderte, die sich dann aber im Spiel mit größeren Gruppen als deutlich wertvoller, als im Spiel zu zweit erwiesen, ist bei Z´hana von Beginn an alles klar. Sie kann einem vor allem Zeit versachffen, denn sie muss ihre Fähigkeit fünfmal aufladen und kann dann sieben Schaden von der Feste heilen. Hier muss man gar nicht erst lange darüber nachdenken, warum das wertvoll ist. Das bleibt aber nicht ihr einziger Vorteil, denn ihr vierter Riss muss nur noch aktiviert werden. Dazu kommt ihr Startzauber Ewige Glut, den ich ebenfalls für recht gut halte, denn er kann einen gebunden Zauber wirken und dieser Zauber bleibt dann auch noch weierhin gebunden. Das kann ebenfalls sehr nützlich sein. Ihr Nachteil ist der nicht vorhanden erste Riss.
Reeve – Auch Reeve finde ich sehr viel besser als die gesamten Magiere des Grundspiels. Sie ist eine harte Kämpferin und ist glaube ich für ANfänger recht gut geeignet, weil sie schon von sich aus ein nicht zu verachtenden Schadenspotential aufweisst. Für nur vier Aufladungen kann sie ihre Fähigkeit zünden und damit einem Monster fünf Schaden und einem anderen Monster drei Schaden zufügen. Das ist recht ordentlich. Die Risse zwei und vier sind dazu sehr schnell aktivierbar. Sie hat keinen Zauber sondern einen Kristall in ihrem Startdeck, der ihr zusätzliches Aetherium liefern kann.
Nym – Der dritte Magier im Bunde hingegen ist ein eher schwacher. Die Fähigkeit klingt ersteinmal gar nicht so schlecht, denn für fünf Aufladungen kann er sich die oberste Erzfeinkarte anschauen und sie abwerfen, wenn es ein Angriff ist darf er das sogar noch einmal wiederholen. Diese Fähigkeit ist sehr vom Erzfeind abhängig und daher nicht immer gut. Ich würde sogar vermuten, dass es in Zukunft Bosse geben wird, bei denen das eher Kontraproduktiv sein könnte. Sein Zauber Zunder ist hingegen gut, da vielseitig benutzbar. Auch seine Risse sind nicht besonders schnell zu aktivieren.
Auf die Zauber, Kristalle und Artefakte geh ich jetzt mal nicht näher ein, viele von ihnen sind situativ, aber sie erhöhen deutlich den Wiederspielreiz und die Möglichkeiten für das Spiel.
Die Horden-Muhme – Ein etwas seltsamer Name für einen Erzfeind ist dieser Boss einer, der einen höheren Schwierigkeitsgrad aufweist. Angegeben wird er mit 6 und die Muhme ist in der Tat nicht leicht zu bezwingen, da sie Horden von Troggs ausspielen kann. Kleine Monster mit zwar wenig Lebenspunkten in drei verschiedenen Sorten, die stärker werden, je mehr eines Typs ausliegen. Da muss man ersteinmal mit genügend Schaden gegenstuern können, damit die einzelnen Biester nicht zu heftig um sich schlagen können. Hinzu kommen 60 Lebenspunkte der Muhme, die man auch ersteinmal aufbringen muss. Wieder eine total andere Bossmechanik und wie man von WOW ja schon weiss, kann man hier ziemlich viele tolle Bosse entwickeln, die immer wieder neue Heruasforderungen darstellen.
Das Fazit
Zu den negativen Punkten des Grundspiels, die sich hauptsächlich auf die Optik und das Material bezogen, trägt diese Erweiterung auch keine Änderung bei, denn sie ist zur gleichen Zeit produziert worden. Auch hier gibt es die gleiche langweilige, generische Grafik mit den kleinen Schwächen. Die Magiere und der Boss rechtfertigen aber einen Kauf ohne weiteres. Die Erweiterung ist ihr Geld wert, wenn man mehr Abwechslung für sein Aeon´s End haben möchte. Rein spielmechanisch gibt es hier nichts auszusetzen und ich würde eine klare Empfehlung für Aus den Tiefen aussprechen.
- Verlag: Frosted Games, Pegasus Spiele
- Autor(en): Kevin Riley
- Illustrator(en): Scott Hartman
- Erscheinungsjahr: 2020
- Spieleranzahl: 1 – 4
- Dauer: 60 Minuten