
Bei kurzweiligen Kartenspielen scheiden sich oftmals die Geister. Einige lieben ein Spiel und loben es über den Klee, während andere das gleiche Spiel total doof finden. Das gilt natürlich für nahezu alle Spiele, aber mein persönliches Empfinden sagt mir, dass es bei Kartenspielen besonders ausgeprägt ist. Einige lieben „ihr“ Spiel und können mit Neuem wenig anfangen, während andere immer wieder auf der Suche nach der nächsten Neuheit sind, die etwas total anders macht, als alles bisherige. Katz Fatz ist ein neues Kartenspiel und es macht absolut nichts neu. Es ist das nächste Spiel, das das alte Spielprinzip des Mau Mau und von Uno wieder aufgreift und eine neue Variation davon darstellt. Insofern sind die Leute die Neues suchen hier schon mal falsch, aber ich persönlich finde du kannst gerne etwas Altbekanntes neu aufwärmen, wenn du es gut machst. Ist Katz Fatz gut? Ich finde schon…
Worum geht es?
Das Spiel ist rund um das Thema Katzen gebaut und hat ein paar wirklich hübsche Ideen zu bieten, wenn es um das alte Spielprinzip des zuerst Kartenloswerdens geht. Damit ist auch schon alles gesagt.

Wie läuft das ab?
Katz Fatz kommt in einer kleinen Schachtel und enthält nichts außer einem Satz Karten, einer Anleitung und einem Punkteblock. Mehr Material braucht es nicht. Der Kartensatz unterteilt sich in zwei verschiedene Teile. Der eine, sehr kleine, zeigt Katzenspielzeug und besteht aus nur zehn Karten. Der andere enthält 72 Katzenkarten in sechs verschiedenen Farben und unterschiedlichen Werten. Manche dieser Karten sind auch mehrfarbig.
Zur Spielvorbereitung werden beide Stapel getrennt voneinander gemischt. Vom Spielzeugstapel werden verdeckt vier Stück ausgewählt und als Stapel in die Mitte gelegt. Die oberste Karte wird aufgedeckt und zeigt uns das Spielzeug für die aktuelle Runde. Von den anderen Karten erhält jeder acht Stück auf die Hand. Neben dem Nachziehstapel werden Spieler*innen plus eine Karte auf gedeckt. Das Spiel geht also über vier Runden und zu Beginn nimmt sich jeder reihum eine der Karten aus der Mitte und legt sie vor sich als den persönlichen Ablagestapel. Die verbleibende Karte ist der allgemeine Ablagestapel in der Mitte. Dann geht es los.

Wer an der Reihe ist muss zwei Aktionen machen. Es gibt nur zwei, also wird hier gemischt oder doppelt ausgeführt. Die Aktionen sind ganz einfach Karte ziehen oder Karte ausspielen. Wollen wir eine Karte ausspielen, so dürfen wir das auf jeden Ablagestapel tun. Die Bedingung dafür ist das die Farbe oder die Zahl der Karte stimmen muss. Dabei ist es aber egal, ob ein Minus vor der Zahl steht. Die Katzenkarten zeigen mitunter zusätzliche Symbole, bei denen wir bestimmte Dinge tun dürfen oder müssen. Dabei spielt es auch eine Rolle, wo wir die Karte ablegen. Dazu gleich mehr. Die zweite Aktion ist noch simpler wir ziehen einfach eine Karte vom Stapel auf die Hand. Nach zwei Aktionen ist der oder die nächste an der Reihe.
Wir machen das so lang, bis irgendwer die Hand leergespielt hat. Dann werden die Punkte im eigenen Stapel gezählt. Pluspunkte sind toll Minuspunkte natürlich uncool.

Die Karten und ihre Fähigkeiten sind natürlich auch hier das Salz in der Suppe. Es gibt zum Beispiel Schmusen Karten mit denen wir negative Karten in unserem eigenen Stapel negieren können. Legen wir eine Karte mit bettelnder Katze auf den eigenen oder einen fremden Stapel ziehen wir die entsprechende Anzahl Karten. Ebenso können wir eine Karte mit Katzenklo spielen, die immer relativ hohe Minuswerte zeigen. Wer sie erhält darf zur Kompensation eine Karte in die Mitte ablegen ohne auf die Farben und Zahlen achten zu müssen. Zeigt die Karte auf dem eigenen oder fremden Stapel eine Spielzeugmaus, so legen wir die aktuelle Spielzeugkarte zu uns. Die Spielzeuge haben allesamt Sonderregeln für die jeweilige Runde und solange wir die Karte besitzen dürfen wir sie einsetzen. Drei weitere Symbole beziehen sich auf den neutralen Stapel. Mit diesen müssen wir die jeweils ober Karte unserer Ablagestapel im oder gegen den Uhrzeigersinn tauschen. Mit der Kralle, dürfen wir eine Karte von einem fremden oder eigenen Stapel in die Mitte ablegen.
Am Ende werden die Punkte gezählt und wir spielen insgesamt vier Runden. Es gibt auch noch zwei zusätzliche Wertungen ganz am Ende. Für diese Wertung kontrollieren wir nach jeder Runde zwei Dinge. Wir zählen die Spielzeugmäuse in unserem Ablagestapel und machen Kreuze auf dem Spielblock, Je mehr Kreuze wir machen desto mehr Punkte können wir bekommen. Das zweite sind Farbkleckse und dazu zählen wir die Farben der Karten auf unserer Hand am Ende des Spiels. Für jede Farbe erhalten wir auch hier ein Kreuz. Je weniger wir hier am Ende haben, desto mehr Punkte gibt es hier.

Das Fazit
Katz Fatz ist natürlich nicht das innovativste Spiel, aber eines das uns tatsächlich viel Freude bereitet. Natürlich hagelt es hier negative Punkte auf den Stapeln der Mitspieler*innen und die ärgern sich darüber. Was mir sonst eher nicht so gefallen würde macht mir bei solchen Spielen nichts aus und das ist bei Katz Fatz besonders erträglich, weil die Partie auf vier Runden angelegt ist. Es läuft fast nie in jeder Runde schlecht, so dass sich das gut aushalten lässt. Außerdem gibt es tatsächlich verschiedene Strategien die hier ausprobiert werden können, sofern das Glück auch mitspielt. Mäuse bringen nicht nur das aktuelle Spielzeug, sondern sind auch am Ende gut und können einen Punkteschub bedeuten. Wer immer darauf achtet nicht zu viele Farben auf der Hand zu haben, falls eine Runde mal abrupt zu Ende geht, nimmt nach vier Runden einen guten Stapel Punkte mit nach Haus. Auch viele Schmusen Karten zu bunkern schadet nicht.
Wir finden Katz Fatz momentan äußerst kurzweilig und spielen es sehr gerne. Seit langem mal wieder ein solches Kartenspiel, das uns nicht langweilt und nach kurzer Zeit zum Halse raushängt. Durch die verschiedenen Ablagestapel und Karteneffekte ist viel Abwechslung geboten. Uns macht es wirklich Spaß und wir können es nur empfehlen.
Zwei kleine Kritikpunkte gibt es aber dennoch. Zum einen ist die Schachtel natürlich wegen des Blocks überdimensioniert für einen simplen Kartenstapel und zum anderen und das wiegt leider schwerer, ist Katz Fatz wieder eines dieser Kartenspiele, dass es nicht schafft, seine besonderen Fähigkeiten in die Ecken der Karten zu drucken, damit du diese auch bei aufgefächerten Karten in der Hand sieht. Das ist leider einfach nur blöd und nervt beim Spielen gehörig.
- Verlag: Skellig Games
- Autor(en): Nils Nilsson
- Illustrator(en): Roman Kucharski
- Erscheinungsjahr: 2025
- Spieleranzahl: 2 – 5 Spieler*innen
- Dauer: 20-30 Minuten
Probiert mal Crack List aus.
Ein Spiel das Uno und Stadt, Land, Fluss vereint und auch in großen Gruppen Spaß macht.