#014 Blogbuch – Messe

Endlich ist es wieder soweit! MESSEZEIT! Was für viele Feiernde das Oktoberfest, für Kinder Weihnachten und für Herner die Cranger Kirmes ist, ist für die analogen Gamer der Nation die SPIEL in Essen. Ein Mekka, ein Muss, ein Event bei dem du angeblich Freunde triffst und neue findest, viele Spiele ausprobierst und natürlich hemmungslos einkaufen kannst. Ja ich übertreibe und mal hier ein Bild, dass sich mir dort selten bot. Ich finde die SPIEL zwar auch toll, aber nur wenn ich bereits da bin. Zu hier hinzukommen finde ich ist meist eine Tortur. Zu volle Bahnen und zu wenige Züge zu den Stoßzeiten, zu viele Menschen auf zu wenig Raum. Zum Glück begrenzen sie das inzwischen, auch wenn ich es schade finde, dass Leute nicht mehr spontan auf die Messe gehen können, weil sie ausverkauft ist. Vielleicht muss doch mal über einen anderen Standort nachgedacht werden? Ketzerei! Ich weiß! Die Messe ist natürlich sehr wichtig für unser aller Hobby, denn dort werden die meisten Spiele vorgestellt und im Hintergrund Kontakte geknüpft. Die Messe sorgt dafür, dass wir im nächsten Jahr so viele tolle Spiele hier bei uns kaufen können. Allerdings sorgt sie natürlich auch dafür, dass Blogger wie ich und solche die euch was verkaufen wollen und damit Geld verdienen auch etwas zu Schreiben haben.

Vorberichterstattung, Nachbearbeitung, jede Menge Toplisten über Neuheiten, die meisterwarteten Spiele. Welche Kenner-, Experten- und Sonstwas Spiele musst du kaufen und was weiß ich noch alles. Wochenlang gibt es in den meisten Blogs kein anderes Thema mehr. Okay, das ist ja auch fein. Die SPIEL ist nun mal jedes Jahr so etwas wie der neuerliche Urknall also fokussiert sich auch vieles darauf und wenn ich ehrlich bin, richte ich mich ja auch danach. Meine Top 100 zum Beispiel bringe ich regelmäßig direkt vor der Messe heraus und beginne von da ab mich mit einem neuen Jahrgang an Spielen zu beschäftigen. Auch ich mache einen Ausblick auf die Spiele, die mich besonders interessieren. Also was labre ich hier rum.

Ich wollte eigentlich nur über diese „lustigen“ Beiträge reden, die ich auf manchen Blogs immer wieder finde, die sich an absolute Essen-Neulinge richten sollen. So eine Art Tutorenvideo oder -beitrag mit denen diesen erklärt wird, was da in den heiligen Hallen so abgeht, wie sie sich verhalten müssen und welches Material an Überlebensausrüstung sie unbedingt benötigen, um so einen Tag auf der Messe durchzustehen. Gerade so als wenn sie selber auf der Suche nach den Verborgenen Ruinen von Arnak wären. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das tatsächlich irgendwen interessiert, ob es wirklich Menschen gibt, die sich sowas anschauen oder durchlesen. Muss wohl, sonst würden sie es nicht produzieren. „Junge, zieh´ dich warm an!“ Bereite dich vor. Gutes Schuhwerk ist Pflicht. Trinke ausreichend. Gib nicht zu viel Geld aus – mach dir ein Budget, bring dir Taschen mit usw. Meine Güte. Lebens- und Überlebenstipps für die dumme Masse da draußen. Sind wir Gamer wirklich so doof und lebensunfähig, wie unsere eigene Community es uns glauben machen will?

Keine Ahnung. Ich kann das einfach nicht glauben. Ich will das auch nicht glauben. Aber diese Beiträge nehmen zu und scheinen sich zu klicken. Sie sind natürlich auch eine billige Art schnell Content zu erschaffen aber ich würde mir an mancher Stelle einfach wieder mehr Substanz wünschen. Mehr wirklichen Inhalt und nicht dieses Pseudozeug überall. Ich möchte mir nicht von irgendwelchen Leuten erklären lassen, wie ich mich zu verhalten habe, auf einem Event, den ich selbst erfahren möchte. Ja ich weiß, ich muss das ja auch nicht lesen. Mache ich ja auch schon gar nicht mehr, weil ich mich drüber aufrege. Aber jedes Jahr zur Messe kommt inzwischen dieser Schwall absolut nutzlosen Contents mit dem sie sich wahrscheinlich nur selbst vor den dummen Massen beschützen wollen. Es war immer wieder ein Problem auf der Messe, das einiges Verhalten doof war, das Trolleys oder Riesenrucksäcke zu Stolperfallen und Prügelinstrumenten wurden. Aber vieles davon hat auch mit der Messe selbst und ihrer Größe zu tun gehabt.

Ich war nur im letzten Jahr noch mal kurz da und hatte in den Jahren davor schon die Schnauze voll. Immer mehr Leute und Aussteller in den gleichen Hallen schien irgendwann nicht mehr zu gehen. Die Gänge waren so voll und zum Teil verstopft. Deswegen finde ich es gut, dass sie jetzt auch eine Grenze ziehen. In diesem Sinne, zieht euch warm an und hört auf die Kollegen, die haben jahrelange Erfahrung und Wissen was ihr tun müsst.

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