#49 Was ist eigentlich? – Rondell

Die meisten von euch dürften eine Ahnung haben, was mit Rondell gemeint ist, auch wenn sie vielleicht gar nicht wissen, woher der Begriff ursprünglich kommt. Der Rondell-Mechanismus, oder sagen wir besser, Rondelle als Mechaniken, erfreuen sich momentan wachsender Beliebtheit und kamen in den letzten Jahren in immer mehr Spielen zum Einsatz. Wie genau funktionieren diese Rondell-Mechanismen? Gibt es Unterschiede und was ist das Besondere an ihnen?

Rondell/Rondell-Mechanismus

Der Begriff des Rondells kommt ursprünglich aus der Architektur un bezeichnete eine bestimmte Art von Festungsanlage, die wie ein etwas vorgelagerter Turm aus einem Wall herausragt und rund ist. Die runde Form ist dann auch das entscheidende Element das sich eingeprägt hat. Beim Rondell-Mechanismus in Brettspielen dreht sich alles um einen Kreis, den wir mit unseren, wie auch immer gearteten Spielfiguren durchlaufen und dessen einzelne Felder uns bestimmte Aktionsmöglichkeiten bieten. Dabei unterscheidet man grundsätzlich ersteinmal zwei Rondelle. Der erste Typ ist festgelegt und bleibt für den gesamten Spielverlauf gleich und erlaubt eine Planung für den Spieler. Trotzdem kann es möglich sein, dass ein solches Rondell von Partie zu Partie modular verändert werden kann. Die zweite Variante könnte man als dynamisches Rondell bezeichnen und ist die Variante, die sich im Spielverlauf stetig ändert. Hier ist es eher die Fähigkeit der Spieler, sich schnell anzupassen und die bestmögliche Aktion herauszufiltern.

Ein gutes Beispiel für den erten Typ ist z.B. das sehr beliebte Teotihuacan. Ein Spielfeld auf dem die Spieler mit Würfeln als Spielfiguren immer weiter im Uhrzeigersinn ziehen. An verschiedenen Positionen können verschiedene Aktionen ausgeführt werden, die auch noch in ihrer Stärke je nach Augenzahl auf dem Würfel unterschiedlich sind. Bei Teotihuacan lost man die Stationen über modulare Teile auch noch vor Spielbeginn aus, so dass immer wieder ein neues Layout entsteht. Die Spieler wissen also zu jeder Zeit, wo sich welche Aktionsmöglichkeit befindet und können durch die Zugregeln jeder Zeit abschätzen welche Aktion sich für sie lohnt. Bei Teotihuacan werden Aktionen auf Feldern, auf denen gegnerische Würfel stehen auch noch teurer. Glen More oder auch die Neuauflage Glen More II Chronicles sind hingegen gute Beispiele für den zweiten Typ von Rondell Mechanismus. Hier ziehen die Spieler auf Plättchen, die sie dann für sich beanspruchen so weit im Rondell voran, wie sie möchten und kommen erst wieder an die Reihe, wenn sie am weitesten hinten liegen. Das Rondell wird dabei immer wieder durch neue Plättchen am Ende ergänzt, bis das Spiel- oder Rundenende eintritt. Das Rondell steht nicht fest und verändert sich stetig. Die Spieler müssen immer wieder auf die neue Auslage reagieren und sich für die beste Aktion für sie entscheiden.

Die Rondell-Mechanik ist noch relativ jung. Erst kurz nach dem Jahrtausendwechsel tauchten die ersten Spiele auf, die sich diesem Mechanismus verschrieben haben. Mac Gerdts ist so etwas wie der ungekrönte König des Rondell-Mechanismus. Antike und Imperium sind die ersten bei denen mir diese Mechanik begegnet ist. Mittlerweile taucht sie immer häufiger auf und wurde zuletzt in vielen Neuveröffentlichungen gesichtet.

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