Spieleabend #29 – Ich habe keine Pilze!

Urlaubszeit – Schöne Zeit! Zeit zum Spielen! Bevor wir demnächst tatsächlich wegfahren, haben wir uns nochmal mit den Kolleg*innen auf einen Spieleabend getroffen. Wie immer an gleicher Stelle nur der Tag war mal kein Samstag, sondern ein Freitag. Aufgrund der Temperaturen wollten wir auf dem Balkon beginnen und erst später in die Wohnung wechseln. Der Zeitplan war zudem diesmal vorgegeben, denn Sohnemann hatte am Samstagmorgen eine Prüfung für den Sport-Übungsleiterschein und konnte deshalb nicht ganz solange wie gewohnt. Aus diesem Grund entschieden wir uns bereits zu hause, keine superkomplexen Dinge mitzubringen und nur Spiele dabeizuhaben, die alle schnell zu erklären sind. An diesem schönen Freitag Abend waren einige Dinge anders. Die Fahrt ging reibungslos und wir waren viel schneller am Ziel als erwartet. Wer die A40 quer durch das Ruhrgebiet kennt, weiß, dass das nicht immer so ist und das die Zahl gerne mal für die Geschwindigkeit steht, die dort gefahren werden kann. Merkwürdig!

Wir waren also viel zu früh am Ziel und platzten mitten in die Vorbereitung unserer Gastgeberin. Sohnemann war noch nicht da und so warteten wir zunächst auf dem gemütlichen Balkon. Denn wie immer sollte der Abend mit der obligatorischen Pizzabestellung losgehen. Anscheinend hatte aber an diesem Abend niemand Lust selber zu Kochen und so war beim Pizzaservice zunächst dauerbesetzt. Sohnemann war inzwischen auch am Start, nur die Pizza fehlte noch. Nach etlichen Versuchen gelang es dann eine Pizza zu ordern und der Pizzaservice bat uns nicht mit dem Baseballschläger vor seinem Laden aufzutauchen, denn es wäre soviel zu tun, das es gute eineinhalb Stunden dauern würde. Okay, dann ist das so, aber das brachte unsere Spieleauswahl ganz schön in Bedrängnis. Als unser berühmt, berüchtigtes Pizzaspiel kam diesmal nämlich nur My Gold Mine in Frage, was wir aber natürlich bei eineinhalb Stunden auch nicht überstrapazieren wollten.

Die beiden beäugten das Spiel aufgrund der Optik und des Spielalters ab 7 Jahren besonders skeptisch. Meine Frau erklärte es schnell und wir spielten drauf los. Unsere Kollegin hatte direkt Pech und wurde direkt vom Drachen gefressen, während die anderen sich in Sicherheit bringen konnten. Das passierte gleich nocheinmal in der nächsten Runde und hier zeigte sich, dass My Gold Mine schon auch eine gewisse Frusttoleranz brauchen kann. Zum Glück ist die bei ihr vorhanden, aber sie letzte Runde riss dann auch nichts mehr raus und so konnte Sohnemann direkt gewinnen und „Dolles Spiel!“ kam ganz unverholen aus ihm heraus. Partie Nummer zwei sollte die Rache von Mutti werden, verlief aber für sie wieder nicht glücklich und so konnte ich selbst eine Runde gewinnen. Es wurde immer dunkler und wir spielten noch eine dritte Runde die wiederum an mich ging, bevor wir pizzalos in die Räumlichkeiten wechselten, weil nicht mehr viel zu erkennen war.

Im Inneren wollte unsere Kollegin dann direkt den Pizzadienst beschimpfen und hatte den Telefonhörer schon in der Hand, als es an der Tür klingelte und die ersehnte Nahrung eintraf. Stromausfall durch die Hitze in der Pizzaria, weswegen sich alles noch mehr verzögerte. Also irgendwas geht offensichtlich immer schief an unseren Abenden. Also kurz Essen und los gehts. Mittlerweile war es fast schon halb zehn.

Neben My Gold Mine hatten wir noch Mycelia, Archeos Society, Heiße Hexenkessel und Animal Kingdoms mit dabei. Da es tatsächlich schon ein wenig später war, kam nun Archeos Society auf den Tisch. Ich baute Schritt für Schritt das Spiel auf und es war wie immer: Furcht stieg in den Gesichtern auf. Soviele Tableaus und lauter Leisten mit Symbolen. Nach all den Jahren dachte ich wird es allmählig besser. Die beiden wissen ja gar nicht, was da ansonsten noch bei uns zu hause schlummert, was wir nie mit den beiden spielen würden. Die Furcht vor einem zu schwierigen Spiel verschwand aber schnell, nach der Erklärung und den ersten paar Zügen saß alles. Archeos Society ist da aber auch ein garant für superschnelles Spiel. Nur zwei Möglichkeiten. Karte nehmen oder Expedition spielen. Während die anderen an der Reihe sind überlegen und dann geht es schon weiter. Das Spiel war ein absoluter Volltreffer. Alle hatten Spaß und lieferten sich einen harten Kampf um die Punkte. Junior stichelte natürlich wie immer gegen seine Mutter, weil sie hinten lag, aber der Mechanismus selbst sorgte immer wieder für gute Momente. Es ist schon hart eine Entscheidung gegen seine Handkarten zu treffen, wenn einfach nicht so viel klappen will und der Kartenstapel dahinschmilzt und das Rundenende droht. Archeos Society wurde sofort angenommen und die Partie blieb bis zum Ende spannend und Sohnemann gewann sie zu seiner Freude.

Eigentlich wollten wir ja unbedingt Mycelia hier ausprobieren, aber angesichts des Zeitdrucks und den Verzögerungen an diesem Abend konnten wir es mit Erklärung nicht mehr unterbringen. Wir entschieden uns daher für Heiße Hexenkessel. Das Spiel ist berühmt und berüchtigt dafür eine Wundertüte zu sein und hat bei den Vielspieler*innen keinen allzu guten Stand. Es macht trotzdem Spaß, ist aber wirklich kaum beherrschbar. Wir erklärten die Regeln und unsere Mitstreiter*innen waren auch ganz angetan mit den niedlichen Kesseln Würfel hin- und herzuschieben. Sohenmann war sogar felsenfest davon überzeugt das Spiel schonmal mit uns gespielt zu haben, was aber unmöglich ist. Die Spielerklärung übernahm wieder meine Frau und eine Lernpartie war schnell gestartet. Wir spielten für Anfänger*innen mit Lehrlingshexen und die Spinnenbeine und Krötenzungen wurden nur so um den Tisch geschoben. Die Partie ging schnell zu Ende und meine Frau gewann die Partie nach zwanzig Minuten. Alle wollten direkt nochmal, da ja nun alle wussten wie es funktioniert. Wir spielten nochmal mit dem gleichen Hexen und das Spiel entwickelte sich völlig anders. Alle wussten nun worauf es ankam. Sohnemann und ich saßen nebeneinander und bei uns lief es Zaubermäßig sehr gut. Wir bekamen immer welche, die uns kritische Zutaten wegzaubern ließen und mein Tableau war fast immer leer. Ich bekam aber jede Runde auch genug Zutaten zurück um weiter zu brauen. Sowohl meine Frau und Sohnemann bekamen von mir aber auch genug zu tun. Unsere Kollegin schien das Zünglein an der Waage zu sein, denn bei ihr lief es überhaupt nicht rund. Schob ich meiner Frau viele Zutaten rüber, so konnte sie viel brauen und gab die Zutaten an sie weiter. Sie benötigt aber ständig Pilze und bekam auch imemr nur neue Zaubersprüche mit dieser Zutat. Auch von ihrem Sohn bekam sie diese kaum. So passierte es, dass sie nur in geringem Maß Zutaten an meine Frau zurückgab, die zwischenzeitlich auch immer fast nichts tun konnte. Es war eine ziemlich lange Partie, bei der sich alles immer ausgleichte. Die Tableaus meiner Frau und unserer Kollegin waren immer voll, ohne aber überzulaufen und Sohnemann und ich bekamen viel vom jeweils anderen und konnten das immer wieder abbauen. Die Partie dauerte fast eine Stunde, machte trotzdem Spaß. Immer wieder wurden die Pilze herbeigesehnt und dann doch nur zwei Klötzchen rübergeschoben. Sohnemann warf seiner Mutter sogar vor das Spiel nicht verstanden zu haben. Herrlich. Wir hatten Spaß.

So kam der Abend auch zu einem Ende, denn wir mussten ja früh aufhören, damit Sohnemann seinen Schein am nächsten Tag machen konnte. Wir fuhren ihn noch nach hause und anschließend weiter zu uns, während wir uns noch über den gelungenen Abend freuten. Wir waren nach der Lachorgie sogar so wach, dass wir einfach noch nicht müde waren und noch mehrere Stunden wach blieben. Wenig gespielt aber viel Spaß gehabt. Bis zum nächsten Mal.

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