Willkommen zur vorerst letzten, regelmäßigen Folge meines Sammlungsprojekts. Ja ich bin im Jahr 2020 angekommen und das Kallax wird nach dieser Ausgabe rappelvoll sein. 32 Regalfächer mit jeweils 5 Spielen bis in das Jahr 2020. Danach wird es aber natürlich noch weitergehen, nur das der Austausch danach beginnen wird. Maximal fünf Spiele pro Jahrgang kommen neu dazu, aber dafür müssen auch die gleiche Anzahl Spiele ausziehen. Das werde ich dann über die nächsten Monate mit den neueren Jahrgängen so weitermachen und natürlich auch einen Vergleich zu meiner realen Sammlung ziehen. Aber das ist Musik der näheren Zukunft und heute geht es erstmal um den Jahrgang von 2020. Den ersten Pandemiejahrgang. Alle saßen zu hause und haben online Brettspiele gespielt. Lasst uns nicht zu lange daran zurückdenken. Auf gehts!
Bevor es aber losgeht, was passiert hier genau?
Zunächst fülle ich in jeder Ausgabe dieser Serie ein Kallax-Fach mit fünf Spielen eines Spielejahrgangs. Bei den Spielen handelt es sich um meine Wahl der fünf Lieblingsspiele aus dem entsprechenden Jahrgang, nicht unbedingt um die besten Spiele des Jahres. Am Ende wird hier ein gefülltes Regal zu sehen sein, in dass nach und nach Spiele aus den neueren Jahrgängen einziehen werden und ich das für und wider erörtern. Natürlich sollen es nie mehr als 160 Spiele sein, also müssen dann im gleichen Zug auch Spiele wieder ausscheiden.
Toll wäre es natürlich, wenn sich viele Leute durch Kommentare animiert fühlen würden mal mit zu überlegen, welche Spiele aus welchem Jahrgang sie einsortieren würden und ob sie überhaupt Ähnliches zu Hause tun, um die Sammlung im Zaun zu halten. Vielleicht gibt es aber auch maßlose Sammler*innen, die ihre Erfahrungen mit uns teilen.
So sah mein Kallax nach Hinzufügen des Jahrgangs 2019 aus. 155 Spiele sind bisher eingezogen und heute kommen fünf weitere aus dem Jahrgang 2020 hinzu.
Hier nun also meine Wahl. Kleine Anmerkung noch: ich lege die Daten von boardgamegeek.org für die ersten Erscheinungsdaten des Spiels zu Grunde und die Reihenfolge in der ich die fünf Spiele nenne ist rein alphabetisch und steht ansonsten in keiner Reihenfolge.
Anno 1800: Das Brettspiel – Für mich gehört Anno 1800 von Martin Wallace auf jeden Fall hier mit hinein. Es gibt Leute die das Spiel lieben und auch viele die einfach ncihts damit anfangen können. Für mich hat Martin Wallace hier ein sehr interessantes und mechanisch rundes Spiel entwickelt. Ich kenne nicht viel vergleichbares und wenn ich negative Kritik dazu gelesen habe, dann schienen mir diese immer ein Spiel zu beschreiben, was ich so nicht kannte. Im Kern ein Rennspiel, bei dem gewinnt, wer zuerst seine Kartenhand leergespielt hat. Um das zu schaffen musst du für diese Bewohner die gewünschten Waren herstellen. Das führt dazu, dass lange Warenketten aufgebaut werden müssen, um das überhaupt zu schaffen. Dafür braucht es Arbeiter, die wieder neue Waren wollen und hier musst du den richtigen Weg finden. Das ist niemals so banal wie es klingt. Eines meiner Lieblingsspiele und deshalb muss es auch hier hinein.
Furnace – Ein weiteres Spiel das ich zutiefst verehre. Furnace ist für mich das innovativste Bietspiel der letzten Jahre. Sein Mechanismus mit den vier verschiedengroßen Bietscheiben ist genial und führt zu einem sehr schönen Engine Builder, bei dem wir jede Runde Ressourcen brauchen, um damit letztlich Siegpunkte zu generieren. In seiner Grundform ein sogar recht einfaches Spiel, dass auf dem tollen Mechanismus fußt. Wer mehr will, spielt den fortgeschrittenen Modus, wo alle Fabriken in einer Reihe ausliegen und der Reihe nach Ressourcen produzieren. Das ist der wahre Modus dieses kleinen Meisterwerks, der dich zur Verzweiflung bringt und Köpfe rauchen lässt. Hervorragend!
Nidavellir – Ein weiteres sehr gutes Spiel, von dem ich einfach nicht verstehe, warum es hierzulande niemand so richtig mag ist Nidavellir. Ein Set Collection Meisterwerk mit einem weiteren Bietmechanismus, bei dem wir uns nach und nach unsere Münzen weiter aufwerten. Das ist sehr clever gemacht und das Thema mit Tavernen in denen wir rauflustige Zwerge anheuern, um einen Drachen zu bezwingen trägt sich über die tollen Illustrationen auch richtig gut. Das Spiel ist schnell erklärt und hat durch seine unzähligen Zwergenhelden auch ein hohes Maß an Varianz. Ich spiele es wirklich sehr gern nur scheint das sonst wirklich so gut wie niemand in Deutschland gut gefunden zu haben. Bei Pegasus flog es leider direkt wieder raus und die Erweiterung gab es somit auch nicht. Schade.
Paleo – Eigentlich verwunderlich das es zu Pandemiezeiten überhaupt kooperative Brettspiele gab, aber Paleo lässt sich auch ziemlich gut zu zweit spielen und nahm für seine Leistung verdient den Preis für das Kennerspiel des Jahres mit nach Hause. Steinzeitliche Stämme agieren in der Wildnis und kämpfen gemeinsam um das Überleben in einer rauhen Zeit. Spielerisch gut gelöst durch einen Abenteuerstapel bei dem wir auf den Rückseiten der Karten schon sehen können, was uns eventuell erwartet. Natürlich wissen wir aber nie ganz genau was auf uns zukommt. Wir können nur abwägen, ob wir es schaffen könnten oder die Karten für die Bezahlung von rgendwas anderem benutzen. Tolles Spielprinzip, das den Feuerwehrmannkoop endlich mal überwindet und mit neuen Ideen aufwartet. Gutes Spiel.
The Loop – Gerade noch darüber siniert, warum es überhaupt Koops zu Pandemiezeiten gab und da ist auch schon das zweite in der Liste. Und hey, hier spielen wir mal wieder Feuerwehrmann und das macht richtig Spaß. The Loop hauchte dem Genre auch endlich etwas Leben ein, auch wenn es auf altbekannte Elemente setzt. Es verkauft sie allerdings so charmant und verrückt, dass es eine wahre Freude ist. Das Spiel ist von Anfang bis Ende auf das Zeitreisethema durchgestyled und macht so richtig Laune. Dr. Foo reist durch verschiedene Zeitepochen mit seiner Zeitmaschine und hinterlässt überall seine Echos, die wir natürlich beseitigen müssen, denn wir sind Zeitreiseagenten. Ganz verrückte sogar und wir müssen immer auf der Hut sein und unsere Kräfte bündeln, um eine Chance gegen den Doktor zu haben. Herrlich verrückt und bekloppt aber ein toller Spaß für den ganzen Tisch.
Da bin ich auch schon wieder durch mit den fünf Spielen des Jahrgangs 2020 die in mein Kallax-Regal einziehen müssen. Alles Spiele, die bis heute tatsächlich in meiner Sammlung sind und regelmäßig gespielt werden. Würde mich interessieren, was für euch während der Pandemie die Bringer waren, die ihr auf jeden Fall in eurer Sammlung behalten müsst. Mein volles Kallax sieht auf jeden Fall nun so aus:
Nun haut mal rein in die Kommentare, was für euch einziehen würde. Freue mich von euch zu lesen.