Spiel des Jahres – Die Nominierten

Heute um 10:30 Uhr war es dann soweit und die Spiel des Jahres Jury gab ihre Nominierten für die drei Preise bekannt. Zunächst wurden die Empfehlungslisten bekannt gegeben und daraus dann schließlich die jeweils drei Nominierten herausgehoben. Für die Industrie ist dieses Verfahren leider nicht ganz so günstig, da die Empfehlungsliste zu unwichtig wird. Alles fokussiert sich zu sehr auf die drei Nominierten Spiele, die natürlich sehr davon profitieren. So fördert man nicht gerade die kleineren Verlage, die es schaffen ein gutes Spiel auf der Empfehlungsliste zu platzieren. Meine Glaskugel funktioniert bis auf eine Ausnahme eigentlich ziemlich gut und das ist die größte Enttäuschung an der ganzen Sache. Aber seht selbst.

Kinderspiel des Jahres 2020

Kurz nach dem Beitrag zur Spekulation über die Preisträger ist mir tatsächlich doch noch ein Kinderspiel eingefallen, von dem ich Notiz genommen habe: Slide Quest. Das Spiel das dem Murmellabyrinth aus den Kindheitsjahren neues Leben eingahaucht hat und auch bei einigen Erwachsenen sehr gut ankam. Slide Quest hat es tatsächlich auf die Empfehlungsliste geschafft, aber außer Zombie Kidz habe ich von den ganzen Namen auf dieser Liste noch nie etwas gehört. Also der Vollständigkeit halber möchte ich sie hier aber dennoch erwähnen: Go Slow!, Hans im Glück, Magic School, Puzzle Memo, Slide Quest, Zombie Kidz und Zoo Run haben es auf die lange Empfehlungsliste geschafft. Die Nominierten zum Spiel des Jahres sind mir allerdings alle unbekannt und deshalb spar ich mir jeden Kommentar: Foto Fisch, Speedy Roll und Wir sind die Roboter sind für den Preis nominiert.

Spiel des Jahres 2020

Ich war mir ziemlich sicher, dass Tiny Towns der absolut größte Favorit auf den Preis ist. Andere Blogger und Youtuber sahen das durchaus ähnlich. Man war sich nur mal wieder nicht einig, ob Tiny Towns noch ein Familienspiel oder schon ein Kennerspiel sein würde. Aber weit gefehlt und weder noch muss man sagen, denn die Jury fand Tiny Towns in keinster Weise würdig auch nur irgendwo Erwähnung zu finden. Okay, das ist aus meiner Sicht zumindest diskussionswürdig. Räumen wir Tiny Towns aber mal beiseite, so bleiben dennoch einige Spieler über die es verdient haben.

Zunächst sehen wir uns die Empfehlungsliste an und dort treffen wir einige Bekannte wieder, wenngleich auch nicht alle und es gibt ein paar Überraschungen, die ich so nicht hätte kommen sehen. Auf der Empfehlungsliste steht zunächst einmal das Spiel Colorbrain (Color Brain – bin mir nicht ganz sicher) von dem ich bisher nichteinmal wusste, ob es überhaupt auf dem deutschen Markt verfügbar ist. Aber anscheinend schon. Colorbrain ins ein Familien-/Partyspiel indem es um Farben und Fragen geht, die man im Tema mit Farben beantworten muss. Dieses Spiel hätte ich niemals hier erwartet. Den nächsten Kandidaten, Der Fuchs im Wald, hatte ich auf der Rechnung, aber nur als Hoffnung. Aber das Spiel hat es definitiv verdient dort zu stehen. Genauso wie auch Draftosaurus, das quasi „Abfallprodukt“ des französischen Autorenkollektivs. Tolles Spiel und zurecht eine Empfehlung. Hatte ich auch auf der Rechnung. Kitchen Rush hätte ich eher im Kennersektor gesehen, weil es in seiner Komplettheit dann doch relativ viel ist für den Familienspieler, aber die Jury sah es auf jeden Fall empfehlungswürdig. Little Town von Iello hat ebenfalls eine Empfehlung verdient und zum Zeitpunkt meines Artikels kannte ich es zwar schon, aber gespielt hatte ich es nicht, deshalb hatte ich es auch nicht auf der Rechnung. Hier hatte meine Frau den richtigen Riecher. Als letztes Spiel auf der Empfehlungsliste dann nochmal eine Überraschung: Spicy von Heidelbär, ein Bluff-Kartenspiel, dass mir leider auch absolut gar nichts sagt.

Die drei Nominierten hatte ich auf jeden Fall alle auf der Rechnung, nur hätte ich sie nicht ganz oben gesehen. My City von Knizia hatte ich erwähnt, habe aber gedacht es käme zu spät für eine Nominierung in diesem Jahr. Das Family-Legacy-Spiel von KOSMOS bringt dem guten seinen X-te Nominierung ein. Nova Luna von unter anderem Uwe Rosenberg hatte ich genauso auf der Rechnung wie das sehr kreative Pictures. Insgesamt keine schlechte Auswahl, aber Tiny Towns ist für mich das deutlich bessere Spiel.

Kennerspiel des Jahres 2020

Beim Kennerspiel fällt die Empfehlungsliste viel kürzer aus und das kann ich auch nachvollziehen, denn eigentlich ist die Kategorie relativ schmal. Spiele sind heutzutage mitunter sehr komplex und viele passen einfach nicht in diese Kategorie. Das merkt man tatsächlich auch dieses Jahr. Die Empfehlungsliste ist nur drei Titel lang und zwei davon sind für meinen Geschmack schon fast ein wenig zu komplex. Umso besser, dass die Jury die Kategorie anscheind nach oben ein wenig zu öffnen scheint. Lange Rede kurzer Sinn, mein Spiel des letzten jahres Paladine des Westfrankenreichs, beileibe kein Kennerspiel, hat es auf die Empfehlungsliste geschafft und da ist es mit Underwater Cities in guter Gesellschaft. Als letztes Spiel ist das auch von mir erwartete Res Arcana auf der Liste gelandet. Die beiden erstgenannten hätte ich niemals auf der Liste erwartet, freue mich aber durchaus über die Empfehlung. Res Arcana hätte ich auch tatsächlich bei den Nominierten erwartet.

Also ist die Quote bei den Kenenrspielen diesmal nicht so gut. Bei den Nominierten wird sie dann aber etwas besser. Der Kartograph ist nominiert und bleibt für mich eindeutig der Topfavorit auf den Preis. Die Crew habe ich selber noch nicht spielen können, aber nach allem was man hört ein auszeichnungswürdiges Spiel. Auch hier war man sich im Vorfeld nicht einig, ob Familien- oder Kennerspiel. Dürfte ein hartes Rennen zwischen den beiden Spielen werden, denn dem dritten Spiel räume ich leider keine Chancen ein. Ich hatte es auch kurzfristig auf der Rechnung, habe es aber dann doch von meiner Favoritenliste gestrichen. Die Rede ist von Kings Dilemma, ein weiteres Spiel das einen Legacy-Mechanismus hat und das eigentlich nicht aus wahnsinnig viel Spiel besteht. Auf der Empfehlungsliste hätte ich es erwarten können, aber gleich bei den Nominierten hätte ich nicht gedacht. Bleibt noch eine weitere Nicht-Berücksichtigung zu erwähnen, denn Watergate hätte ich eigentlich auch auf der Empfehlungsliste erwartet, aber das scheint nicht so gut angekommen zu sein.

Wer wird es denn jetzt?

Zum Kinderspiel gebe ich keine Prognose ab. Beim Familienspiel ist meine Erwartung bei den drei Nominierten tatsächlich My City von Reiner Knizia. Das wäre auch der erste Preis für das Legacy-Spielprinzip, wenn man vom Sonderpreis für Pandemic Legacy absieht. Kennerspiel leg ich mich weiterhin auf meinen Favoriten, Der Kartograph fest, wenngleich die Konkurrenz mit Die Crew ziemlich hart ist. Kings Dilemma räume ich hier dann eher keine Chancen ein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.