#45 Was ist eigentlich? – Deduktionsspiel

Diese Woche soll es um das gar nicht mal so große Feld der Deduktionsspiele gehen. Gefühlt gibt es wirklich viele Deduktionsspiele, aber wenn man sich den Spielemarkt mal genau anschaut, so täuscht man sich da leicht. Was aber ist eigentlich so ein Deduktionsspiel genau? Welche Mechanismen stecken dahinter und macht das eigentlich Spaß? Fragen über Fragen und ich versuche sie zumindest ein wenig zu beantworten.

Deduktionsspiele

Deduktion ist ein lateinisches Wort und bedeutet soviel wie Ableitung, Fortführen. In der Philosophie und Logik meint Deduktion eine Schlussfolgerung auf eine zwingende Konsequenz. Also etwas vereinfacht gesagt, die Lösung für ein Problem finden. Im Bereich der Spiele sind damit in der Regel Spiele mit Detektivthematik gemeint. Die Spieler schlüpfen hier in die Rolle der Personen, die spielerisch versuchen müssen Kriminalfälle zu lösen oder irgendwelche Dinge, Personen oder sonstetwas anhand von Hinweisen zu finden.

Die Grenze zu den Rätsel- und Escaperoomspielen ist hier fließend, aber dennoch klar vorhanden. In meinen Augen hat ein Exitspiel von Kosmos nichts mit Deduktion zu tun, auch wenn wir hier versuchen über eine Schlussfolgerung zur Konsequenz zu kommen. Es ist schlichtweg ein Rätsel das es zu lösen gilt. Für Deduktionsspiele kommt für mich immer noch eine Storykomponente mit hinzu aus der wir uns selbst Hinweise erarbeiten müssen. Diese fehlt meiner Meinung nach bei den Escaperoomspielen in der Regel, auch wenn die Spiele versuchen ein bißchen Geschichte zu erzählen, aber hier liegen die Hinweise meistens klar vor uns und müssen nicht noch aus dem Kontext erarbeitet werden. Um das am Beispiel der Exitspiele noch deutlicher zu machen, gibt es in dieser Serie auch zwei Teile die sich mit zwei Verbrechen beschäftigen und wir nicht nur versuchen müssen durch Rätsel Schlösser zu öffnen, sondern nebenbei auch noch die Verbrechen aufklären müssen. Diese beiden Teile wären für mich Deduktionsspiele.

Auch wenn das Feld meiner Meinung gar nicht mal so groß ist, gibt es doch auch noch einige Kategorien, in die man Deduktionsspiele unterscheiden kann. Spiele die sich der Verdeckten Bewegung als Mechanik bedienen bilden eine eigene Kategorie. Also solche Spiele wie Scotland Yard und Fury of Dracula. Dann gibt es Spiele die sich der Eliminierung von Hinweisen verschrieben haben, bis nur noch eine Lösung übrig bleibt. Klassisches Cluedo oder Die Alchemisten, wo wir die richtigen Zutaten für die Tränke ermitteln müssen. Die sogenannten Social Deduction Spiele bilden wiederum eine ganz eigene Kategorie, denn hier geht es meist um Verräter, Mörder oder Werwölfe, die ihre Absichten vor den anderen Spielern verbergen müssen, um nicht aufzufliegen. Hier zählen also vor allem soziale Fähigkeiten um zum Ziel zu kommen.

Die Spielerschaft ist natürlich sehr verschieden, aber einige der Deduktionsspiele können sehr trocken sein und fast schon in Arbeit ausarten, weil der Teufel im Detail stecken kann. Sherlock Holmes Criminal Cabinet und Detective sind Spiele, die den Spielern viel abverlangen, aber auch shr belohnend sein können. Chronicles of Crime löst diese Aufgabe mit Hilfe von moderner Technik mit bravur. Viele der Social Deduction Spiele sind einfach tolle Erlebnisse auch wenn sie meistens viele Spieler benötigen.

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